Phase drehen bei 2-adrigen Tonabnehmern?

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Hi :),

Mein Problem ist folgendes:

Ich besitze eine Greco Les Paul, bei der die beiden Tonabnehmer anscheinend in der Mittelstellung gegenphasig (wie in den alten Les Pauls) geschaltet sind.

Nun gibt es ja eine Menge Wiring Diagramme für Mods an Gitarren, mit denen man die Phase mit einem Push-Pull-Poti drehen kann.

Das Problem dabei ist: Meine Pickups (Maxon Dry-Z) sind leider nur zweiadrig aufgebaut, alle Diagramme die ich bis jetzt gesehen habe basieren aber auf 4-adrigen Tonabnehmern.
Gibt es eine Möglichkeit für mich, trotzdem nur mit Push-Pull-Potis an mein gewünschtes Ergebnis zu kommen? Bin leider was das Innenleben von Gitarren und deren Verschaltung angeht nicht sonderlich fit :redface:. Die Pickups klingen genial, aber auf Dauer möcht ich den Mittel-Sound für cleane Strummings genauso wenig missen wie die lustigen Sounds bei out-of-phase Schaltungen.
 
Eigenschaft
 
Bei den meisten HB mit nur zwei Adern ist eine gleichzeitig die Abschirmung und mit Masse verbunden. Da dürfte es Probleme geben...
 
mist da war der murle schneller :D
 
Hi,

einfach so die Phase an den Anschlüssen drehen, ist keine Lösung, siehe murle1. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du unter zweiadrig eine Mittelader und die Abschirmung verstehst, also ganz klassisch. Jedenfalls würde es dann beim umgedrehten Anschluss kräftig brummen, weil das Abschirmgeflecht zugleich die Signalmasse und die Abschirmung darstellt.

Das heißt aber auch, wenn Du jetzt schon ein Brummproblem hast, war der PU schon bisher falsch angeschlossen und die Abschirmung war zugleich der Signalleiter. Dann müsstest Du einfach im E-Fach bei einem der PUs die Anschlüsse tauschen und es hat sich. Da so ein Fehler bei einem solchen Kabel aber leicht zu sehen ist, ist es recht unwahrscheinlich, dass das jemand so angeschlossen hat, außer absichtlich.

Übrigens sollte der Out-Of-Phase-Effekt in der Mittelstellung verschwinden, wenn Du nur einen der beiden PUs ein wenig leiser drehst. Dafür muss man auch keineswegs sehr weit drehen, das sollte schon am Anfang des Regelwegs passieren. Die Fans der "Peter Green-Verdrahtung" arbeiten damit ganz gerne. Vielleicht kommst Du ja damit auch zurecht, probiers mal. Diese Phasendrehung ist übrigens keineswegs die Regel bei alten LPs - kommt zwar vor, ist dann aber entweder ein Produktionsfehler oder (wohl wahrscheinlicher) beim Austausch eines PUs entstanden. Wahrscheinlicher ist allerdings ein innerhalb des PUs falsch verlöteter Anschluss oder eine magnetische Verpolung durch falschen Einbau des Stabmagneten.

Falls Du die Phase wirklich ändern willst, bleiben zwei Möglichkeiten, für die Du aber den PU ein bisschen auseinandernehmen (bzw. lassen) musst: Zum einen siehst Du hier die internen Anschlüsse eines Greco-HB, wenn Du die Basisplatte abnimmst:

http://farm9.staticflickr.com/8028/7542560742_033fd441f0.jpg

Um das Abnehmen der Kappen kommst Du schon mal nicht rum. Wenn es darunter aber so aussieht, ist es eigentlich kein Hexenwerk, die beiden Anschlüsse bei einem (!) der beiden PUs abzulöten und andersherum ans Anschlusskabel bzw. die Grundplatte zu löten. Denn so wie ich das sehe, sind die feinen Wicklungsdrähte (an denen ich tatsächlich lieber nicht rumwursteln würde) nicht direkt herausgeführt, sondern in den Spulen drin schon an je eines dieser isolierten weißen Kabel angeschlossen. Die haben ja anscheinend die normale Dicke einer PU-Kabelader und sollten sich gut löten lassen.

Willst Du das nicht riskieren, bliebe auch ein "Magnet-Flipping" als Alternative. Auch hier muss die Kappe runter, aber die Grundplatte wird danach nur etwas gelockert, sodass man den Magneten seitlich mit einem kleinen Holzstab o.ä. rausschieben kann (Achtung, falls Du beim Rausschieben nach ein paar Millimetern einen stärker werdenden Widerstand spürst, sind die spuleninternen Anschlüsse im Weg - dann versuch ihn zur anderen Seite rauszuschieben!). Danach dreht man ihn um die Längsachse, sodass die Kante, die an der vorderen Spule lag, jetzt an der hinteren anliegt. Danach wird der PU wieder zusammengebaut. Damit behält der PU seine verdrehte elektrische Polarität, aber danach ist auch die magnetische Polarität umgedreht - beides sollte sich soundmäßig mindestens annähernd aufheben, sodass die Signale wieder in Phase stehen. Eigentlich würde ich es damit sogar zuerst probieren, denn ein umgedrehter Einbau des Magneten dürfte wie gesagt die wahrscheinlichste Fehlerquelle in der Fabrikation sein.

Gruß, bagotrix
 
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nichts zum Thema, aber: Clipfishcarsten: ;) der Namen, da musste ich einfach lachen! -so geil:p
 

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