Paul McCartney - Suicide Akkordfolge

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Hi,

ich hoffe, ich bin hier richtig. Und zwar interessieren mich die Akkorde von Paul McCartneys "Suicide" (LINK) und zwar der Part ab 0:45. Ich höre da C - d7 - e - D#7 - d7 - G - C raus. Speziell bei dem D#7 bin ich mir aber nicht sicher, das klingt recht jazzig.
 
Eigenschaft
 

Ist richtig (=Eb7). Funktion erklärt Klaus unten.

Das "G" zum Schluss ist als sein Tritonussubstitut zu spielen: Db7 mit G als Grund-/Basston. Es ergibt sich also rechtshändig C - d7 - e7 - eb7 - d7 - Db7/G - C

Beachte den konsequenten chromatischen Abstieg (ROT)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre folgendes:

| C - Dm | Em - Eb7 | Dm - G7 | C - G7 |

In Funktionen:

| I - IIm | IIIm - subV7/II | IIm - V7 | I - V7 |

Die Dominanten enthalten teilweise Alterationen.
 
Hallo Klaus, es ist tatsächlich Eb7 und nicht Ebm7, wie ich es erst gehört habe.

Bei der Dominante G bleibe ich allerdings dabei: Substitut Db7, dessen im Voicing oben liegende Terz F in Bezug auf Grundton G zur Septime mutiert.

Genau genommen laufen ja 2 Stück II-V-I Verkettungen, wobei die V jeweils substitiert ist:

Em7 A7 Dm7 (Eb ersetzt A)
Dm7 G7 C (Db7 ersetzt G)

Ergebnis ist dann halt diese chromatische Folge, die vor allem im Latin-Jazz besonders beliebt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann es drehen wie man will. Db7/G ist ja das selbe wie G7(b9,#11).
Das genaue Voicing höre ich gerade nicht. Aber da G im Bass liegt würde ich eher von einem alterierten G7 sprechen.
 
Db7 mit G als Grund-/Basston.

Hallo Hans!

Kannst Du das bitte mal erklären? Gut, rein praktisch ist es ja gehopst wie gesprungen. Aber wieso bestehst Du hier auf Db7/G?
Was macht jetzt theoretisch den Unterschied zu G7/b5? :confused:
 
Einziger Grund: Ich sehe sowas gern von der praktischen Seite, da ich merktechnisch viel optisch orientiert bin. Deshalb liegt es mir hier einfach näher, mit der Schreibweise konsequent das chromatische Abwärtsschreiten herauszustellen.

Man findet diese unterschiedlichen Aufassungen ja immer wieder. Der eine schreibt E11, der andere stattdessen D/E in sein Sheet. E11 ist die harmonisch "korrekte" Darstellung, mit D/E hingegen kommt jeder Anfänger auch ohne theoretisches Rüstzeug und dessen lange Lernzeit in den Genuss eines Upper Structure-Sounds.

Angaben für praxis-, pop- und freizeitmusikorientierte Leute halte ich deshalb in Slash-schreibweise X/Y für sinnvoll. So wird das ja in vielen Songsbooks auch aus gutem Grund gehandhabt. Für die "korrektere" Darstellung vor allem im Lehrbereich und tiefergehenden Lernbereich ist das Darstellen der eigentlichen Erweiterungen natürlich angemessener.
 
Also ... ich bin der Meinung, dass jede Schreibweise erlaubt ist, solange klar ist was gemeit ist ... ABER:

G7/Db bedeutet nunmal was anderes als Db7/G. Das sind zwar gleiche Qualitäten, aber andere Basstöne ... nicht verwechseln!

G7 ist im obigen Beispiel die Dominante und Db7 das zugehörige Tritonussubstitut. Wenn man statt G7 nun Db7/G spielt, dann kann man das auf zwei Arten erklären. Entweder man Substituiert die Dominante, behält aber den Grundton bei. (Das ist was Hans beschreibt) Oder man nennt den Akkord immernoch G7 allerdings mit alterierten Tensions. Letztlich sind beide Varianten irgendwie richtig ... allerdings liegt G im Bass, Terz und Septime sind per Definition in beiden Akkorden gleich (B-natural und F) das spricht schonmal mehr für G7 als für Db7. Fehlen noch zwei Tensions um auf Db7/G zu kommen: Db wäre die #11 und Ab die b9, beides übliche Erweiterungen.

Auch ist D/E eine Schreibweise die für mich ein Voicing für E7sus4 impliziert, wohingegen D11 eindeutig die Durterz im Akkord und die 11 als Tension fordert.

Ich finde übrigens nicht dass Slashcords praxis-orientierter sind. Spätestens beim Solo muss ich doch auf den ersten Blick erkennen um was für eine grundlegende Akkordqualität es sich handelt und welche Funktion der Akkord hat. G7b9 sieht dann einfach mehr nach Dominante aus aus als Db7/G.
 
Spätestens beim Solo muss ich doch auf den ersten Blick erkennen um was für eine grundlegende Akkordqualität es sich handelt und welche Funktion der Akkord hat. G7b9 sieht dann einfach mehr nach Dominante aus aus als Db7/G.

Das überzeugt mich. Als Sessionmusiker wäre mir das schnellere Erkennen einer Dominantfunktion natürlich lieb.

Es bleibt aber trotzdem, für wen man wann was aufschreibt:

1. Ganz "offiziell", z.B. für ein Druckwerk oder als Leadsheet für Gastmusiker

2. Praxisorientiert für jemanden, der im Forum eine Frage stellt einfach nur den "richtigen Griff" ohne große theoretische Kenntnis möglichst einfach dargestellt haben will

3. Für mich selbst, der das Papier nach dem ersten Raushören + Aufschreiben und anschließendem praktischem Spiel nebst Verinnerlichen von Funktionen und Voicings (möglichst) nie wieder braucht ...
 

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