Rhythmusprobleme/fehlende Tightness

[arctic_boarding]

Moin,

Ich habe mich zur Kontrolle heute mal beim Üben aufgenommen und mir ist aufgefallen, dass die gespielte Skalen nicht sooo supertight sind wie ichs gerne hätte. Man hört die Rhythmusfehler teils heraus, nicht extrem, aber doch hörbar und störend.

Das ganze bei Wechselschlagübungen. Spiele dafür Tonleitern hoch und runter, teils auch chromatisches. Habe bei 80 bpm mit Viertelnoten angefangen und bin momentan bei ca. 100-120 bpm bei achtelnoten. Ich übe immer mit Metronom (logischerweise).

Die Frage die sich mir jetzt stellt ist folgende: Tempo wieder runter und Rhythmus versuchen auf niedrigerem Tempo exakter üben? Oder stellt sich besseres Rhythmusgefühl mit der Zeit von alleine ein?

MfG

 

[wolfbiker]

Hm, Ja und Nein. Einerseits entwickelt es sich automatisch wenn man immer mit Metronom und so übt, andererseits fängt man gern an zu schludern wenn man signifikant über seiner eigentl. Grenze spielt.
Das "Mikrotiming" dauert eine Zeit lang und ist ein fließender Prozess, man kann nicht z.b 2 Monate mit Metronom üben und solche Dinge dann Punktgenau aufnehmen.

Hast du Guitar Pro oder TuxGuitar? Spiele zur Abwechslung doch auch mal dort deine Lieblingssongs mit (dort hast ja auch Drumbacking und so)... sowas bringt einen auch enorm weiter.

 

[MOB]

da hilft leider nur: runter mit der geschwindigkeit

da, wo Du es sauber spielen kannst, ist Dein momentaner stand.
von da aus steigerst Du Dich nun in ganz kleinen schritten, so im 5er bpm bereich.
dann üben, bis es zu 100% sauber ist und wieder 5 weiter...

das kann wochen, monate wenn nicht sogar jahre dauern...

also nie den mut verlieren oder den kopf hängen lassen.
wenn Du mal meinst, es geht nicht mehr weiter - einfach akzeptieren
kurze zeit später läuft es dann oft um so besser...

gruß

 

[Kackao]

Den Tipp mit Tuxguitar kann ich nur unterstreichen.

Was mir auch viel geholfen hat, war 16tel zu spielen, weniger Klicks pro Anschlag bedeutet du musst länger den Rythmus beibehalten ohne quasi durch einen Klick unterstützt zu werden.

 

[arctic_boarding]

Ich benutze Guitar Pro, allerdings bisher eher weniger zum Üben. Werde jetzt aber wohl öfter darauf zurückgreifen...

Dann werde ich das Tempo erstmal wieder zurückschrauben, hilft ja nichts.

Den Tipp mit den 16teln probiere ich gerade aus bei sehr niedriger Bpm-Zahl, ich denke ist wirklich sinnvoller als Viertelnoten, bei denen ich bei jedem Anschlag dann auch einen helfenden Klick "habe".

 

[MOB]

noch n`kleiner tipp - falls Du eh nicht schon was ähnliches machen solltest:

versuch nicht wirklich "mitzuzählen". also z.b. 1 und 2 und 3 und 4 und...
da haste irgendwann keine chance mehr. probier doch mal 16tel bei z.b. 200 mitzuzählen

versuch vielmehr ne art "gefühl" für die notenwerte zu bekommen.
z.b. das fußwippen, das so gut wie jeder macht ist im grunde nichts anderes.

wenn es jetzt "richtig" schnell wird, kannst Du mal versuchen durch "bewegungen" oder "geraüsche" mit dem mund den rhythmus zu "erfühlen".

z.b. hat "headbangen" nicht immer was mit "cool" sein zu tun...
oder z.b. ein gepflegtes "dugadugadugaduga..." kann mahn sehr schnell "sprechen" ( )
man kann sich`s natürlich auch nur vorstellen...

find Dein "ding"

und bloß keine hemmungen dabei - sieht doch keiner

gruß

 

[Moshpit]

Aufnehmen ist schon mal sehr gut. Wenn ich mein Gegurke abhöre und da Fehler drin sind spiele ich beim nächsten Mal freiwillig besser. Seit ich das regelmäßig mache ist meine Fehlerquote (auch im Proberaum und auf der Bühne) extrem gesunken.

Wenn du noch einen drauf setzen willst, versuche deine eigene erste Spur zu doppeln. Denke aber beim abhören dran die beiden Spuren auf rechts und links zu verteilen. Wenn beide Spuren auf Mitte stehen klingt es sonst matschig.

Und nicht zuletzt: alle Effekte ausschalten! Wenn du mit Verzerrung übst geht ein großer Teil des Lerneffektes wieder flöten.