Resonanzproblem mit Marshall Cabinet

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Ich habe hier eine 1*12 Marshall Box "Haze Cab MHZ-112A" mit schräger Front, in welcher ein Celestion Marquee 66 werkelt.
Der Lautsprecher klingt ganz gut, jedoch hatte ich immer absteigend beim tiefen D, also 10. Bund E-Saite, 5. Bund A-Saite (und leere D-Saite auch ein wenig) ein fettes Resonanzbrummen, was sehr unangenehm ist.
Auch die 1-2 Bünde drunter und drüber lassen die stehenden Wellen erklingen, aber das D ist mit Abstand der stärkste Ton.
Spiele nur zu Hause und gerade diese stehenden Wellen im Bassbereich sind mir ein Graus aus Furcht vor und Rücksicht auf meine Nachbarn.
Habe mir jetzt 2 verschiedene Greenbacks zum testen bestellt, den Heritage und den China Greenback G12M-25 bzw. -20 und leider ist auch beim Heritage genau dieses Problem da (auch wenn der Speaker deutlich geiler klingt). Den China konnte ich noch nicht testen, vermute es wird genauso sein, für mich eindeutig ein Gehäuse Problem, warum auch immer.
Nun meine Fragen:
a) Woran liegt es vermutlich genau? Ich glaube entweder an der Konstruktion ansich, da eben die Wellenlänge XY genau in der Box steht und es zum Schwingen bringt, oder an dem verwendeten Wandmaterial, welches eben auf dieser Frequenz zu sehr angeregt wird.
b) Wie groß ist die Gefahr mit einer teuren Tube Town Box und dem Heritage G12-20 eben dieses Problem in ähnlicher oder gleicher Form wieder zu erleben?
Ich finde den Heritage supergeil, werde den China noch testen, denke aber ich behalte den Heritage, hat nur 125€ gekostet neu als B-Ware, und ein schönes Cab dazu ergibt mir eine geniale Box für viele Jahre zu Hause.
c) Habt Ihr eine Idee wie ich das Problem mit meiner aktuellen Box beheben kann ohne großartig Geld auszugeben?

Lg
 
Eigenschaft
 
Vermutlich schwingt die Rückwand mit... deswegen hatte Marshall bei seinen 4x12ern früher auch immer ein dickes Vierkantholz mittig zwischen den Speakern um die Rückwand gegenüber der Front zu fixieren. Bei einer 1x12 ist sowas natürlich nicht möglich aber vllt hilft es wenn Du diagonal eine Leiste auf die Rückwand schraubst so dass die steifer ist...
 
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Meist ist die Resonanzfrequenz des Speakers daran ursächlich.

Wände der Box können mit einem Vielfachen dieser Frequenz schwingen. Hängt auch von deren Masse und Steifigkeit ab.
Die Methode, die Bluesfreak aufgezeichnet hat ist die gängigste und wirksamste.
Irgendwie mußt Du die entsprechende Wand abstützen.
Es geht z.Bsp. auch mit zwei Streben, die rechts und links von Speaker diagonal zum Boden laufen. Oder eine läuft zum Boden und eine läuft zur Decke.
Probiere einfach mal durch.
 
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Hm!
Das sind gute Ideen! Vielen Dank.
Also erstmal versuchen die Rückwand zu stabilisieren.
Ok.
Genau in der Mitte ist die Öffnung für den Kabelanschluss.
Insofern vllt oben oder unten davon horizontal oder links und rechts vertikal ein Holzstück dranschrauben?
Sollte ich dann ein besonders festes, stabiles Holz nehmen?
Hab sowas sowieso nicht hier glaube ich, mal kucken was der Sperrmüll hergibt die Tage :)
 
Fahre mal in einen Baumarkt, da gibt es jede Größe Latten für kleines Geld.
 
Da kann es viele ursachen geben. Als erstes würde ich mal den Raum ausschließen.
Hast du das Problem auch in anderen Räumen?

Die Resonanzfrequenz des Speakers liegt normalerweise im Bereich unter 100Hz, nur bei sehr kleinen Gehäusen oder kleinen Speakern darüber. Nach der Beschreibung sind es etwa 140-150Hz. es würde mich sehr wundern, wenn die Resonanzfrequenz dort für einen Buckel sorgt. So klein ist das Gehäuse nicht, der Buckel müsste tiefer liegen.

Die Rückwand könnte die Ursache sein. Dreh die Box mal auf den Rücken und leg irgendwas mittig drunter (eine Rolle Panzertape funktioniert gut). Das Gewicht der Box lastet dann auf der Rückwand und hindert sie am Schwingen. So kannst du schauen, ob es die Rückwand ist.

Stehende Wellen in der Box könnten ein Problem sein. Da die Box nahezu quadratisch ist, können sich stehende Wellen zwischen Deckel und Boden, sowie zwischen den Seiten bei gleicher Frequenz ausbilden. Ausgehend von den Abmessungen dürfte sich die Resonanz bei ungefähr (grob geschätzt) 350Hz ausbilden. Das ist mehr als eine Oktave über dem Problembereich.

Ist vielleicht die Gitarre die Ursache? Die haben auch diverse Resonanzfrequenzen. Bei bestimmten Tönen schwingen sie besonders, jede natürlich anders. Hast du eine andere Gitarre, um das zu testen?
 
Hi!
Ich habe es mit 2 Gitarren getestet. Habe "nur" 2.
Bei beiden das gleiche Problem.
Habe jetzt mal die Rückwand abgenommen und spiele offen.
Das Problem ist deutlich kleiner, aber immer noch wahrnehmbar.
Ich vermute stark es liegt einfach am Material der Box!
Oder ist ein Raumproblem dennoch möglich, auch bei starker Verbesserung bei offener Box?
Ich probiere vllt mal den Amp etc in einen anderen Raum zu stellen und es da zu testen.
 
Oder ist ein Raumproblem dennoch möglich, auch bei starker Verbesserung bei offener Box?
Ja, es deutet sogar darauf hin. Stehende Wellen im Raum oder mit resonierende Böden/Wände werden durch Druck angeregt.
Durch das Abnehmen der Rückwand hast du aus dem Monopol/Kugelstrahler (Schallbreitet sich bei tiefen Frequenzen kugelförmig aus) einen Dipol gemacht, der vorne und hinten gegenphasig abstrahlt. Der Druck im Raum löscht sich also gegenseitig aus, Resonanzen werden viel weniger stark angeregt. Ein Dipol ist auch im Hifi Bereich eine gute Lösung für raummodengeplagte Leute.
Ich probiere vllt mal den Amp etc in einen anderen Raum zu stellen und es da zu testen.
Mach das mal und berichte.
 
Wenn die Speaker wirklich eine Resonanzfrequenz von angenommenen 140 Hz haben, schwingt alles mit folgenden Resonanzfrequenzen ebenfalls mit:
140, 280 560, 1120. 2240, 4480hz...........usw.
Zwar mit abnehmender Amplitude, aber größere Flächen lärmen auch mit kleinerer Frequenzamplitude.
Die Schallreflektionen des Raumes spielen nur eine untergeordnete Rolle, da der Schalldruck im Quadrat zur Entfernung abnimmt.
Eine stehende Welle bedeutet nichts anderes, als daß der Schalldruck nicht durch eine Reflektion abgemildert wird sondern durch eine mitschwingende Fläche viel verlustärmer reflektiert wird.


In über 90% aller Fälle kriegt man das erfahrungsgemäß durch Versteifung (und damit Erhöhung deren Resonanzfrequenzen ) der Boxenwände in den Griff.
 
Eine stehende Welle bedeutet nichts anderes, als daß der Schalldruck nicht durch eine Reflektion abgemildert wird sondern durch eine mitschwingende Fläche viel verlustärmer reflektiert wird.
Mit schwingenden Flächen hat das nichts zu tun, stehende Wellen gibt es auch zwischen massiven Wänden, so lange sie parallel sind und der Abstand der Wellenlänge oder doppelten, vierfachen,... Wellenlänge entspricht.
Was dabei passiert ist einfach, Reflexion und Direktschall überlagern sich und werden addiert. Die Resonanz schaukelt sich auf und klingt ab, wenn nicht weiter Energie zugeführt wird. Sie klingt also ein wenig nach (im Millisekundenbereich). das äußert sich als Dröhnen/Wummern bei einer bestimten Frequenz. Bei 140Hz müsste der Raum schon sehr klein sein, wenn die Wellenlänge dem Abstand der Wände entspricht. Der abstand der Wände des raums entspricht also eher einem Vielfachen der Wellenlänge. Die erste Mode wird nicht angeregt, weil die leere E- Saite der Gitarre keine so tiefen Töne von sich gibt.
Stehende Wellen in der Box können es nicht sein, der Abstand der Wände passt nicht zur Frequenz. Eine Resonanz einer Gehäusefläche (oder mehrerer Flächen), also Mitschwingen des Holzen auf einer Frequenz, ist möglich.
 
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Ich hätte ehrlich gesagt auch auf den Raum getippt.
Wie gesagt ist das Ausschlussverfahren aber denkbar einfach: Pack das Ding einfach in jeden Raum des Hauses und spiel genau dasselbe wie zuvor. Dabei lernt man unter Umständen sein Material auch ganz anders kennen.

Wenn's der Raum ist hilft eventuell eine andere Aufstellung (Ecke ist schlecht, nahe am Boden auch) oder ein guter EQ (parametrisch oder grafisch mit vielen Bändern um schmalbandig abzusenken).
 
Vielen Dank vorab schonmal!
Ich werde heute mal den Amp in die Küche stellen, habe nur ne kleine Wohnung, ggfls auch mal in den Keller und es dort ausprobieren.
 
Update:

Problem erkannt, noch nicht gebannt.
Amp + Cab in die Küche, antesten -> Dröhnen bei D weg, Dröhnen bei C da.
Genau das gleiche in grün, nur eben einen Ganzton tiefer -> Raumproblem!
Weiß nich ob ich mich freuen oder ärgern soll.
Im Grunde freue ich mich, denn ich hoffe mit einfachen Mitteln ohne große Kosten die Schwierigkeit lösen zu können.
Irgendwie muss ich den Raum "Entschallen".
Wollte mir eh einen Teppich kaufen bei Zeiten, das passiert dann etwas früher und bedeckt schonmal das Laminat, was helfen sollte denke ich.
Nur die Wände und die Decke sind fraglich.
Habt Ihr eine Idee, welche mich nichts - wenig kostet?
Lg
 
gegen stehede Wellen hilft ein Resonator. das ist im Prinzip eine locker mit Dämmmaterial gefüllte Bassreflexbox ohne Lautsprecher.
Bei der Abstimmfrequenz schluckt das ding Schall.
das ist die sauberste Lösung, denn das verhalten des resonators entspricht dem der stehenden Welle. Die resonanz muss erst angeregt werden und schwingt dann auch noch verzögert aus. Der resonator macht das genau so. leider sind die Kisten groß, aber man kann sie auch tarnen oder als Möbelstück nutzen. Etwas Schaumstoff und Kunstleder drauf und man hat ne nette Sitzbank.

Man kann den entsprechenden Frequenzbereich auch mit einem EQ absenken, aber das löst nicht das Problem des nachschwingens. So wild dürfte das aber bei Gitarren eh nicht sein, die schwingen ja schon von sich aus nach.
Man kann auch den jeweiligen frequenzbereich
 

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