Phasenverschiebung bei Direct-Input-Aufnahme

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Aequitas
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Hey,

ich hatte die Tage bei einem Song ein seltsames Problem. Wir haben zwei Gitarrenspuren mit Direct-Input, sprich direkt in meine PreSonus Firebox aufgenommen, doch irgendwie scheint die Phase bei der zweiten Spur zur ersten ab und zu verschoben zu sein, so dass wie ein Phaser-Effekt entstanden ist.

Woran könnte das liegen? Sowas hatte ich noch nie zuvor und das ist nicht der erste Song, den ich für Demozwecke im DI-Verfahren aufnehme, um Zeit zu sparen.
 
Eigenschaft
 
dann hast du wohl ZU genau gespielt ;)

es kann auch sein, dass die gitarren ein ganz klein wenig verstimmt waren. da hatte ich auch schonmal dieses "schweben".
 
Also, wenn du nix an der Verkabelung geändert hast, und auch nix an der Klampfe geschaltet, kann es keine Phasenverschiebung sein.
 
Begrifflichkeit: "Phasenverschiebung" (so wie es hier verstanden wird) führt zu Auslöschungen, das Signal klingt dünner. Dieser Effekt kann entstehen, wenn ein und dieselbe Schallquelle von zwei unterschiedlichen "Schallaufnehmern" aufgenommen wird. (Mikrofone, Line Out vom Amp, DI etc. etc.)

Ein Sound, der nach Chorus, Flanger oder Phaser klingt (Also Klangeigenschaften wie ein entsprechendes Effektgerät) entsteht durch Unregelmäßigkeiten beim Einspielen (nicht zu vermeiden) und sind natürlich auch wieder Frequenzüberlagerungen und Schwingungsverhalten. Der Effekt wird geringer, je weiter man die beiden Signale im Stereobild auseinander bringt. Dadurch trennen sich die beiden Signale stärker voneinander. Die Effekte werden deswegen auch als Modulationseffekte bezeichnen, weil sie das Signal durch geringe Abweichungen in den Frequenzen modulieren. [alles laienhaft ausgedrückt]
Abhilfe schafft:
- präzise Einspielen
- räumliche Trennung
- frequenzmäßige Trennung
- Lautstärketrennung
- und die Kombinationen daraus.
 
Wobei man allerdings der Präzision halber dazuschreiben muß: präzise Einspielen würde kurz vor der Perfektion(identisches Spielen) zu gewaltigen Phasenverschiebungen führen. Aber ich glaube das wird kein Mensch erreichen....;)
 
Interessant wäre mal, ob ein Robotor das überhaupt schaffen würde oder wie viel Ausschwingverhalten sich eher chaotisch verhält. :)

Vielleicht als Ergänzung dazu noch ein paar Gedanken über die "Sinnhaftigkeiten" von Dopplungen...
Letztendlich geht es ja meist darum einen Sound (Gitarrenriff, Vocal Chor etc) irgendwie breiter, voluminöser oder gerne auch "fetter" zu kriegen. Nehmen wir mal ein Beispiel. Ein Symphonieorchester klingt nicht nur deswegen "groß" weil viele Instrumente zusammen spielen. Es klingt auch deshalb groß, weil viele Instrumente in einem Raum verteilt zusammen spielen. Würde man zum Beispiel alle ersten Geigen genau von einem einzigen Punkt hören und nicht über eine gewisse Fläche verteilt, würde es nach deutlich weniger klingen. Deswegen kann zum Beispiel auch sehr schlecht bis gar nicht ein Orchester "faken" indem man einen einzelnen Geiger einfach 10 Mal einspielen. Im Orchester sitzen diese nebeneinander und hintereinander.
So, was hat das jetzt mit einer Gitarre in einer Band zu tun? :) Wenn man das gleiche Riff oder die gleiche Melodie mit einem identischen Sound zweimal von der gleichen Position hört (z.B. Panning Center) fehlt fast jegliche räumliche Zuteilung, es ist eben, als würden an exakt der gleichen Position zwei Gitarristen spielen. (was ja schon mal an sich unmöglich ist) Also warum sollte man das wollen? Eigentlich für mich aus dem Grund, weil man genau diesen Sound haben möchte der daraus entsteht. Bei Gitarren Leads kann man das sehr schön verwenden um den Sound durch diesen Effekt "aufzuweichen" ohne einen Effekt wie einen Chorus zu benutzen. Breite, Tiefe, Verdickung oder wie man es auch immer nennen möchte, entsteht erst dadurch, dass man die Sounds auch im Raum aufteilt. Ein Sound der klar und direkt und kraftvoll von einer einzigen definierten Position im Raum kommen soll muss auch alleine klar und kraftvoll sein. Möchte man diesen etwas "räumlicher" gestalten empfiehlt sich eben der Einsatz von "Räumen". :) Soll ein Sound hingegen im Stereobild sehr breit wirken ohne dabei den gesamten Raum dicht zu machen ist doppeln sehr sinnvoll. Ein Signal in der Mitte mit viel Raumanteil (zum Beispiel durch einen Hall) macht sowohl die Mitte dicht, als auch den umgebenden Raum. Ein gedoppeltes Signal welches räumlich aufgteilt wurde lässt in der Mitte mehr Platz für weitere Instrumente.

Ich hoffe ich hab in dem kleinen Exkurs nicht zu viel Blödsinn erzählt über Korrekturen freue ich mich. :)
 
Hey Leute,

danke für Eure vielen Vorschläge. Vll ist es wirklich, dass unser Gitarrist zu genau eingespielt hat bei dem Song, weil bei den anderen Songs wars nicht. Evtl. spielen wir einzelne Parts nochmal ein oder ersetzen sie durch frühere oder spätere (wenn man ein Riff z.B. 2x eingespielt hat). Ich werd das schon irgendwie hinbiegen! ;) Aber mich hats halt echt gewundert!
 

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