Registerwechsel bei Mix-Belt

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Charleen
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Hallo Zusammen!

Ich bin neu in diesem Forum und kenne mich leider noch nicht so gut aus...
Aber es gibt hier bestimmt jemanden, der mir bei meinem Problem helfen kann.

Also: Ich bin Sängerin und habe eine abgeschlossene Gesangsausbildung.
Allerdings wurde ich sehr klassisch ausgebildet. Da ich aber eigentlich immer ins Musicalfach wollte habe ich nun das große Problem "Belt".
Meine Frage ist eigentlich ganz einfach (hoffentlich).Wann wechsel ich von der Bruststimme in die Kopfstimme?
Im klassischen Gesang passiert das ja automatisch und nicht hörber.
Beim Mix-Belt weiß ich nicht, ob man da auch so früh schon wechselt oder die Bruststimme doch etwas "höher zieht" bevor man die Kopfstimme benutzt.
Und wie bekomme ich dann den Übergang so hin, dass man es nicht hört?

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet.

Viele Grüße
Charleen
 
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Hallo Charleen !
So ganz habe ich Dein Problem nicht verstanden.
Beim Belting handelt es sich ja um das Singen in einem Register, d.h. über Deinen gesamten Mixbelt-Umfang singst Du einregistrig. Von daher ergibt sich das Problem mit dem Registerwechsel eigentlich nicht. Du singst vollstimmiger als im klassischen Gesang, mischt aber immer Randstimme (Kopfstimme) bei und bleibst eigentlich in diesem Modus.
Natürlich kannst Du die Bruststimme, also das Vollstimmregister, nicht ad infinitum in die Höhe nehmen - spätestens ab f" wechselt man in die Kopfstimme. Die meisten tun das schon früher (ab d"-e"), geübte Belterinnen schaffen es bis g", aber dann ist wirklich Schicht.
schöne Grüße
Bell
 
Zuletzt bearbeitet:
So ganz habe ich Dein Problem nicht verstanden.
Ich glaube, ich schon ;)

Beim Belting handelt es sich ja um das Singen in einem Register, d.h. über Deinen gesamten Mixbelt-Umfang singst Du einregistrig.
Wenn man nicht die gebeltete reine Bruststimme mit "Belting" verwechselt. Und ich glaube, dass gerade das Charlene gerade passiert.
Abgesehen davon schaffe ich dieses "Einregistergefühl" auch nicht. Ganz egal wie sich's anhört.

Aus meinem Gefühl kann ich die Bruststimme un-gemischt ziehen bis ab'. Wenn ich sauber anschließen will, ist aber eigentlich schon bei f' wirklich Ende Gelände, sonst wird der Bruch zu hart.
Entweder ab e' oder f' singe ich "oben" - klingt nicht anders, fühlt sich aber anders an, eben weil ich definitiv hier die Randschwingung zu Hilfe nehme. Das geht dann gut bis f'' und dann ist - wie Bell sagt - Schicht im Schacht, dann muss ich in die reine Kopfstimme.

Wenn Du als Anfänger zu knapp auf den Übergang draufsingst, wird das Ganze erst mal eiern, knacksen. Der Übergang zwischen Brustbelt und Mixbelt ist eine Umstellung vor allem im Bereich der Luftmenge.
Ich würde Dir den Rat geben, gebeltete Töne im Bereich a', h' anzusetzen und dann mit dem Stimmgefühl runter zu gehen. Ruhig so weit Du kannst - das kann bis c' oder noch drunter sein. Klingt unten halt ein bißchen blöd. Wenn Du das dann im Griff hast, dann kannst Du anfangen, rauszusuchen auf welchem Ton, auf welchem Vokal (die spielen beim Belting eine relativ große Rolle wenn man noch ungeübt ist) Du wechselst.
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ist ja toll, dass das hier so schnell geht!

Es ist tatsächlich wohl etwas schwieriger. Man hat mich halt sehr klassisch ausgebildet, obwohl ich "Musical" studiert habe. Die Lehrer hatten tatsächlich immer das Bild vor Augen Belt = Bruststimme hochziehen. Und das hielt man natürlich für stimm schädigend.
Aus lauter Verzweiflung bin ich nach meinem abgeschlossenem Studium noch mal als Profi an die Joop van den Ende Academy gegangen. Und es passierte mir tatsächlich, dass ich dort im Unterricht stand und mein Dozent mir sagte ich solle alles mit voller Bruststimme singen.
Er hat ernsthaft meine Bruststimme bis zu dem Punkt hochgezogen, wo sie dann wegbrach.
Ich stand da also in Hamburg, habe nur geschrieen und bekam Halsschmerzen.
Diese Prozedur habe ich nur drei Stunden mitgemacht. Aber mein Dozent verstand die ganze Aufregung nicht. Das wäre normal, die Bruststimme würde schon flexibler...
Und ich kenne tatsächlich viele Musical- und Popsänger, die genauso seit Jahren singen.
Aber das ist natürlich nicht das, was ich will. Also sagte man mir etwas von Mix-Belt und dass das ja nun wesentlich besser für die Stimme ist.
Aber bis jetzt habe ich niemanden gefunden, der mir das mal genau erklären konnte.
Auch bei vielen Dozenten bin ich auf taube Ohren gestoßen.
Meine (ehemaligen) Gesangslehrer sehen Belt als Bruststimme oder unterrichten sowieso nur klassisch.
Also versuche ich gerade, etwas verzweifelt, mir die Antworten aus dem Internet zusammen zu suchen. Aber auch da findet man viel Blödsinn.
Wenn ihr also ein paar Tipps habt, oder mit sagen könnt, wo ich vernünftige Antworten bekomme, wäre ich euch sehr dankbar!

Viele Grüße
Charleen
 
Der Trick ist, in einer bequemen, sicheren, Mischlage (die liegt bei mir so um a' bis c'') den Ton ganz extrem in die Maske zu fokussieren. Da kannst Du ruhig über's dritte Auge und die Nasenspitze runterrutschen bis Du dann an den vorderen Schneidezähnen bist.
So bald dieser Fokus funktioniert, gibst Du auf Deine Mischstimme ein ganz kleines bißchen Druck - dieser Druck bringt etwas mehr Stimm-Masse zum Schwingen und das klingt dann ganz anders. Lass den Hals dabei aber unbedingt offen.

Alles in Allem aber wäre für Dich wahrscheinlich ein guter Lehrer, der Dir genau das beibringen kann seeehr nützlich. Wenn Du mir (gerne auch per PN) verraten magst, wo Du aktuell zu finden bist, kann ich Dir noch ein paar Tipps geben, die es nicht ins Gesangslehrerverzeichnis geschafft haben.
 
Hallo Charleen !
Ich verstehe die Problematik jetzt auch besser ;)
Ja, dieses elende Bruststimme-Hochziehen-bis zum Gehtnichtmehr, das ist mehr als problematisch. Mixbelt funktioniert nicht so, aber es ist fast unmöglich, das per Internet zu erklären. Ich singe jedenfalls von jeher im Mixbelt und kann das bis g", hatte aber auch das Glück, das eigentlich immer schon ganz gut gekonnt zu haben - den rest hat mir eine sehr fähige amerikanische Gesangsdozentin beigebracht.

Ice´s Tipp, von der bequemen Mittellage auszugehen und Extremtöne erstmal wegzulassen, ist schon mal sehr gut. Wobei ein extremer Vordersitz spätestens ab c" nicht mehr unbedingt anzuraten ist, aber das ist dann schon wieder eine individuelle Geschichte.
schöne Grüße
Bell
 
Vielen lieben Dank euch beiden!
Die Tipps helfen mir schon mal ein ganzes Stück weiter.
Ich weiß, ich brauche endlich mal einen Gesangslehrer, der mir das richtig beibringen kann.
Aber ich wollte zumindest soviel theoretisches Wissen haben, dass ich merken kann, ob ein Dozent wirklich weiß, was er tut...

Viele Grüße
Charleen
 
Das Problem mit dem Belting ist leider, dass nicht jede Stimme dafür geeignet ist.
Manche Stimmen "vertragen" einfach kein Belting, Du musst also wahrscheinlich behutsam ausprobieren, ob es überhaupt etwas für Dich ist. Vielleicht hast Du dich bisher aber auch nur auf der Bruststimme festgesungen, was mit Mixbelt nichts zu tun hat. Da hast Du im unteren Bereich natürlich mehr Bruststimmanteil, aber je höher der Mixbelt, umso mehr Kopfstimmanteil brauchst Du.

Meiner Erfahrung nach haben angloamerikanische Lehrer das Lehren von Belting-Techniken am besten drauf.
 
Hallo Bell!

Vielen Dank noch mal für Deine Tipps.
Ich habe, ehrlich gesagt, nie ernsthaft versucht zu belten. Da ich immer nur wusste, wie es eben nicht geht, hatte ich nie den Ehrgeiz mir die Stimme auf "Teufel komm raus" aus dem Hals zu schreien. Also hab ich eben alles klassisch gesungen.
Habe heute aber, auf Dein Anraten, eine Gesangsprofessorin (für Musicalgesang) angerufen und die wird ab nächster Woche mit mir arbeiten.
Bin mal gespannt, was sie aus meiner Stimme machen kann...
Nochmals vielen Dank!

Viele Grüße
Charleen
 
Hallo,

ich kann das Problem von Charleen total nachvollziehen!!!

Mich würde mal interessieren, ob es bestimmte Vokale gibt die sich zum Üben der Mischstimme gut eignen. Oder geht man lieber ersteinmal mit Konsonanten ran, wie z.b. "ng", weil man damit besser in die Maske singen kann? Kennt ihr ein paar Übungen dazu?

Ich habe mich mit dieser "power voice" methode auseinandergesetzt (workshop). Mir gefällt es allerdings nicht, die bruststimme bis auf´s letzte "auszureizen".
Ich singe mit Bruststimme bis a1/ b1. Von h1- cis2" komme ich dann mit so nem "mittelding" weiter. Ab da an dann aber irgendwie nur noch mit Kopfstimme. Wobei ich sagen muss, dass es mir in den höheren Lagen leichter fällt n richtigen Kopfstimm-ton zu prodozieren. Gerade diese Mittellage (um c2 rum) fällt mir mit Kopfstimme schwer.
Ist es denn richtig und ratsam, dass wenn man die Mischstimme trainiert, erst einmal eher leise singt? Wird die Stimme dann mit der Zeit von allein kräftiger? Oder ist die Mischstimme von Anfang an, vorrausgesetzt ich habe die richtige Technik, lauter, kerniger...?
 
Für Entmutigte, die hier eventuell mitlesen, muss ich jetzt mal sagen: Ich habe nie irgendwelche Übungen gemacht, sondern alles mit Songs gelernt.
So, und jetzt zur Mischstimme: Meiner Meinung nach ist die so laut, wie man eben singt. Sie kann sehr, sehr laut sein, allein durch den Vordersitz klingt sie auch recht "bissig", ohne dass sie jetzt angezerrt ist. Das ist allerdings bei mir so, kommt wohl aufs Timbre an. Wobei es sicher schwerer ist, leise zu singen und einen vollen Ton zu erzeugen.
Dass es dir leichter fällt, einen höheren Ton zu artikulieren, liegt wohl daran dass du vom Bruch in der Stimme weiter weg bist. Die Mittellage fällt jedem schwer, nicht umsonst ist das c'' so ein Mysterium und die Messlatte, vor allem für viele Männer.
 
... wobei ich bei dieser Thematik keinesfalls Frauen- und Männerstimmen durcheinanderwerfen würde. Männer belten eigentlich immer, d.h. sie singen vollstimmiger (= bruststimmiger, und nix anderes ist Belting) als Frauen, was anatomische/physiologische Gründe hat. Frauen müssen diese vollstimmigere Singweise oft erst lernen.
 
Da hast du sicher Recht. Ich bin ja auch kein Gesangslehrer, ich kann nur von mir ausgehen und von dem was ich hier so lese :)
 
Ein sehr guter Fokussierungs-Vokal ist normalerweise das "U" - da kannst Du versuchen, den Ton ganz vorne auf die Lippen zu legen.

Leider weiß ich nicht, woran es liegt, dass Du in der Mischstimme für Deine Begriffe leise klingst. Es kann sein, dass es nützt leise zu üben - für mich war das der Schlüssel, denn ich hatte zu viel Luft im Spiel. Ein Allheilmittel kann dies aber nicht sein.
 

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