Poets of the Fall - Revolution Roulette

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Oha - da prangt ein schweres gezacktes Eisenschloss in Form eines bekannten Glücksspiels auf dem neuen Werk der Poeten aus Finnland.
Und wenn man das Album umdreht hängt an eben dieser Kette ein metallische Pralinenschachtel in Herzform.
Weg vom rot-weißen Lolli, weg vom türkisen Bild eines Flugzeugsitzes. Hin zu Grautönen und einem neuen (Rammsteinfont-ähnlichen) Logo.
Und sofort drängt sich der Gedanke auf: Irgendwas hat sich verändert.

Also CD aus der Hülle genommen und in den CD Player gelegt.

Revolution Roulette beginnt wir auch schon die beiden Vorgänger mit einer Rocknummer.
Doch zuerst einmal klingelt ein Wecker, der anschließend vom Tisch gekickt wird - und der Zuhörer denkt "Okay?".
Dann beginnt More, das in den ersten Sekunden klingt wie Paramore oder Muse und sich zum Ende hin zu einem Song entwickelt der so oder so ähnlich auch von System Of A Down hätte sein können. Cooler, ironischer Text - gewohnt lässig vorgetragen.
Was auffällt, Captain (der Mann für alles was keine Gitarre oder Gesang/Texte ist) macht seinen Job noch besser als auf den letzten Alben. Die Rhythmussektion ist im ganzen ein ganzes Stück besser geworden.
Zweiter Song: Eine Spieluhr erklingt und wie schon beim Wecker im vorherigen Song runzelt man zuerst einmal verwundert die Stirn.
Dann brechen die verzerrten Gitarren wieder los. Und es wird klar, Revolution Roulette geht nicht nur optisch in deine dunklere, härtere Richtung.
Marko singt von Streitgesprächen, vom inneren Kampf mit sich selber, von der Unterdrückung seiner Seele, von vergangenen Moment (etc.) und Ollie rifft sich in bester Rockgitarristmanier durch die Songs. (Der Mann zeigt das er das Zeug zu einem der größten lebenden Gitarristen hat!)
Selten wird mal das Tempo rausgenommen - und wenn dann wirkt es auf RR schon irgendwie fehl am Platz. (Beispiel: Titel 5 - Fragile)
Waren auf den Vorgänger die härteren Songs die Ausnahmen - und eher die mittelmäßigen Songs, sind es auf diesem die langsamen.
Mehr Distortion, mehr cool dahin gerotzte Lyrics, mehr Abreagier und Kopfschüttel-Mucke. Weniger Acoustic, weniger verträumte Gesangspassage und Texte, weniger Mitfühl-Musik.
Wem was gefällt kann man natürlich nicht pauschal sagen.
Wer Fan von Songs wie Roses, 3 AM oder Illusion & Dream ist wird vom neuen Werk der Finnen eventuell enttäuscht sein.
Wer schon immer mehr auf Lift, Fire oder Locking Up The Sun stand, für den ist das Album sicher die Offenbarung.
 
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