Percussion Funktionsweise

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hinsky
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Hallo,
ich frage mich, zwecks Umbau einer Philicorda, wie das Percussionelement z.B. einer Hammond arbeitet.
Mir ist klar, dass im Falle der Hammond die 2. oder 3. Harmonische durch ein ADSR Envelope geschickt wird.
Jetzt frage ich mich aber, wir der "Klick" verstärkt oder nicht?
Ich denke die 2 Bilder erklären die Frage besser, auf die schnell mit Blender gemacht weil nichts anderes da war xD
also Fall 1:
das Register (Kurve b) für die Percussion wird einfach normal durch einen Envelope geschickt und erklingt danach leiser als der Rest (Kurve a)
Fall 2: das Signal wird vorher verstärkt und klinkt nach erklingen des Klicks auf gleicher Lautstärke wie der Rest
Bei meiner Farfisa ist es Fall 2.
edit: ach ja, es geht hier um das Klangverhalten, die Technik ist ne andere Geschichte ;)

Vielen Dank :)
 
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So, wie Du es gezeichnet hast, sieht es aus, als falle der Perkussionskannal auf einen Pedestal ab. Dies ist nicht so.
Der Perkussionskanal fällt von einem festen Maximum (das höher ist als die gleiche Harmonische, wenn sie durch den Normalkanal geleitet wird) als e-Funktion bis auf Null-Pegel ab (wenn die Perkussion richtig eingestellt ist - Perc. Pot.). Was den Klick betrifft, so wird dieser nicht verstärkt. Er entsteht nur am Tastenkontakt und nicht im (elektronischen) Percussionsschalter.

Zudem hat die Percussionsschaltung eine Selbstsperre, d.h. solange eine Taste gedrückt ist, kann sie nicht erneut getriggert werden. Sie ist bei bereits gedrückten Tasten nicht wiederholt abrufbar.

Achso, noch was: ADSR entartet (da ist es wieder, das Wort :) ) zu einem reinen D (kein Attack, kein Sustain, kein Release).
 
In einer Hammond wird aus dem Tonsignal einer Fußlage ( hier der 1 " ) eine Gleichspannung erzeugt die als Trigger für die eigentliche Percussionsstufe dient. Die 1" Lage ist dann im normalen Tonsignal des Manuals nicht mehr verfügbar solange eine Percussion eingeschaltet ist. Wird diese abgeschaltet ist die 1" Lage wieder verfügbar.
Die erzeugte Triggerspannung steuert einen VCA , der durch Lade / Entlade Funktionen an einem Kondensator ( e - Funktion) das Percussions Tonsignal abschwächt bis es verklungen ist. In einer Hammond sind hierfür zwei Zeitkonstanten Fast / Slow wählbar sowie als Signalquelle zwei Fußlagen 2nd und 3rd Harmonic ( 4" und 2 2/3 " ). Die Triggerstufe ist wie von Don Leslie beschrieben mit einer Selbstsperre ausgestattet, dh ein einmal durch Tastendruck herbeigeführter Perc Effekt ( Taste gehalten) ist durch Drücken weiterer Tasten nicht mehr triggerbar. Man spricht hier von einer SOLOPERCUSSION. In anderen Unterhaltungsorgeln ist auch eine zweite Variante teilweise möglich, daß jede gedrückte Taste den PERC Effekt auslösen kann auch wenn Tasten dabei gehalten werden. Ist eine permanente Retriggerbarkeit gegeben kann damit auch eine REITERATION ( Mandolineneffekt) realisiert werden.
 
Okay, verstehe, glaub ich.
Also ist der Klick vergleichbar mir einem homophonen Synth mit reinem "D" Env, man klingt das seltsam xD

1" wird in DC transformiert, triggert den Env für den VCA und erklingt dann logischerweise nicht mehr. Der Verstärkt, je nach Einstellungen 2 2/3" oder 4" und durch den Env geht's dann auf 0 dB runter.

Was den Klick betrifft, so wird dieser nicht verstärkt. Er entsteht nur am Tastenkontakt und nicht im (elektronischen) Percussionsschalter.
Wenn ich bei der Phili die Tasten nur kurz antippe klickt es auch, wenn ich die Taste halte erklingt logischerweise der entsprechende Ton. Gleiches Prinzip beim Percussion?
Also wird durch den VCA primär das schließen der Kontake verstärkt?

Um das ganze jetzt mal auf die Phili zu übertragen:
ich habe 8", 4" und 2" die anschließend durch Filter gehen.
Wenn ich nun, sagen wir den 2", als Trigger nehme und 8" oder 4" als Percussionregister wähle, habe ich ja nach dem Hammond Prinzip ja nur noch eine Fußlage die klingt, richtig(?) doof.

Theoretisch müsste ich doch auch den 2" Teilen können, einen Teil in DC transformieren, den VCA Triggern und den 2ten Teil vom 2" durch den VCA schicken, mit DS Env, S wäre dann die Lautstärke wie er ohne Percussion klingen würde. Meine Farfisa lässt die Percussionregister ja auch weiterhin erklingen und kein Triggerregister "verschwinden".

Danke :)
 
Wenn hier mit KLICK der Keyclick einer Hammond gemeint ist so hat dies nichts mit Pecussion oder so zu tun.
Der Keyclick ist ein Phänomen was durch das Schalten eines Tonsignals zu irgend einem Zeitpunkt im Verlauf einer Sinusspannung entsteht.
"Verstärkt" wird dieses durch evtl verschmutzte Kontakte. In einer Philicorda haben die Tonsignale ( bedingt durch die Glimmlampen als Tonerzeuger )
einen sägezahnförmigen Verlauf, indem sehr viele Oberwellen / Harmonische beinhaltet sind. Die Klangformung ( Register) sind hier vorwiegend subtraktiver Natur wo bestimmte Harmonische unterdrückt werden um einen Klang zu generieren.
Eine Hammond hat sinusförmiges Tonsignal wo diese Oberwellen / Harmonische fehlen. Die Klangerzeugung beschränkt sich hier nur auf ein rein additives Verfahren ( Fouriersynthese )

Wenn es nur um den reinen Keyclick geht so wird dies oft in Heimorgeln mit einer speziellen Baugruppe realisiert die ebenfalls getriggert werden muß.
Meist wird hier nur ein spezielles nach Sinuspatch klingenden Signal , häufig auch nur ein Rauschsignal verstärkt dazugemischt.
Dieser Keyclick ( auch Sinuspatch genannt ) hat wiegesagt mit einer Percussion in dem Sinne nichts zu tun. Es sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Im Fall der Philicorda bleibt hier nur die Variante den 2" als Signalquelle für den Trigger zu benutzen oder falls möglich eine separate Kontakreihe einzubauen die nur die Triggerspannung liefert. Dies könnte man notfalls mit Reedkontakten oä realisieren womit dann alle drei Fußlagen als Percussions Signalquelle dienen.
Ist sowas bereits in der Philicorda als Triggerspannung realisiert würde ich dies auch weiterhin benutzen
Schaltungen für eine Percussion findet man im Internet so zb für eine Hammond der T Serie ( dort ist alles mit Transistoren realisiert ) oder aber solche von Selbstbsorgeln wie Böhm oder Wersi. Kann die Tage mal so eine ( nachbausichere ) Schaltung hier posten falls gewünscht.
 
Ist eine GM752 mit Hartley Oszis. Mit "Klick" meinte ich nicht den Keyclick sondern eben den Percussioneffekt.

Dann muss wohl der 2" dran glauben xD
Die Schaltung möchte ich soweit wie möglich selber entwickeln, auch wenn es vielleicht länger dauern mag. Als angehender E-Technik/Toningenieur Learning by doing sozusagen :)
 
hi
wenn möglich bau eine separate Kontaktreihe für den Trigger ein. Drei Fußlagen sind mehr als mager
Als VCA würd ich einen FET benutzen.
Literatur gibt es zu hauf
 

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