Realistischer bpm-Wert bei Sechzehnteln (ohne Sweeping)

  • Ersteller fantasy2113
  • Erstellt am
fantasy2113
fantasy2113
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.10.18
Registriert
22.02.16
Beiträge
121
Kekse
28
Ort
Berlin
Moin

Ich bin gerade dabei, mit Sechzehntel Repeating-Licks, Technik und Tempo zu verbessern.
Und hab festgestellt, dass selbst 120 bpm schon ein verdammt hohes Tempo ist!

Mit 80 bpm bin ich noch in meiner Komfortzone. Mit 100 bpm bereits absolut am Limit.

Wollte nun fragen, was man als Normalsterblicher mit Wechselschlag, so erreichen kann?
(Sweeping und Economy picking sind nichts für mich)
 
Eigenschaft
 
Wenn jetzt einer sagt: "180 bpm musst du schon schaffen!", was hast du dann gewonnen?
So oder so musst du immer weiter üben, wenn du schnell spielen willst.
 
Zumindest hätte ich ein realistisches Ziel auf das ich hinarbeiten kann.
 
Ich bin selbst bestimmt nicht so schnell wie einige der Metaller hier aber trotzdem.

1. Das ist das imho wichtigste: Langsam üben und erst steigern wenns sauber geht. Das ist letztlich effektiver als gleich schnell probieren und dann verkrampfen und sich eine schlechte Technik anzugewöhnen.

2.Bau dir eine Übung ( Petrucci z.b.... o.ä.) zusammen die alle Saiten beinhaltet und die du loopen kannst. Es ist letztlich auch oft ein bischen ein "Ausdauerproblem" für einen kurzen Moment kann man meist schneller spielen als anhaltend schnell.

Ich mache es gern so dass ich extrem langsam anfange (bei 70 oder 80 )und dann solange auf einem Tempo spiele bis es absolut sauber einige loops lang geht. Dann geh ich 5 bpm hoch, wenn ich schon weiter oben bin auch vll nur 2 oder 3. Bis ich dann irgendwann bei 130-140 bin. Das kann schon ne halbe bis dreiviertel Stunde dauern.

Du kannst auch eine Übung langsam in der Komfortzone spielen und dann kurze Einwürfe im doppelten Tempo probieren, solange wie du Sie aufrechthalten kannst.

3.Achte bei allem immer darauf dass es sauber ist ( Metronom...) und dass du nicht verkrampfts. Wenn du das Pick auf einmal total fest hältst dann ist es dir eigentlich zu schnell und du musst dich zwingen einen Gang zurück zu schalten. Ich z.b. beiße auch gern die Zähne zusammen, andere ziehen die Schultern hoch, jeder macht was anderes. Achte aber auf solche Körperlichen Zeichen dass du nicht locker bist.
Geschwindigkeit ist im Prinzip das Wegtrainieren von Grobmotorischen Elementen, sprich: Nur noch genau da genau so viel Kraft einsetzen wie nötig ist und kein Stück mehr. Sonst gehts nicht.

4. Gruppiere immer Töne in 2, 3 oder 4er Gruppen. Sprich: Akzentuiere immer die Eins etwas. Das gruppiert die 4 Töne zu einem "Wort". Ab einer gewissen Geschwindigkeit kann man nicht mehr so gut einzelne Töne hören, Gruppen aber schon. Die Akzentuierung hilft dir außerdem zu kontrollieren ob du noch mit dem Metronom zusammen bist.

5. Die Kunst des Übens liegt in der Regelmäßigkeit. Lieber öfter kurz und regelmäßig als einmal die Woche 3 Stunden Sessions.


Was realistisch ist häng von einem selbst ab. Ich denke dass 120-130 die meisten mit einigermaßen Regelmäßigem üben erreichen können. Mach dir aber keinen Stress es wird wohl schon ne Weilchen dauern...

grüße
B.B
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also ich bin definitiv nicht der Shredder vor dem Herrn...hab aber irgendwann mal festgestellt, dass es mir sehr viel bringt, wenn ich das Tempo wie schon gesagt erst langsam steigere z.B. von 80 auf 120BPM und anschließend wieder ebenso langsam, Schritt für Schritt, runter gehe auf die Ausgangsgeschwindigkeit.

Klingt evtl. seltsam, bei mir hat das aber meistens den Effekt, dass das Geübte wesentlich sicherer sitzt...damit konnte ich für mich anfangs unerreichbar scheinend Grenzen erheblich erweitern...ich hab aber in dem Sinn kein Zieltempo, finde das auch nicht wichtig, solange mangelnde Technik nicht die persönlichen Ausdrucksmöglichkeiten einschränkt...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wollte nun fragen, was man als Normalsterblicher mit Wechselschlag, so erreichen kann?
Das kannst du selbst testen. Konzentriere dich dazu nur auf den Wechselschlag auf einer Saite mit einem einzigen Ton. Versuche Triolen bzw. Sextolen und Sechzehntel. Schau, was du allein mit der Anschlagshand erreichen kannst. (Vor allem in dem Bereich, der noch locker und unverkrampft geht.) Betrachte das Ergebnis als Momentaufnahme. Nun kannst du den Schwierigkeitsgrad anheben und das Tempo erstmal runtersetzen. Wenn es um Repeating-Patterns geht, lässt sich vermutlich spontan ein höheres Tempo erreichen als mit Skalenläufen.

Wenn ich gelegentlich ein geschmackvolles Solo höre, bei dem spontan eingestreute Sechzehntelpassagen schon recht furios wirken (ohne den Eindruck zu vermitteln, es ginge ums Shredden), messe ich manchmal das Tempo und komme auf 150 bis 160 bpm. Das ist dann allerdings eher das Profilager und passt somit nicht zu deiner Frage. Am Rande wollte ich es aber trotzdem gern erwähnt haben. :)
 
Grund: Tippfehler.
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein realistisches Ziel? Ist Paul Gilbert Geschwindigkeit ein realistisches Ziel? Das ist ein Typ der mir einfällt der sehr schnell repeating Licks spielen kann in Outside Picking. Aber wie schon gesagt wo soll das jetzt hier hinführen?
Ohne ein musikalisches Beispiel verläuft diese Frage ins blaue.

Nur mit einem musikalischen Beispiel kann man dir sagen " hey das spielst du am besten mit Outside Picking, das mit Inside Picking, hier wäre economy picking eher angesagt um ans Ziel zu kommen".

Es ist ein völliger Unterschied ob jemand mit Wechselschlag ein Lick auf einer Saite spielen kann, auf 2 Saiten oder über 4 Saiten hinweg. Es ist ein riesen Unterschied ob das Lick 2note per String, 3 note per String oder 1note per String aufweist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Erstmal danke für Antworten!

Ich habe gerade die komplette A-Moll Pentatonik Vertikal, Horizontal und Diagonal gelernt und bin dabei etwas Speed auszubauen.

Es geht vor allem um 4er Gruppen pro Saite (siehe Anhang)
Ich mach die Übung 30 - 90 min pro Tag meistens vor der Glotze.
Bin jetzt mit 95 bpm noch in der Komfortzone.
Die Übung ist zwar Simpel, hat aber meine "Economy of movement" deutlich verbessert!

2017-10-11.png

Phrasierungen beherrsche ich mittlerweile recht gut. Einen sauberen und stehenden Ton habe ich mir ebenfalls mühselig erarbeitet.

Mein langfristiges Ziel ist die Improvisation in der Pentatonik. Zum Beispiel mit schneller werdenden Läufen und dann wieder langsameren Passagen. Also dieser typischer "Spannungsbogen" in Solos.

Bsp welchen Speed ich gerne hätte:
Still Got The Blues von Gary Moore
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok jetzt haben wir doch einen kleinen Ansatz. 4note per String ist also eine gerade Anzahl an Strokes pro Saite. Wie du siehst endet somit jede Line mit einem Upstroke. Der Vorteil ist hier, dass du somit einen Saitenwechsel immer nach einem Upstroke durchführst. Die Richtung der Plektrumneigung muss somit nie gewechselt werden. Es ist somit ein Beispiel um leicht mit Alternate Picking Speed aufzubauen.

Ändere dein Beispiel mal mit 3notes per String und du wirst auf eine ganz andere Herausforderung stoßen. Plektrumneigung muss dann nach jedem Saitenwechsel geändert werden bei Alternate Picking. Bei Economy Picking bei jedem Richtungswechsel.

Die meisten Tonleitern werden mit 3 note per String oder 2 note per String gespielt. Das heißt 4 note per String ist relativ selten (und das sag ich als Jazzer). Alle Varianten sollten geübt werden um für alle Anzahl an Tönen pro Saite gewappnet zu sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Prinzip ist doch die maximale Geschwindigkeit, die jemand erreichen kann auch schwer vom Riff abhängig. Umso schneller es wird desto, stärker muss die extra Arbeit reduziert werden. Schau dir mal Läufe von MAB an, was da die Finger genau machen. Da muss man auf Autopilot schalten können.

Ich denke es ist nicht wichtig was wer maximal erreichen kann, sondern die Frage ist welche Lieder du spielen willst und wie schnell du da sein musst. Wenns halt nunmal high speed Profi Liga werden soll, dann musst du viel üben, aber ich kann dir sagen 16tel auf 200 bpm (3 notes per string) quer übers Griffbrett geht schon. Das macht dir mein Gitarrenlehrer. Ich hab mich lang nicht mehr gemessen, aber 160 gingen auch, aber was bringt dir jetzt die Info? Loomis kann auf 270 bpm 16tel Legato und teils gepickt spielen. Manche Leute haben einfach ein Händchen für Koordination andere nicht. Ich habe und hatte an gutem Timing für Aufnahmen stark zu knabbern, Geschwindigkeit war nicht das Problem. So hat halt jeder seine Stärken und Schwächen^^ Wenn du in der Richtung besser werden willst, übe und versuch soweit zu kommen wie du kannst.

4 notes per string sind echt selten, so chromatische Dinger kommen manchmal. Umso mehr Noten auf einer Saite sind umso leichter gehts, aber du solltest alle Bewegungen üben. Meistens ist es halt doch 3 notes per string oder auch mal 2 notes per string.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hab die Übung mal umgebaut auf 2er und 3er Gruppen.
Ursprünglich war die Übung auch mit Triolen 3 notes per string in Em.



3 notes per string war/ist leider rhythmisch sehr instabil bei mir. Hört sich immer wie 4er Gruppen in dem die letzte Note eine pause ist an.

la, la, la, pause, la, la, la, pause, ...

Darum hatte ich die mit 2er und 4er Gruppen gespielt. Das passt der Wechselschlag einfach perfekt^^

2017-10-12.png
 
Wenn du nur Geschwindigkeit in 2er oder 4er Gruppen aufbauen willst bzw. da dein Technik verbessern willst macht das Sinn.

Wenn du 3 notes per string, aber an sich spielen können willst, dann muss man das auch üben. Dir helfen die anderen Übungen zwar schon, aber das picking muss trozdem geübt sein. Da würde ich erstmal auf 60-80 bpm rum gurken bis es rythmisch sitzt. Der Trick ist dass jeder Metronomschlag eben nicht mit einer neuen Saite beginnt, sondern dass du wissen musst wo der Schlag liegt. Wenn das sitzt, dann kannst du Gas geben und Geschwindigkeit trainieren.

Ich hab auch viel repeating patterns und Fingerübungen am Anfang gemacht. Das hilft aufjedenfall, aber ich kann echt empfehlen auch Stücke von Soli zu nehmen, die man spielen können will. Einfach um Spaß zu haben und nicht jede Tag die fast gleichen Figuren übers Griffbrett zu jagen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben