Probleme mit Quartventil

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wibem
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Ich habe eine Jupiter-Tenorposaune mit Quartventil und damit Probleme. Und zwar ist es so, dass immer mal wieder ein falscher Ton beim Drúcken des Ventils kommt, d.h. es ist eigentlich mehr ein Geräusch, als wenn die Posaune verstopft wäre. Das tritt vor allem auf, wenn die Posaune warm gespielt ist.
Kann das an der Posaune liegen oder am Ansatz? D.h. braucht man für die Quartventiltöne einen besonderen Ansatz? Ich bin dankbar für jeden Hinweis.
 
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Hallo Wilbem


-ich denk da erst einmal an ein technisches Problem - d.h. das das Ventil nicht ganz öffnet??

- natürlich können da aber auch Zusammenhänge mit dem Ansatz bestehen.

- die "Quartventiltöne" kann man ja auch ohne Drücken des Ventiles spielen - ich nenne das Ghostnotes - dies zu üben
ist sehr wertvoll zur Besserung der Tonqualität und Lockerung des Ansatzes - hast du das schon mal probiert?

Und wenn Du die Töne ohne Ventil spielen kannst (sie haben natürlich nicht die gleiche Qualität wie mit Ventil) klingen sie mit gedrücktem Ventil
viel besser.

Also wie gesagt ich denke das Problem ist ein technisches (Ventil ölen oder nachstellen lassen) aber viel bringt auch Übung.

Bernd

p.s. natürlich gibt es auch Unterschiede in der Ansprache von verschiedenn Ventiltypen, Ventilführung usw. - z.B. gibt es einen Unterschied in der
Leichtigkeit der Ansprache zwischen Bach konventionell oder open Wrap - oder Conn/Yamaha usw.(oft ist das aber auch eine sehr subjektive Sache)

aber eigentlich macht der Mensch hinter dem Instrument den Ton.......;-)
 
Hallo

Normalerweise sollten die Ventiltöne nicht viel anders ansprechen als ohne Ventil. Sicher gibt es Unterschiede, aber nicht so sehr, dass man von "Geräusch" sprechen könnte. Ein "Geräusch" bekommt man eher, wenn das Ventil nicht komplett betätigt wurde, was z.B. passiert, wenn es ausgeschlagen ist. In dem Fall geht die Luft vom Zug kommend zum Teil durch die Ventilschleife, z.T. aber auch direkt ins Schallstück. In der tiefen Lage kann man mit halb gedrücktem Ventil Töne machen, dass man meint, da kommt ein Elch... ;)

Ich gehe mal davon aus, dass es sich um ein klassisches Drehventil handelt. Wenn Du den Ventildeckel abschraubst, siehst Du in der Mitte den Ventilzapfen in der Führung. Meisten sind in Zapfen zwei Kerben und in der Führung eine Kerbe eingeritzt, die es erlauben fstzustellen, ob das Ventil korret ausgerichtet ist. In der jeweiligen Ventilstellung müssen diese Kerben in einer Linie liegen, ansonsten muss das Instrument zur Reparatur.

Wenn das in Ordnung ist, und trotzdem "Geräusche" kommen, bitte überprüfen, ob die Rohre nicht verstopft sind. Stimmzug herausziehen und durch den Stimmzug Wasser laufen lassen. Ebenfalls Wasser durch die nun offenen Rohre der Ventilschleife geben und schauen was passiert, wenn man das Ventil betätigt. Läuft alles so, wie es soll?

Wenn all das nicht hilft, hilft wahrscheinlich nur Üben, was ich aber nach wie vor als Ursache für unwahrscheinlich halte. Beim Üben idealerweise identische Töne mit und ohne Ventil im Wechsel lange aushalten und darauf achten, dass die Klangfarbe möglichst gleich bleibt. Man kann z.B. auch Viertel im Wechsel spielen: c auf Platz 6 & Q1, H auf Platz 7 & Q2-, B auf Platz 1 & Q3- usw. Bitte darauf achten, dass die Zugabstände beim längeren Instrument auch länger werden und daher nach unten ausgeglichen werden sollten (bei Unsicherheit Stimmgerät benutzen!). Eigentlich hat die Quartventillage nur 6 Positionen, daher kann man das Kontra-H auf einer Quartposaune auch nicht sauber spielen. Es geht schon, dann aber mit viel Üben als Phantomton - oder man zieht den Stimmzug des Ventils raus...

Viele Musiker schwören bei der Ventiltechnik auf neuere Bauformen a la Thayer, Hagmann etc, weil hier der Luftfluss nicht so sehr eingeschränkt wird. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass das meiner Meinung nach stark überschätzt wird. Meine alte Bach 50BG hatte klassische Drehventile (aber schon open-wrap) und die Ventiltöne klangen damit genauso voll und offen wie die Töne ohne Ventil. Meine Lätzsch Cieslik hat nun zwar auch die offeneren full-flow Ventile, aber da ich auch zuvor keine Klangeinschränkungen wahrgenommen habe, sehe ich hier auch keine Verbesserung. Die Lätzsch spielt sich allerdings um Klassen einfacher und klingt einfach - nach meinem Geschmack - besser. Die wartungsfreien, da kugelgelagerten Ventile finde ich einfach nur genial - nie mehr Ventile ölen!

Viele Grüße
Marco
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stellung des Ventils habe ich überprüft. Die Kerben stimmen genau überein. Ich habe es auch mit Wasser durchgespült, was nicht geholfen hat. Ich kann nicht wirklich glauben , dass es an meinem Ansatz liegt, weil der Ton eben trotz gleichem Ansatz manchmal kommt, manchmal nicht. Kann das ein Konstruktionsfehler dieser Posaune sein?

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Wie kann man die Ghostnotes spielen?
 
Hallo wibem,

ich kann mich den Ausführungen der Posaunenkollegen nur anschließen.
Wichtig ist, daß die Posaune regelmäßig gereinigt und durchgespült wird. Auch die Ventilsektion.
Ich nehme an, daß Du das machst.
Zum Ölen des Ventilinneren nehme ich persönlich "Hetman Light Rotor". Einfach durch die Stimmzüge etwas ins Ventil laufen lassen.
Wichtig beim Betätigen des QVs ist, daß die Lippen, die Zunge und die Luftführung,-also der sog. Ansatz-, den richtigen, mit QV zu spielenden Ton, ansteuern.
Bei zuwenig Luft können "Gurkentöne" entstehen.
Daher ist das Spielen der "Ghostnotes" oder "False Tones" wichtig, also F ohne QV auf Zug 1, E ohne QV auf Zug 2, usw..
Probier' bitte mal, von B zu F auf Zugposition 1 runterzubinden, indem Du die Lippen etwas erschlaffen lässt, die Zunge senkst und mehr Luft nachschiebst.
Auf dem 2. Zug kannst Du das von A zu E machen, usw..
Dabei bitte Hinhören, ob Du die Quarte intonatorisch getroffen hast. Evtl. kannst Du F und E, Es mit QV, usw. nachspielen, um die Höhe der "False Tones" zu überprüfen.
Oder halt mit Stimmgerät.
Die Übung des Spielens der Töne F abwärts ohne QV verbessern jedenfalls deutlich das Spielen der Töne mit QV.
Na, denn mach mal.

Grüsse

Matt
 
Danke für Eure Hinweise. Noch ein paar Fragen: Es ist also durchaus normal, dass man bei zu wenig Luft oder nicht passenden Ansatz "Gurkentöne" bei den Quartventiltönen bekommen kann?
Ist das Drehventil besonders kritisch? Gilt das z.B.für Open Flow -Ventile genauso?
Ist die Anfälligkeit für Gurkentöne bei allen Posaunen gleich oder verschieden?
 
Hallo wibem,

bei den neueren Ventilen, also Full-Flow oder Thayer, finde ich den Anblaswiderstand der Ventilsektion geringer.
Das ist aber subjektiv. Marco hat ja keinen großen Unterschied bemerkt.
Bei zuwenig Luft kann man natürlich genauso "Gurkentöne" produzieren.
Das ist also keine Equipmentfrage, sondern anhängig von der Luftführung.
Üben hilft.
Wenn Üben gar nichts bringt und Du der Meinung sein solltest, es läge an der Kanne, einfach mal bei einem Kollegen die QVs ausprobieren.
Und dann ggf. einen Instrumentenbauer aufsuchen.
Grüsse

Matt
 

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