Probleme bei Plektrum-Anschlag, falsche Haltung?

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Liebe MusikerInnen,

ich spiele nun seit fast 7 Jahren auf meiner Gitarre. Nachdem ich aber die meiste Zeit spiele und nicht "übe" bin ich bei einigen Themen noch immer nicht weiter. Ich habe mir jetzt vorgenommen das zu ändern und bin nach relativ kurzer Zeit von Übungen wieder an zwei alte Probleme gestoßen, wo ich sehr froh über Hilfe wäre:

1. Ich schlage mit dem Plektrum nicht alle Seiten schön an, oder Das "Sprungschanzen" Problem :)
Ich habe beim Schlagen mit dem Plektrum das Problem das ich bei einem Downstroke die 6. und beim Upstroke die 1. Seite verstärkt anschlage und diese dann so in der Art wie eine "Sprungschanze" agieren, das Plektrum bzw. meine Hand hebt sich durch den ersten Widerstand nach dem Schwung und ich streiche über die anderen Saiten nicht mehr gleichmäßig. Gibt es dafür eine Lösung bzw. eine Übung damit ich alle Saiten schön gleichmäßig mit dem Plektrum anspiele.

2. Ich "zupfe" falsche Saiten mit dem Plektrum
Wenn ich mit dem Plektrum spiele dann passiert es öfters mal, das ich eine falsche Saite "zupfe". Vor allem dann wenn ich singe und nicht gleichzeitig auf die Saiten sehe. Ich frage mich dann immer ob das "normal" ist weil ja auch sehr gute Musiker beim Picking oft auf die Saiten schauen, oder benötigt es einfach nur mehr Übung von mir und diese Fehler verschwinden dann? Wenn ja, hat jemand dafür gute Übungen?
 
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Die Antwort liegt doch - wenn du mit dir selbst ehrlich bist - in deinem ersten Satz.

Sowas lernt man durch ... üben. Langsam, fokussiert, auf richtige Technik und richtigen Klang achtend, wiederholen, immer wieder. Ganz langsam, erst schneller werden wenn man's sicher kann. Ganz simpel, braucht "nur" Zeit/Geduld/Motivation/Ausdauer.

Da ich aber auch einer bin, der lieber spielt als übt, kann ich als Teil 2 meiner Antwort nur anbieten, was mein Weg ist: Ich spiele nicht mit Plektrum. Ich krieg's mit Fingern und Fingerpicks leidlich gut hin, das reicht, mehr kann/will/muss ich nicht. Lieber weniger und einseitig aber dafür brauchbar gut, als irgendwie alles probieren aber schlecht.
 
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Ja, ist normal. Ich weiß auch nicht, ob es manchem leichter und manchen schwerer fällt, die Saiten zuverlässig aus dem Spiel heraus zu treffen, ich kann aber sagen, dass es mir nach Jahren noch immer nicht zuverlässig gelingt und ich da allenfalls 95% Trefferquote erziele. Ich habe jahrelang nur mit Fingern gespielt und spiele erst seit ca. 3 Jahren verstärkt mit Plektrum und bin noch nicht da, wo ich hinwill. Auftreten würde ich damit nur, wenn das ein Stück ist, wo ein Fehlpicking nicht so gravierend ist. Ich merke aber auch, dass es immer besser wird. Die Trefferquote steigt, die erforderliche Aufmerksamkeit nimmt ab. Es stellt sich ein gewisser Automatismus ein. Aber ein paar Jahre sind da schnell ins Land gegangen.
 
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Als Übung: greif nen Akkord, z.B. G und pick die Saiten 1, 4, 2, 3. Dann 2,4,1,3. Dann 4 1 3 2 usw. usf.

Greif dann z.B ein D und mach die Übung auf den Saiten 3-6. Nach und nach übernimmt der Körper die Motorik.
 
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auch sehr gute Musiker beim Picking oft auf die Saiten schauen
Sehr gute Sänger tun das weniger... Und die Moral von der Geschicht': Das Spielen sollte so weit wie irgend möglich automatisiert sein. Und dazu, wie das geht, wurde in den ersten Reaktionen schon das Meiste gesagt - nämlich das, was den Meister macht :confused: (vertrete gerade das Orakel von Delphi :redface: )
 
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Hallo zusammen, vielen lieben Dank für eure Antworten. Dann führt wohl nichts an der einfachen Formel "bewusstes üben" vorbei, vielen Dank auch @WolfChild für die konkrete Übung.

Das Problem war bei mir denke ich jahrelang, das ich dachte ich übe, aber dabei mir entweder eine falsche oder nicht genaue Technik angeeignet hatte oder eben nur gespielt habe und mich gar nicht verbessert oder verändert habe. Aber ja vielleicht ist auch das eine Sache die einfach seine Zeit braucht um das Üben selbst auch richtig gestalten zu können und sich selbst somit dann auch Feedback geben zu können wenn kein Lehrer dabei ist.

Danke jedenfalls nochmal euch!

Liebe Grüße,

Daniel
 
1. Ich schlage mit dem Plektrum nicht alle Seiten schön an, oder Das "Sprungschanzen" Problem :)
Ich habe beim Schlagen mit dem Plektrum das Problem das ich bei einem Downstroke die 6. und beim Upstroke die 1. Seite verstärkt anschlage und diese dann so in der Art wie eine "Sprungschanze" agieren, das Plektrum bzw. meine Hand hebt sich durch den ersten Widerstand nach dem Schwung und ich streiche über die anderen Saiten nicht mehr gleichmäßig. Gibt es dafür eine Lösung bzw. eine Übung damit ich alle Saiten schön gleichmäßig mit dem Plektrum anspiele.

Eigentlich ist das gleichstarke Anschlagen aller Saiten beim strumming im Regelfall überhaupt nicht erstrebenswert, weil es indifferenten Klangmatsch ergibt. Wenn die Bassregion beim Abschlag und die Diskantregion beim Aufschlag dominanter klingt, dient das der rhythmischen Prägnanz.

Allerdings kann es auch einzelne Anschlagssituationen geben, bei denen ein in allen Registern gleichmäßiger Klang erwünscht ist. Dass dies bei dir nicht funktioniert, liegt wahrscheinlich daran, dass du den Anschlag aus einer Unterarmdrehung ausführst (was im Prinzip nicht falsch ist), dadurch bewegt sich das Plektrum nach dem ersten Saitenkontakt in einer kreisförmigen Bewegung von der Saitenebene weg. Um alle Saiten annähernd gleich stark anzuschlagen, musst du den Unterarm fixieren und die Anschlagsbewegung parallel zur Saitenebene allein durch die Winkeländerung zwischen Ober- und Unterarm bewerkstelligen. Also das Plektrum z.B. an die 6. Saite setzen und dann den Arm einfach nur kontrolliert fallen lassen.

Dazu eine einfache Übung, die allerdings genaues Hinhören erfordert:
* Plektrum an die 1. Saite setzen, dann im downstroke durch den fallenden Arm anschlagen und darauf achten, dass die Saite laut und deutlich klingt. Den Arm leicht nachfedernd abbremsen, wenn die 1. Saite angeschlagen ist.
* Plektrum an die 2. Saite setzten, dann 2. und 1. Saite durch Fallenlassen des Arms gleichzeitig anschlagen. Ist die 1. Saite immer noch genauso laut wie im Einzeltonanschlag?
* Danach die Übung wiederholen, wobei du immer einé Saite tiefer startest, bis du an der 6. Saite angelangt bist. Jedesmal genau hinhören, ob die oberste Saite immer noch so laut klingt, wie als single note. Am zuverlässigsten funktioniert das, wenn du zwischen jedem Akkordanschlag einen Einzeltonanschlag der 1. Saite einfügst, um Klangfarbe und Laustärke genau im Ohr zu behalten.
Anfangs auch genau hinschauen, dass der Unterarm keine Drehung ausführt und dadurch nicht wieder den hier unerwünschten "Sprungschanzeneffekt" erzeugt.

* Nach den downstrokes die Übung mit upstrokes wiederholen. Diesmal startest du an der 6. Saite und wanderst immer eine Saite höher, wobei du darauf achtest, dass die 6. immer gleichlaut zu hören ist.
 
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Hi @OckhamsRazor

vielen Dank auch für deine Antwort und für die konkrete Übung. Ich werd die heut Abend gleich mal ausprobieren.

Danke auch für den Tipp bzw. die Info dass ein gleichstarkes Anschlagen auch gar nicht immer erstrebenswert ist, ich denke mein Problem liegt dann wahrscheinlich wirklich eher darin, dass die Steuerung meines Anschlages generell noch nicht sehr genau funktioniert. Die Übung hilft mir aber auf jeden Fall hier gut weiter mal eine saubere Basis zu bekommen!

Liebe Grüße
 
Vielelicht hast Du dir über die Jahre auch eine nicht ganz so optimale Haltung des Plektrums, bzw. der Hand angewöhnt?

Steht die Spitze des Plektrums vielleicht nahezu rechtwinklig zur Saite? Falls ja, dann versuch mal das Plektrum ganz leicht zu innenseite der Hand hin einzudrehen. Wirklich nur "leicht".
Dann gleitest Du etwas weicher über die Saiten. Selbst mit harten Plektren. Ein Plektrum mit einer Fase (angeschrägte Kannten) läuft vielleicht auch noch etwas fluffiger.

Ansonsten kann ich dem oben geschriebenen nur zustimmern und weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es mitunter ist sich selbst antrainierte schlechte Techniken wieder los zu werden.

Lernen allgemein:
Heute unterscheide ich sehr zwischen - lernen - üben - und spielen.

Das konsequente Üben funktioniert heute deutlich besser bei mir und mir wirklich viel Fortschritt gebracht.
Das mit dem Erlernen neuer Dinge ist noch so eine Baustelle bei mir. ;-)
 
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Hai, geht mir genau so wie dem @DerZauberer und @Abendspaziergang. Ich habe mein ganzes Gitarristenleben mit den Fingern gespielt und nie etwas vermisst. Seit ich mir aber vorgenommen habe, auch mit der 12-saitigen besser klarzukommen, bei der es nicht wirklich ohne Plek geht, übe ich. Mal sehen, wie weit ich dabei noch kommen werde. Dir jedenfalls viel Erfolg!

keep on practicin`
 
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Seit ich mir aber vorgenommen habe, auch mit der 12-saitigen besser klarzukommen, bei der es nicht wirklich ohne Plek geht
Da wäre die Frage, was dieses "es" ist, das nicht ohne Plek geht...



Die Gitarre kommt bei 0:44 ins Spiel.
 
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ob so ein Extrembeispiel dem TE jetzt hilft?

ich poste was von Van Halen, dann weiss er wie es geht.
 
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Wenn jemand seine Technik mit dem Plektrum verbessern möchte, dann hilft es doch eher wenig ihm zu erklären dass man auch ohne spielen kann. ;-)

Gitarre spielen ist vielfältig. Ich bin auch viel ohne Plektrum unterwegs.

Aber Flatpicking mit den Fingern? Das schließt sich z.B. aus.
Harte Riffs auf der E-Gitarre? Mag in Grenzen gehen, klingt aber definitiv anders.
Einige Spieltechniken funktionieren halt nicht mit den Fingern.

PS: 12 Saitige mit den Fingern geht auch. ;-)


Ich selbst habe zwar keine 12-Saitige mehr, aber das klappt schon.
Auch wenn ich selbst sicher nie so flott war oder bin, wie ein Leo Kottke.

Und manchmal greift auch so mancher begnadeter Fingerstyler sinnigerweise zum Plektrum. :)


Alles hat so seinen Sinn.
Es kommt darauf was man so vorhat.
 
2. Ich "zupfe" falsche Saiten mit dem Plektrum
Vor allem dann wenn ich singe und nicht gleichzeitig auf die Saiten sehe. Ich frage mich dann immer ob das "normal" ist weil ja auch sehr gute Musiker beim Picking oft auf die Saiten schauen
das kann man üben, indem man eben bewusst nicht auf die finger schaut. das dauert aber...
wie DerZauberer schreibt: "Langsam, fokussiert, wiederholen, immer wieder. Ganz langsam, erst schneller werden, wenn man's sicher kann."

der erste schritt wär, das Treffen langsam zu üben, und dann eben lange dranbleiben.

was ich mit frage: triffst du beim fingerpicking besser?



Wenn jemand seine Technik mit dem Plektrum verbessern möchte, dann hilft es doch eher wenig ihm zu erklären dass man auch ohne spielen kann...
PS: 12 Saitige mit den Fingern geht auch.

hmmm...? :weird:
 
Zuletzt bearbeitet:
@dubbel
Das bezog sich darauf, dass es bei der 12-Saitigen angeblich nicht ohne Plektum geht. ;-)

Das von Dir erwähnte langsame und kontrollierte Üben halte ich auch für ganz wichtig.
Vernünftige Haltung, am Anfang vielleicht eher sitzend, und möglichst entspannt üben.
 
Hi @SlowGin

das mit dem Plektrum versuch ich heut auch gleich abends :)...

Lernen allgemein:
Heute unterscheide ich sehr zwischen - lernen - üben - und spielen.
Das ist für mich auch ein Meilenstein gewesen das zu tun, hatte eher nur in Üben und Spielen untergliedert aber es macht denke ich Sinn wie du sagst Lernen hier seperat zu denken :).


der erste schritt wär, das Treffen langsam zu üben, und dann eben lange dranbleiben.

was ich mit frage: triffst du beim fingerpicking besser?
@dubbel, danke auch für deine Meinung. Vielleicht bin ich hier auch etwas zu ungeduldig. Bisher muss ich sagen ist die Gitarre das Element in meinem Leben für das ich am meisten Geduld aufwenden musste (neben meiner damaligen Freundin hahaha :)). Aber ernsthaft, so ziemlich alles andere, egal ob Beruf oder Sport hab ich schneller gelernt, beim Gitarre Spielen packt mich aber vielleicht auch irgendwie die Faszination an einer wirklich feinen Technik am meisten :).

Und ja mit den Fingern gehts viel besser, ich spiel seit ca. 7 Jahren, davon aber die letzten 5 fast nur mit Fingern und bis jetzt eben fast nie mit Plektron.
 
Neben ddem immer wieder üben, ist m.E. auch die Wahl des Pleks nicht unerheblich.
Ich komme z.Bsp. mit sehr harten nur schwer klar. Da "springt" es auch schon mal. Mein Bandkollege, der von der E kommt und schwerpunktmäßig Soli spielt, schwört aber auf kleine, harte Pleks.
Auch der Grip spielt eine Rolle. Ganz glatte sind nix für mich. Z.Zt habe ich Dava wiederentdeckt, die finde ich gerade sehr angenehm
https://m.thomann.de/de/dava_control_grip_tips_pick_set.htm?o=0&search=1608053249

Es kommt auch darauf an, was du spielen willst. Nur Strumming? Schwerpunkt Picking/Hybridpicking? Oder was anderes?

Zur Haltung kann ich schlecht was sagen, da ich selbst das Plek falsch halte - mit 3 Fingern :D Fühle mich damit aber wohl und da ich bis auf wenige Einlagen, wie gelegentliche Bassläufe, fast nur Strumming spiele, passt das auch. Treffe aber damit meist die Saiten, die ich treffen will ;)
 
Die Dava gefallen mir für Picking auch sehr gut. Sie sind vom Spielgefühl eigentlich hart und präzise, durch die Gummierung aber leicht federnd und dadurch extrem verzeihend. Kenne keine Picks die derart fehlertolerant sind und mit denen man so leicht in einen Flow gelangt. Nur der Verschleiß ist enorm. Kenne auch keine anderen Pleks, die so schnell durch sind.
 
dass es bei der 12-Saitigen angeblich nicht ohne Plektum geht.
ich meinte damit strumming auf der 12er

und wenn ich Leo Kottke sehe, könnte ich sowieso kotz.... der Mann ist einfach unglaublich. Ist aber weder mein Anspruch noch wirklich das, was ich will.
 
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