"Projekt Paulus" - Die Worship-Gitarre mit dem gewissen Etwas

Der Praxistest auf der Bühne


Ich war total gespannt wie ich mit der Gitarre auf der Bühne zurecht komme. Der Praxistest daheim ist eben immer noch etwas anderes, als ein realer Einsatz auf der Bühne! Da gibt es kein Testen mehr, da muss es einfach funktionieren und ich muss eine Einheit mit der Gitarre werden können.

Sonntagmorgen, 8:30 Uhr, Bühne des CGS-Schwabbach


Die Band trifft sich um 8:30 Uhr um die schon bekannten Lieder für den Gottesdienst anzuspielen und ein zur Predigt passendes Vortragslied einzuüben.
Also kurz alles aufbauen und verkabeln, Mischpult einschalten, Set laden, kurzer Check, ob sich alle hören und alles funktioniert und dann geht es auch schon los. Die Gitarre hängt per Funk an meinem Line 6 POD HD500, ich spiele die Sounds meiner bisherigen, ebenfalls selbstgebauten, E-Gitarre mit ähnlicher Schaltung und bin ziemlich zufrieden mit dem Klang. Sie klingt natürlich nicht exakt gleich, aber sehr ähnlich und die ersten drei, eher rockigen, Stücke spiele ich ganz konventionell mit meiner "Lieblingsschaltung": Balance-Regler etwa Mitte (je nach Bedarf an Höhen und Bässen), Hals-Humbucker standard, Steg-Humbucker seriell "out of phase".
So spiele ich auch schon bisher meistens meine zweite "Selbstgebaute".
Dazu mein "Rock-Set" aus dem HD500 mit Dual-Amp.
Es klang gut, hätte aber noch etwas mehr Gain sein können.
Der nächste Song ist eher eine Balade da spiele ich nur am Anfang Gitarre und wechsle dann im ersten Vers auf die Geige, die ich auch die restlichen Songs des Sets spiele.
Für das Vortragslied verwende ich meinen "Akustiksound" des HD500 und schaltete bei "Paulus" den Piezo dazu.
Das klingt richtig gut beim Picking des sehr ruhigen Liedes.
...und schon ist auch die Anspielzeit rum und es kommt der Gottesdienst.

Sontagmorgen, 10 - 11:30 Uhr Gottesdienst des CGS-Schwabbach


Der Countdown läuft, Paulus hängt angenehm über meiner Schulter, fühlt sich gut an, trotz "unten rum dünnerem Saitensatz", alles ist bereit, ich zähle ein und los gehts.
Es macht Spaß mit ihm zu rocken, die (etwa 200) Gottesdienstbesucher sind schnell dabei, singen voll mit und ich fühle mich in meinem Element!
Bei der Moderation bleiben wir auf der Bühne und danach geht es in die Lobpreiszeit. Die nächsten zwei Lieder laufen gut und ich fühle mich immer mehr als "Einheit" mit "Paulus" :great:
Er klingt spritzig, rockig, fühlt sich gut an und man kann ihn schön in den ruhigeren Parts mit dem Volumenregler zurücknehmen. Bei der Steigerung am Schluß will ich mehr Biss, also drehe ich den Blendregler bisschen mehr Richtung Steg-Humbucker - super! So mag ich das!
Es kommt die Überleitung zum Abendmahl, ich drehe wieder mehr Richtung warmem Hals-Humbucker, nehme den Volumenregler zurück, zupfe eher sanft und spiele leise Melodien während unser Akustikgitarrist eine Akkordfolge spielt. Ich schalte zwischendurch auf einen etwas weniger rockigen Sound.
Nach der Einleitung steigern wir wieder die Lautstärke und ich zupfe das Intro des folgenden Liedes.
"Paulus" klingt schön weich, sehr gut und passend zum Song.
Zwischendurch nehmen wir uns für die Einsetzungsworte des in mehreren Gruppen stattfindenden Abendmahls immer wieder zurück.
Im nächsten Lied wechsle ich auf die E-Geige und spiele sie auch noch im übernächsten Song.
Es folgt Svenjas Predigt über "Leere". Am Ende der Predigt kommen wir auf ihr Zeichen wieder auf die Bühne, ich schalte bei "Paulus" den Piezo dazu, stelle den HD500 auf "Akustik-Sound" und zupfe leise die Akkordfolge des folgenden Vortragsliedes. Dazu schalte ich meinen "Occto-Effekt" ein, der dem Gitarrenklang noch einen "Teppich" hinzufügt. "Paulus" klingt schön sanft, sehr akustisch und spielt sich schön differenziert. Er reagiert gut auf mein Picking und ich mag den Klang sehr gerne! Er unterstreicht Svenjas Worte ohne sich aufdringlich in den Vordergrund zu spielen. Svenja geht am Ende der Predigt von der Bühne, ich steigere die Lautstärke und singe das Vortragslied mit meiner Band, die dazu einsteigt. Ich fühle mich wohl und "Paulus" spielt sich fast schon gewohnt einfach!
Wir spielen und Singen zu Gottes Ehre! - ...aber den Spaß daran dürfen wir behalten!

Nach dem Gottesdienst


Einige sprechen mich auf meine neue Gitarre an, ich erzähle ihnen die Geschichte dazu.
Dann mache ich mein neues Avatarbild:
full

und dieses Bild vom Bühnenaufbau:
full

Man sieht den Bühnenaufbau, meine zwei Yamaha DBR12 als Monitore, "Paulus" und meine E-Geige hängen an meinem Multifunktionsständer griffbereit. Mein Audio Technica AT2010 hängt am Mikrofongalgen des Ständers und mein Tablet zeigt mir Text und Akkorde. Im Hintergrund sieht man meine zweite selbstgebaute Gitarre im Ständer auf ihren Einsatz als Ersatzgitarre warten... die Werks-Saiten bei "Paulus" haben gehalten, also wartete sie vergebens ;)

Montagmittag, 14 Uhr, Bandprobe für eine Hochzeit auf der CGS-Bühne


Es ist Brückentag und wir treffen uns zu einer Probe für eine anstehende Hochzeit. Ich kopiere mir die vier Sounds in die nächste Ebene und stelle sie nun exakt auf "Paulus" ein. Ich bin nun noch zufriedener mit seinem Klang und genieße die Probe!
Am Ende der Probe hänge ich Paulus nochmals um, spiele eine Akordfolge mit dem Akustiksound in den Looper des HD500 ein, schalte auf den Rocksound und jamme einfach drauflos. Rhythmus, Solo, die verschiedenen Soundmöglichkeiten usw... einfach herrlich!

Fazit


Echt erstaunlich was mit einer modifizierten Schaltung, einer sauber abgerichteten und eingestellten Saitenlage und einem Piezo aus so einem 100-Euro-Bausatz werden kann! Das hätte ich nicht gedacht! "Paulus" spielt sich für mich wie die Kombination aus einer 2000-Euro E- und einer 1000-Euro A-Gitarre!
Hätte ich ihn nicht selbst gebaut, würde ich es nicht glauben!
...es fällt mir echt schwer sie für die nächsten Schritte wieder auseinander zu bauen!

Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Zerlegen der Gitarre
- Aussprühen der Elekronikfächer mit Graphitspray
- Schleifen und Ölen des Korpuses
- Schleifen, Verrunden und Ölen des Kreuz
- Film-/Tonaufnahmen der Gitarre

...Fortsetzung folgt :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 11 Benutzer
Keksdose klemmt :(
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke für diese ausführliche Beschreibung. Da fühlt man sich richtig hineingenommen. Schön, dass "Paulus" Deine Erwartungen so erfüllt. Es muss Spaß machen, mit so vielen Gottesdienstbesuchern Lobpreis zu machen. Danke auch für den Link zur Predigt, die zum Nachdenken anregt und bei der man am Schluss ein wenig von "Paulus" hören kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Oh ja, das macht definitiv Spaß! Wir sind zur Zeit Sonntags im Gottesdienst zwischen 150 und 250 Gottesdienstbesucher und es ist total schön so oft für Gottes Ehre und alle Mitfeiernden auf der Bühne stehen und Musik machen zu dürfen! Wenn dann so viele Kehlen voll Inbrunst und Leidenschaft mitsingen und voll dabei sind, schwappt so eine Wärme zu uns zurück, dass wir alles geben und selbst noch mehr davon erfüllt werden!
Das "Paulus" so gut geworden ist, ist eine Kombination aus Gnade und Erfahrung. Man hat zwar vorher eine Vorstellung wie das Konzept werden könnte, wenn es dann aber durch Inspiration und die eigenen Hände langsam entsteht, ist das für mich jedes Mal faszinierend!
Ich bin absolut dankbar, dass ich in den letzten Jahren im Instrumentenbau und auch als Musiker immer mehr dazu lernen durfte und meine Instrumente, meine ganze Ausrüstung und auch meine Musik immer besser werden konnten.
Das aus diesem Bausatz-Projekt jetzt mit den Original-Humbuckern, meiner Lieblingsschaltung und diesem Piezoabnehmer so etwas Vielseitiges und Gutes wurde, ist ein absolutes Geschenk!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein super Projekt insgesamt, tolle Doku und toller Hintergrund. Schön, dass die Gitarre auf einen bestimmten Zweck hin gebaut wird und nicht einfach so zum Selbstzweck.

Noch eine Anmerkung:
Du hast ja noch viel Zeit übrig bis zur Deadline... Bist du dir sicher, dass du die Gitarre nicht noch irgendwie lackieren willst oder so? Ich persönlich finde die Optik von diesem rohen Bausatzholz einfach etwas schäbig, um ehrlich zu sein. So ein schlichtes schwarz glänzend (das Kreuz trotzdem natur) oder so würde ihr doch gut stehen! Klar ist viel Arbeit mit Binding abkleben und so aber wie gesagt: Du hast ja noch Zeit! ;-)
 
Danke für das Lob!
Der nächste Schritt ist ja tatsächlich das Zerlegen der Gitarre und die Oberflächenbehandlung. Ich habe ja schon testweise in der hinzugekommenen Bauchausbuchtung und der Abschrägung das "Behandla"-Öl genommen und werde die herausgekommene Oberfläche noch etwas beobachten. Noch ist sie leicht klebrig, aber ich habe mich ganz bewusst diesmal gegen "Lack" entschieden. Meine erste selbstgebaute Gitarre war weiß lackiert, die zweite hat schon die zweite Klarlackbeschichtung incl. Teilreparaturen hinter sich und hat mir tatsächlich ohne Lack vom Gewicht und der Haptik besser gefallen.
Diesmal möchte ich dieses "rohe", "ursprüngliche" und auch den leicht schwingenden Holzklang bewahren. Deshalb bekommt der Korpus nochmal einen Komplettschliff und eine "Behandla"-Behandlung. Die Farbgebung gefällt mir real auch etwas besser als auf den Bildern und sie ist im matten, geölten Bereich nochmals schöner.
Ja, sie bleibt "Holz pur", ungebeizt und wird geölt. Damit hat sie mehr von diesem "rohen Holzkreuz", vom Ursprünglichen und die geölte Oberfläche hat natürlich nicht nur praktische Gesichtspunkte (Reparaturen usw.), sondern auch etwas symbolisches.
Der Hals kam bereits gut lackiert und wurde von mir nur im Halsbereich mattiert. Er spielt sich gut und bleibt wie er ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, sie bleibt "Holz pur", ungebeizt und wird geölt. Damit hat sie mehr von diesem "rohen Holzkreuz", vom Ursprünglichen und die geölte Oberfläche hat natürlich nicht nur praktische Gesichtspunkte (Reparaturen usw.), sondern auch etwas symbolisches.

Das funktioniert auch gut mit einer geölten Oberfläche. Ich musste bei meiner Bassblockflöte den Lack entfernen, weil er meinem Fingerschweiß nicht standgehalten hat. Jetzt mache ich einfach das Blockflötenöl (Mandelöl) drauf, mit dem ich die Flöte auch innen öle. Ab und zu muss das erneuert werden (für den ganzen Bass einmal pro Jahr und wo ich oft hingreife eventuell auch mal zwischendurch mit einem öligen Tuch). Ein überschaubarer Aufwand.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei meinem S-Style Kit lässt dich der Ahorn-Hals wie gewohnt ölen. Der Korpus ist das Sorgenkind, an manchen Stellen versickert das Öl, dort sieht die Oberfläche fast wie unbehandelt aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke für den Hinweis!
Welches Öl verwendest du denn?

Der frei geschliffene Teil ließ sich gut behandeln, insofern bin ich guter Dinge :great:
 
Beim Ölen bin ich ganz altmodisch, ich benutze Leinölfirnis.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und was sind Deine Gründe Pro Öl, Kontra Lack?
Gewicht? Klang? Haptik? Reparaturen?
 
Haptisch ist ein geölter Hals wie ein gutes Werkzeug, ein lackierter Hals fühlt sich an wie ein Möbelstück.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Praxistest - Teil 2


Durch unseren Frauentag im CGS am 5. Mai und alle Vorbereitungen hatte ich erstmal keine Zeit an Paulus weiter zu machen. So kamen die nächsten beiden Auftritte sehr schnell und ich konnte dabei die verschiedenen Facetten von "Paulus" nochmal richtig durchtesten.

Hochzeit in einer anderen Gemeinde


Ich berichtete ja schon, dass wir für die Hochzeit geprobt hatten. Am letzten Samstag war dann "der Tag" gekommen und wir fuhren in die Gemeinde und schlossen unser Equipment an der dortigen Anlage und dem vorhandenen InEar-System an. Dann spielten wir nochmal alle Lieder an und Paulus machte wieder eine gute Figur dabei.
Er hing mit guter Gewichtsverteilung angenehm im Gurt und ließ sich leicht und einfach spielen.
Ich spielte ihn einige Lieder im gemischten Akustik-Modus (Piezo & serieller Hals & paralleler Steg) und einige mit meinem Doppelsound (Dual-Amp): Akustik auf dem einen Lautstärkepedal für die Rhythmusgitarre bei der Gesangsbegleitung und eine leicht angezerrte Sologitarre für das Solo auf dem anderen Lautstärkepedal. Das konnte ich dann direkt auf- und zudrehen, so wie ich es für das Solo gebraucht habe.
DIe Hochzeit klappte echt gut und ich hatte bei den Stücken, die ich akustisch als einzige Gitarre spielte nicht das Gefühl, dass ich jetzt besser meine Lowden, statt Paulus spielen sollte.
Auch bei den Mischsachen "clean/angezerrt" machte sie echt eine gute Figur und ich war sehr zufrieden!
Meine Stimme machte bei allen Liedern super mit und ich ahnte nicht was kommen würde... allerdings merkte ich schon relativ bald nach dem Traugottesdienst, dass sie langsam "verschwand" :( So konnte ich bei der Feier am Nachmittag und Abend kaum etwas sagen und spielte eher den "stummen Gast".:weep:

Lobpreis-Gottesdienst im CGS


Meine Stimme hatte sich am Tag darauf noch nicht gebessert, insofern hatte ich meinen Akustik-Gitarristen gebeten das Anspielen und den Lobpreis im Gottesdienst zu leiten. Um mich gar nicht erst in Versuchung zu bringen baute ich mir kein Mikrofon auf und konnte mich dann ganz ungewohnt eher den melodiösen Begleitungsmelodien widmen. Wenn man nicht singt hat man natürlich andere Möglichkeiten und muss nicht in den Gesangsparts zwangsläufig bei der Rhythmusgitarre bleiben.
Und ich hatte diese Freiheit dann im Lobpreis sehr gerne genutzt. Mal spielte ich rhythmisch rockig, mal kleine Riffs, mal Hintergrundmelodien, oder auch Soloparts. Dabei nutzte ich alle Nuancen zwischen Akustik-Picking, clean, leicht angezerrt, verzerrt und high gain. Paulus groovte, sang, mal dezent, mal aus vollem Halse... Ja, die Gitarre zeigte ihre Möglichkeiten und was in ihr steckt!
Ich fühlte mich immer mehr "eins mit ihr", konnte benden, vibrieren und freute mich über ihr langes Sustain und den schönen Klang!
Echt erstaunlich was man aus so einen günstigen Gitarrenbausatz mit leichter Modifikation und gutem Setup alles rausholen kann!

Transport


Damit Paulus zu seinen Tests "angemessen" reisen konnte musste meine JTV-59 in die Wandhalterung und Paulus durfte es sich im schönen "Thomann-Koffer" bequem machen:

full


Der Koffer hieß laut der Rechnung von 2012 damals "Thomann Elite Case LP 2", Artikel-Nr. 239831 und hat die selbe Beschreibung und Maße wie dieser hier, allerdings mit dem braunen Kunstleder die schönere "Hülle":



...manchmal kommt es anders... ...krank


Tja, Stimme weg, grippaler Infekt, bakterielle Augentzündung... ...lauter "tolle Sachen"...
...somit bin ich erstmal auf Eis und Paulus ebenfalls.
Alleine das Schreiben dieses kleinen Praxistest zieht sich jetzt schon über Tage hin.
Ich hoffe, dass es mir bald wieder besser geht und ich dann auch weiter machen kann.

Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Zerlegen der Gitarre
- Aussprühen der Elekronikfächer mit Graphitspray
- Schleifen und Ölen des Korpuses
- Schleifen, Verrunden und Ölen des Kreuzes
- Film-/Tonaufnahmen der Gitarre

...Fortsetzung folgt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Gute Besserung!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist schon ärgerlich, wenn man so ausgebremst wird. Gute Besserung!

Was hast Du mit Paulus vor bezüglich des Öls? Bleibst Du bei dem Öl von IKEA?
 
Danke für die Besserungswünsche, heute ging es schon wieder bissl bergauf und ich bin guter Dinge!
Bezüglich des Öls werde ich bei "BEHANDLA" von IKEA bleiben, allerdings werde ich die zweite Schicht deutlich dünner und eventuell auch per Lappen/Schleifvlies und nicht mehr per Pinsel machen :rolleyes:.

Die Oberfläche hatte sich in den Schleifvertiefungen jedenfalls gut bewährt und feuert das Holz etwas besser und etwas wärmer (Richtung "Honigfarben") an.
Auch die Haptik gefällt mir!
Vorallem bei zukünftigen Macken wird es eben keine Lackabplatzer sondern nur (leicht nachzuölende) Kratzer/Macken im Holz geben.

Das Graphitspray hat sich mittlerweile schon bei einem anderen Projekt als einfach auftragbar und sehr schnelltrocknend herausgestellt!
Und die Parts, bei denen es unter die Abklebung gekrochen war, oder sich der Sprühnebel abgesetzt hatte, konnte ich problemlos mit Spiritus reinigen :great:

Also waren auch hier die Vortests alle durchaus positiv und ich freue mich darauf "Paulus" fertig zu stellen!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Zerlegen von Paulus zur Oberflächenbehandlung


Nach einem weiteren erfolgreichen Einsatz beim Pfingstgottesdienst gestern kam also der Tag, an dem Paulus wieder für die Oberflächenbehandlung zerlegt werden musste.
Durch die vielen Steckverbindungen musste ich nur das Kabel des Piezo-Tonabnehmers und das Massekabel des Steg-Humbuckers ablöten. Alles andere war absteckbar. :great:
Damit die Schrauben alle zugeordnet bleiben und bei der Montage später keine große Sortier- und Rateaktion starten muss, habe ich alle Schrauben an den abgeschraubten Teilen mit Klebeband fixiert und alles wieder in die Kartons gelegt:

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen anklicken)

Abkleben zum Aussprühen der Elektronikfächer mit Graphitspray


Nun klebte ich die Elektronikfächer sauber mit gut klebendem Kreppband ab, rieb es fest an und schnitt die gerundeten Ecken mit einem scharfen Messer sauber nach:

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen anklicken)

Dann klebte ich den Rest des Korpus mit einem günstigen, breiten, weniger gut klebenden Maler-Abklebeband ab damit ich ihn anschließend in alle Richtungen drehen und in alle Richtungen und durch alle Kanäle sprühen konnte ohne Gefahr zu laufen irgendwelche Teile ungewollt anzusprühen:

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen anklicken)

Dann sprühte ich alle Elektronikfächer, Humbucker-Ausfräsungen, die Verbindungskanäle und die Buchsenbohrung sauber mit Graphitspray aus.
Dazu verwendete ich von Kontakt das "Graphit 33". Es ist sehr schnelltrocknend und lässt sich sehr gut und einfach verarbeiten. Die Flächen sind auch bei dickerem Auftrag in ca. 10 Minuten matt, die Verdünnung verdampft und man kann sie schon wieder berühren:

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen anklicken)

Ich habe dabei natürlich keinen großen Sprühabstand eingehalten und die Düse entsprechend schnell bewegt oder in kurzen Stößen gesprüht. Vorallem dann, wenn ich die Kanäle ausgesprüht habe, war ich mit ihr teilweise tief im Elektronikfach und nah vor den Kanälen positioniert. Entsprechend viel "Nebel" hatten dann auch die Düse und meine Finger abbekommen. ;)

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen anklicken)

Ich ließ dann den Korpus noch etwa eine halbe Stunde in der Sonne trocken und zog dann das Klebeband wieder ab:

(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen anklicken)

Da das Grahitspray sehr dünnflüssig ist, ist es trotz gutem Anreiben des Kreppbandes teilweise ein Stück zwischen Korpus und Band gezogen. Es lässt sich aber leicht mit Spiritus reinigen.
In meinem Fall verschwindet es natürlich auch beim noch ausstehenden Korpusschliff, insofern kann ich mir das Reinigen sparen.

Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Schleifen und Ölen des Korpuses
- Schleifen, Verrunden und Ölen des Kreuz
- Film-/Tonaufnahmen der Gitarre

...Fortsetzung folgt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer

Oberflächenbehandlung "Paulus"


Paulus soll ja geölt werden und die Vorab-Tests mit dem "Behandla"-Öl von Ikea in der Baucheinbuchtung des Korpusses waren ja positiv gewesen.
Um zu ölen muss natürlich die Grundierung des Bausatzes runter, sonst funktioniert das mit dem Öl nicht.
Da Paulus eine eher bodenständige, natürliche Gitarre sein darf, bei der das Korpusholz noch fühlbar da ist und kein PU-Panzer oder ähnliches den Spieler von der Vibration des Holzes trennen soll und natürlich auch das Ölen an sich sowohl symbolisch, als auch "historisch" eher passend zu Paulus ist, wird nicht lackiert, sondern geölt.

Schleifen des Korpuses



(Bild zur Vollansicht und für weitere Informationen anklicken)

Nun ging es also an's Schleifen des Korpuses. Also zog ich eine alte Jeans und ein altes Shirt an, holte meinen Metabo-Schleifer, klettete ein 60er-Schleifpapier auf den Schleifteller, setzte mich auf der Terasse in einen Gartenstuhl, legte den Korpus auf meine Knie und schliff mit dem Tellerrundschleifer den Grundierungslack komplett runter. Anschließend glättete ich den Schliff mit 120er Papier.
Da war ich fast eine Stunde damit beschäftigt.
Dann kam der Kraftzehrende Teil: Der Handschliff
Die Rundung innerhalb der Korpusausbuchtung und die kompletten Kantenverrundungen machte ich mit dem abgenutzten 120er-Schleifpapier.
Die Komplette Außenkante und das Bindung wurde auch komplett von Hand nachgeschliffen und verrundet.
Nach einer weiteren halben Stunde war ich soweit zufrieden und räumte auf.
Das ist der geschliffene Korpus:

(Bilder zur Vollansicht und für weitere Informationen anklicken)

Nächste Schritte (Reihenfolge variabel):
- Nachschleifen, absaugen und Ölen des Korpuses
- Schleifen, Verrunden und Ölen des Kreuz
- Zusammenbau der Gitarre
- Film-/Tonaufnahmen der Gitarre

...Fortsetzung folgt :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben