Plexiglas als "Attenuator"?

[Twiller]

Hallo zusammen!

Zuerst möcht ich sagen, daß ich mir nicht ganz sicher bin, ob das Thema hier richtig ist oder doch besser in einem anderen Recording/Raumakustikunterforum aufgehoben wäre. Falls ja, möge man mir dies bitte verzeihen.

Zum Thema:
Ich habe jetzt schon öfters gesehen, daß manche Gitarristen sich Plexiglaswände (ähnlich wie bei manchem Drumkit) vor die Lautsprecherbox stellen, um so die Lautstärke etwas runterzudrücken. Einer hat sich so ein Ding sogar direkt ohne Abstand auf die 4x12er gebohrt!

Daher meine Frage: Funktioniert das wirklich? Schluckt so eine Plexiglaswand nicht bestimmte Frequenzen mehr als andere so das der Sound dann komisch klingt oder verhält sich das Material in der Lautstärkedämmung "neutral", will sagen, reduziert es alle Frequenzen gleichmäßig so daß man den gleichen Sound nur viel leiser hat?

Ich mein, wenn ich ein paar Decken über meine Box werfe, wirds zwar leiser, aber sämtliche Höhen werden verschluckt, so daß es unangenehm dumpf klingt.

 

[pat.lane]

das ist mumpitz

die plexiglaswände sollen nicht als powersoak etc. fungieren sondern haben einen anderen zweck:

die sollen verhindern, dass insbesondere auf kleineren Bühnen die gitarrenamps ihren sound auf andere mikrofone (z.B. drum-mikros etc.) streuen, und dass der bühnensound dadurch auch aufgeräumter ist. die lautstärke wird deswegen aber nicht reduziert.

 

[Twiller]

Mumpitz...aha!

Dieser User hier hat es aber eindeutig für diesen Mumpitzzweck gebaut:
http://www.lespaulforum.com/forum/showthread.php?t=129230

Mußt dich zwar anmelden, aber da kannst du es selbst sehen.

Und bist du dir sicher, daß sich die Lautstärke nicht ändert. Der Schall trifft doch auf einen Widerstand, der erstmal überwunden werden muß.

 

[Rosso]

Also es wird definitiv was gefiltert. Der Schall trifft ja auf einen Widerstand. Jedoch wird das Plexiglas ja damit auch zum schwingen angeregt. D.h.: Der Sound dürfte sich auf jeden Fall verändern. Aber viel leiser wird es nicht werden.

 

[Rockin'Daddy]

Wie sinnig..........

Vielleicht müssen manche Menschen echt noch begreifen, daß der Amp als auch die Gitte selbst ein Volumen und/oder Masterpoti hat.
Niemand kann mir ernsthaft erklären wollen, daß ein Amps vor dessen Speaker eine Plexiglasscheibe genagelt wurde, besser klingt als ein Speaker, der nicht die volle Auslenkung fährt (was ja tatsächlich ein Soundkriterium darstellt).

Wie pat.lane schon sagte, eigentlich sind diese Schallbegrenzer dafür gedacht Übersprechungen auf andere Mikros zu vermeiden oder minimieren. Das ist gerade im Studiobereich ganz sinnig, wenn die Combo zusammen einspielt und man die Spuren trotzdem halbwegs voneinander trennen möchte.

Macht was ihr wollt, aber affig isses trotzdem.....



Oliver

 

[Bruellwuerfel]

Da könnte man sich ja gerade so gut eine Box bauen, die vor dem Speaker gar kein Loch hat :screwy:

ist sogar noch etwas einfacher zu bauen... man muss kein loch aussägen... und Frontbespannung brauchts auch keine mehr

haha

auf was für Ideen einige kommen...

 

[Rockin'Daddy]

Da könnte man sich ja gerade so gut eine Box bauen, die vor dem Speaker gar kein Loch hat

Das nennt sich "Isolation Cabinet"

Damit spielen einige Spezis auf der Bühne. Nur Kacke, wenn das monitoring dann beschissen ist.....

 

[OneStone]

Das mit dem Plexiglas ist absoluter Schwachsinn. Wenn man Amps laut spielen und abnehmen will, dann okay, aber klingen tut das auf jeden Fall nach Mist. Das reflektiert, verursacht Resonanzen usw. Und direkt vor die Box...sorry nein.

MfG OneStone

PS: Foren, wo man sich zum Lesen anmelden muss, die sind meiner Meinung nach irgendwie nicht wirklich ernstzunehmen.

 

[Twiller]

aber klingen tut das auf jeden Fall nach Mist. Das reflektiert, verursacht Resonanzen usw. Und direkt vor die Box...sorry nein.

Na, das ist doch mal eine Antwort. Mehr wollte ich gar nicht wissen, vielen Dank!

 

[Steelwizard]

Wie ists eigentlich mit Isocabs? Irgendwer meinte mal (Petrucci?), er habe damit auf der Bühne experimentiert aber konnte damit keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen. (Es klang "boxy").

 

[OneStone]

Naja das is klar, dass das "boxy" klingt, weils die Parameter der Box verbiegt...der Iso-Teil muss eigentlich sehr groß sein, dass da was ordentliches dabei rauskommt, also was mit Eiern (Bass usw...).

 

[bemymonkey]

Naja das is klar, dass das "boxy" klingt, weils die Parameter der Box verbiegt...der Iso-Teil muss eigentlich sehr groß sein, dass da was ordentliches dabei rauskommt, also was mit Eiern (Bass usw...).

Man muss dabei natuerlich auch bedenken, dass die "Eier" meistens bei der Mikrofonierung eh verloren gehen - ausser man hat als Monitoring eine ganzes PA-Stack (vlt irgend ein schoenes 12"/2" Top und zwei 18er Subs ) fuer den Gitarristen beiseite gestellt...

 

[68goldtop]

Das mit dem Plexiglas ist absoluter Schwachsinn. Wenn man Amps laut spielen und abnehmen will, dann okay, aber klingen tut das auf jeden Fall nach Mist...

PS: Foren, wo man sich zum Lesen anmelden muss, die sind meiner Meinung nach irgendwie nicht wirklich ernstzunehmen.

hi!

mich persönlich spricht die plexi-methode auch nicht an, aber das gelinkte forum ist eines der seriösesten foren in den staaten und der betreffende user gehört zu den respektiertesten leuten dort.

vielleicht wäre es sinnvoll/hilfreich auf seinen erfahrungsbericht zu dem thema einzugehen:

"I've done many different methods. Faced with carpet or foam eats up the tone and muffles more. This plain plexi just takes the main directional beam out and diffuses the sound. It makes it more evenly spread out and I don't blast out the first few rows."

anstatt pauschal leute/dinge abzuurteilen die man gar nicht kennt...


cheers - 68.

 

[stam]

"directional beam out and diffuses the sound"

Das klingt nach den Diffusoren von TubeTown. Die verkaufen und verwenden sowas auch. Wurde auch schon von Usern hier als positiv bewertet.

Gruß

stam

 

[black drag0n]

Ja, auch ich bin ein User dieser Diffusoren, aber damit das hier keiner falsch versteht:
Das sind keine Wände, die die komplette Box abschotten, sondern sie werden einzeln vor jeden Speaker montiert und bedecken vllt. etwas mehr als die Mitte (Kalotte?) des Speakers.
Das macht sich meiner Meinung nach auch sehr gut, da man sich jetzt auch in einer geraden Linie vor der Box aufhalten kann, ohne dass einem bei hoher verzerrung, die höhen in die ohren pusten. Abgesehen davon ist der gesamtsound im raum homogener, sprich, wenn ich durch de raum laufe (gitarre spielend) verändert sich der sound wesentlich weniger, als ohne die diffusoren.
Für bilder einfach mal bei TT suchen.

LG Pete

 

[stam]

Genau das meinte ich

 

[Steelwizard]

Man muss dabei natuerlich auch bedenken, dass die "Eier" meistens bei der Mikrofonierung eh verloren gehen - ausser man hat als Monitoring eine ganzes PA-Stack (vlt irgend ein schoenes 12"/2" Top und zwei 18er Subs ) fuer den Gitarristen beiseite gestellt...

Monitoring? Hauptsache das Publikum hat nen fetten Sound.
Wobei ich den mit nem Amp auf der Bühne ja auch hab.

 

[georgyporgy]

...ist durch so eine "Wand" erstmal daran gehindert auf dem kurzen Weg ans Ohr zu kommen. Wie sich das auswirkt, kann man schnell mit 2 Personen (ein "Sprecher" und ein "Hörer") und einem kleinen Holzbrett ausprobieren. Dann wird auch schnell klar, worzu sowas gut ist, und wozu nicht.

Einen voll aufgedrehten 100 W Amp bekommt man damit nicht "gezähmt". Somit ist das kein effektiver Attenuator.

Allerdings werden schnelle, energiereiche Transienten gewissermaßen "entschärft". Deshalb wird die Plexi-Wand gerne für das Drumkit genommen, weil gerade Snare-Knack, Beckenkuppe, usw. zahmer werden. Das kann für die umstehenden Musiker/Mikrofone, die das Set nicht so laut hören wollen/sollen, durchaus einen "entstressenden" Effekt haben.

Also: Es hat einen "Wellenbrecher-Effekt" bzw. wirkt wie ein Windschutz. Die Gesamtenergie wird homogener verteilt. Leiser wird es dadurch jedoch höchstens subjektiv.

Natürlich hat das Auswirkungen auf den Sound. Ob positiv oder negativ sei jedem selbst überlassen.

Ich gebe jedoch zu bedenken, daß viele der Probleme, die damit gelöst werden sollen (Studioarbeit mal ausgenommen), gar nicht entstehen würden, wenn sich eine Band:

a.) sinnvoll aufstellt
b.) sinnvolle Pegel fährt
c.) der Drummer es schafft, gut zu klingen, und trotzdem b.) zu ermöglichen.

Oft wird Druck mit Lautstärke verwechselt. Leisen Druck gibt es natürlich nicht. Aber Lärm ist nicht automatisch druckvoll. Und druckvoller Sound muß nicht laut sein. Das ist die Kunst, die so wenige verstehen.

Sie beginnt mit der Band, die klar, sauber und der Location angepasst spielt und endet mit einer Tontechnik, die das gut einfängt und auch bei widriger Raumakustik ein transparentes Klangbild erhält (nicht erschafft, denn was nicht ist, kann kein Ton-Techniker erschaffen!!!).

LG Jörg

P.S. Ich saß letzten Sonntag in einer "Don Carlos" Inszenierung. Dort hatte einer der Cellisten hinter sich einen kleinen Plexi-Absorber. Hinter ihm saß ein Posaunist. Dem Cellisten hat das offenbar etwas gebracht. Die anderen beiden Cellisten hatten sowas nicht, saßen aber jeweils auch vor einer Posaune. Offenbar fanden die die Abschirmung nicht so zwingend.

 

[Rockin'Daddy]

Naja, ich persönlich habe mit Iso-Cabs bislang noch keine Erfahrungen gemacht.

Ich kann mir allerdings gut vorstellen, daß man ein wenig das "feeling" verliert, wenn der eigene Sound da nur so indirekt aus dem Monitor quäkt.
Schließlich hat kaum noch Einfluss auf das Ergebnis. Weder auf, noch vor der Bühne.
Man ist quasi völlig abhängig von Fähigkeit/Qualität des Mischers und der Technik/Anlage.
Wobei des Geschmack des Mischers mit meinem Geschmack eben auch nicht zwingend konform geht und dieser mir unter Umständen ein völlig verfremdetes Signal auf die Bühne schickt, mit dem ich so gar nicht glücklich werde.
Wenn ich nur einen bescheidenen Sound über einen kleinen Billigmonitor auf der Bühne kriege, habe ich keinerlei Möglichkeit diesen nachzuregeln und dementsprechend sinkt auch meine Motivation und die Spielfreude, weil ich quasi bei jedem gespielten Ton mitleide und mich vielleicht nicht mehr so ins Zeug lege.

Aber eben genau deshalb sind es die eigenen Amps, die als reiner Monitor auf der Bühne fungieren.

Ich muß mich auf der Bühne hören und wohlfühlen (und zwar bei einem Pegel für Musiker und FOH, der beide Parteien zufriedenstellt). Heutzutage muß kein Musiker mehr mit seinem Equipment das Publikum beschallen.

 

[PCL Vintage-Amp]

Guten Tag,
zu mir hat mal vor etwa 10 Jahren ein Freund folgendes gesagt:
Das Niveau in der Musik geht ständig bergab, auf meinen Einwand hin, daß die Talsohle
mittlerweile erreicht sei, entgegnete er: Es geht einfachder bergab als bergauf und je
einfältiger die Menschheit wird um so tiefer legt sich die erhoffte Talsohhle von gaz
alleine.
Lieber "Twiller" laß Dich bitte nicht auf so einen Blödsinn ein.
Wir bestücken selbst einige Festivals mit Gitarren- und Bassequipment und stellen immer
wieder fest, daß gerade die Bands, die nicht so gut sind , am lautesten sind. Manche Bands
sind mit einer Direktabnahme über unsere Speakersimulation einverstanden und wissen
auch warum.
Andere lernen eben nie dazu, also ,sind sie dort wo sie sind, "ferner liefen".
Auch bei der übelsten Metalgangart lassen sich gute Sounds fahren, wichtig
ist ,daß die Band zunächst mal differenziert spielt, das ist schon die halbe Miete.

Als nächstes hör ich ständig, daß sowohl Verstärker als auch die Boxen nur laut klingen.
Dann sollte man dringends sein Equipment wechseln.
Verstärker, die nur dann klingen ,wenn eine gewisse Lautstärtke gefahren wird, das ist schon sehr merkwürdig.
Selbstverständlich hat eine normale 4x12" Box folgendes Problem: 4 Lautsprecher arbeiten in eine Kammer , die viel zu groß , und noch nicht einmal ventiliert ist.
Hinzu kommen die kleinen oder größere Ungleichkheiten der einzelnen Lautsprecher,
das alles ergibt einen sehr "ungenauen" Soundbrei, was natürlich bei kleineren Laut-
stärken sehr wohl auffällt. Erst bei großen Lautstärken ist der "Breianteil" nicht mehr ganz so groß, da machen die Ohren "dicht" , da ist dann alles egal.

Der Hase liegt schon tiefer begraben als man im Allgemeinen annehmen möchte, aber
es gibt ja Bands oder kleine Orchester , die klingen laut und leise oft sehr ordentlich,
unabhängig vom Equipment.
Ich habe vor etwa 15 Jahren Aufnahmen mit einer recht normalen Revox gemacht,
live Doldinger Passport, absolut geil.

Also nicht von irgendwelchem Gestümpere pille machen lassen.

Gruß Günni