Registerschieber stufenlos verstellbar

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Reedfan
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Hallo zusammen,

habe davon gehört, dass es Instrumente gibt, bei denen die Registerschieber stufenlos (offenbar sehr feinfühlig) arbeiten.

Die Luftzufuhr zur Kanzelle wäre dann mehr oder weniger eindrosselbar.

Ich kann mir im Augenblick nicht vorstellen, wie das funktioniert und wie sich das auf den Klang auswirkt.

Hat da jemand Erfahrung?

Gruß
HErbert
 
Eigenschaft
 
Ja, das hatten wir schon mit Meisterklasse besprochen.
Das kann man ja auch mit gewöhnlichen Registern tun, indem man sie nicht durchschaltet.

https://soundcloud.com/klangbutter/8fuss-mix

hör mal hier rein.
Da spiele ich mit dem Hub von Registern, mit Lautstärken beim stufenlosen "dazu mixen" von Chören.
Es hat auch viel Ähnlichkeit mit dem Thema Bending, das wir ja auch gerade hatten.

p.s.
Verstimmung von Centbeträgen und deren Auswirkungen in verschiedenen Oktaven elektronisch erzeugt:

https://soundcloud.com/klangbutter/the-impact-of-cents

Um es nochmal in Worte zu fassen:

Theoretisch will man erreichen, die Chöre wie mit einem Mischpult stufenlos in der Lautstärke dazu mischen zu können.
In der Praxis jedoch strömt durch die nur teilweise geöffnete Kanzelle der selbe Luftdruck auf nur einen Teil der Zunge. Dadurch verbiegt sie sich und hält die Stimmung nicht. Wenn man laut spielt - maximale Verstimmung bis Versagen, wenn man gemäßigt spielt - reagiert sie recht brav, wenn man leise spielt - bleibt sie lieber stumm.
 
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Das sind sehr prägnante Beispiele, vielen Dank!

Ich glaube, Borsini stellt u. a. Instrumente her, wo sich der Registerschalterhub variabel voreinstellen lässt. Damit kann man also im Spielfluss ohne viel Feingefühl den Registerschalter betätigen und der gewünschte Effekt ist da. Beim normalen Akko müsste man in einer Registrierung bleiben, weil man im Spielfluss den Schalter nicht so feinfühlig betätigen kann.

Lässt sich das auch in der Praxis anwenden? Gibt es Arrangements, die diesen Effekt einsetzen?

Gruß
Herbert
 
Gibt es Arrangements, die diesen Effekt einsetzen?

Motion Trio hat ein paar Stücke im Repertoire, wo sie mit solchen Registereinstellungen spielen. Klingt wie Dauerbending. Obs Noten von deren Arrangements gibt, weiß ich nicht. Für mich ist das ein "Effekt" der nur sehr speziell eingesetzt werden kann, weils eben so wie Bending auch sehr speziell klingt. Extra ein Akkordeon dafür anschaffen würde sich für mich in keiner Hinsicht lohnen.

Gruß, maxito
 
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Hallo,

in der Regel sind die Registerschalter an den Instrumenten nicht dafür gedacht,
sich auf "Halb"-Stellung zu funktionieren. Idealerweise rasten sie ein und trennen so sauber die Register.
Theoretisch lassen sich die Registerschalter aber , abhängig von dem Modell teilweise schalten.
Meisterklasse (oben schon von Klangbutter zitiert ) ging es aber weniger um das Tonverhalten in den Grenzbereichen,
also da , wo der Ton gerade noch , unter Verstimmungen und Bending anspricht , sondern
er untersuchte , wie sich das Zusammenspiel zwischen den Registern justieren lässt.
Die tiefen Register brauchen eigentlich immer die volle Öffnung, in den hohen Lagen lässt sich der Ton schon deutlich variieren.
Meisterklasses Experimente haben dann dazu geführt, daß er die innenliegenden Registerschieber der im Tremolo befindlichen 8" Fuß Lage
dauerhaft so verändert hat, daß sie nur etwas aufgingen. Der Ton war dann nicht so dominant und es gab schon eine andere Klangfarbe.
Die Hebelmechanik , die Registerschalter und Registerschieber verbindet , ist ja oft verstellbar.
Meisterklasse ist aber davon abgekommen,
da das Tonverhalten nicht in allen Dynamikbereichen gleich war.

Einfacher sind da solche Experimente mit Akkordeons, die Schieberegister haben,
wie alten Hohner Akkordeons aus den 40er Jahren, oder meinem Frontalini Akkordeon hier.
Die Register lassen sich in allen vier Chören einzeln ab+zu schalten , auch in Halbstellung.
(In diesem Falle nur bedingt - ich wäre schon froh, wenn die Töne auch nur so alle ordentlich klingen würden-
das Akkordeon muß erst überholt und gestimmt werden....)

Schönen Gruss,

Ludger

register.jpg
 
Das Problem bei den heute üblichen Registerschaltern ist ja, dass gleichzeitig Kanäle geschlossen und andere geöffnet werden. Damit ist dann eine geregelte Luftzufuhr kaum zu bewerkstelligen. Eine bessere möglichkeit ist dann das Instrument das polifonico vorstellt.

Dabei ist mir dann eingefallen, dass ich das mit meiner Morino VS auch kann. Die habe ich umgebaut (dazu gibts hier irgendwo einen Faden, wo verschiedene Umbauten besprochen werden) um alle möglichen registerkombinationen schalten zu können, Ich kann dann z.B. ALLE Chöre ausschalten und dann den 16" teilweise dazunehmen. Das habe ich gerade getestet und über das ergebnis recht verblüfft:

- Da das 'bending' dann über die nur teilweise geöffneten registerschieber läuft kann man ganz normal spielen und hat dann bei voll geöffneten Klappen gebendete Töne. Das ist recht lustig und 'interessant'. ;-)

Problem dabei ist, dass die Registerschieber nicht bei jedem Kanzellenloch genau gleichmäßig öffnen, so dass der effekt bei jedem Ton ein wenig bis erheblich anders kommt.

Im Spielbetrieb sehe ich das als nicht ungedingt nützlich, so wie ich das ganze Bende beim Akki als eher 'lustig' und 'interessant' finde ;-), aber auf jeden Fall ein 'Wesenszug' unseres Instruments, mit dem man experimentieren kann.


viele Grüße
morigol
 
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Mein Pigini Jazz Star 4 hat 4 Schieberegler zusätzlich zu den 8 Diskantregistern, die einiges an " sehr befremdlichen Klängen " ermöglichen. Muss man sich für Improvisation interessieren, freies Spiel und oder Jazz...., dann hat man was davon.

Be Genie
 

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