Piano mikrofonieren

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funkybunch
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Ich würde gerne ein Upright Piano im Proberaum abnehmen. Und habe mal 2 Fragen dazu.

Frage 1. welches Mikrofon kann man empfehlen?
Habe mich dazu schonmal schlau gemacht. Die Rhodes NT5 sollen sehr gut sein, aber die Tbone SC140 sollen wohl auch ganz gut sein (also natürlich erwarte ich da nix besonderes, aber dafür kosten sie auch nur 1/3tel) Kann man dem zustimmen? Oder wär die T.Bone Alternative rausgeschmissenes Geld?

Frage 2. Wie muss ich die Mikrofone positionieren? Problem ist natürlich, dass das Schlagzeug und die Gitarre möglichst isoliert sind. Also wenn ich die Mikrofone 1 Meter vom Klavier entfernt aufstellen muss, kann ich das getrost vergessen.

Kann mir da jemand weiterhelfen?
 
Eigenschaft
 
Denk mal über nen Transducer nach geht von wenigen Euro (Harkey Benton) bis ein paar Hundert Euronen zb: Schertler DYN-P.
 
Oha, da sprichst du was an...
Ich habe das seit mittlerweile 2 Jahren in verschärfter Form: Eine brachial laute Bigband in einem völlig ungeeigneten halligen Raum, dazu ein kleines, eher leises und sowieso zusammengespieltes Klavier. Ohne Verstärkung hört man sich fast nicht.

Bis vor kurzem habe ich immer zwei Alternativen gehabt:
Einerseits zwei MXL 603s, das etwas günstigere Pendant zu den Røde NT5 und für je 99€ ein Knaller. Die Dinger klingen recht gut und lösen vor allem schön und detailliert auf. Leider haben sie einen extrem breiten Aufnahmewinkel, so dass sie recht schnell koppeln.
Andererseits zwei Shure SM-57, die Notnagellösung, mit der ich mich kurz vor der Koppelgrenze immerhin gehört habe. Klanglich war das natürlich nix, da bräuchte man schon sehr viel EQ um das halbwegs klingen zu lassen.
So.
Seit kurzer Zeit bin ich allerdings Besitzer von zwei Shure PG-81, das ist deren günstiges Kondensatormikro. Letzte Woche habe ich versuchsweise eines zur Probe mitgenommen - und siehe da: Der Klang war selbst ohne große EQ-Maßnahmen in Ordnung und die Rückkopplungsneigung noch geringer als mit den 57. Diese Lösung kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen, wobei da sicher noch andere günstige Kondensatormikros mit guter Richtwirkung in Frage kommen - etwa die angesprochenen NT5, das ElectroVoice PL-37, mit dem in unserem Jazzclub der Flügel endlich nach Flügel klingt, oder vielleicht auch das AKG Perception 170. Da müsstest du mal testen, was in der Praxis am besten funktioniert.

Zur Aufstellung: Das ist von Klavier zu Klavier unterschiedlich. Das klanglich beste Signal habe ich meistens vom Resonanzboden bekommen, auf Knie- bzw. Schienbeinhöhe des Spielers. Da ich aber mit Bodenmonitor spiele, hänge ich die Mikros von oben ins geöffnete Klavier hinein, allerdings nicht mit Mikrostativen sondern mit zwei Tischklemmen 237 von K&M. Da oben klingt es sehr "anschlagsbetont", was nicht so schön ist, dafür aber zur Durchsetzung gegen die Bigband manchmal gar nicht so verkehrt ist.
 
vielen Dank für die Tips.

Hallig ist unser Raum zum glück nicht. Größtes Problem ist zum einen, dass das Piano an sich schon recht leide und dumpf ist (ist ein Grotrian Steinweg) und das das Schlagzeug und die E-Gitarre sehr laut sind. Also selbst wenn ich die Mikrofone ins Klavier hänge (was ja auch schon ein Unding ist) kommt der Sound nacher mit auf die Klavierspur.
Hatten es letztens mal mit einem Opus 53 probiert und es war ein Diaster. 2 Shure SM57 waren eher noch schlechter als das Opus.

Trancducer wäre möglicherweise die bessere Alternative, wobei der Klang wahrscheinlich nicht so gut ist, aber zumindest hat man das Klavier getrennt! Allerdings kenn ich mich damit absolut nicht aus. Harley Benton will ich jetzt auch nicht umbedingt nehmen und habe beim "Musiker T-Punkt" auch eher Transducer für Gitarren gefunden. Kann man irgendwas empfehlen so preislich im max. 200€ bereich?
 
Die Frage ist, wie der bessere Kompromiss aussieht. Übersprechen wird man mit Mikrofonen nie ganz verhindern können, allerdings klingt es vielleicht natürlicher als mit Pickups.

Da du ein lautes Schlagzeug und einen lauten Gitarrenamp ansprichst: Amps kann man runterdrehen, Schlagzeuge kann man zumindest etwas leiser spielen - und genau das sollten die beiden auch tun. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwierig ist, den Leuten das in den Kopf zu bekommen, aber es muss sein.
 
Joa. Runterdrehen ist so ne Sache. Wäre möglich, aber ist rin 60W Gibson Vollröhre. Für den Gitarristen wäre das ein Verbrechen :-D
Von Tonabnehmern bin ich ja auch nicht wirklich begeistert also zumindest nicht vom Klang. Was ist alternativ mit Grenzflächenmikrofonen? Da hat man zumindest ne halbwegs gute Abschirmung und der Klang wird trotzdem noch mit einem halbwegs akzeptablen Mikrofon eingefangen.
https://www.thomann.de/de/akg_c542bl.htm sowas in der Art.
 
Vielleicht kannst du irgendwo ein (gebrauchtes) BARCUS BERRY 4000-XL Piano Pickup herbekommen. Da hat eine Kollege gute Ergebnisse mit erzielt. Für Gigs kann man dann auch ein zusätzliches Mikrofon verwenden umd den Klang abzurunden. Ich habe die angesprochenen MXL 603s, die sind jeden Cent wert, habe sie aber noch nicht im Klavier verwendet. Manchmal wird aber auch ein Grenzflächenmikro empfohlen, das in den Deckel geklebt wird.
 
Naja, Verbrechen vielleicht für den Gitarristen allein, so hört sich das eher nach einem Verbrechen gegen die Band an.
 
Manchmal wird aber auch ein Grenzflächenmikro empfohlen, das in den Deckel geklebt wird.

Oh, damit hatte ich beim letzten Mal gar keine guten Erfahrungen. Ich hatte im Mittelregister innerhalb einer Oktave 6 Tasten, die sofort zum Koppeln geführt hatten. War ein Shure Beta91. Lag in Teilen auch am Raum, aber wahrscheinlich eher am Piano, aber live ist ja immer eine etwas andere Geschichte. Aber: Offensichtlich geht es ja um Aufnahmen. Da würde ich folgendes probieren: Grenzfläche unter den Deckel (im Notfall zwei Kleinmembrankondensatoren mit Kurgelcharakteristik unter den Deckel gaffern, a.k.a. gebastelte Grenzfläche) und so viele Decken wie möglich über das Piano, abhören über Kopfhörer.

Ansonsten: es gibt keinen grösseren Frevel, als Mitmusiker tot zu prügeln, sei es am Schlachtzeuch, wie auch der Gitarre. Das ist der Musik nicht dienlich und Spass macht es auch nicht. Können alle Gitarreros und Drummer bezeugen, die ein mal neben einem aufgerissenen Leslie gesessen sind ;)

Grüsse vom HammondToby
 
Ansonsten: es gibt keinen grösseren Frevel, als Mitmusiker tot zu prügeln, sei es am Schlachtzeuch, wie auch der Gitarre. Das ist der Musik nicht dienlich und Spass macht es auch nicht. Können alle Gitarreros und Drummer bezeugen, die ein mal neben einem aufgerissenen Leslie gesessen sind ;)
so als Idee, um einzelne Instrumente gegeneinander abzuschirmen werden auch Plexiglasscheiben gern eingesetzt. Das habe ich sowohl im Studio als auch schon auf der Bühne gesehen.

Gruss Helmut
 
Das könnte man auch als disziplinarisches Mittel einsetzen, nämlich so, dass die größten Lärmverursacher dann für sich so eine Wand kaufen müssen :p

P.S.: In meinem ersten Beitrag hatte ich noch gar nicht überrissen, dass du ja eigentlich aufnehmen möchtest. Probier doch mal, ein Mikrofon unten ins Klavier hineinzulegen, möglichst auf ein Stück Schaumstoff und mit geschlossenem Deckel. Es kann sein, dass die Pedalgeräusche da deutlich hörbar sind, aber das Signal selbst sollte recht laut und halbwegs abgeschirmt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mir jetzt erstemal 2 preiswerte Mikros bestellt (T.bone SC140). Sollten ihren Zweck erstmal erfüllen. Wenn nicht muss ich wohl doch irgendwann mal was anständiges holen, wird aber auch nicht viel bringen solange wenn die Abschirmung nicht stimmt. Deshalb plane ich ein paar bewegliche Wände zu basteln, die man zur not auch mal für andere Zwecke nutzen kann.
Bei Aufnahmen das Problem zu haben ist übertrieben. Das ist eher zum Proben generell und für ne Liveaufnahme um mal die ein oder andere idee schnell aufzunehmen. Richtige Aufnahmen werden natürlich getrennt und sauber aufgenommen. Trotzdem sollte man immer alles was machbar ist auch rausholen :)
Danke für die vielen Tips
 

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