Papas Angst vor Pianokauf :)

hi,
ich würd kein homepiano kaufen. gestern wurde ich nochmal überzeugt, als ich so ein teil ausprobiert habe...
das ganze gerät wackelte bei intensiverem anschlag... und war kein billig-teil sondern um die 2000 und von yamaha.

wenn ein klavier wirklich richtig laute stellen aushalten soll, braucht es einen ziemlich stabilen rahmen. und den bietet ein homepiano glaube ich nicht.

gruß:
kilian
 
Hi,

also das halte ich für ein dickes Gerücht!! Dann war das Gerä vielleicht falsch zusammengebaut. Die Teile halten eine Menge aus und ganz sicher nicht weniger, als ein "normales" Stativ.

Gruß
 
@Matia, find ich auch richtig das Du Deine Tochter mitgenommen hast und sie mitentscheiden lässt.
Ne Möglichkeit falls Du oder Dein Bekanntenkreis Tischlerfähigkeiten haben sollte wäre entweder von Ebay ne optisch ansprechende "Drahtkommode" um paar Euros zu holen, die Mechanik und die Tasten rauszuschmeißen und ein Stagepiano in die Tastaturlade reinzubauen.
Sonst könnte man ein Gehäuse auch selbst bauen nachdem jeder bessere Baumarkt eine Paneelsäge für genaueste Zuschnitte hat und man bei genauer Planung dann eigentlich nurmehr ne Dose Spaxx und nen Akkuschrauber braucht. Auf der Basis hab ich vor nem Jahrzehnt mein FP1 "verarbeitet" weil ich es persönlich hasse vor nem "Brett mit Tasten" zu sitzen........

RolandUmbauFp201.jpg
 
Wenn ich nicht die Absicht habe das Piano zu transportieren, wenn es also seine festen Platz haben soll, würde ich mich, wenn ich das Geld (und ich hatte es mal) hätte, auf jeden Fall für ein HP entscheiden. Das sieht einmal schöner aus und zum anderen hat es einen besseren Halt.
 
Der Klavierlehrer kommt nach Hause, also gibts kein Klavier, auf dem während des Unterrichts geübt werden kann.
Ein Klavierunterricht ausschließlich auf DP ohne zumindest gelegentliche Rückkopplung auf die Realität, also ein akustisches Klavier, halte ich schlicht für unverantwortlich.

Wie sind denn eure Erfahrungen mit der Langlebigkeit von DPs? Sind durchschnittliche DPs nach 5-6 Jahren noch voll funktionsfähig?
Selbst wenn es dann noch funktioniert: Der Wertverlust dürfte bis dahin nahezu 100% sein.

Der Klavierlehrer hat leider keine Zeit, uns auf Pianosuche zu begleiten.
Sehr merkwürdig.
Hat er denn wenigstens Zeit, den Unterricht vorzubereiten, Literatur auszuwählen und zu besorgen, mal ein Elterngespräch zu führen oder selbst zu üben oder reicht es nur zum Absitzen der Stunden?
 
Ein Klavierunterricht ausschließlich auf DP ohne zumindest gelegentliche Rückkopplung auf die Realität, also ein akustisches Klavier, halte ich schlicht für unverantwortlich.


Selbst wenn es dann noch funktioniert: Der Wertverlust dürfte bis dahin nahezu 100% sein.


Sehr merkwürdig.
Hat er denn wenigstens Zeit, den Unterricht vorzubereiten, Literatur auszuwählen und zu besorgen, mal ein Elterngespräch zu führen oder selbst zu üben oder reicht es nur zum Absitzen der Stunden?

Servus,

also in Sachen Rückkopplung auf die Realität usw: ich weiß nicht, welche Digis du schon mal unter den Fingern gehabt hast, von den richtigen sicher mehr, ich hab auch schon früher und aktuell auch richtige klaviere gespielt, mein Digi hält in den meisten Fällen locker mit. und bietet den unschätzbaren Mehrnutzen. Außerdem ist ein wirklich gutes Klavier sehr teuer, auch wenn es den Preis durchaus wert ist. Aber nur für die, die die letzten Prozent brauchen. Absolut legitim, keine Frage. Ich hätte auch gerne so ein instrument!

Das mit dem Wertverlust: halte ich schlicht und einfach für falsch, siehe z.B. ebay. Hier gehen die richtigen Klaviere wesentlich schlechter weg, kein Wunder, der Transport kostet auch ein Vermögen. Außerhalb ebay, also beim Händler mag es schon noch sein, dass man einen guten Preis für sein altes Klavier erzielt, aber wohl eher die Ausnahme. Ich denke, der Wiederverkaufswert bei Klavieren, egal, welcher Art, sollte eine untergeordnete Rolle spielen!

Zum Thema Lehrer kann ich nix sagen,da ich seit 20 Jahren keinen mehr genossen habe. Eigentlich schade drum, aber vielleicht kommendes Jahr!
 
Hallo,
also in Sachen Rückkopplung auf die Realität usw: ich weiß nicht, welche Digis du schon mal unter den Fingern gehabt hast, von den richtigen sicher mehr, ich hab auch schon früher und aktuell auch richtige klaviere gespielt, mein Digi hält in den meisten Fällen locker mit. und bietet den unschätzbaren Mehrnutzen.
Ich habe neben meinen akustischen Instrumenten immer auch diverse E-Pianos besessen, u.a. Yamaha Clavinovas, Roland FP, aktuell ein Doepfer Masterkeyboard mit Kurzweil-Expander.
Wobei sich der "Mehrnutzen" für mich auf den Transport beschränkt. Ich brauche einfach so ein Teil, wenn kein Klavier vor Ort ist.
Mein Beitrag bezog sich in erster Linie auf den Unterricht mit Anfängern, vor allem ganz jungen Kindern:
Ausschließlich auf DP wird das in jedem Fall zu einem "Realitätsverlust" führen. Ich garantiere dafür, dass so ein Kind einen Kulturschock erleidet, wenn es dann - vielleicht nach Jahren - zum ersten mal auf was richtigem spielen soll.

Außerdem ist ein wirklich gutes Klavier sehr teuer, auch wenn es den Preis durchaus wert ist..
Im Mietkauf kriegst du das in jedem Musikladen für 1% des Kaufpreises/Monat, das kann also schon ab 25-30 Euro / Monat laufen. Wobei die Miete später i.d.R. beim Kauf voll angerechnet wird.

Das mit dem Wertverlust: halte ich schlicht und einfach für falsch, siehe z.B. ebay. Hier gehen die richtigen Klaviere wesentlich schlechter weg, kein Wunder, der Transport kostet auch ein Vermögen. Außerhalb ebay, also beim Händler mag es schon noch sein, dass man einen guten Preis für sein altes Klavier erzielt, aber wohl eher die Ausnahme.
Was bei eBay an akustischen Klavieren verkauft wird, ist zum allergrößten Teil totaler Schrott. Das macht man nicht, sowas kauft man beim Händler. Oder privat, wenn man fachkundige Hilfe hat - was nach meiner Meinung jeder verantwortungsbewusste Klavierlehrer anbieten sollte.
Ich kenne aus der letzten Zeit mehrere Fälle, wo akustischen Instrumente nach 7-10 jähriger Nutzung verkauft wurden mit einem Wertverlust unter 40 %. Das ist bei DPs völlig unvorstellbar.
 
Hallo,
...
Ich garantiere dafür, dass so ein Kind einen Kulturschock erleidet, wenn es dann - vielleicht nach Jahren - zum ersten mal auf was richtigem spielen soll.
Das kommt auf die Güte des DP und des Klaviers an. Ein gutes DP ist 1000-mal besser als ein abgehalftertes Klavier. Wenn wir den reellen Vergleich zu Rate ziehen, vergleichen wir, mit Verlaub, Toyota mit Mercedes. Toyota kann alles perfekt. Mercedes nicht, aber in den prestigeträchtigen Disziplinen kann er es definitiv besser. Kostet dafür auch sehr viel mehr.
Viel mir grad so ein. Ich spiele ein Kawai CA9 und jammere keinem Klavier irgendeine Träne nach, im Gegenteil. Und ich spiele seit bald 40 Jahren Klavier.
Im Mietkauf kriegst du das in jedem Musikladen für 1% des Kaufpreises/Monat, das kann also schon ab 25-30 Euro / Monat laufen. Wobei die Miete später i.d.R. beim Kauf voll angerechnet wird.


Was bei eBay an akustischen Klavieren verkauft wird, ist zum allergrößten Teil totaler Schrott. Das macht man nicht, sowas kauft man beim Händler. Oder privat, wenn man fachkundige Hilfe hat - was nach meiner Meinung jeder verantwortsbewusste Klavierlehrer anbieten sollte.
Ich kenne aus der letzten Zeit mehrere Fälle, wo akustischen Instrumente nach 7-10 jähriger Nutzung verkauft wurden mit einem Wertverlust unter 40 %. Das isth bei DPs völlig unvorstellbar.

Ja klar, bei 5000 Euro Kaufpreis Wertverlust 40 % = 2000 Euro, ist leichter zu verkraften, als wenn man, im worst case, ein Digi-P für 1000 Euro gekauft, wegschmeißt, oder was auch immer. Dieser Vergleich hinkt so extrem, dass aus meiner Sicht kein weiterer kommentar notwendig ist.

Richtige Klaviere kosten, bei nur ansatzweise gleichen Wertigkeiten, das 3-8-Fache von Digi-Pianos, der Wertverlust ist auch da enorm, nur wenn die Laufzeiten lange werden, sprich, das Digi ist 10 Jahre oder älter, geht der Preisvorteil in Richtung Klavier. Bezogen auf die Anschaffungskosten dauert der reale Ersparniseffekt weitere 30 Jahre, weil das richtige Klavier enorm mehr als das Digi gekostet hat.
 
Ich spiele seit Jahren ein Yamaha Clavinova (fragt mich jetzt nicht nach der Nummer) und bin damit sehr zufrieden. Im Vergleich zu dem 100 Jahre alten Klavier, das ich davor hatte, spielt es sich um Welten besser. Es wackelt überhaupt nicht. Klar, man hört, dass der Ton nicht durch den Hammer auf der Saite erzeugt wird. Das einzige, was mich wirklich stört, ist, dass die Lautsprecher unter der Tastatur sind und die kleinen Lautsprecher oben, die wohl für den Spieler gedacht sind, viel zu leise sind, was zu einem eher dumpfen Klang führt. Da ich aber meist mit Kopfhörern spiele, ist das nicht wirklich schlimm. Ich für meinen Teil bekomme keinen Kulturschock, wenn ich mich mal an ein "richtiges" Klavier setze. Und ich weiß die Vorteile meines HP zu schätzen: stabile Stimmung, leicht zu transportieren, nervenschonend für meine Mitmenschen...
Übrigens hat die Abdeckklappe einen unschätzbaren Vorteil: Die Tasten verstauben nicht. Bei einem DP ohne Gehäuse muss man immer dran denken, es zuzudecken, beim HP ist das ein Griff...

Und was den Klavierlehrer angeht - ich denke, der muss sich seine Brötchen mit vielen Schülern verdienen, unter Umständen hat er gar ein Privatleben, und wenn er dann noch mit jedem einzelnen Klavier kaufen geht...

Grüße Inge
 
Hallo,
Das kommt auf die Güte des DP und des Klaviers an. Ein gutes DP ist 1000-mal besser als ein abgehalftertes Klavier. Wenn wir den reellen Vergleich zu Rate ziehen, vergleichen wir, mit Verlaub, Toyota mit Mercedes. Toyota kann alles perfekt. Mercedes nicht, aber in den prestigeträchtigen Disziplinen kann er es definitiv besser. Kostet dafür auch sehr viel mehr.
Im Prinzip vergleichst du nicht 2 Autos miteinander, sondern z.B. ein Flugzeug mit einem Flugsimulator.
Das geht so nicht.
Ein Klavier hat ein komplett anderes Klangabstrahlverhalten als ein DP, da hier der komplette Resonanzboden zum Tragen kommt und nicht ein paar Lautsprecher.
Das DP klingt immer nur so lange real, bis ein richtiges Klavier daneben steht.
Man könnte auch sagen, es klingt genau wie ein Klavier, das man per Mikro abgenommen hat.
Ich habe außerdem auch bei sehr guten/teuren DPs noch nie eine Tastatur erlebt, die bei kritischen Sachen - und hier reicht schon eine schlichte Bach-Invention - das gleiche Klangergebnis rüberbringt, wie es mir bei funktionstüchtigen (!) Klavieren und Flügeln aller Preislagen (!) problemlos gelingt.
Bei viel Pedal und fetten Akkorde in der Mittellage, lautem Anschlag (z.B. typische Pop-Spielweise) höre ich auch kaum Unterschiede, aber wehe es wird filigran...
Und ich kann genau dies keinem Kind vermitteln, wenn das Instrument das nicht hergibt.
Natürlich habe ich auch DP-Schüler, aber warum soll ich nicht sagen dürfen, dass das ein großer Kompromiss ist ? Vielen Schülern und Eltern (!) reicht auch ein bisschen Rock/Pop Geklimper, da habe ich dann sowieso keine Chance mit meinen Argumenten...

Ja klar, bei 5000 Euro Kaufpreis Wertverlust 40 % = 2000 Euro, ist leichter zu verkraften, als wenn man, im worst case, ein Digi-P für 1000 Euro gekauft, wegschmeißt, oder was auch immer.
Dann hast du 7-10 Jahre auf einem wirklich guten Instrument gelernt und gespielt für reale Kosten von 1000 Euro, so what?
Wieviel gibt der Normalbürger in der gleichen Zeit für Autos aus?
Oder für Unterhaltungselekronik? etc etc.
Die Leute kaufen sich teilweise Billigkeyboards für 200,- im Aldi und nehmen dann Unterricht für 900,- pro Jahr. Ein bisschen längerfristig denken und entsprechend investieren sollte man bei der Bildung seiner Kinder schon, finde ich.
Richtige Klaviere kosten, bei nur ansatzweise gleichen Wertigkeiten, das 3-8-Fache von Digi-Pianos.
Wirkliche gute Klaviere gibt es neu ab 3500 bis 4000,- Euro, nach oben natürlich keine Grenzen. Gebraucht kann man mit etwas Geduld und Sucherei schon ab 1800-2000,- gute Instrumente finden, manchmal sogar für noch weniger.
Zusammen mit den erwähnten Mietkaufangeboten lässt sich irgendwas davon für die meisten Menschen meiner Meinung nach realisieren.
Wer sich das trotzdem nicht leisten kann, hat auch mit einem DP für 1500,- oder mehr Probleme und greift auf irgendeinen Schrott für 500,- zurück. Insofern stimmen deine Zahlen, das ändert aber nichts daran, dass man mit einem Billigtteil definitiv nicht froh wird.
 
Ich spiele seit Jahren ein Yamaha Clavinova (fragt mich jetzt nicht nach der Nummer) und bin damit sehr zufrieden. Im Vergleich zu dem 100 Jahre alten Klavier, das ich davor hatte, spielt es sich um Welten besser. Es wackelt überhaupt nicht. Klar, man hört, dass der Ton nicht durch den Hammer auf der Saite erzeugt wird. Das einzige, was mich wirklich stört, ist, dass die Lautsprecher unter der Tastatur sind und die kleinen Lautsprecher oben, die wohl für den Spieler gedacht sind, viel zu leise sind, was zu einem eher dumpfen Klang führt. Da ich aber meist mit Kopfhörern spiele, ist das nicht wirklich schlimm. Ich für meinen Teil bekomme keinen Kulturschock, wenn ich mich mal an ein "richtiges" Klavier setze. Und ich weiß die Vorteile meines HP zu schätzen: stabile Stimmung, leicht zu transportieren, nervenschonend für meine Mitmenschen...
Ich rede in erster Linie vom Unterricht mit Kindern.
Wenn ich zu einem DP-Schüler sage "Spiel das mal etwas leiser" und er sucht dann auf dem akustischen Klavier in meinem Unterrichtsraum nach dem Lautstärkeregler, dann halte ich das schon für einen Realitätsverlust.
Viele Kinder wissen nicht mehr, wo die Milch herkommt oder aus welchem Stoff Pommes frites bestehen, und wir sind kurz davor, dass sie nicht mehr begreifen können, dass musizieren ohne Strom möglich ist.
Wenn du persönlich mit deinem Clavinova gut klar kommst, ist das ja kein Problem, wobei du ja selbst sagst dass der Klang nicht wirklich optimal ist.

Und was den Klavierlehrer angeht - ich denke, der muss ich seine Brötchen mit vielen Schülern verdienen, und wenn er dann noch mit jedem einzelnen Klavier kaufen geht...
Ich persönlich biete das allen Schülern und Interessenten an, und zwar kostenlos.
Das wird mir gedankt durch ein besonderes Vertrauensverhältnis, lange Verbleibdauern im Unterricht und einen guten Ruf als engagierten Klavierlehrer :)
 
Ein Klavierunterricht ausschließlich auf DP ohne zumindest gelegentliche Rückkopplung auf die Realität, also ein akustisches Klavier, halte ich schlicht für unverantwortlich.

Sehr merkwürdig.
Hat er denn wenigstens Zeit, den Unterricht vorzubereiten, Literatur auszuwählen und zu besorgen, mal ein Elterngespräch zu führen oder selbst zu üben oder reicht es nur zum Absitzen der Stunden?

volle zustimmung!

der lehrer sollte sich auch zeit nehmen für beratung. die rückkopplung, einmal die woche auf echtem klavier spielen, das wär`s! lieber zum lehrer hinfahren, wenn er ein vernünftiges klavier bei sich hat.

minimal-empfehlung.
 
Hallo Scarlatti,

aus der Sicht des Klavierlehrers mag das richtig sein - aber aus wievielen Deiner Schüler werden in ein paar Jahren Unterricht so gute Spieler, dass der Unterschied wirklich zum Tragen kommt? Ich für meinen Teil hatte als Kind 8 Jahre Unterricht (auf einem echten Klavier). Die Begeisterung der Nachbarn hielt sich in Grenzen. Mit 16 hatte ich die Nase voll und habe fast 20 Jahre nicht mehr gespielt. Ich hatte damals nicht ansatzweise soviel Gefühl für das Instrument wie ich jetzt mit meinem DP habe. Wie der Ton erzeugt wird, hat mich auch herzlich wenig interessiert.
Dass man auf einem DP auch ohne Lautstärkeregler leiser spielen kann, sollte für ein Kind noch zu begreifen sein.

Ich weiss nicht, wo Du wohnst oder was Du für Schüler hast. Die Lehrer, die ich kenne, bekommen Honorare, dass sie gar nicht anders können als jede verfügbare Stunde Unterricht zu geben. Da bleibt keine Zeit für eine Rundumbetreuung der Schüler...

Grüße
Inge
 
Hallo Scarlatti,

aus der Sicht des Klavierlehrers mag das richtig sein - aber aus wievielen Deiner Schüler werden in ein paar Jahren Unterricht so gute Spieler, dass der Unterschied wirklich zum Tragen kommt?

Grüße
Inge

aber es soll ja nicht am DP scheitern, dass ein schüler nicht so weit kommt. steht doch keinem auf der stirn geschrieben wie sich der schüler entwickeln wird.

richtig, wenn der lehrer ein nicht angemessenes honorar bekommt kann man keine zusatzleistungen verlangen.

ich mache das umgekehrt: werde gut bezahlt und biete auch viel dafür. das muss jeder lehrer selbst entscheiden, wie er sich verkauft.
 
Hallo!

Danke für eure weiteren Anregungen. Momentan geht es wohl doch eher in Richtung Home-DP. Ich denke, wenn ich ihr ein Stage-Piano (selbst wenn es richtig gut ist) kaufe, mache ich einen schlimmeren Motivationsfehler als wenn ich ihr ein Hemingway hinstelle. So werde ich in den sauren Apfel beißen und irgendwie den Mehrpreis bezahlen, in der Hoffnung, dass es die Lust am Spielen fördert :).

Die Sache mit dem Umbau eines Stage-DPs ist sicher prima; aber mir fehlen da Fähigkeiten und auch Nerven, dass das nachher wirklich gut aussieht. Und ich kenne meine Tochter: wenn das nach selbstgebasteltem Flickkram ausschaut, hab ich auch nix gewonnen.


Jetzt bin ich halt doch auf der Suche nach einem Home-DP und hab mal etwas quergelesen.
Es gibt irgendwie zwei Meinungen: die einen sagen, der gute Ton sei das A und O für das Lernen und an die Tastatur gewöhnt man sich mit der Zeit und muss sich auf anderen Instrumenten sowieso immer umstellen. Die anderen meinen, die Tastatur müsse von Anfang an perfekt sein, nur so lerne man die Technik und den Sound sei eher zweitrangig, man könne ihn bei Bedarf ja noch durch Zusatzmodule verbessern.
Habt ihr dazu noch irgendwelche Erfahrungswerte? Beides klingt für mich nicht unlogisch und das Optimum ist sicher perfekter Ton plus perfekte Tastatur, ist aber leider für mich unbezahlbar.



Jetzt mal was zum Kommentar von Scarlatti61:

Du hast hier leider zwei wunde Punkte angesprochen. Den Lehrer und das Klavier.

Ein Klavier zu Hause geht auf keinen Fall. Meine Tochter kommt spät aus der Schule und kann eigentlich immer nur ab 18.00 Uhr regelmäßig üben. Ich weiß, sie könnte jetzt rein rechtlich 2 Stunden Klavierspielen, aber das möchte ich beim besten Willen zum Feierabend niemandem zumuten. Und das hört man 5 Stockwerke tiefer. Hier hört man die Flöhe husten :).

Jetzt könnte ich sie auf die Musikschule schicken, damit sie dort wenigstens im Unterricht am Klavier sitzt. Das Problem ist momentan eigentlich auch der Zeitfaktor. Allein kann sie da nicht hin und so war ich eigentlich ganz froh, dass ich einen Klavierlehrer gefunden hatte, der nach Hause kam. Aber das Klavier wird auf Dauer fehlen, irgendwie muss da eine Lösung her.


Jetzt nochmal zum Lehrer:
Er ist sehr nett und sehr billig :). 15 Euro (allerdings nur für Kinder) ist gelinde gesagt fast schon nix für die Stunde, und er kommt ja nach Hause! Meine Tochter kommt auch gut mit ihm zurecht, was ich wichtig finde.

Worüber ich unschlüssig bin, ist die Methodik. Ich hab absolut keine Ahnung von der Materie, aber momentan sieht es so aus: Er arbeitet quasi mit ihr die Reihe "Wir musizieren am Klavier" von J.W.Schaum ab (momentan Band 3; die Lieder gefallen meiner Tochter auch). Da ist nix mit Vorbereiten oder Literatur auswählen, es ist schon irgendwo ein "Absitzen der Stunden". Mir kommt die Reihe allerdings auch irgendwie wie eine "Selbstlernmethode" vor. Eigentlich steht doch alles wichtige da, man braucht den Lehrer eher zur Kontrolle, ob man es richtig umsetzt.

Die Kleine weiß allerdings gar nicht, was sie da nun gerade lernt, sie lernt halt ein Lied nach dem nächsten spielen und nimmt eher unbewusst die verschiedenen Liedanweisungen mit.
Mir selbst fehlten da irgendwie klare Themen vom Lehrer wie: "Und jetzt kommt die Beherrschung des pp und ff. Nächste Stunde üben wir das ritardando (heißt das so?)...". Mir fehlt halt ein "Fahrplan", an den man sich irgendwie festklammern kann.
Ich sprach ihn dann mal an, ob er auch auf Ausdruck und Art des Klavierspiels bei dem Kind achtet und er meinte, dazu sein es momentan noch zu früh, sie müsse erstmal die Noten und Zeitmaß richtig beherrschen und dazu muss sie einfach viele verschiedene Lieder unter die Finger bekommen. Ok, ich glaub ihm das mal, hab wie gesagt keinen blassen Schimmer von dem Ganzen.


Zum Wiederverkaufswert:
Ich halte das fast für das Unwichtigste! Das wäre nur interessant, wenn ich das Instrument nach einem Jahr abgeben müsste, weil kein Interesse oder so mehr besteht. Aber wenn ich es kaufe, kaufe ich es mit dem Ziel, es so lange zu bespielen, bis es kaputt ist. Und dann ist der Wiederverkaufswert eh gegen Null. Doch dann weiß ich auch, dass ich den letzten Saft aus der Zitrone gequetscht habe und dann schenke ich es mit Freuden einem Bastler oder was weiß ich. Aber ich habe es intensiv (ab)genutzt und dafür habe ich ja auch bezahlt. Daher auch meine Frage am Threadanfang, die Haltbarkeit betreffend. Ist sicher etwas drastisch formuliert aber trifft im Großen und Ganzen, was ich sagen will.


Nochmal zur Erinnerung:

Weiter davon ausgehend, dass auf jeden Fall deutlich mehr am DP als an einem richtigen Klavier gespielt werden wird: Sollte man eher auf guten Ton (diese multisample-Geschichten) achten (davon gibts ja wohl auch schon ein Roland Hp-201, ein Yamaha CLP-230 würde dagegen rausfallen, oder? wäre wohl noch das Korg c-520 zu nennen) oder eher auf gute Tastatur (hier würde wiederum das Yamaha CLP-203 einsetzen, aber das Roland fällt wohl raus).

Ich weiß, es gäbe mit dem YAmaha CLP-240 eines, das wohl beides verbindet, aber bei inzwischen 1400,- muss Schluss sein. Ich komme ja eigentlich von geplanten 1000,- , es sind also schon fast 400,- draufgelegt. Das ist die Schmerzgrenze. Außer ihr habt ein Totschlagargument.


Danke weiterhin für eure Hilfe!!

Matthias
 
aber es soll ja nicht am DP scheitern, dass ein schüler nicht so weit kommt. steht doch keinem auf der stirn geschrieben wie sich der schüler entwickeln wird.

Ich denke, das wird es auch nicht. Wenn ein Kind wirklich mit Begeisterung Klavier spielt, wird es auch der etwas andere Klang eines DP nicht abschrecken. Das Spielgefühl ist auf einem guten DP allemal besser als auf einem ausgenuddelten Klavier. Natürlich sollte man ihm Gelegenheit geben, auch auf einem echten Klavier zu spielen (aber dann auf einem ordentlichen, gestimmten!) Für Anfänger ist m. E. ein ordentliches DP (ich rede nicht von einem Keyboard evtl. sogar ohne Anschlagdynamik!) ein sehr guter Kompromiss.

Ich hoffe, der gestresste Papa kann sich jetzt aus diesen gegensätzlichen Meinungen ein eigenes Bild machen...

Grüße
Inge
 
Hallo!

Mir selbst fehlten da irgendwie klare Themen vom Lehrer wie: "Und jetzt kommt die Beherrschung des pp und ff. Nächste Stunde üben wir das ritardando (heißt das so?)...".

atthias

Wäre das etwa kindgemäß?


Deine Tochter kommt gut mit dem Lehrer zurecht, Schaum ist nicht die schlechteste Lehrmethode. Es gibt viele Lehrer die nehmen nur die "Russische Klavierschule".

Passt schon von der Sichtweise her.
 
Hallo Matthias,

bist mir mit Deinem Beitrag zuvorgekommen

Es gibt irgendwie zwei Meinungen: die einen sagen, der gute Ton sei das A und O für das Lernen und an die Tastatur gewöhnt man sich mit der Zeit und muss sich auf anderen Instrumenten sowieso immer umstellen. Die anderen meinen, die Tastatur müsse von Anfang an perfekt sein, nur so lerne man die Technik und den Sound sei eher zweitrangig, man könne ihn bei Bedarf ja noch durch Zusatzmodule verbessern.

Ich kann hier nur für mich sprechen - ich bin kein Profi. Ich habe als Kind auf einem ausgenuddelten und verstimmten Klavier gespielt - aber das hat mich nicht gestört. (Vielleicht denkt Ihr Klavierlehrer jetzt: Doch, genau deshalb hattest Du die Nase voll! - Ich denke, es lag eher an den wechselnden alten Tanten, die ich als Lehrerinnen hatte und die mich wenig motiviert haben.) Das Gefühl für die Musik kam bei mir viel später.

Wenn Du nicht selbst Klavier spielst, solltest du Dir in einem guten Musikgeschäft von den Verkäufern ein paar Instrumente in Deiner Preisklasse vorspielen und Dich beraten lassen - so groß sind die Unterschiede dann auch nicht, dass man endlos recherchieren müsste. Das sehen die Profis sicher wieder ganz anders, aber ich hab's so gemacht und bin zufrieden.

Viel Erfolg
Inge
 
Hallo Matthias,

zunächst mal meine Bewunderung, wie intensiv du dich mit dem Thema befasst.

Die Diskussionen um bessere Tastatur hier oder mehr Multisamples da ist zum jetzigen Zeitpunkt eher hinderlich. Du hast ein ziemlich festgesetztes Budget (ca. 1000 EURO). Da
bekommt man schon was anständiges. Die Unterschiede in den Modellen/Herstellern sind Geschmackssache und haben sicher keinen entscheidenden Einfluss auf die Klavier-Karriere Deiner Tochter.

Ich würde vielmehr darauf achten, beim Fachhändler in der Nähe zu kaufen.
Da bekommst Du den Service und die Sicherheit, von der Du anfangs gesprochen hast.
Und das Gerät sollte solide verarbeitet sein und nicht laute, wackelige Tasten und Gehäuse haben. Gerade, wen man leise üben muss, nervt sowas derart, dass man DESWEGEN die Lust am Spielen verliert!
Ich weiss dass nur zu gut, da die Abdeckung an meinem Fantom X8 scheppert, sobald
Deine Tochter sollte auch ein Wörtchen mitreden dürfen. Die Akzeptanz ist sicherlich um ein vielfaches Größer, wenn Sie mitentscheiden darf. Die Modelle, aus denen sie aussuchen kann, wurden ja bereits oben diskutiert.

Und wenn Euer Lehrer so günstig ist, dann frag ihn doch mal, ober nicht vielleicht gegen bezahlung eine Stunde Zeit hat, um mit Euch gemeinsam nach einem Instrument zu suchen. Die 15-30 Euro sind sicherlich gut investiert und Du hast ein besseres Gefühl, das richtige Piano zu erwerben.

Ich verstehe, dass Dir die Entscheidung nicht leicht fällt. Aber nur Mut, ich behaupte, Du kannst im Rahmen Deiner Möglichkeiten gar nicht viel falsch machen!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
 
Hallo,
natürlich gibt es Fälle, wo wg. Platzmangel, Problemen mit Nachbarn o.ä. ein DP die "bessere" Wahl bzw. der einzig mögliche Kompromiss ist.
Das kann man nur im Einzelfall entrscheiden, und wenn du sagst, es geht nicht anders, glaub ich dir das auch.
Das ändert nichts an meinen grundsätzlichen Bendenken gegenüber DPs.
Und gerade deshalb ist es für meine Begriffe unabdingbar, wenigtens ab und zu (i.d.R. dann im Unterricht) auf einem richtigen Klavier zu spielen.

Ich sprach ihn dann mal an, ob er auch auf Ausdruck und Art des Klavierspiels bei dem Kind achtet und er meinte, dazu sein es momentan noch zu früh, sie müsse erstmal die Noten und Zeitmaß richtig beherrschen und dazu muss sie einfach viele verschiedene Lieder unter die Finger bekommen. Ok, ich glaub ihm das mal, hab wie gesagt keinen blassen Schimmer von dem Ganzen.
Das ist - mit Verlaub - der größte Blödsinn, denn man in dieser Beziehung loslassen kann.
Du wirst von jedem Experten hören und in jedem Lehrbuch lesen können, dass es unabdingbar ist, auf den musikalischen Ausdruck von Anfang allergrößten Wert zu legen - natürlich im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten und Fähigkeiten.
Ich will meinem Kollegen nicht zu nahe treten, aber wenn er sowas behauptet, sind auch 15,- zuviel.

Mag sein, dass du das mit "Fahrplan" etwas zu theoretisch siehst. Es ist also nicht so, dass man einige Unterrichtseinheiten nur damit verbringt, beispielsweise ausschließlich dynamische Vorschriften zu erlernen. Es geht immer um den musikalischen Kontext des jeweiligen Stücks, und zwar im vollen Umfang der zur Darstellung erforderlichen musikalischen Parameter.
Das ist einem Kind natürlich nicht so bewußt, muss es auch nicht, aber der Lehrer muss einen Leitfaden diesbezüglich haben und auch einhalten.
 

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