
Moshpit
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 29.06.23
- Registriert
- 04.09.06
- Beiträge
- 949
- Kekse
- 3.065
Dies ist eigentlich kein objektives Review sondern nur eine sehr subjektive Beschreibung. Ich würde weder zum Kauf raten noch abraten. Ich würde nur jedem empfehlen der einen günstigen Metal-Amp für den Hausgebrauch sucht, dieses gute Stück einmal anzutesten.
Ich fang mal ganz anders an mit meinem Bericht und zwar mit dem Sound.
Um eines vorweg zu nehmen: Vox hat die XL Serie ganz bewusst und eindeutig auf alle Spielarten des Metal abgestimmt und sie haben es gut gemacht. Laut eigener Beschreibung simuliert der Vox verschieden Class A bzw. Class A/B Röhrenverstärker aus sämtlichen Epochen der Rockgeschichte die in der Beschreibung aber nicht namentlich genannt werden (ich vermute stark es handelt sich um die üblichen Verdächtigen). In meinen Ohren klingt das auch alles sehr lebendig, vor allem weil der Amp sehr feinfühlig arbeitet, soll heissen die spielerischen Nuancen kommen sehr gut rüber. Wie nah die Sounds an den originalen Vorbildern dran sind kann ich nicht beurteilen da ich die originale zum größeren Teil nie selber gespielt habe.
Der Vox bietet 11 Amp-Modelle an, die sich in zwei Punkten stets deutlich voneinander unterscheiden: zum einen ist da natürlich der Grad der Verzerrung und zum anderen die grundsätzliche Auslegung von den Frequenzen her: offen, hart komprimiert mit wenig Mitten, höhenlastig, basslastig oder auch sehr mittig. Zwei davon sind eindeutig für cleane Sounds ausgelegt: Glass und Funked. Beide lassen sich jedoch auch schon ein wenig anzerren. Bei Buzzsaw geht es dann schon mit stärker verzerrten Sounds los wobei dann über Crunched, Thrashed bis Raged der Zerrgrad kontinuierlich stärker wird. Bei diesen Modellen bringt der Compressor die Sounds auch schön zur Geltung durch das längere Sustain. Wenn man dann noch Volume aufdreht (und den Master natürlich leiser stellt) ergibt das einen wunderbar knurrigen Sound mit druckvollen Bässen und brillianten Höhen.
Danach geht es dann aber richtig los. Wer unter Modern, Fluid, Molten, Black oder Damaged nicht seinen (Metal-)Sound findet, dem ist wirklich nicht zu helfen. Die Charakteristik steigert sich, je weiter man beim Wahlschalter nach rechts dreht: heftig, heftiger, am heftigsten, krass, brutal. Der Gain-Regler sollte ab hier zurück gedreht werden auf maximal 14 Uhr. Mehr macht den Sound nicht besser und es wird dann doch etwas matschig. Die 12 Uhr-Stellung dürfte allerdings bei den meisten Gitarren mit Humbucker schon locker ausreichen. Die Klangregler haben bei allen Modellen einen riesigen Regelbereich. Damit kann man die Sounds regelrecht verbiegen. Überhaupt sind die richtig derben Klänge mit abartig hochgezüchteter Hi-Gain Zerre die beste Disziplin dieses Verstärkers.
Alle Sounds können auch noch mit 11 verschiedenen Effektkombinationen veredelt werden. Über die Qualität der Effekte will ich allerdings nicht schwadronieren da ich noch nie viel mit Effekten gearbeitet habe und daher wenig Vergleichsmöglichkeiten habe. Jedenfalls lassen sich die Effekte mit je maximal drei Parametern sehr einfach einstellen und matschen auch nicht den Sound zu wenn man die Balance zwischen trockenem und Effektsignal 50/50 einstellt. Ich denke wer von einem als Zugabe eingebauten Multieffekt keine Wunderdinge erwartet wird zufrieden sein. Für den Hausgebrauch reicht die Qualität meiner Meinung nach allemal.
Die als weitere Zugabe eingebaute Rauschunterdrückung finde ich super. Es ist kein Problem die richtige Mischung zu finden, so dass nur Nebengeräusche gefiltert werden ohne das zuviel Sustain flöten geht.
Mein Fazit: Vox hat nicht zuviel versprochen. Von Black Sabbath bis Slipknot ist wirklich alles in der kleinen Kiste drin. Die Kiste klingt sowohl auf ZImmerlautstärke als auch auf Kampflautstärke geil. Das der Amp nur zwei Speicherplätze hat, hat mich zwar zunächst verwundert aber vielleicht will der Vox auch gar kein typischer Modeller sein und kommt deshalb in diesem Punkt wie ein durchschnittlicher 2-Kanal Verstärker daher. Für den Proberaum finde ich die 30 Watt Version etwas zu klein. Da der Amp nun mal für Metal gebaut ist, dürfte für den Proberaum und die Bühne die 100 Watt-Combo mit 2x12 die erste Wahl sein. Leider fehlt bei der ADXL Serie noch das Topteil. Das gibt es bisher meines Wissens nur für die zahmere AD Serie. Schade eigentlich weil dann auch die 4x12 Fetischisten (wie ich) eine ernsthafte Alternative mehr hätten.
11 Amp-Modelle wie oben beschrieben
11 Effekte: Octaver, Compressor, Comp-Phaser, Comp-Chorus, Chorus-Delay, Chorus-Reverb, Flanger-Reverb, Tremolo-Reverb, Rotary-Reverb, Delay und Reverb
30 Watt Endstufe mit 12AX7 Doppeltrioden-Röhre, stufenlos regelbare Leistung
12er Vox Speaker
Anschluss für Fußschalter
Line-out/Kopfhörer
2 Speicherplätze für eigene Sounds
Rauschunterdrückung
Bedienung:
sehr übersichtlich: ganz links geht es los mit den Amp-Modellen, dann kommt Gain, Volume, Treble, Middle, Bass, dahinter der Wahlschalter für die Effekte und schließlich Mastervolume. Das Bedienfeld befindet sich oben auf dem Amp was ich bei kleinen Combos die auf dem Boden stehen ganz praktisch finde.
Darunter befinden sich die Schalter für den Preset-Modus, den manuellen Modus, der Schalter für die beiden eigenen Soundspeicher und die Speichertaste und ganz rechts unten zwei Schalter sowie ein Regler mit denen die Effekte gesteuert werden. Auf der Rückseite ist der Regler für die Ausgangsleistung sowie die Buchsen für Line und Fußschalter.
Alle Einstellungen kann man fast ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung vornehmen. Übersichtlich, funktionell und intuitiv - so wie ich es mag. Die Presets können beliebig editiert werden und auf einem der beiden Plätze gespeichert werden. Wer sich gar nicht erst die Presets anhören will schaltet einfach auf den manuellen Modus und hat im Handumdrehen seine Sounds eingestellt und gespeichert.
Preis: ich habe ihn bisher überall zum gleichen Kurs von € 299,-- gesehen. Mit 15 Watt, dem kleineren 10er Speaker und ohne Leistungsregler gibt es ihn schon für € 199,--
Edit: bei der Gelegenheit danke an Musik Meisinger (http://www.musik-meisinger.de/1/index.php). Schnelle und freundliche Abwicklung im Online-Shop. Ist ja leider auch nicht selbstverständlich.
Ich fang mal ganz anders an mit meinem Bericht und zwar mit dem Sound.
Um eines vorweg zu nehmen: Vox hat die XL Serie ganz bewusst und eindeutig auf alle Spielarten des Metal abgestimmt und sie haben es gut gemacht. Laut eigener Beschreibung simuliert der Vox verschieden Class A bzw. Class A/B Röhrenverstärker aus sämtlichen Epochen der Rockgeschichte die in der Beschreibung aber nicht namentlich genannt werden (ich vermute stark es handelt sich um die üblichen Verdächtigen). In meinen Ohren klingt das auch alles sehr lebendig, vor allem weil der Amp sehr feinfühlig arbeitet, soll heissen die spielerischen Nuancen kommen sehr gut rüber. Wie nah die Sounds an den originalen Vorbildern dran sind kann ich nicht beurteilen da ich die originale zum größeren Teil nie selber gespielt habe.
Der Vox bietet 11 Amp-Modelle an, die sich in zwei Punkten stets deutlich voneinander unterscheiden: zum einen ist da natürlich der Grad der Verzerrung und zum anderen die grundsätzliche Auslegung von den Frequenzen her: offen, hart komprimiert mit wenig Mitten, höhenlastig, basslastig oder auch sehr mittig. Zwei davon sind eindeutig für cleane Sounds ausgelegt: Glass und Funked. Beide lassen sich jedoch auch schon ein wenig anzerren. Bei Buzzsaw geht es dann schon mit stärker verzerrten Sounds los wobei dann über Crunched, Thrashed bis Raged der Zerrgrad kontinuierlich stärker wird. Bei diesen Modellen bringt der Compressor die Sounds auch schön zur Geltung durch das längere Sustain. Wenn man dann noch Volume aufdreht (und den Master natürlich leiser stellt) ergibt das einen wunderbar knurrigen Sound mit druckvollen Bässen und brillianten Höhen.
Danach geht es dann aber richtig los. Wer unter Modern, Fluid, Molten, Black oder Damaged nicht seinen (Metal-)Sound findet, dem ist wirklich nicht zu helfen. Die Charakteristik steigert sich, je weiter man beim Wahlschalter nach rechts dreht: heftig, heftiger, am heftigsten, krass, brutal. Der Gain-Regler sollte ab hier zurück gedreht werden auf maximal 14 Uhr. Mehr macht den Sound nicht besser und es wird dann doch etwas matschig. Die 12 Uhr-Stellung dürfte allerdings bei den meisten Gitarren mit Humbucker schon locker ausreichen. Die Klangregler haben bei allen Modellen einen riesigen Regelbereich. Damit kann man die Sounds regelrecht verbiegen. Überhaupt sind die richtig derben Klänge mit abartig hochgezüchteter Hi-Gain Zerre die beste Disziplin dieses Verstärkers.
Alle Sounds können auch noch mit 11 verschiedenen Effektkombinationen veredelt werden. Über die Qualität der Effekte will ich allerdings nicht schwadronieren da ich noch nie viel mit Effekten gearbeitet habe und daher wenig Vergleichsmöglichkeiten habe. Jedenfalls lassen sich die Effekte mit je maximal drei Parametern sehr einfach einstellen und matschen auch nicht den Sound zu wenn man die Balance zwischen trockenem und Effektsignal 50/50 einstellt. Ich denke wer von einem als Zugabe eingebauten Multieffekt keine Wunderdinge erwartet wird zufrieden sein. Für den Hausgebrauch reicht die Qualität meiner Meinung nach allemal.
Die als weitere Zugabe eingebaute Rauschunterdrückung finde ich super. Es ist kein Problem die richtige Mischung zu finden, so dass nur Nebengeräusche gefiltert werden ohne das zuviel Sustain flöten geht.
Mein Fazit: Vox hat nicht zuviel versprochen. Von Black Sabbath bis Slipknot ist wirklich alles in der kleinen Kiste drin. Die Kiste klingt sowohl auf ZImmerlautstärke als auch auf Kampflautstärke geil. Das der Amp nur zwei Speicherplätze hat, hat mich zwar zunächst verwundert aber vielleicht will der Vox auch gar kein typischer Modeller sein und kommt deshalb in diesem Punkt wie ein durchschnittlicher 2-Kanal Verstärker daher. Für den Proberaum finde ich die 30 Watt Version etwas zu klein. Da der Amp nun mal für Metal gebaut ist, dürfte für den Proberaum und die Bühne die 100 Watt-Combo mit 2x12 die erste Wahl sein. Leider fehlt bei der ADXL Serie noch das Topteil. Das gibt es bisher meines Wissens nur für die zahmere AD Serie. Schade eigentlich weil dann auch die 4x12 Fetischisten (wie ich) eine ernsthafte Alternative mehr hätten.
11 Amp-Modelle wie oben beschrieben
11 Effekte: Octaver, Compressor, Comp-Phaser, Comp-Chorus, Chorus-Delay, Chorus-Reverb, Flanger-Reverb, Tremolo-Reverb, Rotary-Reverb, Delay und Reverb
30 Watt Endstufe mit 12AX7 Doppeltrioden-Röhre, stufenlos regelbare Leistung
12er Vox Speaker
Anschluss für Fußschalter
Line-out/Kopfhörer
2 Speicherplätze für eigene Sounds
Rauschunterdrückung
Bedienung:
sehr übersichtlich: ganz links geht es los mit den Amp-Modellen, dann kommt Gain, Volume, Treble, Middle, Bass, dahinter der Wahlschalter für die Effekte und schließlich Mastervolume. Das Bedienfeld befindet sich oben auf dem Amp was ich bei kleinen Combos die auf dem Boden stehen ganz praktisch finde.
Darunter befinden sich die Schalter für den Preset-Modus, den manuellen Modus, der Schalter für die beiden eigenen Soundspeicher und die Speichertaste und ganz rechts unten zwei Schalter sowie ein Regler mit denen die Effekte gesteuert werden. Auf der Rückseite ist der Regler für die Ausgangsleistung sowie die Buchsen für Line und Fußschalter.
Alle Einstellungen kann man fast ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung vornehmen. Übersichtlich, funktionell und intuitiv - so wie ich es mag. Die Presets können beliebig editiert werden und auf einem der beiden Plätze gespeichert werden. Wer sich gar nicht erst die Presets anhören will schaltet einfach auf den manuellen Modus und hat im Handumdrehen seine Sounds eingestellt und gespeichert.
Preis: ich habe ihn bisher überall zum gleichen Kurs von € 299,-- gesehen. Mit 15 Watt, dem kleineren 10er Speaker und ohne Leistungsregler gibt es ihn schon für € 199,--
Edit: bei der Gelegenheit danke an Musik Meisinger (http://www.musik-meisinger.de/1/index.php). Schnelle und freundliche Abwicklung im Online-Shop. Ist ja leider auch nicht selbstverständlich.
- Eigenschaft