Richtige Saiten für diese Archtop-Gitarre?

mofed
mofed
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.12.22
Registriert
25.06.13
Beiträge
57
Kekse
0
Diese Gitarre habe ich im Haus meiner Tante "gefunden", ist also eigentlich gar nicht meine.
IMG_5896.jpg
Sie hat aber keine wirkliche Verwendung dafür gehabt, da sie ihrem toten Mann gehörte, also hat sie mir die erstmal dauerhaft ausgeliehen..
Die Gitarre wurde bestimmt 30 Jahre nicht mehr gespielt also ist sie nicht mehr ganz die neuste, sieht man ihr aber kaum an bis auf mehrere kleine Risse im Lackund das alles etwas gelber geworden ist. ;)
Von welchem Hersteller Sie ist konnte ich nicht herausfinden, die einzige Beschriftung darauf war "made in germany" an der Aufhängung vom Tremolo.
Das einzige Problem ist nur das sie nicht so schön klingt wie sie aussieht. Hab jetzt schon ein Paar Sorten Saiten ausprobiert die ich so bei mir rumfliegen hatte (D'Addario Nickel Wound 10er, Pure Nickel 10er und irgentwelche 09er), klingt aber immer irgentwie falsch. Der Sound ist ziemlich metallisch und höhenlastig..

Also was gehört auf solche Klampfen?

Danke schonmal für jede Antwort :)
 
Eigenschaft
 
Ich würde mind. 12er - evtl. Flatwounds - aufziehen. Das ist eine sog. "Schlaggitarre", die im weitesten Sinne im "Jazz" und verwandten Musikstilen eingesetzt wird/wurde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Moooooment. Hat die Gitarre einen Halsstab? Wenn nicht, dann wäre ich mit 12ern erst einmal vorsichtig. Vor den 60er Jahren warren Stäbe nicht üblich. Leider. Meine alte "Schlaggitarre" verträgt jedenfalls keine 12er.

Flatwounds ist schon richtig, jedenfalls keine Bronze umsponnenen Saiten nehmen, das klingt nicht. Meine Favoriten wären die Thomastik Jazz Swing:
https://schneidermusik.de/shop1/pro...cts_id/2327?osCsid=2qvl3ddvfeq5in2et1mslbv4b7

Optima hatte mal tolle Nickel-Rounds im Sortiment, leider gibt es die nicht mehr. Die hatten einen ziemlichen Biss und waren für diese Art Gitarren konzipiert. Was sich alternativ gut macht sind Saiten für Gypsy-Gitarren, z.B.
https://schneidermusik.de/shop1/pro...cts_id/8753?osCsid=2qvl3ddvfeq5in2et1mslbv4b7
oder die hier
https://schneidermusik.de/shop1/pro...s/1/sort/products_sort_order/products_id/2149
Da du nicht elektrisch spielst sollte das gut funktionieren.

Die Gitarre könnte von Hopf oder Hoyer stammen, oder von einer der anderen deutschen Manufakturen. Eine genaue Bestimmung dürfte nicht ganz einfach sein. Aber vielleicht gibt es ja hier paar echte Kenner die dir weiterhelfen können. Oder schau mal hier:
www.schlaggitarren.de
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich würde mind. 12er - evtl. Flatwounds - aufziehen.

..wohl zuviel Tee getrunken.....:D
hatschipu hat schon recht, egal ob mit oder ohne Halsstab, man sollte die alte Dame nicht allzugroßen Belastungen aussetzen, 010er reichen auch.
Diese Gitarren wurden früher meistens bei Rock'n'Roll etc. eingesetzt. Dafür sind dann allerdings "normale" Saiten besser geeignet. (da genügen auch schon 009er)
Ich selbst habe meine Archtops zusätzlich noch einen Halbton tiefer gestimmt - Gürtel und Hosenträger;).
Zur Identifizierung wäre eine Aufnahme der Kopfplatte hilfreich. Bis dahin vermute ich, daß es eine Höfner 462 sein könnte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
ok, die Belastung durch 012er ist sicher nicht immer von den alten Schätzchen so gut zu ertragen ;)

Allerdings halte ich 009er für eine gute "Soundausbeute" auf einer rein akustisch gespielten Gitarre doch etwas zu dünn ...
 
Zur Identifizierung wäre eine Aufnahme der Kopfplatte hilfreich. Bis dahin vermute ich, daß es eine Höfner 462 sein könnte.

bittesehr ;)
IMG_5907.jpg

Moooooment. Hat die Gitarre einen Halsstab?

Ich bin mir nicht sicher, ich glaube aber nein. Man kann auf jeden fall ohne außernandernehmen da nichts zum verstellen sehen. (wie zB bei einer Strat)

Also was soll ich kaufen, 10er oder 11er? (Also auf meiner E-Klampfe spiel ich 10er und einen Halbtonschritt runter. Akustik spiel ich bis jetzt eig nur selten..)
 
Darf ich freundlich daran erinnern, dass "damals" 0.13 eher Standard waren... Ich kann mich noch gut an die Brueckenseile der Marke "Black Diamond" erinnern? Damals wurde noch fuer "richtige Maenner und Maennerinnen" gearbeitet. Sowas wie 0.09 war "damals" nicht wirklich praevalent...
 
Ja schon, aber die Gitarre ist minimal 50 Jahre alt. Bei meiner wurde auch der Hals mit 13ern gequält und er hat es übel genommen. Wozu also feette Drähte drauf wenn es nciht nötig ist? Nimm mal 11er und schau was passiert. Welche Mensur hat das gutet Stück denn?

Ach so, normale E-Gitarren-Saiten würde ich nicht nehmen, das klingt meistens nicht wirklich gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Darf ich freundlich daran erinnern, dass "damals" 0.13 eher Standard waren...
... denn die Freunde mussten sich damit ja auch durchsetzen, ggf. sogar in einer Kombo mit Bläsern.

Ich seh den Einsatz von 0.10 auch eher als Vorsichtsmaßnahme, wenn die Gitarre keinen Halsstab hat.
Dass irgendwann fast bei allen Stahlsaitengitarren Stahlstäbe eingesetzt wurden, ist natürlich auch ein Erfahrungswert, dass so etwas nicht lange gut geht, muss aber nicht.

Ich finde der Gitarre stände ein netter Floating Pickup am Ende des Griffbretts optisch ganz gut. :cool:
Dann ist weniger schlimm, wenn rein aktustisch wegen 0.10 weniger rauskommt.
 
Darf ich freundlich daran erinnern, dass "damals" 0.13 eher Standard waren...

Stimmt schon, aber diese Gitarren haben mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, da sollte man nichts riskieren.
Eine wirkliche Soundverbesserung bringt das bei Instrumenten dieser Art sowieso nicht.
Der Hals an sich hält das natürlich locker aus, die Schwachstellen sind aber die Hals-Korpusverbindung sowie die Halteklammern
am Saitenhalter.
siehe Beispiel Framus Atlantis;)
@mofed
Verdacht Höfner erhärtet , Halsstab vorhanden:)
 

Anhänge

  • 5_52 Bruchst Hals_resized.jpg
    5_52 Bruchst Hals_resized.jpg
    41,3 KB · Aufrufe: 437
Okay mit dem Bild hast du mir jetzt Angst gemacht :eek: :D
hab mal ein paar Bilder von der Höfner 462 aus dem Internet mit meiner verglichen, sieht schon sehr ähnlich aus.
@History: Also die 462 hat einen Halsstab?
Also was soll ich jetzt nehmen? 10er oder 11er? Ich kann mich nicht entscheiden :D
 
Nimm erstmal die 10er. Wenn sie Dir zu duenn klingen, nimm 11er...
 
Okay mit dem Bild hast du mir jetzt Angst gemacht :eek: :D
hab mal ein paar Bilder von der Höfner 462 aus dem Internet mit meiner verglichen, sieht schon sehr ähnlich aus.
@History: Also die 462 hat einen Halsstab?
Also was soll ich jetzt nehmen? 10er oder 11er? Ich kann mich nicht entscheiden :D

naja, der Schaden rührt in diesem Fall von einem mißglückten, sehr dilettantisch ausgeführten Reparaturversuch des (mir unbekannten) Vorbesitzers her.;)
Der wollte wahrscheinlich die Saitenlage verbessern.
Ich glaube, auf deinem Bild eine Trussrod-Abdeckung zu erkennen, also ja. Folglich wurde die Gitarre nach 1960 gebaut.

Falls du dich für Flatwounds (Ton relativ weich und dunkel) entscheidest, würde ich die 010er nehmen, die sind ohnehin dicker als ungeschliffene.
Im anderen Fall auch, man sollte sich die Sache nicht unnötig schwerer machen:)
 
Ich glaube, auf deinem Bild eine Trussrod-Abdeckung zu erkennen, also ja. Folglich wurde die Gitarre nach 1960 gebaut.

Das könnte auch eine Verfärbung sein, man sieht am Sattel keine Kante. Vielleicht bekommen wir noch ein Bild von vorne?
 
nene da ist nix oben dran ;)
ich hab jetzt erstmal die Thomastik Jazz Swing in 10 bestellt die hatschipu empfolen hat
 
Siehste! Also vermutlich kein Halsstab. Genau wie meine.

Die Thomastik haben tolle e- und h-Saiten, die besten die ich kenne. Die anderen Saiten sind ja Bandumsponnen, das ist evtl. ungewohnt für dich. Anfangs haben sie ziemlichen "Twäng", verlieren aber nach einiger Zeit ihre Brillanz. Und nach zwei, drei Tagen färben sie auch nicht mehr die Finger schwarz. :D Natürlich könnte man nach dem Besaiten auch mal mit einem weichen Tuch drüberwischen, aber naja …

Berichte mal wie's weitergeht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
upps, dann kommt Hopf auch noch in Frage:gruebel: (wär gut, wenn sich laquercracks dazu äußern würde)
Höfners aus den 50er hatten noch eine Celluloidbeschichtung auf der Kopfplatte.
Aber ich würde den Halsstab - im Falle dieser alten Schlaggitarren - eh nicht als soooo schrecklich wichtig ansehen. Diese alten Hälse waren unglaublich stabil, 3-teilig gesperrt, da war noch ein Streifen Hartholz (meist Buche) in der Mitte. Außerdem ist es sehr fraglich, ob die Stäbe überhaupt noch richtig funktionieren, jedenfalls bei meiner Atlantis - Baujahr 1961 -ist der festgerostet. Die oft üblen Saitenlagen werden dadurch verursacht, weil sich das Halsende in den Halsblock "einarbeitet", d.h. der Hals bekommt eine Schräglage, ist nicht wirklich krumm. Da nutzt auch ein funktionierender Trussrod nicht viel.:)
Beispiel Höfner1 BJ 58:
Beispiel 2 Klira Triumphator
 

Anhänge

  • Halsstreifen455A_resized.jpg
    Halsstreifen455A_resized.jpg
    22,6 KB · Aufrufe: 320
  • TriumATzerlegt21409.JPG
    TriumATzerlegt21409.JPG
    42,7 KB · Aufrufe: 334
  • TriumATHalstasch1406.JPG
    TriumATHalstasch1406.JPG
    36,3 KB · Aufrufe: 346
also die thomastik-saiten sind heute angekommen und das klingt schonmal deeeeeuuuuutlich besser als vorher! Danke für den tipp und alle antworten :great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben