Raumakkustik in kleiner Kellerbar

[Oey]

Hallo zusammen!

Folgendes thema beschäftigt mich grade.
Ich baue mir grade im Keller eine Bar/proberaum/Heimkino.

Auch wenn dieser raum multifunktional genutz werden soll, brauchen alle varianten eine gute akkustik.

Kurzfassung der gegebenheiten:

- Der Raum hat ca. 30qm in "L" Form
- Vorhandene Anlage: 2x RCF 712 Tops
2x RCF 708 Sub
- Derzeit sind die Tops auf der Kopfseite des Raumes L+R direkt an der wand (Leinwandseite) montiert.. die Subs sind( nach mehrer ausprobieren) als stack übereinander etwas mittig im raum am ende der theke gelandet. ( Die subs direkt L+R unter den tops zu platzieren brachte leider nur sound matsch ohne druck)

Ich habe diese Anlage bisher immer im Mobilen einsatz und möchten mein hobby jetzt so langsam im keller einbauen..
Allerdings möchte der gewohnte sound sich in diesem raum noch nicht recht entfalten.

Meine frage nun.. was kann ich tun?

Ja.. es kommt auch noch ein teppich und noch ein dicker "Kinomäßiger" vohang um die leinwand..

Aber was kann ich noch tun um ein besseres ergebnis zu erhalten?

4 punkt beschallung?
eine kontroller z.B. dbx driverrack oder ähnliches?

Ich möchte damit sagen das ich leider ansonsten aufstellungstechnisch keine weiteren möglichleiten mehr habe und einfach doch noch was mehr am sound verbessern möchte.

Gruß Oey

 

[yamaha4711]

Echt jetzt?
Welchen Pegel braucht es denn da?
Bei 30 qm sind das als Rechteck gesehen 5x6 m. Da das ein L ist fehlen dir also ein paar qm. Die sind sozusagen akustisch "blind". An sich ist das Material mehr als ausreichend ('n 12er Top im Hobbyraum, ok). Ich würde dir zum Downsizing raten. Auch kommt es darauf an was du klanglich erwartetes: HiFi Weichspülsound oder "auf die Fresse".

Dein akustischen Optimierungen sind super, sofern sie umgesetzt werden. Der Raum allerdings wird mit so etwas irgendwie überfordert, sobald man lauter macht, oder? (rethorische Frage, darfst sie aber gerne bestätigen )

Im Prinzip gehst du mit einer Abrissbirne daran einen Nagel in die Wand zu kloppen. Das geht, wenn man vorsichtig ist und gut zielt.

 

[Oey]

Im Prinzip gehst du mit einer Abrissbirne daran einen Nagel in die Wand zu kloppen. Das geht, wenn man vorsichtig ist und gut zielt.

Mega ausgedrückt!

Also um das noch etwas zu präzisieren hab ich mal kurz 2 Fotos geschossen.

und die frage ist wie ich da vielleicht noch was rauskitzeln kann.., besonders die verteilung im raum..

deshalb dachte ich an 4 punkt verteilung. oder 2 weitere kleine ls über der theke im 2. raum.. ( ggf. 2 zonen einrichten?) ich hoffe man kann erkennen das es mal 2 räumer waren und via durchbruch verbunden wurden. Die grenze sollte am stahlträger gut zu erkennen sein!

Und die frage ob sich dann ein kontroller lohnt.. da auch die subs nicht unter den tops stehen und doch eigentlich verzögert werden müssen oder?

PS: der zweite sub ist grade ausgeliehen.. sonst stehen die als stack übereinander am ende der theke.

Gruß Oey

 

[yamaha4711]

Ich fang mal an:
Schlauch als Räumlichkeit, also mehr lang als Breit. Frage: Braucht es auch weiter hinten, also nach dem Durchbruch ein "Klangerlebnis"?
Sehe ich das richtig oder täuscht die Perspektive oder strahlen die Boxen teilweise in die Decke? Anwinkeln wäre besser und zwar nach unten. Generell hilft eine ordentliche Ausrichtung des LS in Bezug auf seine Richtcharakteristik enorm.
Dann die Subs... naja, als Quasi monocluster einfach in den Raum gestellt mit mindestens 2 Begrenzungsflächen. Das mulmt ordentlich. Klangbrei mit Ansage. Das muss in jedem Fall LowCut und entsprechendes EQing her. Die Entfernung ist jetzt mal nur sekundär. Allerdings auf dieser kurzen Entfernung (wo sitzen die Zuschauer?) ist das selbst beim Bass ortbar wegen des Pegelunterschiedes. Das hat mit der Laufzeit erstmal nix zu tun.
Dann generell Raummoden. Du hast da ne akustische Katastrophe, weil eben Schlauch und schallharte Begrenzungsflächen. Obwohl da schon Möbel drin stehen bringt das nix. Wenn man da nun Filz oder Teppichboden (für den kompletten Fußboden geplant?!) hätte.... ja dann.
Das Einrahmen der Leinwand mit Molton... hmm naja. Dein Problem ist der hintere Bereich. Da wird die eingebrachte Schallenergie gesammelt wieder zurück in den Raum reflektiert. Der Radius dort wirkt wie ein Trichter/Horn. Das heißt, dass die Schallenergie, welche da einstrahlen kann absorbiert werden muss. Also Moltonvorhang hinten anbringen. Vorne sieht es erstmal nur nett aus.

Ja, zwei LS mehr (kleine!!! für 4-Punkt) oder gar Surround kann ich mir da drin vorstellen. Allerdings gaaaanz anders und mit downgegradedem Material. Eine 12er als Center, wegen mir. Auch ein Sub, wegen mir. Der rest deutlich aber wirklich deutlich kleiner und das dann entsprechend ausrichten.

Vorschlag: Firmen wie Teufel, Samsung, Bose etc. bieten Lagerware fertig als Plug and Play an. Dies wäre das richtige Werkzeug und du vergeudest nicht den eh nicht üppigen Platz mit Tonmöbeln. Wenn du Laie bist ist dies der Weg. Falls du basteln willst und den Weg von einem bekannten Heimwerkerbaumarkt gehen möchten (nur wer es selber macht), dann gerne. Zumindest lernt man sehr viel dabei.

 

[Haensi]

Bin auch gerade am überlegen, was du da mit einer PA vorhast.

Wenn du nicht permanent mit 120 dB alles wegblasen willst, sehe ich da wenig Sinn. Das ist wirklich oversized.

Heute gibt es wundervolle Hifi- bzw. Kinoanlagen (die hätte ich vor 20 Jahren gerne gehabt). Sind teilweise nicht ganz billig, soundmäßig - gerade für diese Anwendung - aber sicher besser als Anlagen, die für ganz andere Intention gebaut wurden.

Meiner Meinung bist du da im falschen Forum. Bei den Kollegen von der Hifi-Ecke bist du m. M. besser aufgehoben.

Firmen wie Teufel, Samsung, Bose etc.

Canton, KEF oder Dynaudio

Falls du basteln willst und den Weg von einem bekannten Heimwerkerbaumarkt gehen möchten (nur wer es selber macht), dann gerne. Zumindest lernt man sehr viel dabei.

Da werden Erinnerungen wach. Die gute alte Klang & Ton Zeitschrift habe ich verschlungen. Gibt es die noch? https://klangundton-magazin.de/ Tatsächlich!
Bei den sog. Cheap Tricks (!) waren echt gute Teile zu sensationellen Preisen dabei. Eine Transmission-Line mit Visaton Speaker hab ich mir vor über 20 Jahren zusammengebastelt und hab die heute noch.

 

[chris_kah]

Irgendwie ist die Anlage für den Raum komplett oversized (sogar mit nur 1 Sub). Die ist für eine große Halle oder Open Air gut, mindestens eine große Kneipe aber indem kleinen Raum kann man die gar nicht artgerecht nutzen.

In der Größe eher die genannten Heim Hifi - surround Heimkino Komponenten und den Raum akustisch etwas behandeln.

Ich kann verstehen, wenn man die Anlage, die man für Gigs herum fahren hat, auch für andere Zwecke nutzt - aber dann eher für Party oder Probe und mit geringeren Ansprüchen an den Sound.

Ich käme nicht auf die Idee, meine ART310A zuhause im Wohnzimmer für Parties einzusetzen - wenn, dann meine kleineren Böxlein mit einem dezent eingesetzten 12" Sub - und beim Sub würde ich noch schauen, wo der hinkommt, damit es passabel klingt.

Dann die Subs... naja, als Quasi monocluster einfach in den Raum gestellt

Da wäre doch besser, man baut sich mit den beiden eine Endfire - Kombination (ok - für die, die das noch ernst nehemen: DAS WAR EIN SCHERZ - sorry, aber der musste raus)

 

[Boinix]

Also meine Kellerbar ist größer, zwar kein L aber an sich doch gut einen meter breiter... Ich habe doch einiges an PA equipment und liebe natürlich den "PA" Sound aber selbst ich habe dort "nur" einen 25 Jahre alten Technics Receiver mit 2 JBL Control1 in die Ecken an der Decke und zwei alte Magnat 3 Wege Standboxen aus den 90ern stehen und ich muss sagen das reicht mir und meinen Besuchern völlig. Ich denke mit einer netten HIFI lösung bist du besser und vorallem einfacher bedient.

 

[womopete]

Moin,
abgesehen von der Anlage ist der Vorhang und ein Teppich für den Raum so gut wie keine Dämpfung. Ich schätze mal dass hier die Raummoden das größte Problem sind.
Auch gerade für das Thema Heimkino braucht es Optimierung.
Kennst Du REW also https://www.roomeqwizard.com/ ?
Da gibt es viele Tutorials die einem die Grundlage erklären.
Aus meiner Sicht lernst Du so die Probleme im Raum erstmal kennen und dann kannst Du weiter entscheiden. Wenn die Raumakustik besser im Griff ist, klingt auch alles viel besser.
gruß pete