Ringkerntafo im (Hybrid-)Verstärker überhitzt

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phibbo
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Hallo zusammen!

Ich habe einen LANEY LV 300 TWIN Gitarrenverstärker. Dabei handelt es sich um einen "Hybrid"-Verstärker mit einer Röhrenvorstufe (eine ECC83-Röhre) und einer Transistorendstufe.
Kürzlich wurde er beim Spielen plötzlich leiser bis nichts mehr zu hören war. Ich hab ihn dann lauter gedreht und es war tatsächlich wieder was zu hören, allerdings musste ich den Regler dafür schon seeehr weit aufdrehen. :confused:
Da das Problem nur in den beiden Drive Kanälen auftrat/auftritt und nicht im Clean-Kanal (der nicht über die Röhre verstärkt wird), dachte ich mir, dass es eben an der Röhre liegt.

Hab ihn aufgemacht und mir ist aufgefallen, dass es auch ein wenig verbrannt riecht; ich dachte das kommt von der Röhre. Allerdings musste ich dann feststellen, dass die Isolierung am Ringkerntrafo angefangen hat zu schmelzen!!

Jemand schon mal ein ähnliches Problem gehabt???
Woran kann das liegen, dass der Trafo so überhitzt?
Kann eine defekte Röhre dazu führen??
Oder meint Ihr, die Röhre hat damit gar nichts zu tun?
(Kenne mich damit nicht so aus und weiß daher nicht sicher, ob die Röhre in Ordnung ist oder nicht... bläuliches Leuchten oder Glühen an den Blechen konnte ich zumindest keins feststellen)
Aber falls nicht: komisch, dass nur die Drive-Kanäle leiser wurden und nicht der Clean-Kanal?

Ich hoffe, irgendjemand kann mir weiterhelfen :confused:

Vielen Dank im Voraus
Philip
 
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Zunächst mal die übliche Warnung: Wenn Du nicht weißt, was Du tust, solltest Du alle Arbeiten am Amp einem qualifizierten Techniker überlassen!
Zweitens: Kaum jemand wird jeden Amp bis in's kleinste Schaltungsdetail in- und auswendig im Kopf haben(auch wenn hier ein paar Leute im Forum unterwegs sind, denen ich das durchaus zutraue;)). Deshalb ist es ein netter Zug, zu solchen Anfragen das Servicemanual oder einen Schaltplan mit anzufügen. Ich hab das mal nachgeholt, leider ist das Manual etwas zu gross, deshalb musste ich es zippen.
Direkt kann man sich das SM hier downloaden:http://elektrotanya.com/laney_lv300-h-twin_sch.pdf/download.html
Heiss wird ein Trafo durch Überlastung - hier stellt sich die Frage, warum die Sicherung nicht reagiert hat. Die befindet sich laut SM in der Euronetzbuchse. Rausnehmen und prüfen, ob da nicht eine 5A Type drinsitzt, die für den 110V-Betrieb gedacht ist...
Der Ringkerntrafo hat mehrere Sekundärwicklungen, von welchen wohl eine stärker als vorgesehen belastet wird.
Bevor wir jetzt hier weiterschreiben: Wie sieht es mit Deiner elektrotechnischen Erfahrung und Deinen Messmöglichkeiten aus?
Den Amp solltest Du so keinesfalls mehr in Betrieb nehmen, auch nicht nach dem Motto "Mal die Röhre ziehen und sehen ob der Trafo immer noch heiss wird"!!!
 

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Nach einem Blick in den Plan bezweifle ich mal, daß die Röhre selbst die Ursache der Trafoüberhitzung sein kann.
Die Heizungen sind separat abgesichert, und die Anodenspannungen gehen über 100k Widerstände.

Denkbar wäre ein Fehler in der Gleichrichtung, zB durchgeschlagener / geplatzer Elko, was zunächst den Stromfluß erhöht, und zu diversen Überhitzungen führt, bis der Elko so heiß wird, daß er aufplatzt. Dabei geht die Anodenspannung in die Knie, die Verstärkung der Röhre sackt ab. Es könnte auch eine der Dioden 1N4007 durch sein. Also viel Messtechnik, und wir reden von ca 300V Spannung...
 
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Im Moment wissen wir rein NICHTS, ausser dass wohl der Netztrafo heiss wird. WELCHE der Sekundärwicklungen überlastet ist, kann uns nur eine Messung sagen.
Bevor wir uns in Spekulationen ergehen, warten wir doch mal auf eine Rückmeldung des TEs...
 
Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten! :)
Ja stimmt, an den Schaltplan hätte ich denken können, danke fürs hochladen Diamond Ave!
Ich studiere im 4. Semester Elektrotechnik, bin also nicht ganz unerfahren. "Professionelle Fachkraft" würde ich mich allerdings bei Weitem noch nicht nennen :D
Klar, Amp wird nicht mehr ans Netz gehängt, geschweige denn in Betrieb genommen, sicher ist sicher!
Ein Multimeter hab ich zur Verfügung, mehr aber leider nicht.
In der Euronetzbuchse sitzt die richtige T2A L Sicherung.
 
Da der Amp die Symptome in den beiden Drivekanälen hat und die vor Allem die Röhrenplatine gemeinsam nutzen, wird der Netztrafo vermutlich an einer der beiden dafür zuständigen Wicklungen überlastet. Die sind sicher nicht gerade großzügig dimensioniert, dafür aber deren Absicherungen auf der Röhrenplatine - 100mA für die zwei Triodensysteme der ECC83 ist viel...und 900mA für deren Heizung auch(bei 12Volt-Heizung zieht die so ~150mA).
Du kannst mal die Röhre abziehen und durchpiepsen, ausser den drei Heizungspins darf es gar keine Verbindung zwischen irgendwelchen Pins geben.
Eine Sichtprüfung der Röhrenplatine wäre der nächste Schritt(siehe biosolix' Post).
Wenn das nichts ergibt, wirst Du Dir einen Messadapter für die Pfostenleiste bauen müssen, mit der der NT auf die Platine gesteckt ist, und die Stromaufnahme der 12V und der 200V nachmessen. Auf der 200V-Schiene sollte die Stromaufnahme nur wenige mA betragen.
ACHTUNG: Bevor Du an der Röhrenplatine irgendwas tust, solltest Du die Hochspannungselkos(C21, C22 und C23) unbedingt vorher entladen!

Edit: Dabei zuerst nur die 12V verbinden und den Strom messen. Wenn der unter ~200mA liegt verbindest Du die 12V und mißt auf der 200V - Verbindung. Ohne die 12V Heizung fliesst sonst natürlich kein Strom durch die Röhre.
Ich hoffe, Dein Multimeter kann Wechselströme messen?
 
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