Ich unterstelle einem Akkordeon 100 Arbeitsstunden und selbst wenn der Lohn um 2 Euro gestiegen ist also von 6.70 auf 8.70 macht dies keinen Sinn. Wir reden dann von 200 Euro - allerdings weiß ich nicht wie viel Arbeitsstunden für ein Akkordeon notwendig sind
Beim Lohn ist zu berücksichtigen, dass es neben dem Bruttolohn (auf den sich der geringe Mindestlohn leider bezieht, wie auch immer jemand davon leben soll, selbst bei voller Stundenzahl, aber das ist OT), den der Arbeitnehmer auf die Kralle bekommt, noch das Arbeitgeberbrutto (vermutlich gibt es dafür auch einen Fachbegriff) gibt, bei 8.70 kannst du da von 12-13 Euro ausgehen, wenn es reicht, vermutlich mehr. Auch wenn Weltmeister eine hohe Fertigungstiefe vor Ort, müssen doch einige Teile und die Materialien sowieso zugekauft werden, auch hierbei schlagen sich steigende Rohstoffkosten und gestiegene Lohnkosten bei den Zulieferern nieder.
Aber es wird noch viele weitere Faktoren geben (Ersatzinvestitionen, Neuentwicklungen, Vermarktung, selbst falls der Investor sozial und fair ist, eine gewisse Rendite)
Spannend wird sein, wie weit die potentiellen Kunden mitgehen. Eine Marke muss ihr Segment finden. Bspw.
Billigsegment, dass durch Fernost abgedeckt wir und hier auch kaum möglich ist, es zu produzieren und Weltmeister ganz dicke Unrecht täte.
Dann Oberklassesegment, das muss gewisse Preise erfüllen, um überhaupt ernst genommen und als wertig wahrgenommen zu werden. Das haut für Weltmeister auch nicht ganz hin, abgesehen von einer neuen Supita - wenn man die nicht vergeigt, sondern Tradition mit Neuentwicklung auf hohem Niveau verbindet - und ggf. noch den Supra.
Ansonsten bewegen die sich im schwierigen Mittklassesegmen, z.T. am oberen Ende. Mit Hohner können die gut mithalten, im Vergleich zur Amica technisch knapp darunter, im Klang daüber, m.E. feiner, aber auch nicht für alles passend.
Bei Supra und gg.f neuer Supita werden sie sich neben den Italienern in Deutschland auch mit den Morino (de luxe) messen lassen müssen.
Gruß, Tobias
P.S. Beim Thomann habe mal mitbekommen, wie jemand nach einem Volksmusik-/Alpin-Instrument suchte, zughört und dann auch angespielt; Thomann Alpin, Zupan und Weltmeister Monte. Bei der Monte dachte ich, lasst es liebe Weltmeister mit dem Alpin-Bereich, sie klang zu wenig nach Volksmusik - auf keinen Fall schlecht, durchaus gut, aber vielleicht zu zart, was auch immer. Sicher habe ich aber zu wenig Ahnung von dieser Musik, rihctig Verstärkt oder in kleinerer Runde auf einer Hütte mag die genau das richtige Instrument sein.