Preamp für Gesang

  • Ersteller josipdesire
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... Zudem singst Du in einer Sprache die extreme S-Laute geradezu provoziert, an sich kein Problem, aber genau diese im Zaum zu halten braucht es Mikrofone, die damit umgehen können.
Das Sm7b kann es defintiv mit Deiner Stimme nicht....
die Intensität des Effekts (diese kleine Rauschfahne nach jedem czs) hat mich überrascht
100% Zustimmung, sehr lehrreiches Beispiel

cheers, Tom

ps: da du schon einen Mic-Screen hast, nimm einfach ein Beispiel mit und eins ohne auf (für dich...)
 
Lasse den ganzen Kram wie Micscreen erstmal weg.

In normalen Räumen ist der beste Platz ungefähr die Mitte, warum, weil dort wenig Resonanzen im Bass wie- Tiefmittenbereich zu erwarten sind, und insgesamt klingt es dort, wenn der Raum es zulässt, sehr ausgeglichen.
Einer meiner besten Aufnahmen was akust. Gitarre und Gessang betrifft sind in einem ca. 30qm großen Raum, der normal "bestellt" (Sofa, Regale, etc.) war, zustande gekommen.
Musikerinnen gehen da oft weniger "verkopft" (zu recht) dran, und nehmen in normalen Jugendzimmern, Arbeitszimmern oder Wohnzimmern auf, mit beachtlich gutem Ergebnis (wenn die Fenster zu sind ;)

Mache mal folgendes, gehe in die Mitte des Raumes und klatsche in die Hände, hörst Du da Flatterechoes, singe einfach an dieser Stelle mal, und fühle ob das für dich klingt.
Wenn es so ist, dann passt es (gegen Flatterechoes kann man gezielt Basotect.-Schallabsorber an die Decke oder an die Seite stellen.
Die wirken gut!

Stimmen brauchen Raum um sich zu entfalten!
 
Schau mal hier, bei den Szenen in denen das Mädel im Studio zu sehen ist - z.B. bei Sekunde 10 ff.: Das macht deutlich mehr Sinn als ein Micscreen! Dafür gibt's mehrere Gründe; einer davon ist, dass der Körper auch nicht wenig Klang nach hinten abgibt.

http://www.youtube.com/watch?v=H9JsEu3F3xY
 
Hallo zusammen , ich werde es mal so probieren wie ihr es vorgeschlagen habt und werde es einmal im Wohnzimmer aus der Mitte einmal im Schlafzimmer aus der Mitte aufnehmen ohne Mic Screen etc . und dann stelle ich das Ergebniss hier rein . Das Video habe ich mir angeschaut , ich gehe davon aus das das Basotec ist hinter dem Mädchen und ich werde schauen das ich evtl. mein Aufnahmeraum mit Basotec ein wenig optimiere .Ok , so wie ich es verstanden habe ich das Shure Sm7b nichts für mich da es die S Laute zu stark abhebt ....gut das ich es abgegen habe ...jetzt habe ich das Audio Technica 4040 mit Isa One und werde es so antesten wie beschrieben.
 
Zum Thema S-Laute:
Witzig, bei mir kommt das SM7b immer dann zum Einsatz, wenn der Sänger/die Sängerin zu überdeutlichen Zischlauten neigt.

Ich vergleiche bei jeder Gesangsaufnahme meine geeignetsten Mikrofone (CM3, AT4033, SM7b), und das SM7b ist meist das, wo die S-Laute am wenigsten störend wirken.

Da merkt man halt, dass man solche Sachen bei jeder Situation neu beurteilen muss :)
 
Mit meinem Liquid Saffire - Ich verwende dann eine der Preamp-Simulationen, meist Pultec oder 1073.
Die machen das ziemlich gut und sind nah genug am Original um den Preis wettzumachen :)
 
Wie zufrieden bist du mit dem Focusrite Liquid Saffire und wie gross ist der Unterschied zum IsaOne .
 
Sehr zufrieden.
Ich hätte mir auch ein RME kaufen können und/oder dedizierte Preamps, hab ich aber bewusst nicht getan, weil sie keinen nennenswerten Qualitätsvorsprung bieten.

Unterschied zum Isa One: Ich hab keinen Isa One, also kann ich dir das nicht sagen.
 
Mal ne ganz blöde Frage an die Techniker !
Wenn ich den Isa One und AT 4040 zurückgeben würde und ich verwende als Interface den Steinberg UR22 mit Class A Preamps und anschliessend kaufe ich mir ein Grossmembran bis 800€ .
Könnte man damit bessere Ergebnisse bei der Gesangsaufnahme erzielen oder ist der Unterschied nicht zu erkennen .
 
Da weiß man inzwischen wirklich nicht mehr was man noch sagen soll.

1.
Der ISA ONE ist ein ordentlicher, neutraler Preamp. Eine "Veränderung" im Klangverhalten würdest du möglicherweise auch an einem BAE 1073 MP für ~1300 Euro hören. Ob diese Klangveränderung dann eine "Verbesserung" aus deiner Sicht darstellt? Das wirst wiederum nur du beurteilen können. Ich persönlich nutze bei mit im Studio den ISA von Focusrite sehr gerne für Gesangsaufnahmen.

2.
Beim Mikrofon gibt hier die Preisspanne sehr viel mehr her. Um die ~500 Euro gibt es ein TLM 102, welches ich selbst sehr gerne im Studio an Instrumenten und Vocals benutze. Bis 800 Euro fällt mir sonst nur noch das AT 4047 MP ein, das so um die ~850 Euro liegt. Ich würde aber in dieser Preisspanne wohl immer zum TLM 102 greifen.

3.
So viel zu deinen Fragen,...jetzt kommen wir zu meiner Meinung und ich bitte diese auch nur als solche hinzunehmen.
Das was dich da befallen hat nennt sich in der Fachsprache "gear acquisition syndrome", jedem Musiker/Techniker passiert das im Leben mindestens ein Mal.
Dieses Syndrom weckt in dir das Verlangen neues Equipment zu kaufen und altes auszutauschen um die Ergebnisse deiner Aufnahmen in totaler und gigantischer Art und Weise nach vorne zu bringen. Ich kann dir hier und jetzt versprechen, dem ist nicht so.
Natürlich könntest du dir eine Kombination aus BAE 1073 und Gefell M930 für 2500 Euro zulegen, jedoch wirst du damit in deiner "Studioumgebung" höchstwahrscheinlich auch keine befriedigenden Ergebnisse erzielen.

Mein Rat, bleib bei der Kombination aus AT 4040 + ISA ONE + UR22 und experimentiere mit verschiedenen Aufnahmetechniken, Aufnahmewinkeln und an verschiedenen Positionen im Raum. Spar dir lieber das Geld und bau dir selbst ein paar Breitbandabsorber, welche zwar in den wichtigen Frequenzen eingreifen, dein Ergebnis aber nicht "austrocknen" wie dein Versuch mit den Matratzen. Solltest du dann immer noch keine ordentlichen Ergebnisse erzielen, solltest du in Betracht ziehen deine Vocals in einem Studio aufzunehmen oder dir möglicherweise ein Neumann TLM 102 zuzulegen.

Ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht ungerecht behandelt aber es ist nun Mal Fakt, dass deine Räumlichkeiten möglicherweise einfach ungeeignet sind und du auch von viel teurerem Equipment tief enttäuscht werden wirst.

In diesem Sinne,
lg Viktor.
 
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Hallo, josipdesire,

...da muß ich auch mal in dieselbe Kerbe schlagen. Lerne doch erst mal, aus dem vorhandenen Equipment das Beste herauszukitzeln. Hierzu gehört natürlich auch die Performance vor dem Mic sowie Übung und Erfahrung beim Mischen und natürlich am besten auch noch eine gute Raumakustik dazu.
Ein bekannter Markenname ist keinerlei Garantie für "DEN" Sound... ich sag' das immer so: Gib Alan Parons ein AT4035 und ein US122 und mir dafür Alan Parsons Studio und laß uns genau dasselbe aufnehmen. Wetten, daß seine Ergebnisse besser sind als meine ;) ?

Viele Grüße
Klaus
 
Danke euch für die Ehrliche Meinung !
Genau das ist mein Problem , ich befasse mich seit ca. einem Jahr mit Homerecording und versuchte immer wieder mit besserem Equipment aufzunehmen, in der Hoffnung das der Gesang hochwertiger klingt . Leider ist das Ergebniss immer noch nicht so was mich zufrieden stellt . Ich versuche in etlichen Foren Infomationen zu sammeln und ich habe mir ein paar Bücher gekauft zum Thema Homerecording . Was mir bei der Gesangsaufnahme stört ist nicht das Singen oder die Intonation , sondern beim zuhören merkt man gleich das es Amateurhaft klingt , wenig Druck , der Gesang sitzt nicht richtig im Mix . Meine Erwartungen waren das ich es mit dem Vocals so hinbekomme wie hier im Song ,wo meine Stimme von einem Musiker aufgenommem wurde :
http://youtu.be/DubH8wVrMvs

Das nächste Ziel ist es meine Akustik im Aufnahmeraum zu verbessern mit Basotec und die Bücher durchzulesen was ich mir gekauft habe .
Wenn es jemand gibt der aus der Nürnberger Umgebung kommt und mir evtl. ein wenig unter die Arme greifen kann und es mir auch vor Ort zu erklären , dann wäre ich sehr sehr Dankbar und evtl. könnte man sich noch andres Arrangieren .
 
Na das klingt doch mal nach einem guten Ansatz!

Um eine Stimme im Mix richtig einzusetzen musst du eben auch über das Mischen verschiedener Instrumente Bescheid wissen. Am besten geht das einfach mit viel Übung und durch Erfahrungswerte. Ich habe in einem anderen Thread mal ein paar für Vocals wichtige Frequenzen zusammengefasst, auf welche man im Mix besonders achten sollte. Ich habe das mal ein wenig für dich modifiziert!

Deine Frequenzen:

Höhen:
Nun Gesangsaufnahmen haben oft mit schwierigen Höhen ab sagen wir mal 7-8 kHz zu kämpfen. Das ist eben genau die Stelle wo die scharfen S-Laute liegen. Diese wirst du aber eher durch ein leichtes, seitliches vorbeisingen an der Membran oder durch einen De-esser in den Griff bekommen.

Low-Cut:
Wirklich wichtig sind eben die Frequenzen unter 100Hz, die sind meist dann der Tick zu viel Bass in der Aufnahme. Aber das wäre mit einem Low-Cut ja schon relativ gesehen gelöst. Absorber die so weit runtergehen nennt man Bassfallen.

Tiefe im Signal:
Ein weiterer recht wichtiger Frequenzbereich liegt so um die 450 HZ. Hier nimmt man meist eine kleine Absenkung vor. Und genau hier arbeiten auch die meisten mit Absorbern. Denn um Frequenzen um die 450 Hz in den Griff zu bekommen benötigt man über den Daumen gepeilt einen in etwa 10 cm dicken , porösen Absorber, welcher sich 8-10 cm vor der Wand befindet. Das ganze nennt man dann Breitbandabsorber.

Mitten:
Dieser Frequenzbereich ist extrem wichtig für eine Gesangsaufnahme, denn dieser Mittenbereich beginnend bei 2,5 kHz bis 4 oder 5 kHz ist sehr wichtig für die Durchsetzungskraft einer Stimme im Mix. Hier kann eine dezente Anhebung schon eine gewisse Präsenz im Mix erreichen.


Im Grunde solltest du einfach lernen mit schmalbandigen und breitbandigen EQs umzugehen. Eine weitere Möglichkeit um mehr Präsenz der Stimme in die Aufnahme zu bekommen ist die Aufteilung in Raum (Panorama). Versuche auf keinen Fall alles strikt durch die Mitte zu mischen, da kommt meist Matsch bei raus.


Hoffe ich konnte dir noch Mal weiterhelfen.

lg Viktor.
 
ich würde das 'amateurhafte' übrigens genau anders herum definieren:
der Mix spricht ein Publikum mit sehr oberflächlichen Hörgewohnheiten an, das sich leicht beeindrucken lässt
(meist mehr vom Lächeln des Sängers oder den Hacken der Sängerin) :p

deine eigenen Aufnahmen leben dagegen von der Kraft und dem Ausdruck deiner Stimme
da ist nix gekünstelt und weichgespült
vielleicht noch nicht optimal, aber das kann sich imho durchaus hören lassen
(zum Testen hattest du ja bewusst keinen einzigen Ablenkungsfaktor)

cheers, Tom
 
Danke euch für die Tipps !
Ein paar Fragen habe ich noch zum Mischen/ Aufnehmen der Vocals .
1.Wenn ihr die Leadvocals aufnimmt , macht ihr das Trocken, d.h. ohne Kompressor , Effekte , Eq .
2.Man spricht immer wieder von dopplungen der Leadstimme wie z.b . eine Spur in der Mitte und danach 2 Spuren nochmals einsingen und jeweils rechts / links pannen . Wenn ich so etwas versuche dann hört sich das so an ,als ob mehrere Personen gleichzeitig singen und das will ich nicht . Ich habe schon probiert die restlichen 2 Gesangsspuren so einzusingen damit ich die Endungen weglasse und die Konsonanten auch weicher einsinge oder weglasse und trotzdem hört es sich undefiniert an , als ob mehrere singen .
3. Beim einpegeln empfiehlt man -6 bis - 10 db .Ist es evtl. Ratsam wenn die Strophen leiser eingesungen werden , den Preamp auf -6 bis - 10db einzupegeln und anschlissend beim Refrain da man da immer lauter sing , eine neue Aufnahme zu starten und wieder neu einzupegeln , in diesem Falle den Preamp ein wenig runterdrehen damit ich wieder so bei -6 bis -10 db einpegle .
Gruss Jole
 
1. Ja, meistens.
2. Naja, das ist doch die Idee von Dopplungen... Das ganze breiter machen... Wenn es absolut synchron wäre, könntest du ja einfach die Spur lauter machen. Wenn du damit meinst, dass die Doppels einfach immer komplett asynchron und total unterschiedlich intoniert sind, dann würde ich sie einfach weglassen.
3. Also du redest vom digitalen Signalpegel in der DAW? Ja, da ist -10 bis -6 wunderbar. Ob du in der Aufnahme umpegeln willst, oder einfach von Anfang an so einpegeln, dass die lauteste Stelle (in deinem Falle der Refrain) -6dbfs nicht überschreitet.
 
Bei drittens ist es also egal beim einpegeln wenn man in den Strophen z.b. -15 db erreicht und im Refrain da man lauter singt -6db da es in 24 bit aufgenommem wird und die Qualität geht nicht verloren . Habe ich das so richtig verstanden ?
Ok , bei zweitens gehe ich davon aus das ich beim einsingen nicht so gut es behersche und somit entsteht der Effekt als ob mehrere singen und dann sollte ich es lieber lassen.
 
Ich habe keine Ahnung, was du damit meinst, sorry.
 
Hallo, josipdesire,

zu Deiner ersten Frage: Ob man Vocals unbearbeitet oder bereits mit Kompressor und EQ aufnimmt, darüber läßt sich trefflich streiten, das ist genau so ein Glaubenskrieg wie Windows-PC kontra Mac. Auf keinen Fall würde ich aber bereits mit Effekten auf dem Gesang aufnehmen! Wenn Dir das später im Mix nicht mehr gefällt oder es einfach nicht funktioniert, dann ist die Aufnahme im Eimer, da Du die Effekte nicht wieder herausbekommst.

Grundsätzlich rate ich, wenn keine Erfahrung vorliegt, zum Aufnehmen ohne Kompressor- oder EQ-Einsatz. Was man sich damit in der Aufnahme für später versauen kann, holt man nicht wieder raus.
Wenn man genau weiß, was man tut, dann kann man natürlich auch Kompressor und/oder EQ einsetzen - ich würde es aber trotzdem immer nur dezent tun.
Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn Du (noch) nicht weißt, wie genau Du was bei Vocal-Aufnahmen mit zusätzlichen Gerätschaften im Aufnahmeweg bewirken kannst, dann laß alles Andere erstmal weg. Oder setze es erst ein, wenn Du schon eine gute, "cleane" Vocalspur vorliegen hast, und übe dann mit Kompressor/EQ. So hast Du immerhin schon eine brauchbare Spur und versaust Dir nichts.

Viele Grüße
Klaus
 
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