Gibt es vielleicht ungefähr irgendwelche Regeln, Punkte, Grundideen beim Rock'N Roll, die mir für die Fingersätze nützlich sein könnten?
Die gibt es schon, z.B. wird oft gesagt man sollte vermeiden, mit dem Daumen auf schwarzen Tasten zu spielen (manchmal muss man das aber). Oder Übersetzen (bei Abwärtsbewegungen) und Untersetzen (bei Aufwärtsbewegungen) immer mit Daumen und dem 3. oder 4.Finger (manchmal aber auch mit dem 2). Längere Finger (2,3,4) eher auf schwarze tasten, kürzere nicht (1,5), kann man aber auch nicht pauschal sagen. Dreiklänge kann man 1,3,5 greifen, aber auch 1,2,4 oder 2,3,5. Zum Thema Fingersätze gab es
hier schonmal eine diskussion. Oder
hier.
Du siehst das sind alles ganz schwammige Geschichten - für jedes Beispiel, das hier vorgeschlagen wird, werden sich zig Leute melden, die es genau anders machen würden. Es gibt keine universellen Fingersätze sondern immer mehrere Möglichkeiten, zwischen denen man im Einzelfall abwägen muss. Fingersätze hängen im wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
1. Deine technischen Fähigkeiten, persönliche Vorlieben und anatomischen Voraussetzungen (jede Hand ist anders in Größe und Beweglichkeit)
2. Die Art des Stücks (einfach, schwer, schnell, langsam, Läufe, Arpeggien oder Akkordvoicings, einstimmig, mehrstimmig, Klassik, Jazz, Rock...)
3. Aufführungsbedingungen und Instrument (Orgel, Keyboard, Flügel - spielt man alles anders)
Hebbel schrieb:
ich nehm eigentlich immer das was past, die fingersätze müssen so azussehen, dass du dir bei einem lauf z. B. nicht die Finger brichst. Die Läufe sollten bequem zu greifen sein... dann ist der Fingersatz schon der richtige ;-)
Das setzt voraus, dass man so gut spielt dass man eben mal so einen Lauf oder eine Akkordfolge mit verschiedenen Fingersätzen im Tempo durchklimpern kann um herauszufinden, welcher besser läuft. Man braucht viel Spielpraxis und Erfahrung, um zu wissen welcher Fingersatz in welcher Situation (für dich persönlich!) am besten ist.
davefriends04 schrieb:
Kann ja aber auch nicht sagen, verseht mir mal das ganze Buch mit Fingersatz bitte
Doch, genau das solltest du aber. Da du ja gerade anfängst (denk ich mal) und daher logischerweise noch keine Spielerfahrung haben kannst, würde ich an deiner Stelle - und das ist jetzt kein Witz - einen guten Pianisten oder Klavierlehrer bitten, dir das ganze Buch mit Fingersätzen zu versehen. Gute Fingersätze schreiben ist eine Kunst, die man nicht durch die Befolgung von ein paar Regeln lernen kann - es gibt einfach zu viele Ausnahmen und Sonderfälle.
Mein Klavierlehrer hat seinen Schülern damals auch oft Fingersätze geschrieben und er hat häufig Kombinationen gewählt, auf die ich selber im Leben nie gekommen wäre, die aber im endeffekt total super waren.
Später geht es dann automatisch, die Finger "suchen" sich den besten Weg intuitiv aber für den Anfang braucht man meiner Meinung nach professionelle Hilfestellung.
Ich würds an deiner Stelle so machen
