Rohrblattinstrument mit schiefen Zähnen?

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Mr Curtain
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Kann man ein Rohrblattinstrument mit schiefen unteren Schneidezähnen spielen? Beim Ansatz wird ja anscheinend die Unterlippe über die unteren Schneidezähne gezogen. Was aber, wenn die schief sind, also manche Zähne vor und andere zurück stehen? Ist es ein Problem, wenn es keine gerade Zahnreihe gibt?
 
Eigenschaft
 
Klar, es gibt auch Engländer, die spielen ........ Böses Klischee, war natürlich nicht so gemeint, Übereinstimmungen mit realen Personen sind rein zufällig ... :D

Nein, im Ernst, es geht wirklich, habe es schon häufig gesehen. Je nach Grad der Schiefe muss man rum probieren, dass es nirgends drückt, der Ansatz trotzdem korrekt erlernt wird und nicht eventuell eine Fehlstellung sogar gefördert wird.
 
Die Zähne waren schief, wurden im Jugendalter per Spange korrigiert und waren dann gerade. In den Jahren nach Abschluss der Behandlung wurden die Zähne wieder schief. Am Ende sah es ziemlich so aus, wie zuvor. Der Kieferorthopäde hat mir dann vorgeschlagen, noch mal eine Behandlung zu machen. Ich habe dann gefragt, ob das für den Zahnerhalt wichtig sei. Er meinte, es sei eine kosmetische Angelegenheit. Weil es schon mal nicht geklappt hatte, habe ich auf weitere Behandlung verzichtet. Bin auch mit schiefen Zähnen durchs Leben gekommen. Jetzt war ich zum ersten Mal an dem Punkt, dass ich mich frage, ob es eine Rolle spielt.

Gruß Mr Curtain
 
Wenn ich mich recht erinnere, kann man beim Saxophon die Lippe auch vorwölbenderweise ans Blatt bringen, ohne sie über die Zähne zu ziehen. Das wäre dann eben nicht der "klassische" sondern der "moderne" Ansatz.

Gruss, Dietliab
 
Ja, korrekt. Beim Saxophon ist der inzwischen übliche Ansatz, dass man die Lippen nicht über die Zähne zieht, sondern "vorstülpt". Dann sollten die Zähne natürlich nicht am Blatt anstossen, sonst quietscht es fürchterlich :weep:
Die oberen Schneidezähne liegen leicht auf dem Mundstück an - aber auch hier: nicht beissen! Bei richtigem Ansatz werden die Zähne eigentlich nicht belastet. Achtung: Das gilt für ein Saxophon, nicht notwendig für andere Rohrblattinstrumente. z.B. der Klarinetten-Ansatz ist deutlich anders!
Wenn Du konkret am Saxophon Interesse hast: Such Dir einen guten Lehrer in der Nähe und lass Dir den richtigen Ansatz zeigen. Ich denke, Du spürst recht bald, inwieweit das Spielen für Deine Zähne belastend ist.

Grüße,

Kokopelli
 
ich hab auch keine besonders graden Zähne - aber ich spiele seit 1996 Klarinette und Sax. Mein Dirigent hat sogar unterschiedlich lange untere Schneidezähne - also die bilden keine gerade Linie - und der spielt scheinbar auch ohne Probleme...

Aber soll ja auch so "Hilfsmittel" geben... Schienen oder einfache Zahnschondinger - sorry, mir fällt der Name für sowas leider grad nicht ein...
 
Grundsätzlich sind "schiefe" Zähne absolut kein Hindernis Saxophon oder auch Klarinette zu spielen.
Ich habe da in meinen langen Jahren Praxis schon Beispiele erlebt wo ich dreimal hingucken musste, weil ich nicht glauben konnte, dass man mit solch einem Gebiss überhaupt einen Ton hervorbringen kann -aber es ging und in vielen Fällen sogar sehr gut.

Ich würde dir auf jeden Fall, zumindest für den Anfang, zu einem Lehrer raten. Damit meine ich - man möge mir dies verzeihen - keinen guten Musiker aus dem Musikverein oder ähnlichem der jetzt auch Unterricht gibt, sondern einen Lehrer der seine Ausbildung an einer Musikhochschule, Berufsfachschule für Musik etc. abgeschlossen hat oder einen ähnlich qualifizierten Abschluß hat. Er ist in der Regel in der Lage auch bei etwas schwierigeren Problemen weiterzuhelfen.

Ein falscher oder fehlerhafter Ansatz führt meistens früher oder später zum Frust, man kommt einfach nicht mehr weiter und es folgt oft die Suche nach "besserem Material" - gefühlte 100 Mundstücke werden ausprobiert usw. letztendlich vergebens.

Einen falschen Ansatz später zu korrigieren ist schwierig und dauert und ohne Hilfe eigentlich nicht sonderlich erfolgreich.
Hier würde ich lieber ein paar Euro am Anfang für einen guten Lehrer investieren.

Ich wünsche viel Erfolg

atrofent
 
Danke für die ermutigenden Tipps.
 
hi!

um die lippen zu schonen, musst du nicht gezwungenermaßen den modernen ansatz nutzen.
ich habe z. b. im laufe der jahre scharfe kanten an den unteren schneidezähnen entwickelt und bei stundenlangem spielen kann das durchaus unangenehm werden.

dafür benutze ich (allerdings nur, wenn ich lange spielen muss) sowas hier:

http://www.session.de/Arnolds-und-Sons-Lip-Ease-Teeth-Cushion.html

das ist eine art beißschutz. eine folie, die sich etwas wachsig anfühlt, man schneidet ein stück von der rolle ab (das ist in diesem fall auf vorrat) und faltet es passend für sich zusammen, dass es über die betreffenden zähne reicht und gut hält.
nimmt man es nur einfach, ist es etwas "gefühlsechter", hält aber dafür nicht so lange, ich falte es meist doppelt. dann noch einen knick rein, dass das teil wie ein sattel über den zähnen liegt und fertsch. bin damit immer gut zurechtgekommen und es hilft wirklich und hält auch gut, da die folie die form beibehält und sich gut anpasst.

alles liebe :)
 
Ja, genau, sowas meinte ich! Werd ich mir evtl auch mal zulegen... bei der Es-Klari (und nur bei der) krieg ich nach so 3-4 Stunden spielen auch Probleme. Ich hab irgendwie scharfe untere Schneidezähne, das tut dann mit der Zeit schon ziemlich AUA!
 
"Moderner" und "klassischer" Ansatz sind ja nicht die einzigen beiden Möglichkeiten, dazwischen gibts alle erdenklichen Abstufungen. Fast niemand spielt, ohne dass die unteren Schneidezähne die Lippe berühren... wenn ich mir das so durchdenke, kann ich mir auch kaum vorstellen, dass man so einen stabilen Ansatz hinbekommt.

Daher habe auch ich mit meinen schiefen unteren Schneidezähnen Probleme, wenn ich viel spiele. Ich habe daher auch lange mit Schutz über den unteren Schneidezähnen gespielt (wasserfestes Zigarettenpapier oder Kaffeefilter)... obwohl ich eher modern spiele. Ich bin aber dann wieder davon abgekommen, weil ich bemerkt habe, dass ich, wenn ich die Möglichkeit habe, anfange zu "beissen". Also die Kraft eher aus dem Kiefer als aus der Lippe zu beziehen. Das wollte ich vermeiden, also habe ich den Schutz wieder verworfen. Hin und wieder schmecht zwar das Blatt ein bisschen nach Blut aber gut... der Sound ist's mir wert. ;)
 
Dass es wirklich weh tut, das Problem hab ich nur bei der Es-Klari, wenn ich so 4 oder mehr Stunden Bierzelt spiele und nicht zwischendurch aufs Sax wechseln kann, aber so aufgebissen dass es geblutet hat, das hab ich noch nicht geschafft.
Die zwei Aufnahmetage (mal ca. 9 und mal ca. 5 Stunden) dagegen haben mir am Tenor gar nix ausgemacht... Ich glaub, ich beiß bei der Es-Klarinette einfach zu sehr :( bei der B hab ich das nur ganz selten mal, dass mir die Unterlippe weh tut.
 

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