Recording von Gitarren -> gleichklingendes Signal über mehrere Sessions

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Hey ihr,
ich will immer wieder in das Thema Recording einsteigen, nur Mangels Zeit komm ich nicht so viel dazu.
Aber ein Thema, was mich immer wieder genervt hat, wenn ich mal losgelegt habe.
Wie macht ihr das, wenn z.B. Gitarre über mehrere Sessions, teils über Wochen/Monate aufnehmt.
Ich muss gleich sagen, klar, Software hat dieses Problem nicht. Aber ich bin kein Freund von Software. Ich nehme lieber meine Amps über DI Out auf. Habe eine Loadbox die das Signal direkt vor dem Cab abgreift und das klingt für mich viel besser als reine Software. Also bitte nicht Software empfehlen, das wird nicht mein Weg sein.
Getestet hab ich Line6 Helix Native. Hab nie auch nur annhähernd so gute Ergebnisse bekommen, wie mit realen Amps.

Ich schreib mir ja schon immer auf, welche Gitarre, welcher Amp, welche Einstellungen am Amp, aber ich finde, das klingt oft ganz anders, weiß auch nicht, wahrscheinlich mach ich da einfach nen Fehler.

Aber mich würde mal interessieren, wie macht ihr das, einfach jeden Regler, sei es DAW, AudioInterface, Gitarre, Amp, DI,.... aufschreiben? Sollte doch in der Logik funktionieren. Wie gesagt, ich hab mich nur rudimentär mit beschäftigt, aber manche Sachen über mehrere Monate immer mal wieder angepackt und das ist mir immer wieder aufgefallen und hat dann gestört und genervt, so dass ich das Projekt wieder ruhen hab lassen :D
 
Möglicherweise erwartest Du tief im Inneren, dass es einen Unterschied macht.

Halte die Einstellung und Mic-Position so gut wie möglich fest und warte darauf, dass ein uninformierter Zuhörer dies am fertigen Produkt feststellt. Falls ja - was ich nicht glaube - dann sag: Gleichheit ist langweilig. Nie war es so leicht aus der Not eine Tugend zu machen. :D

Mit der gesparten Zeit genieße das Leben.
 
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Es fängt ja schon damit an, dass deine Saiten i.d.R nicht mehr so klingen, wie noch Wochen zuvor.... 🙂 (jaja, ich weiß das soll bei beschichteten Saiten, ein geringfügig kleineres Problem sein)
Dann bist du aber als Spieler nicht jeden Tag in derselben Verfassung, was sich auf deine Performance auswirkt. (micro timing, feel, phrasierungen, Anschlagwinkel, usw. - alles Dinge über die Software ohnehin nicht hinweg hilft).
Dass dir dann noch Gedanken um technische Details machst, wie PU Schaltung, Tonblende, Eingangssignalstärke, EQ,... Kommt dann erst on top.

Wenn du für den gesamten Produktionsprozess länger brauchst, nehm halt nur Guides auf. Notier dir dein Favourite Setup / mach Fotos / Speicher dir deine Presets (vielleicht möchtest du später darauf zurückkommen, vielleicht auch nicht).
Dann nimmst du dir irgendwann mal einen Tag Zeit und re-recordest alles nochmal "richtig" in einer finalen Session.
Ich mache das übrigens auch so und kann so, dem von dir beschriebenen Problem, aus dem Weg gehen. Nebenbei nehm ich mir so wärend dem Prozess den Druck. 🙂
Zu einer finalen Session kommt es ohnehin auch nicht immer.
Lg
 
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Also bitte nicht Software empfehlen, das wird nicht mein Weg sein
dann hast Du Deinen Weg schon gefunden! aber wenn er nicht funktioniert, hast Du ein Problem, das eigentlich nur Software lösen kann, wenn Du damit keine dich befriedigenden Ergebnisse erhalten hast, dann hast Du Dich nicht lange genug damit beschäftigt, denn alle Gitarristen in meinem Umfelt nutzen Helix oder Fractal audio, (Axe FX) ein Weg für Dich könnte der Kemper Amp sein, mit dem Du Dein benutztes Setup quasi sampeln und abspeichern (profilen) kannst. und mit Software und den DSP Amps muss man sich lange beschäftigen um ein Ergebnis zu erzielen,für mal eben so ist das nix.
 
einfach jeden Regler, sei es DAW, AudioInterface, Gitarre, Amp, DI,.... aufschreiben?
Korrekt. Ich hab den tollen Schritt getan, und nehme meine Gitarren per Multieffekt und dann natürlich als DI auf. Da ändert sich ja eh erstmal nichts, sofern man nichts anderes abspeichert. Für alle anderen Fälle habe ich mir die Werte aufgeschrieben.

Gitarre nehme ich btw. nicht über mehrere Wochen oder gar Monate auf. Das versuche ich wenn möglichst über maximal 3 Tage zu schaffen. Wobei ich auch festgestellt habe, dass man bei mir keinen hörbaren „Qualitätsabfall" hört, wenn ich mal wirklich nach einem Monat eine Nachaufnahme mache.
 
Danke euch schon mal. Schein ich ja schon alles richtig zu machen, Einstellungen aufschreiben, der Rest ist Tagesform, Saiten... vielleicht im Endeffekt dann gar nicht mehr so groß der Unterschied, wie es mir am Anfang erscheint. Ich mach einfach weiter.

Wenn du für den gesamten Produktionsprozess länger brauchst, nehm halt nur Guides auf. Notier dir dein Favourite Setup / mach Fotos / Speicher dir deine Presets (vielleicht möchtest du später darauf zurückkommen, vielleicht auch nicht).
Dann nimmst du dir irgendwann mal einen Tag Zeit und re-recordest alles nochmal "richtig" in einer finalen Session.
Ich mache das übrigens auch so und kann so, dem von dir beschriebenen Problem, aus dem Weg gehen. Nebenbei nehm ich mir so wärend dem Prozess den Druck. 🙂
Zu einer finalen Session kommt es ohnehin auch nicht immer.
Das stimmt wohl, nicht alles ist am Ende überhaupt brauchbar. Vielleicht ein guter Ansatz erstmal den Song fertig zu machen, bisschen egal, wie sich die Spuren anhören. Wenn das Ding dann soweit final fertig ist vom Arrangement, dann richtig aufnehmen. Eine Session wird da nicht reichen, aber wenn ich mir das dann vornehme, bleib ich halt mal paar Tage drüber. Danke.

bezogen auf das Hörgefühl beim Spielen oder bezogen auf den Klang der abgehörten Aufnahme?
Spielgefühl ist ein großer Punkt einfach beim Spielen, das spielt sich für mich richtiger ... fluffiger. Aber die abgehörte Aufnahme machts einfach beim Anhören. Ich hab auch mal neutrale Leute, die nix mit Musik am Hut haben mal hören lassen, die waren auch eindeutig für die realen Amps. Aber gut, das soll jetzt nicht das Thema hier sein. Die Entscheidung ist bei mir gefallen und da möchte ich auch nix dran ändern.
 
Wurde ja schon geschrieben, dass selbst durch die Saitenalterung ein gewisser Unterschied ins Spiel kommen dürfte über Monate hinweg. Dass man die Settings nicht immer exakt so stehen lässt an allen involvierten Geräten ist auch mehr als wahrscheinlich. Ich denke auch, dass du am Ende alles in einem Rutsch aufnehmen solltest. Der Weg bis dahin ist dann eben Songwriting oder du akzeptierst, dass es gewisse Unterschiede gibt, die aber kein Problem sind. Beim Mischen werden solche Unterschiede oft auch absichtlich ins Spiel gebracht. ;-)
Die Alternative wäre, zusätzlich zu deinem aufgenommenen Sound noch eine richtige DI-Spur direkt von deinem Gitarrensignal aufzunehmen. Das kannst du dann am Ende nochmal reampen und dabei dann natürlich sicher stellen, dass deine Geräte die gleichen Einstellungen haben...
 
Reamping

Nur DI Signal aufnehmen, und wenn nach Monaten alles im Kasten ist, schickst du das zusammengeschnittene DI-Signal nochmal auf den Amp, dann klingts wie aus einem Guss.
 
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Recording und Reamping

Das mit dem Aufschreiben, also der Dokumentation, ist natürlich Pflicht. Das ginge auch per Foto-Doku...

Ich nehme immer Amp- und DI-Signal parallel auf. Das geht in die Richtung dessen, was @Zelo1 geschrieben hat.
Darüber hinaus machen sich Gitarristen (ich bin auch einer) immer Sorgen, wie sie gerade klingen. So gut wie möglich zum aktuellen Zeitpunkt, würde ich sagen.
Das ist für die eigene Performance wichtig. Ansonsten werden die Gitarren in den Mix eingebettet. Das heißt, dass möglicherweise das Ausgangsmaterial mehr verändert wird als man glauben würde. Also locker bleiben und ein möglichst sauberes und gut gepegeltes Signal abliefern, das dem gewünschten Grundsound (Clean, Crunch, Solo usw.) entspricht.

Man kann auch so etwas wie die OX Box von UAD verwenden, aber das geht vielleicht über die Anforderungen des TE hinaus...
 
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DI Signal ist natürlich eine geile Möglichkeit mit Reamping. Das stimmt. Dann bräuchte ich nur eine Box, die mir verlustfrei mein Signal aufsplittet bevor es in mein HX Effects und dann per 4 Kabel Methode in meine Amps. Denn zum Aufnehmen brauch ich Sound :D
Und dann kann ich auch immer Stück für Stück mal aufnehmen und am Ende wird alles per Reamping dann reingezimmert.
Muss ich mich mal mit dem Thema beschäftigen. Super Idee, warum man manchmal nicht selber drauf kommt. Das im Zusammenspiel mit dem vielleicht erstmal nur Arrangieren bevor man richtig aufnimmt, hab ich schon mal zwei gute Methoden.
 
@MrMojoRisin666

Ich habe auf meinen Pedalboard immer einen Lehle-Splitter (Lehle P-Split). Das Teil ist Gold wert und robust wie ein Panzer. Hier mal die Specs von Thoman:

Sozusagen ein Splitter, DI - symmetrisch, wenn Du Stereo-Klinken verwendest
  • hochohmiger Lehle Transformer HZ mit Phasen- und Masseschalter
  • kann unsymmetrisch oder symmetrisch genutzt werden
  • passiv - benötigt keine Stromversorgung
  • Anwendungen: Splitten eines Eingangssignals auf die beiden Ausgänge mit galvanischer Trennung (ohne Brummschleife)
  • Beseitigung unerwünschter Brummgeräusche
  • passiver Mono-Summierer für Stereosignale
  • Eingang: 6,3 mm Stereoklinke
  • DIR Ausgang: 6,3 mm Stereoklinke
  • ISO Ausgang: 6,3 mm Stereoklinke
  • Abmessungen (B x T x H): 92 x 90 x 37 mm
  • Gewicht: 375 g
Am zweiten Ausgang kann ich dann anschließen, was ich möchte, egal ob noch DI oder sonst etwas. Als DI verwende ich (wenn) eine Palmer PDI 09, die mir seit Jahren sehr gute Dienste leistet. Als Idee dann ein Interface von UAD, wo Du gleich noch einen Preamp in die Kette schmeißen kannst (nur so als Idee). Man kann aber auch einen analogen Preamp oder Channelstrip verwenden... Möglichkeiten gibt es viele.
 
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Kannst einfach auch diese nehmen, denn der Eingang hat 1 MOhm, sodass dein Gitarrensignal nicht leidet:


Ist fast identisch/baugleich mit der sehr angesehenen folgenden DI-Box:


Die LDI ist nur viel günstiger... 😉
 
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Der Lehle P III ist für 129 Euro zu bekommen und hat einen sehr hochwertigen Transformer, also das am meisten klangbeeinflussende Teil ist 1A, wie von Lehle gewohnt.
Und da man sich so etwas nur einmal anschafft...

:unsure:
 
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Keine Frage: die Lehle-Teile sind von sehr guter Qualität. Aber sie sind auch nicht die einzigen Geräte von hoher Qualität. 😉
 
Kurze Rückmeldung. Hab mich jetzt für das LD Systems LDI02 entschieden. Für 25€ in der Nähe abgeholt. Gestern bisschen getestet, denke das taugt und verrichtet seinen Job unauffällig und gut. Danke an euch.
 
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