Over the hills and far away - Gary Moore Kadenz Erklärung

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m0m07
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Hallo Leute,

ich habe gerade Over the hills and far away gehört und dachte, dass ich einen Tonartenwechsel in dem Refrain nach dem Solo gehört habe. Ich habe die Akkorde bei Songsterr nachgeguckt und ich glaube da passiert wirklich ein Tonartenwechsel. Am Anfang spielt er immer: Em, G, D\A, Em, D\A, G, C, D\A und beim letzten Mal: F#m, A\E, E, F#m, E, A\E, D\A, E.

Meine Idee ist, dass er einen Tonartenwechsel von D-Dur zu E-Dur macht, aber ich kann nicht erklären woher der C-Dur Akkord in den ersten Refrains kommt.

Kann mir jemand dabei helfen ?

Viele Grüße
Mo
 
Eigenschaft
 
Tonart ist von Beginn an E-Moll.
Bei 3:50 ist eine Rückung nach F#-Moll.

Ich beziehe mich, da Du keine angegeben hast, mal willkürlich auf diese Version:


Thomas
 
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und dachte, dass ich einen Tonartenwechsel in dem Refrain nach dem Solo gehört habe.
Ein Link, idealerweise mit Zeitangabe, könnte helfen. Dann muss man nicht lange herumsuchen.

Wenn man beispielsweise dieses Video als Ausgangsbasis nimmt, dann kommt ca. bei 2:28 s ein Streichersolo, das hast Du wohl nicht gemeint.
Dann bei ca. 3:00 übernimmt die Gitarre. Danach passiert aber zunächst nix (in dem A-cappella-Teil).
Bei 3:46 s passiert dann die von @Kevin1991 erwähnte Rückung: Alles rückt um einen Ganztonschritt von e-Moll nach fis-Moll hoch.
Dann schleicht sich am Ende gegen 4:32 s noch ein Gitarrensolo ein. Aber das hast Du wohl nicht gemeint, denn da bleibt ja alles brav in fis-Moll und wird ausgeblendet.

Meine Idee ist, dass er einen Tonartenwechsel von D-Dur zu E-Dur macht, aber ich kann nicht erklären woher der C-Dur Akkord in den ersten Refrains kommt.

Ich frage mich nur, wie Du auf D-Dur kommst. Das Stück beginnt doch eindeutig in e-Moll?
e-Moll rückt dann (ganz plötzlich, ohne Modulation o. ä.) nach fis-Moll hoch.

Viele Grüße
Torsten


Edit: @turko war schneller.
[und ich hatte mich vertippt und ursprünglich immer h-Moll statt fis-Moll geschrieben (!?), das war natürlich Quatsch und widersprach der Rückung um einen Ganztonschritt...]
 
Danke für die ganzen Antworten.

Ich meinte diese Version
Bei der Stelle 3:46 kommt die Stelle die ich meine, aber das habt ihr ja auch ohne den Link schon gefunden😅


Ich frage mich nur, wie Du auf D-Dur kommst.
Ich dachte da die meisten Rocklieder in Dur sind könnte das hier auch der Fall sein und in D-Dur würden die Akkorde Em, G,D,A die I, II, IV und V Stufe sein. Das erklärt aber den C-Dur Akkord nicht und es ist ja auch kein A Akkord sondern nur ein D\A Akkord.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die meisten Rocklieder sind in Moll geschrieben.
 
Die Ganzton-Rückung ist ein gängiges mainstream-Verfahren ("shift and fade"), um einem, nach mehrmaliger Wiederholung meist "abgenudelten" Chorus vor dem fade out nochmals etwas klangliche Frische zu verpassen, außerdem bekommt die Stimme durch die höhere Lage nochmals eine andere Farbe.
Bei Gary Moore ist die Rückung ganz schulmäßig, also letzter Chorus (a capella), dann Rückung mit variierten Wiederholungen, dann fade out.
Ein Beispiel für kontinuierliche Halbton-Rückung ist z.B. "In the Year 2525".

Die Anfangstonart würde ich übrigends nicht als E-Moll, sondern modal als E-Aeolisch oder E-Dorisch auffassen, das entspricht auch eher der volkstümlichen irischen Melodik, die hier latent spürbar ist. Dominante ist hier nämlich nicht B7 (wie üblicherweise in E-Moll), sondern D (Chorus: Em-G-C-D) - wäre der Song in E-Moll, müßte der Chorus z.B. Em-G-C (Am)-B7 lauten.

Ich dachte da die meisten Rocklieder in Dur sind ...

Da denkst du falsch. Dur ist so ziemlich das letzte, was mir bei Rocksongs einfällt. Ohne jetzt statistische Gültigkeit zu beanspruchen, würde ich sagen, dass man mit jeweils einem Drittel für Dur, Moll und modale Tonarten (z.B. Lady in Black=Aeolisch, White Rabbit=Phrygisch, Purple Haze=Dorisch, usw.) ziemlich nah an der realen Tonarten-Verteilung liegen dürfte.
 
in D-Dur würden die Akkorde Em, G,D,A die I, II, IV und V Stufe sein.
Die Tonart bestimmt man nicht dadurch, daß man die Akkorde zusammenaddiert und dann gewissermaßen aus eine Tabelle erschließt, welche Tonart das wohl sei, sondern dadurch, daß man mit dem Ohr durchs Hören den tonalen Ruhepol des Songs ermittelt. Stichwort: Grundtonempfindung.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Die Tonart bestimmt man [...] dadurch, daß man mit dem Ohr durchs Hören den tonalen Ruhepol des Songs ermittelt.

... und danach feststellt, wie dieser Ruhepol angesteuert wird. Wird z.B. Em als tonales Zentrum durch B7 bestätigt, ist von E-Moll auszugehen. Da im konkreten Fall aber D zum Em führt, ist ein "keltisch-angelsächsisches" E-Dorisch anzunehmen.

Allerdings ist die Methode "Akkorde zusammenaddieren" bisweilen zwar unpräzise, aber auch nicht ganz verkehrt: Bei den Chorus-Akkorden Em-G-C-D (das A bei D/A ist irrelvant, weil hier lediglich die Akkord-5 von D im Bass liegt) bilden C-G-D eine Quintbeziehung, was zunächst als IV-I-V (S-T-D) von G-Dur zu deuten ist, und was zumindest nicht in eine völlig abwegige Richtung verweisen würde.
Ohne zusätzliches Wissen steckt man allerdings an diesem Punkt in einer Sackgasse: Wenn man nicht weiss, dass Akkorde mit dominantischer Funktion nicht nur auf der V. Stufe einer Tonart stehen können, entsteht nämlich die paradoxe Situation, dass die Akkordfolge zwar als Tp-T-S-D in G-Dur, nicht aber als E-Moll erklärbar ist (keine Dominante B7!), obwohl der Höreindruck relativ eindeutig "irgendwas molliges auf E" suggeriert. Des Rätsels Lösung: siehe oben.
 

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