Preissteigerung Weltmeister

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lustigerp
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Hallo,

hab mir 2009 eine Weltmeister Monte 37 mit Helikon für knappe 3000 Euro neu gekauft, heute kostet das selbe Instrument 4800 Euro neu. Interessehalber würde ich gerne wissen ob jemand weiß woher der ernome Preisanstieg kommt?


Gut für mich mein Akkordeon hat an Wert wohl nicht verloren



Grüße

Michi
 
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Interessehalber würde ich gerne wissen ob jemand weiß woher der ernome Preisanstieg kommt?

Wenn ich die Wirren um Weltmeister /Harmona richtig verfolgt habe, dann wurde während der Zeit des Insolvenzverwalters alles unter die Lupe genommen und auch genau geschaut, welchen Aufwand man in ein Instrument reinsteckt und dann gerechnet, was man dafür verlangen muss, damit die Produktion auch betriebswirtschaftlich Sinn macht und dabei sind dann u.a. deutliche Preissteigerungen bei manchen Instrumenten heraus gekommen.

Und ohne dass ich die betriebswirtschaftliche Kalkulation kenne, würde ich mal sagen vorher war die Monte günstig, jetzt ist se "preiswert".

Man kann jetzt natürlich den alten Preisen nachtrauern, aber dann muss man sich auch ganz klar werden was man will: ein sehr günstiges Instrument Made in Germany und nach mir die Sintflut, oder den Preis zahlen, den die Firma braucht, um auch weiterhin und in Zukunft bestehen zu können, damit auch weitere Generationen ein Akkordeon made in Germany kaufen können.
 
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hallo,

inzwischen muss auch Mindestlohn gezahlt werden, zum Glück für die Beschäftigten!
 
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Hallo,


Danke für die schnellen Antworten.

Das mit der Insolvenz war mir nicht bewusst, aber stimmt schon, gefühlt war mein Akkordeon damals zu günstig. War ein unschlagbares Preis-/ Leistungsverhältnis.

Aber gut für schlechtes Kalkulieren kann der Kunde ja nichts und Mindestlohn ist immer noch zu niedrig für die Arbeit. Aber gut Weltmeister ist halt sehr na an der Grenze und da kann man leicht billiglöhner nach Deutschland bringen...


Dann hoffe ich das Weltmeister den Sprung schafft, bin nämlich äußerst zufrieden mit meiner Monte :).


Grüße
Michi
 
...Aber gut Weltmeister ist halt sehr na an der Grenze und da kann man leicht billiglöhner nach Deutschland bringen...
was dort sicherlich nicht angestrebt wird, weil die bei der Harmona wenig bis gar nichts mit HiWis anfangen können - für jeden Arbeitsschritt brauchts einen Spezialisten und die gibts dort zuhauf in den Ortschaften drumrum!
 
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inzwischen muss auch Mindestlohn gezahlt werden, zum Glück für die Beschäftigten!
Die Einführung des Mindestlohnes ist natürlich ein bedeutender Preistreiber gewesen. Sie war sicherlich gut für die Beschäftigten, hat aber fast dazu geführt, dass die Harmona (die es ja nun eh nicht mehr gibt) gar keine Beschäftigten mehr hatte, die sich darüber hätten freuen können.
 
was dort sicherlich nicht angestrebt wird, weil die bei der Harmona wenig bis gar nichts mit HiWis anfangen können - für jeden Arbeitsschritt brauchts einen Spezialisten und die gibts dort zuhauf in den Ortschaften drumrum!



Spezialisten lassen sich aber bestimmt nicht mit einem Mindestlohn anfertigen. Ansonsten fände ich dies sehr schade.

Aber der Verbraucher kann ja nichts dafür, nur glaube ich nicht das man 1900 Euro mit dem Mindestlohn begründen kann da macht der Insolvenzverwalter mehr Sinn.

Grüße
 
Du verkennst die Situation vorort - die Leute dort können nur wählen zwischen beschissen bezahlter Arbeit oder keiner Arbeitl.
 
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Guten Tag,

ich denke, dass die Erhöhung der Preise von dieser Instrumente auf ein reales Niveau ihre Verkäufe mit dem aktuellen ausgezeichneten Ruf von der Marke Weltmeister in der Slowakei nicht beeinflussen würde. In diesem Fall zahlen die Slowaken nicht nur für die Qualität, sondern auch für das Image.
Beweis: Bitte öffnen Sie die folgende Seite (einer der größten slowakischen Online-Händler). Sie müssen nicht einmal Slowakisch sprechen, sie brauchen nur zählen:

http://akordeonbazar.sk/

Also, bis heute (30.08.2018) gilt folgender Angebotsstatus (meist Gebrauchte, aber auch Neuinstrumente zu bestellen):

1/ Weltmeister = 26
2/ Royal Standard = 3
3/ Delicia = 10
4/ Beltuna = 3
5/ Hohner = 1
6/ Roland = 1
Zusammen: 44 Instrumenten

Fazit: Ein guter Ruf muss lange gekämpft werden und Produkte aus Klingenthal haben es immer noch in der Slowakei. Aber ich denke, das falsche Business-Management kann alles falsch machen. Ich hoffe und wünsche mir, dass es im Falle der Klingenthaler Fabrik nicht passieren wird…

Gruß, Vladimir
 
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Bei einer Preissteigerung von 60% ist es m.E. keine gute Idee, bei einem solchen Produkt(!) der Einführung des Mindestlohns eine große Bedeutung beizumessen.
 
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Bei einer Preissteigerung von 60%

Wobei man hier auch schauen muss, dass der Vergleich zwischen 2009 und heute also derzeit 2018 gemacht wird! Alleine durch die ganz normalen Preisanpassungen ergeben sich hier schon deutliche Verschiebungen nach oben. Man müsste hier die Preise schon in engerem Zeitraster anschauen, um sagen zu können, was auf normale Inflation zurückgeht, und was auf betriebswirtschaftlich notwendige Anpassungen. Wer hat, kann hier mal zum Vergleich die Preislisten anderer Hersteller anschauen - auch da sind die Preise nicht stehengeblieben.
 
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Hi,


wollte eigtl. keine so große Diskussion anstoßen .
Ich kann aber ein bisschen was zu dieser Geschichte sagen, die Inflation seit 2009 lag meine ich ca. bei 1,2% jährlich - hier würden wir von einer Inflation von ca. 5% jährlich sprechen.

Weiß aber zu dieser Zeit noch ein paar Daten, von Thomann (vermutlich Beltuna) gibt es ebenfalls ein Alpenländisches Akkordeon dieses hat damals so um die 4.000 Euro gekostet heutet kostet es 4.200 Euro ca. und die Firma Weltmeister bekanntlich nun 4.800 Euro und reiht sich damit unteranderem in der Preisliga mit Silberbacher ein die damals schon deutlich teurer waren :).

Also ist schon ein großer Preisanstieg, zumindest bei diesem Modell der Firma Weltmeister spürbar. Ich denke damals war der Preis nicht gut kalkuliert.

Ich freu mich, es ist meine erste Anschaffung die an Wert gewonnen hat obwohl das Akkordeon gebraucht ist. Ich könnte es denke ich heute für 3500 Euro gebraucht verkaufen :)

Und ich bleibe dabei, die Mindestlohngeschichte möchte ich nicht wahrhaben ;) die Leute haben damals auch nicht für 5 Euro gearbeitet!

Ich unterstelle einem Akkordeon 100 Arbeitsstunden und selbst wenn der Lohn um 2 Euro gestiegen ist also von 6.70 auf 8.70 macht dies keinen Sinn. Wir reden dann von 200 Euro - allerdings weiß ich nicht wie viel Arbeitsstunden für ein Akkordeon notwendig sind :)

Grüße
Michi
 
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Ich unterstelle einem Akkordeon 100 Arbeitsstunden und selbst wenn der Lohn um 2 Euro gestiegen ist also von 6.70 auf 8.70 macht dies keinen Sinn. Wir reden dann von 200 Euro - allerdings weiß ich nicht wie viel Arbeitsstunden für ein Akkordeon notwendig sind :)
Beim Lohn ist zu berücksichtigen, dass es neben dem Bruttolohn (auf den sich der geringe Mindestlohn leider bezieht, wie auch immer jemand davon leben soll, selbst bei voller Stundenzahl, aber das ist OT), den der Arbeitnehmer auf die Kralle bekommt, noch das Arbeitgeberbrutto (vermutlich gibt es dafür auch einen Fachbegriff) gibt, bei 8.70 kannst du da von 12-13 Euro ausgehen, wenn es reicht, vermutlich mehr. Auch wenn Weltmeister eine hohe Fertigungstiefe vor Ort, müssen doch einige Teile und die Materialien sowieso zugekauft werden, auch hierbei schlagen sich steigende Rohstoffkosten und gestiegene Lohnkosten bei den Zulieferern nieder.

Aber es wird noch viele weitere Faktoren geben (Ersatzinvestitionen, Neuentwicklungen, Vermarktung, selbst falls der Investor sozial und fair ist, eine gewisse Rendite)

Spannend wird sein, wie weit die potentiellen Kunden mitgehen. Eine Marke muss ihr Segment finden. Bspw.
Billigsegment, dass durch Fernost abgedeckt wir und hier auch kaum möglich ist, es zu produzieren und Weltmeister ganz dicke Unrecht täte.
Dann Oberklassesegment, das muss gewisse Preise erfüllen, um überhaupt ernst genommen und als wertig wahrgenommen zu werden. Das haut für Weltmeister auch nicht ganz hin, abgesehen von einer neuen Supita - wenn man die nicht vergeigt, sondern Tradition mit Neuentwicklung auf hohem Niveau verbindet - und ggf. noch den Supra.
Ansonsten bewegen die sich im schwierigen Mittklassesegmen, z.T. am oberen Ende. Mit Hohner können die gut mithalten, im Vergleich zur Amica technisch knapp darunter, im Klang daüber, m.E. feiner, aber auch nicht für alles passend.
Bei Supra und gg.f neuer Supita werden sie sich neben den Italienern in Deutschland auch mit den Morino (de luxe) messen lassen müssen.

Gruß, Tobias

P.S. Beim Thomann habe mal mitbekommen, wie jemand nach einem Volksmusik-/Alpin-Instrument suchte, zughört und dann auch angespielt; Thomann Alpin, Zupan und Weltmeister Monte. Bei der Monte dachte ich, lasst es liebe Weltmeister mit dem Alpin-Bereich, sie klang zu wenig nach Volksmusik - auf keinen Fall schlecht, durchaus gut, aber vielleicht zu zart, was auch immer. Sicher habe ich aber zu wenig Ahnung von dieser Musik, rihctig Verstärkt oder in kleinerer Runde auf einer Hütte mag die genau das richtige Instrument sein.
 
Bei der Monte dachte ich, lasst es liebe Weltmeister mit dem Alpin-Bereich, sie klang zu wenig nach Volksmusik - auf keinen Fall schlecht, durchaus gut, aber vielleicht zu zart, was auch immer.

vielleicht ist das genau das , was die Monte haben soll? Ein Instrument kann man verkaufen, wenn es das beste in seinem Sektor ist, dann ist das ein "Must have". Oder man macht das günstigste in dem Sektor, dann ist es ein "Schnäppchen"... oder man sucht sich die Lücke und pickt sich die raus, die nicht eindeutig in dem einen Segment spielen wollen und auch nicht das angestammte Segment verlassen wollen, aber trotzdem was von dem Klangerlebnis haben wollen. Für die ist dann ein Instrument sinnvoll, das noch Verbindungen zu beiden Segmenten hat. Und vielleicht soll die Monte ja genau da hin, vom Klang?


Ich kann aber ein bisschen was zu dieser Geschichte sagen, die Inflation seit 2009 lag meine ich ca. bei 1,2% jährlich - hier würden wir von einer Inflation von ca. 5% jährlich sprechen.

Wir können hier viel rumraten - erfahren werden wir es vermutlich nie! ... Und die Weltmeisterleute wären schön blöd, wenn sie extra für uns ihre Kalkulation offenlegen würden. Bei der Rechnung mit 1,2% wurde , soweit ich sehe, vernachlässigt, dass die Anhebung auf den notwendigen Deckungsbetrag noch berücksichtigt wurde... Egal, wie auch immer... Ich denke, dass die Weltmeisterleute sehr genau wissen, dass sei keine Mondpreise verlangen können weil´s sonst nicht gekauft wird und andererseits auch nicht weniger verlangen dürfen, als sie zur Herstellung reinstecken (+ ein bisschen Gewinn, der jedem Hersteller für seine Aufwendung zusteht) - Ich schätze ganz einfach, dass der verlangte Preis schon auf richtiger Kalkulation basiert.


Und ich bleibe dabei, die Mindestlohngeschichte möchte ich nicht wahrhaben ;) die Leute haben damals auch nicht für 5 Euro gearbeitet!

Das möchte hierzulande am liebsten niemand wahrhaben. Fakt ist aber, dass in Deutschland nicht überall gleiche Bedingungen herrschen, um sich für seine Arbeit seinen Lohn zu verdienen. Und wenn man mal in Klingenthal war und sich die Lage anschaut, dann stellt man ganz schnell fest, dass das eine Gegend ist die etwas abseits der Hauptverkehrswege liegt und dummerweise direkt - und zwar absolut direkt - an der Grenze zu Tschechien liegt, die ja nun mitterweile auch offen ist. Und wenn man mal in Klingenthal war, dann stellt man auch ganz schnell fest, dass es dort verdammt schwer ist, sich sein Brot zu verdienen. Aber wenn du eben dort aufgewachsen bist, und Akkordeonbau gelernt hast, dann kann man nicht einfach wo andershin wechseln. In der Schwermetallindustrie braucht man leider nicht allzuviele Reinstimmer!

Und bei meinen diversen Besuchen in Klingenthal hatte ich auch diverse Gelegenheiten mich mit den Arbeitern dort bei nem Bier (oder drei) zu unterhalten...und was ich da so gehört hatte, lässt mich nicht daran zweifeln, dass die Einführung des Mindestlohns eine deutliche Gehaltssteigerung bewirkte! Ebenso habe ich bei früheren Führungen in den Harmonawerken erfahren, dass z.B. alleine für das Stimmen einer Supita ein ganzer Tag angesetzt (und benötigt) wurde! Akkordeonbau ist viel Handarbeit mit leider zwangläufig geringem Automatisierungsgrad.

Und angesichts der Tatsache, dass "Akkordeon" auch weiterhin ein eher geringer werdender Markt ist, und mit geringer werdenden Stückzahlen die Preise zwanglsäufig noch weiter nach oben wandern werden (...müssen, um profitabel zu bleiben!), kann ich jedem stolzen Besitzer seines Akkordeons empfehlen, sich zu freuen, dass er es (noch)) zu solch günstigem Preis erwerben konnte. Und für alle, die in der Branche arbeiten, zolle ich meine absolute Hochachtung, dass sie trotz widriger Umstände zu ihrem Produkt stehen und dabei bleiben!
 
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