Probleme beim Notenlesen (MII, Oktavierung)

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dhijtu
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Hallo!

Ich bin neu hier, weil ich ein Problem bei der Interpretation einer Partitur habe. Ich habe nach ausgiebigem Gebrauch der Suchfunktion keine Lösung gefunden, wenn es sie hier irgendwo gibt, freu ich mich über einen Link und entschuldige mich fürs doppelte Posten.

Es geht um folgendes: In meinen Noten (Rumänische Volkstänze von Bartok in einem Arrangement für Akkordeon) ist an einigen Stellen "MII" unter dem unteren System notiert, scheinbar, um eine Oktave tiefer zu spielen (?). Was soll ich mir darunter vorstellen? (Siehe Bild 1, Takt 2, 3 und 12) Die Oktavierung wäre super (ich habe die Stücke mal auf dem Klavier gespielt, es ist schon besser, die tiefen Basstöne zu haben...), aber wie bekomme ich die? In einem weiteren Stück hingegen ist das gesamte untere System im Violinschlüssel notiert (Bild 2), da bin ich auch unsicher, wie ich das spielen soll?

Einzige Idee, die ich habe: Die Noten sind für MIII-Akkordeon, ich habe aber ein Hohner Atlantic IV N (de luxe), das mir zwar mit seinen 120 Bässen sehr groß vorkommt, das aber einfach nicht kann?

Für etwas Hilfestellung, ob das stimmt, und wenn ja, wie ich damit umgehen sollte, wäre ich sehr dankbar! Ich komme (was Theorie und Technik betrifft) vom Klavier und bin, wie kaum zu übersehen ist, nicht so versiert mit den Möglichkeiten und dem Aufbau des Akkordeons und seiner verschiedenen Typen.

Merci und Grüße,
Judith



Bild 1 Bild 2

Bild 1 (Bartok).jpg Bild 2 (Bartok).jpg
 
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Hallo Judith,

herzlich willkommen im Musiker-Board!

Da Deine Atlantic kein M-III-Instrument ist, kannst Du diese Notation nicht 1:1 umsetzen, sondern musst Dir die Akkorde und Grundbässe so heraussuchen, dass Du das M-III-Arrangement halbwegs auf M-II abbilden kannst. Zumindest beim ersten Stück sollte das einigermaßen funktionieren, beim zweiten Stück eher nicht.
 
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Einzige Idee, die ich habe: Die Noten sind für MIII-Akkordeon, ich habe aber ein Hohner Atlantic IV N (de luxe), das mir zwar mit seinen 120 Bässen sehr groß vorkommt, das aber einfach nicht kann?

Hallo dhijtu,

so wie ich die Noten ansehe ist die linke Hand für Melodiebass notiert welcher normal ja als Konverter die 4 Akkordreihen belegt für freies Spiel oder als vorgelagerter MIII vor den Standardbassreihen sitzt. Es gibt hier Literatur, wo an besonderen Stellen vom Melodiebass abweichend ein Standard(grund)bass gespielt werden soll, weil der in dem Moment kräftiger wirkt. Aber das geht natürlich nur, wenn man ein Akkordeon hat, das einen Melodiebass hat!

Da in dem Notenblatt kein Alternativorschlag drunter steht der mit Standardbass zu spielen ist (solche hilfreiche Notierungen gibts auch ab und zu), kannst du den Bass so wie er notiert ist nicht spielen und muss dir eine Alternative ausdenken, die mit Standardbass machbar ist.
 
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Hallo dhijtu,

maxito hat völlig recht. Da ich aus Deinem Post nicht entnehmen kann, wie versiert Du mit der Akkordeon-Terminologie MII bzw. MIII bist, nochmal dasselbe mit meinen Worten:

Die Noten sind eindeutig für Melodiebass (MIII) - Akkordeon geschrieben. Wenn man in solchen Noten explizit gewisse Töne auf dem Standardbass (MII) notieren will, dann wird das, wie in Deinen Noten geschehen, explizit dazugeschrieben. Das kann nötig sein, wenn man besonders tiefe und kräftige Töne haben möchte. Dazu muss man wissen, dass solches nur auf Konverter-Akkordeons (von MII auf MII umschaltbar) oder Akkordeons mit vorgelagertem MIII-Manual technisch möglich ist, bei solchen Akkordeons bleiben nämlich die Grund- und Terzbassreihe des MII-Manuals stets verfügbar. Auf reinen Melodiebass-Instrumenten geht das nicht.

Deine Atlantic ist ein reines Standardbass-Instrument (MII). Hierauf kannst Du diese Noten aus Gründen der Instrumenten-Konstruktion nicht spielen. Ob Du die Fähigkeiten hast, aus diesen Noten eine MII-Transkription zu machen, und ob der Aufwand lohnt, kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich würde es sein lassen, es gibt genügend Balkan-Musik für MII-Akkordeon.

Viele Grüße

morino47
 
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Es gibt hier Literatur, wo an besonderen Stellen vom Melodiebass abweichend ein Standard(grund)bass gespielt werden soll, weil der in dem Moment kräftiger wirkt.
Das gibt es auch. Hier ist es aber als Spielhilfe gedacht, um die großen Sprünge besser in den Griff zu bekommen.
 
Hallo Judith,

herzlich willkommen im Musiker-Board! Es spielt keine Rolle, dass Du keinen Einzelonmanual in Deinem Instrument hast! Die Noten sind ja doch keine Grenzen. Sie sind nur eine "Verkehrszeichen der Musik“! Du musst die Bass-Akkorde zuerst in der rechten Hand (mit Hilfe von 16' oder 16´ + 8´ Diskant-Stimmen) spielen und "testieren" und dann mit den Bass-kombinationen im MII (Standardbass) mit allen Kombinationen von Bassregistern vergleichen. Dann wähle solche Bass-Kombination ein, die am meisten akzeptablen Klang hat. Dann füge die Töne und die Melodie des Diskants (rechte Hand) hinzu. Die Anstrengung sollte erfolgreich sein. Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Akkordeon!

Liebe Grüβe, Vladimir
 
Einzige Idee, die ich habe: Die Noten sind für MIII-Akkordeon, ich habe aber ein Hohner Atlantic IV N (de luxe), das mir zwar mit seinen 120 Bässen sehr groß vorkommt, das aber einfach nicht kann?
Das hast du - wie dir ja schon von anderen bestätigt wurde - richtig erfasst, dass die Noten für MIII gesetzt sind. Die 120 Bässe deiner Atlantic kommen dir zwar groß vor und die ganzen Knöpfe sehen nach viel aus, aber letztlich hast du im Bass nur eine einzige Oktave zur Verfügung. Durch geschicktes Registrieren kannst du zwar möglicherweise die Lage dieser Oktave beeinflussen, aber für einzelne Töne umregistrieren ist doch eher suboptimal und in - geschätzt - 99,9% der Fälle unbrauchbar. Du musst dich also mit dieser einen Oktave begnügen.

Für etwas Hilfestellung, ob das stimmt, und wenn ja, wie ich damit umgehen sollte, wäre ich sehr dankbar! Ich komme (was Theorie und Technik betrifft) vom Klavier und bin, wie kaum zu übersehen ist, nicht so versiert mit den Möglichkeiten und dem Aufbau des Akkordeons und seiner verschiedenen Typen.
Eine Möglichkeit damit umzugehen wurde dir von @Akkordeonengel schon geschildert. Wenn du dir diese Mühe machen möchtest, würde ich dir aber empfehlen, direkt auf die Klaviernoten zurückzugreifen anstatt eine Bearbeitung zu bearbeiten. Weitere Möglichkeiten, die mir einfallen, wären zum einen eine MII-Bearbeitung des Stücks zu suchen oder das Stück auf dem Klavier zu spielen. Dritte Variante wäre, MIII zu lernen (das bedingt aber ein neues, teures Akkordeon) und vierte, dieses Stück beiseite zu legen und etwas anderes zu spielen.
 
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Wow, vielen Dank für eure Antworten! Dann weiß ich jetzt wenigstens, woran es liegt, dass ich das nicht spielen kann und verstanden habe. (Und bei einigen anderen Noten, wo mir völlig unklar war, wie ich das spielen soll, erschließt sich mir jetzt auch warum. Es wäre schon hilfreich, bei Noten zu vermerken, dass sie für unterschiedliche Akkordeontypen sind!)

Ich werde mal, dem Vorschlag von @Akkordeonengel folgend, versuchen, mir eine Spielweise zurecht zu legen, weil ich außerdem auch noch ein Arrangement für Duo (Klavier und Violine) rumfliegen habe und die Klaviernoten sicher auch aufzutreiben sind. Ich hänge ein wenig an diesen Tänzen, auch wenn es natürlich vieles an anderer Literatur gibt – nur Bartok ist dann doch etwas besonderes...

Merci und viele Grüße!
Judith
 
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Es wäre schon hilfreich, bei Noten zu vermerken, dass sie für unterschiedliche Akkordeontypen sind!
auch darauf kann man sich nicht immer verlassen!
Ich habe erst neulich Duo-Noten (Originalkomposition, keine Bearbeitung) gekauft, auf denen ganz eindeutig "M II" draufstand. Dennoch waren Abschnitte drin, die ganz eindeutig für M III geschrieben waren. Ok, meine Duopartnerin spielt M III und die bewussten Stellen waren nur in einer Stimme, so dass wir nur die Stimmverteilung entsprechend machen mussten und die Sache war gegessen. Aber wenn sich ein reines M II-Duo darauf verlassen hätte, dann sähen sie alt aus oder müssten klangliche Abstriche machen.
(Dass wir das Stück trotzdem nicht ins Übeprogramm aufgenommen haben, lag nicht an M II oder III sondern daran, dass noch mehr Seltsamkeiten vorkamen und nur ein Satz von dreien einigermaßen schön war. Aber bei Kosten von 7,50 € lässt sich ein Fehlkauf noch verkraften ...)
 
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anstatt eine Bearbeitung zu bearbeiten

die Klaviernoten sicher auch aufzutreiben sind

Ich habe dieses Stück vor Jahren auch mal geübt - aus den Klaviernoten, weil es diese Bearbeitung von Teodoro Anzellotti damals noch gar nicht gab.

Jetzt habe ich das Stück in dieser Bearbeitung wieder gekauft, und zuerst wieder auf MIII durchgespielt.
Es ging recht gut, weil er im Vergleich zur Klavierfassung nicht viele Änderungen vorgenommen hat, eigentlich nur dort, wo die Akkorde und Sprünge unbequem auszuführen sind (Vermerk MII).

Ich habe jetzt ein paar Tänze mit MII zu spielen versucht, an gewissen Stellen ging es ganz gut, an anderen jedoch klingt der Akkord trotz der richtigen Auswahl der Töne richtig schön falsch, weil die Akkordlage im Verhältnis zur Melodie nicht stimmt (siehe auch bei @lil 's Post Nr.7).

Ich kann nicht für dich entscheiden, ich persönlich würde es unter diesen Umständen sein lassen.

Gruss
chnöpfleri
 

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