Probleme beim Greifen mit Lage des Daumens und Fingerspreizung

steka
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Hi,

ich versuche derzeit das Riff von Whole Lotta Love zu lernen.
Tut mir leid, ich kenne die Noten noch nicht, es geht speziell um E7, E10, E7,10 und dann dem Wechsel zum Powerchord E7, A9

Eigentlich sieht es ja nicht schwer aus, aber ich bemerke hierbei ein Problem, das mich nun schon öfter gestört hat.
Irgendwas ist mit meiner Handhaltung nicht in Ordnung.

  1. ich tendiere dazu, dass besonders beim Anschlagen der E- und A- Saite mein Daumen eher parallel zum Skunk Stripe in Richtung Kopfplatte zeigt, oder auch oben über das Griffbrett ragt
  2. Selbst wenn ich darauf achte, dass der Daumen etwa auf Höhe des Mittelfingers fast senkrecht am Hals nach oben zeigt, kann ich mit dem kleinen Finger nicht vernünftig anschlagen, ohne dass der Mittel- und Ringfinger "abheben".
  3. Es fühlt sich generell so an, als ob ich die Gitarre mit dem Daumen und Zeigefinger im Klemmgriff halte - ich wende viel Kraft auf.
  4. Ich kriege kaum "Spannweite" hin. Obwohl ich 1,92m groß bin und keine kleinen Pfoten habe. Versuche ich z.B. die Arpeggiated Chords von Don't fear the Reaper zu spielen, habe ich schon Probleme mit dem Zeigefinger das F auf der E-Saite und mit dem Ringfinger das C auf der A-Saite zu spielen
Das Ganze sieht dann so aus - ignoriert mal die Malsachen meiner Kinder ;)

img_0677m7k0c.jpeg


Das Problem habe ich immer wieder.
Ich spiele im Sitzen und mein linker Arm ist relativ angelegt. Ich habe das Gefühl, wenn ich die Gitarre auf dem rechten Oberschenkel habe ist es etwas besser, aber dann sehe ich null vom Griffbrett.
Auf dem linken Oberschenkel sehe ich zwar mehr vom Griffbrett, aber das Problem wird noch heftiger.

Besonders bemerkbar macht es sich natürlich, wenn ich Riffs mit einzelnen Noten über mehrere Saiten spiele. Akkorde, Rhytmen sind nicht so dramatisch... aber das was mir am meisten Spaß macht kriege ich nicht vernünftig hin.

Hat da vielleicht jemand einen Tipp?

Danke
 
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Ich bin mir ziemlich sicher, mit deinen Händen ist alles in Ordnung. ;)

Der Daumen gehört (besonders beim Melodiespiel) hinten auf die Mitte der Rückseite des Halses. Auch der kleine Finger muss dann von oben kommen und nicht flach auf den Saiten liegen. Die Finger kommen generell von oben, grob rechtwinklig sowohl quer als auch längs zum Hals. Es müssen nicht exakt 90 Grad sein: die Finger sind längs zum Hals eher zum Kopf geneigt als zum Korpus (kommen eher von "oben").

Besondere Kraft soll von dem Daumen / den Fingern nicht aufgewendet werden - gerade genug um die Saite sauber runterzudrücken. Der Hals der Gitarre soll parallel zur Vorderseite des Körpers sein*, schräg nach oben zeigen und von selber stabil sein - und nicht von der Greifhand gehalten werden müssen.

Das ganze gelingt nicht von heute auf morgen: Täglich üben. Aber am besten nur 5-10 min. Spätestens dann aufhören, wenn das ganze anfängt, sich verkrampft anzufühlen.

Am besten ist es, wenn du zusätzlich mal nach "Gitarre Spielhaltung" und "Gitarre Haltung der Greifhand" googelst. Ein paar Bilder sagen mehr als Worte, und noch besser: es gibt sicher auch Youtubevideos dazu.



*Korpus anliegend an den Körper und Hals nicht nach vorne weisend, auf dem Foto sieht das nicht gut aus!
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Ferndiagnose ist immer schwierig, vor allem wenn man es nicht "in Aktion" sieht.

2. Ich bin selbst kein lupenreiner Techniker...

3. Daher: nicht als der Weisheit letzter Schluss sehen, sondern nur als Tipp unter Kollegen.

3. Vll nutzt es dir was, wenn nicht liegt das Problem woanders. Es ist schwer zu sagen, aber von deinem Foto sieht es für mich am ehesten so aus, als wäre das dein Problem....




Was Whole lotta Love betrifft würde ich das D im 5. Bund der A-Saite spielen...

grüße B.B.
 
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Irre, danke, danke, danke für deine Mühe!
Super verständlich.

Im Handgelenk erstmal etwas ungewohnt bis unangenehm, aber vermutlich Übungssache
 
Irre, danke, danke, danke für deine Mühe!
Super verständlich.

Im Handgelenk erstmal etwas ungewohnt bis unangenehm, aber vermutlich Übungssache

Ja, wie alles.... nichts übertreiben, unangenehm sollte es ansich nicht sein, schmerzvoll auf gar keinen Fall

Nutzt es denn was oder glaubst du dass das Problem woanders liegt?

grüße B.B.
 
Ja, wie alles.... nichts übertreiben, unangenehm sollte es ansich nicht sein, schmerzvoll auf gar keinen Fall

Nutzt es denn was oder glaubst du dass das Problem woanders liegt?

grüße B.B.

Hi,

ich habe nun sicher eine Stunde rumgeprobt, nur "Whole Lotta Love" und Crazy Train (tabs).
Habe ich die Gitarre parallel zum Körper geht das Hervorschieben des Handgelenkes gar nicht. Eine derartige Spannung, das geht nicht gut. Dann habe ich den Hals etwas schräger nach oben gestellt (vielleicht 35°) und es ging deutlich besser. Allerdings doch arg verkrampft.
Mit der Gitarre "diagonal" vor dem Körper greift es sich deutlich besser, auch wenn der Hals recht flach steht.
Wenn ich dann noch darauf achte, dass der Daumen etwa auf dem "Skunk Stripe" steht, komme ich auch mit den Fingern im "Bogen" auf die Bünde und der Winkel der Finger bezogen ob sie von links kommen, wie beim Zeigefinger, oder von rechts wie beim kleinen Finger sieht in etwa wie bei dir aus.

Im kleinen Finger habe ich anscheinend einfach wenig Gefühl. Es ist wie als ob der Finger digital wäre. Er geht runter und er geht hoch, aber ich kann ihn nicht nahe über der Saite halten - und schon gar nicht, wenn ich versuche bei 75BPM mitzukommen.

Geschwindigkeit ist fast gleich Null. Muss mich unheimlich konzentrieren, damit ich diese Haltung nicht sofort wieder abgebe. Noch bin ich damit also noch nicht im Reinen, allerdings spielt es sich schonmal deutlich besser, da ich die Reichweite kriege.

Gibt es vielleicht irgendwelche sinnvollen Übungen? Vermutlich Pentatoniken?
 
der kleine Finger ist in der Hinsicht auch recht schwierig. Das erfordert viel Übung, mein kleiner Finger steht auch deutlich weiter ab als er sollte.

Man macht ja sonst im Alltag selten was mit dem kleinen Finger... Wie lange spielst du denn schon?

Ich würde grade "Whole lotta Love" halt auch nicht so spielen, wie du es vorschlägst.. Aber das ändert ja nichts dran, dass du diese Dinge für andere Situationen benötigst.

Pentatoniken spielen viele auch ohne kleinen Finger, imho sollte man beides können.

grüße B.B.
 
Wenn ich Spreizungen nicht hinbekomme, liegt es meist daran, dass der Ellenbogen zu weit vom Hals entfernt ist. Wenn du mal den Ellenbogen so weit rumnimmst, dass er den Hals fast berührt, solltest du bei deiner Größe locker über 4-5 Bünde spreizen können. Dazu sollte das Handgelenk keinen starken Knick machen, sondern nur leicht angewinkelt sein.
So spielt man natürlich nicht die ganze Zeit, sondern nur dann, wenn man die Spreizung machen muss.
 
der kleine Finger ist in der Hinsicht auch recht schwierig. Das erfordert viel Übung, mein kleiner Finger steht auch deutlich weiter ab als er sollte.

Man macht ja sonst im Alltag selten was mit dem kleinen Finger... Wie lange spielst du denn schon?

Ich würde grade "Whole lotta Love" halt auch nicht so spielen, wie du es vorschlägst.. Aber das ändert ja nichts dran, dass du diese Dinge für andere Situationen benötigst.

Pentatoniken spielen viele auch ohne kleinen Finger, imho sollte man beides können.

grüße B.B.

Ich spiele nun etwa 4 Wochen. Bisher eigentlich fast nur Akkorde und Theorie und mal ein wenig „Beginner“ Licks.

Wenn ich Spreizungen nicht hinbekomme, liegt es meist daran, dass der Ellenbogen zu weit vom Hals entfernt ist. Wenn du mal den Ellenbogen so weit rumnimmst, dass er den Hals fast berührt, solltest du bei deiner Größe locker über 4-5 Bünde spreizen können. Dazu sollte das Handgelenk keinen starken Knick machen, sondern nur leicht angewinkelt sein.
So spielt man natürlich nicht die ganze Zeit, sondern nur dann, wenn man die Spreizung machen muss.

Der Ellbogen näher an den Hals... das kann ich mir bildhaft nicht vorstellen, zwischen Ellbogen und Hals ist ja noch der Unterarm.
Hast du ein Beispiel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verlinke mich mal selbst: Wiedereinstieg - stechende Schmerzen Handgelenk ("Spreizen kl. Finger")

Reichweite hängt nahe zu immer vom Daumen ab. Die ungewohnte Haltung legt sich nach 1 Monat üben. Bis dahin musst du wohl mit leben langsam zu üben und immer sofort die alte Angewohnheit zu korrigieren.

Ich bine in verfechter des kleinen Fingers. Ich hab ihn also nutze ich ihn ;D Du kannst das ganze erstmal mit irgendwelchen Skalen üben, dann kannst du Triller und bendings einbauen. Kissing the shadows hat da ein echt fieses Riff 2:28. Da nehme ich auch den kleinen Finger.

Genrell hilft im Stehen auch durchzutesten welche Höhe dir liegt. Ich hab ganz gern ein Mittelding damit ich gut an die tiefen Lagen komme, aber auch bequem solieren kann ohne die Gitarre irgendwie mit dem Fuß hoch zudrücken.
 
Viele Antworter - viel gute Hilfe, besonders B.B hat sich ja richtig Mühe gegeben :great:

Was das ganze ein wenig schwierig macht:
1) Wie schon geschrieben - wir könnens nicht sehen, dh. kein direkter Kontakt, indirekte Beschreibung und indirektes Feedback
2) Das ganze geht über Worte, aber links rechts oben unten usw. sind nicht eindeutig definiert, dh. die Beschreibungen können missverständlich sein

Dazu kommt noch, dass man bei der klassischen Gitarre eine ziemlich eindeutige Empfehlung hat, während sonst eher gilt: erlaubt ist, was gefällt (und zu guten Ergebnissen führt).

Was ich nicht verstehe, ist die anscheinend weitverbreitete Aversion dagegen, sich auch mal selber umzuschauen. :bad: Den Tip mit Google hatte ich ja schon im 2. Post gegeben.
Hier mal exemplarisch 2 (IMHO empfehlenswerte) Links, die nach 30 sec. Suche entdeckt habe:

http://www.meyer-gitarre.de/gitarre/haltung/greifhand/index.html
https://www.gitarrelernenonline-mas...g-der-greifhand-gitarre-lernen-fuer-anfaenger *

Am einfachsten und erfolgversprechendsten ist es natürlich, sich einen guten Lehrer zu suchen!



Was sonstige Fragen angeht:

Ja, es ist generell besser, die Finger nicht meilenweit von den Saiten abzuheben und wieder fallenzulassen. Solange man es damit nicht übertreibt und die Finger extra weit abhebt, ist das aber eine Sache, die man nicht allzu eng sehen sollte. Das kommt dann eher automatisch mit längerer Übung.

Ja, es ist besser, das ganze erstmal mit technischen Übungen (zB. Aufsetzen und Heben aller Finger nacheinander, oder Tonleiterübungen) zu trainieren. Und: Erstmal langsam macht den Meister. Vorschnell :D mit höherem Tempo zu üben, führt eher zu Frustration. Und dazu, dass sich ungewollt die bei der Geschwindigkeit gemachten Fehler einprägen.


* Wie man auch sieht: Von unterschiedlichen Quellen erhält man leicht unterschiedliche Empfehlungen, zB. die Gitarre parallel zum Körper zu halten oder den Hals leicht nach vorne zu schwenken. Das hängt dann zB. davon ab, wie sehr man den Hals nach oben schwenkt. Oder ob man die Gitarre in klassischer Weise zwischen die Beine legt mit einem erhöhten Bein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele nun etwa 4 Wochen. Bisher eigentlich fast nur Akkorde und Theorie und mal ein wenig „Beginner“ Licks.



Der Ellbogen näher an den Hals... das kann ich mir bildhaft nicht vorstellen, zwischen Ellbogen und Hals ist ja noch der Unterarm.
Hast du ein Beispiel?

Ich denke es ist gemeint, den Ellenbogen nahe am Körper zu haben, so dass er paralleler zum Hals steht und nicht so sehr rechtwinklig auf den Hals trifft.

4 Wochen, was erwartest du denn? Das ist doch auch keine Zeit um einen präzisen kleine Finger zu entwickeln...

Ich weiß nicht ob du nach der Zeit Lust hast spezielle Fingerübungen für sowas zu machen. Ich mache das u.a. indem ich 3er Permuatationen mit je 3 Fingern übe.
Aber vll macht es für die Motivation erstmal mehr Sinn zu spielen und sich dabei Kontextabhängig zu überlegen wo welcher Fingersatz mehr oder weniger Sinn ergibt/bzw was für dich funktioniert.

Daher: Spiel dein Whole Lotta Love mit dem D am 5. Bund auf der A-Saite...

grüße B.B.
 
ich habe dir mal ein Bild aus meinem Gitarrenbuch gescant, ist zwar spanisch aber egal Gitarre ist Gitarre.
 

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Sind nur imho zwei recht unterschiedliche dinge....
stimmt, mein Posting schon, aber der restliche Thread enthält etliche Tipps zur Haltung und Position von Fingern, Hand, Unterarm, Ellbogen, Gitarre usw.
Ich denke, das Grundproblem wird hier sehr ähnlich sein.

Der Ellbogen näher an den Hals...
ich vermute, damit ist letztlich gemeint, den Unterarm nach vorne zu schieben. Damit ändert sich auch die Position der Hand und die Finger treffen in einem steileren Winkel aufs Griffbrett. Dadurch ergibt sich mehr Bewegungsfreiheit und Reichweite, insbesondere auf den tiefen Saiten E-A-D.
 
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Hi,

gestern Abend geübt, geübt, geübt.
Crazy Train, Whole Lotta love, Pentatoniken.
Zuletzt bin ich bei der G Minor Pentatonik hängen geblieben, da die in den großen Bünden doch schon recht viel Spreizung erfordert.
Und was soll ich sagen, mit euren Tipps hat es gut geklappt.

Ich habe das Gefühl diese zwei Stunden haben mich weiter gebracht als die vorherige komplette Woche. Ich habe ein Gefühl dafür bekommen, wo ungefähr der Daumen sein muss für die verschiedenen Saiten, sowie wie fest ich wirklich anpressen muss und wo, damit ich zuverlässig einen sauberen Ton rausbekomme.

"Hoch" ist für mich dabei einfacher als wieder runter (also hin zur 6. Saite). Ich denke jedoch, dass dies eher was mit alternate Picking zu tun hat - daran kann man ja arbeiten.
 
ein Lehrer wäre vll eine gute Idee...?

grüße B.B.
 
Den kann ich leider nicht auf meine ewigen Geschäftsreisen mitnehmen ;)
Mit Familie und einem Job wie meinem ist leider wirklich wenig Zeit. Ich habe die Gitarre zum guten Teil, weil ich damit bei innerdeutschen Reisen auf dem Hotelzimmer üben kann.
Aber für meinen Urlaub habe ich fest geplant, mal ein paar Stunden zu nehmen.
 
Ich habe das Gefühl diese zwei Stunden haben mich weiter gebracht als die vorherige komplette Woche.
das ist doch super :great:
Letztlich gibt es wahrscheinlich nicht die eine perfekte Haltung, die für jeden Menschen und für alle Eventualitäten 100% passt. Am wichtigsten ist, selbst ab und an kritisch zu hinterfragen, ob Haltung und Kraftaufwand noch in Ordnung sind. Du hattest ja z.B. selbst festgestellt, dass Du sehr viel (zu viel) mit dem Daumen drückst.

Ideal wäre sicherlich ein (körperlich anwesender) Lehrer, aber man kann auch sehr viel aus Lehrvideos/Tutorials der namhaften Internet/Youtube-Lehrer entnehmen, wenn man kritisch hinschaut, gerade bezüglich Hand-, Armhaltung, Fingerposition. Manchmal ist das vielleicht mühsamer als ein direktes Feedback vom Lehrer zu bekommen, aber man lernt mit der Zeit, auf Kleinigkeiten zu achten (ist zumindest meine Erfahrung).
 

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