Ortega, La Mancha oder Höfner zwischen 200 und 500 Euro

?mona?
?mona?
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.05.23
Registriert
28.02.18
Beiträge
252
Kekse
957
Ort
Pfalz
Hallo,

Ich möchte in den Ferien zusammen mit meinem Sohn eine neue Gitarre aussuchen gehen

Bisher spielt er ein 3/4 Gitarre von Ortega, die uns gut gefallen hat. Jetzt soll aber eine große her. Um eine Vorauswahl zu treffen, würde ich gerne eure Meinung zu Ortega, La Mancha und Höfner wissen.
Angedacht habe ich eine Zedern- oder Fichtevollholzdecke. Der Rest ist wahrscheinlich eher vor Ort zu testen und zu hören. Viel mehr ist in diesem Budgetrahmen wohl auch nicht vorab zu entscheiden, oder?
 
Eigenschaft
 
Bei Ortega bin ich bei normalen 4/4-Konzertgitarren immer etwas skeptisch. Was die gut können, sind "Exoten": Bunte Gitarren, Stage-Nylons, Western-Bässe, optische Auffälligkeiten in allen Größen, Ukes, ... Mit normalen Klassischen von denen hatte ich bisher nur wenige Kontakte, die waren aber nicht so, dass Ortega jetzt meine erste Wahl wäre. Höfner war früher zu schwer gebaut, "ohne Ton", seit einer Reihe von Jahren sind die aber besser geworden (wobei das m.E. nicht unbedingt für die HC-Serie gilt, das immer noch "Panzerkreuzer). Ab HF / HZ-Serie finde ich die nachdenkenswert.

Bisher immer gut sind mit die LaManchas aufgefallen, Rubi irgendwas (S-pruce oder C-edar). Sehr angenehm für ca.. 250€ (neu); das dauert, bis man da an die Grenzen stößt (aus meiner Sicht kein Verbesserungsbedarf bis ca. 800€).

Was Du noch nicht erwähnt hast: Hellweg-Hopf. Die muss man nicht mögen, aber mir gefallen sie, und ich habe noch keine in den Fingern gehabt, egal in welcher Preisklasse, die ich nicht ok fand. (Ich selbst habe 5 Hopfs aller Größen, noch 2 kleine für Familienangehörige gekauft und in meinem Umfeld werden noch ca. 5 andere gespielt.) Oder, wenn es um die 500€ liegen darf, mal bei Magnus Krempel (Magnusguitars.de) nachfragen. Da gibt es das günstigste Modell für 490€. Mein Hauptinstrument ist ein Studentenmodell von seinem Vater, das ich auch einer Hopf Virtuoso oder einer Kohno-Tama vorziehe.

Aber: Wenn Dein Sohn schon ordentlich spielt, dann würde ich den Gebrauchtmarkt in Erwägung ziehen. Alte Hopfs,Tellers, Yamahas, Hanikas, Yairis, auch DDR-Gitarren... häufig für < 200€. Für meine Krempel habe ich < 700€ gezahlt, für eine gute Teller inkl. Reparaturkosten < 250€, für eine DDR-Gitarre einen einstelligen Betrag + ein paar Euro für Ersatzteile. Manchmal läuft einem auch eine Hanika für den Preis über den Weg, aber ehrlich gesagt, finde ich aktuell bei Hanika die Gebrauchtpreise zu hoch. Ist halt etwas Hype dabei, auch wenn die Instrumente sicher gut sind.
 
Danke schonmal für die ausführliche Antwort. Das klingt danach, als sollten wir uns La Mancha Auf jeden Fall genauer anschauen.

Zum Gebrauchtkauf müsste ich ja das Instrument erst mal sehen. Über eBay etc. Trau ich mir das nicht ganz zu. Dazu habe ich zuwenig Ahnung von der Materie. Aber Ohren habe ich am Kopf, so dass ich mir eine für uns genügende Beurteilung in dem Preisrahmen zutraue ;).
Aber ich arbeite mich mal durch die Kleinanzeigen.
 
Gefunden habe ich folgendes,

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...a-gitarre-spanien-ebenholz/1084472400-74-5483

Oder viel günstiger
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/musima-konzertgitarre/1101253319-74-385

Und Nochmal was spanisches(?)
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/alhambra-konzertgitarre-/1079182241-74-5472

Und noch ne Alhambra
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/alhambra-konzertgitarre/1056149638-74-372

Und die letzte, die ich ebenfalls nicht kenne
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...gc-210-ii-inkl-tragetasche/1027283613-74-5469

Wie ist deine Meinung zu diesen Gitarren?
Die meisten sind ja jetzt für mich total unbekannte Hersteller/Labels.

Schonmal vorab vielen, vielen Dank!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Okay, die letzte braucht man sich eher nicht anzuschauen NP bei Amazone 149 Euro.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Klingt auch noch gut:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/valdez-konzertgitarre/1090823458-74-7981
 
Eine Admira Artista habe ich noch nicht gespielt, hat einen guten Ruf, den ich aber mangels Erfahrung nicht bestätigen (und vor allem auch nicht widerlegen) kann. Interessant, dass das Instrument ein Ebenholzgriffbrett hat.

Die Musima hatte ich vorhin auch gesehen (bin gerade auf der Suche nach einer sehr günstigen alten Konzertgitarre, um eine bundlose daraus zu machen). Würde ich unterhalb des Levels der Artista ansiedeln (Mahagoni statt Palisander im Korpus), ist natürlich preislich sehr interessant, um dann damit erstmal weiter zu machen, um dann mehr Erfahrungen zu sammeln und dann nach ein paar Jahren, wenn es noch Spaß macht, das hier gesparte Geld mit in eine neue Gitarre anzulegen. (Habe andere Musimas gespielt.)

Alhambra ist eine sehr bekannte spanische Marke mit gutem Renommee. Ich kann an Hand der Bilder die Modelle nicht erkennen. Das Instrument aus Kaiserslautern scheint einen Deckenschaden zu haben (vorletztes Bild). Vielleicht ist der stabil, kann ich nicht beurteilen. (Habe andere Alhambras gespielt.)

Pro Arte ist in Deutschland im Niedrigpreisbereich eine bekannte Marke, die Instrument werden AFAIK bei Kremona in Bulgarien gebaut. Die können wohl auch richtig gut, bedienen hier aber auch das Einsteigersegment. (Habe ich noch nicht gespielt.)

Bei der Auswahl würde ich zwischen der Admira und der Musima wählen. Die Admira wird die bessere sein, die Musima ist preislich so spannend, dass man die 190€ Unterschied zur Admira auf's Instrumentensparbuch legen und dann irgendwann in ein paar Jahren auf ein gebrauchtes Studenteninstrument aufsteigen kann. Aber ihr braucht das Instrument ja noch nicht heute Abend, oder?

Und auch von mir noch ein NACHTRAG: Die Valdez dürfte interessant sein, gerade für den Preis. Ich hatte bisher ein anderes (Flamenco-) Modell von denen gespielt, die war für den Preis sehr ordentlich.
 
Nein, natürlich nicht heute Abend. Ich wollte auch mir aber mal ein Bild machen, ob ich mich überhaupt an den Gebrauchtmarkt ranmachen soll.

Danke, du hast mir damit schon weiter geholfen!
 
Hallo,

vor einigen Jahren habe ich mir eine Ortega RCE 141 BK gekauft. Vor allem der
spanisch klingende Name hat mich etwas gereizt. Als ich sie mir nach dem Kauf
im Musikgeschäft genauer anschaute, sah ich einen winzigen Aufkleber
"Made in China".

Da ich kein Anfänger war, spielte ich einige Zeit darauf. Sie klingt recht warm, für
mich angenehm. Tadellose Verarbeitung, also problemlos zu spielen.

Stimmgerät eingebaut; Tonabnehmer vorhanden, sogar als "Equalizer" einstellbar.
Wenn ich niemand stören will, schließe ich einen kleinen Verstärker an, Kopfhörer
rauf und los geht´s.

Der Preis vor einigen Jahren : 365 €. Der Preis ist fast gleich geblieben.

Die Zeiten sind vorbei, wo man gegenüber Produkten aus China skeptisch sein
konnte. ORTEGA ist übrigens tatsächlich eine spanische Firma mit einem Pro-
duktionssitz in China. (Googeln !)

Ich habe fünf Gitarren, mit denen ich immer noch zufrieden bin. Gitarrenkauf oder
Gitarrenbesitz war aber für mich nie eine Prestigeangelegenheit !
Den Sound macht zum großen Teil der Gitarrist und nicht der Hersteller einer
teueren Gitarre !

Grüße ... PaSi
 
Die Zeiten sind vorbei, wo man gegenüber Produkten aus China skeptisch sein konnte.

Das ist sicherlich richtig, LaMancha bspw. wird auch in China gefertigt. Andererseits bedeutet "Made in China" nicht unbedingt, dass das Instrument automatisch den jeweiligen Klangvorstellungen entspricht...

Den Sound macht zum großen Teil der Gitarrist und nicht der Hersteller einer teueren Gitarre !

Hmm ja. Die Musik macht der Gitarrist. Derselbe Gitarrist wird aber mit demselben Stück auf einer konstruktiv anderen Gitarre (andere Hölzer, Korpusform, Deckenbeleistung, ...) in der Regel anders klingen. Und das wird man im direkten Vergleich auch hören (oder man sollte vielleicht das Musikmachen doch aufgeben.) Ob besser oder schlechter oder nur anders, das hängt erstmal nicht mit dem Preis zusammen. Meine 5 guten klassischen klingen deutlich anders und ich klinge jeweils anders damit, auch bei denselben Stücken. Klar ist aber auch, dass Saiten, Fingernägel, Spielhaltung und anderer "Pfennigkram" eine ebenfalls große Bedeutung auf den Klang haben. Und das muss dann auch zusammen passen.
 
Alhambra ist auf jeden Fall einen Blick wert. Auf der Suche (deutlich über 1 Jahr) nach einer Nylon Akustik (mit Tonabnehmer) bin ich bei einer Alhambra gelandet. Die Serie, die bei mir gelandet ist, hat eine spezielle, sehr dünne Lackierung, die der Decke viel Freiheit zum Schwingen gibt.
La Mancha und Ortaga waren auch mit im Visir, aber da hat jeweils irgendetwas für mich nicht gepasst.
 
Kurzes Update:

gestern habe ich mir eine oben nicht aufgeführte Gitarre in unserer Stadt angesehen. Kurz zusammengefasst: zum Glück war es kein Umweg, denn da waren Stahlsaiten auf ner Konzertgitarre...ich hätte besser auf das Bild schauen sollen:mad:

Lief es heute viel besser.... wir haben uns die MUSIMA für 50 Euro angeschaut. Und nichts gravierendes gefunden. Der Verkäufer hat gestern für uns neue Saiten aufgezogen, die Gitarre ist optisch okay, klanglich auch, sie scheppert nicht, die G-Saite ist nicht ganz bundrein, der Rest ist völlig in Ordnung.
Einzig die Bundstäbchen dürften ein klein wenig kürzer sein. Fährt man über den Hals merkt man sie recht deutlich. Beim Spielen stört es aber nicht.

Trotzdem die Frage: kann man da noch was dran verbessern?

Also ich denke, mein Sohn kann mit der Gitarre eine Zeitangabe üben, bis er vielleicht mal besser weiß, was er will. Und besser spielen kann. Er gehört nämlich zur äußerst übe-faulen Gattung.

Meine Tochter hat die Gitarre vorhin angespielt und fand sie gut. Zitat: die scheppert nicht so wie meine (eine vor 4 Jahren neu gekaufte Yamaha für ca. 270 Euro).

Also nochmals Danke von mir, v.a. an @rw !
 
die G-Saite ist nicht ganz bundrein, der Rest ist völlig in Ordnung.
Einzig die Bundstäbchen dürften ein klein wenig kürzer sein. Fährt man über den Hals merkt man sie recht deutlich. Beim Spielen stört es aber nicht.

Trotzdem die Frage: kann man da noch was dran verbessern?

Ja, die g-Saite bundrein hinkriegen... Ist sie nicht oktavrein oder ist sie bei Oktavreinheit in sich unsauber? (Dann dürfte es an der Saite selbst liegen => einfach durch eine neue ersetzen.) Falls sie nicht oktavrein ist, könnte es auch an der Saite liegen oder aber auch an der Stegeinlage (und ggf. auch am Sattel; das Bundstäbchen im XII schließe ich jetzt mal aus, das sollte in sich gerade sein, sonst hätten die 1. und die 6. Saite auch das Problem) Ggf. mal eine umsponnene ausprobieren, wenn jetzt eine nicht-umsponnene drauf ist (und umgekehrt).


Zu den Bundgraten: Erst mal ein paar Tage setzen lassen. Stahlwolle oder Feile kann man nehmen, evtl. auch erstmal, falls es eher ein Grat ist, mit einem Ziehklingenstahl (falls so etwas gerade zufällig in der Schublade liegt) probieren.

Viel Spaß!
 
Trotzdem die Frage: kann man da noch was dran verbessern?

Noch'n Nachtrag: EInfach verschiedene Saiten ausprobieren. Zur Zeit tausche ich meine alle 3 Monate, gahe von der Marke x aus, probiere dann y, gehe dann, wenn mir x besser gefällt, wieder auf x zurück und nehme beim nächsten Tausch dann z usw. Nach 3 Monaten sind sie noch nicht durchgespielt, aber das ist noch ok, um Klänge zu vergleichen. Nach 1 Jahr klingt jeder neue Saitensatz besser als der, der drauf ist... Man kann auch nicht sagen, das xyz-Saiten besser sind, als abc. Die Satein müssen zum Instrument der der individuellen Spielweise passen.
 
Also wenn du so fragst, würde ich sagen, die G-Saite ist nicht ganz Oktavrein.

Ich warte mal ein paar Tage ab. Und dann werde ich evtl. mal ne neue Saite aufziehen.

Die Bundstäbchen haben jetzt keine Grat, sondern sin einfach ein ticken zu lang, würde ich sagen.
 
Ok, dann bleibt die Feile, wenn's denn sein soll. Wird das Instrument denn wenigstens übermorgen noch im Gras versteckt?
 
Ob das Verstecken in taufrischem Gras für die Gitarre so gut ist? ;)

Andererseits wäre das Gras momentan noch hoch genug, wenn sich morgen keiner findet, der den Rasenmäher in die Hand nehmen will....
 
Noch aktuell? Die G-Saite ist ja fast immer ein Problem. Ich würde mal eine G-Saite aus Carbon aufziehen. Die ist dann fast so dünn wie die h-Saite aus Nylon, das müsste eigentlich etwas bringen. Klanglich natürlich auch. ;)
 
Danke für den Tipp. Das werde ich beim nächsten Wechsel mal ausprobieren.

Es ist zum Glück kein Riesenproblem, so dass es sich beim Spielen nicht schräg anhört. Zumal mein Sohn sich überwiegend in den ersten Bünden bewegt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben