Rückkopplungsunempfinliches Gesangsmikro

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Steeldriver
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Hallo zusammen!

Wir proben mit unserer Rockband in einem sehr kleinen Proberaum.
Das Gesangsmikro (dynamisch, 20 Euro) direkt ins Mischpult und über die Endstufe auf die großen PA-Boxen im Raum.

Wenn wir mit der Gesangs-Lautstärke an die Rückkopplungsgrenze gehen, kommt man stimmlich nicht gegen die Band an. Der Sänger schreit sich die Stimmbänder raus, und hört sich trozdem kaum selbst.

Ein Shark Destroyer von Behringer hat auch nicht viel gebracht.

Daher meine Frage:
Kann mir jemand ein spezielles rückkopplungsunempfindliches GesangsMikro empfehlen?
Was könnten wir sonst noch ausprobieren um die Rückkopplungen zu killen?
Z.B. spezielle Mikro-Vorverstärker, Monitore, u.s.w.

Gruß Mario
 
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Moin...

Erstmal ist wohl jedes professionelle Gesangsmikrofon rückkopplungsunempfindlicher als ein 08/15-Grabbeltisch-Mikro. Es gibt einige spezielle Kandidaten, die diesbezüglich besonders "robust" sind (z.B. der Klassiker SM58), die klingen allerdings oft auch etwas muffig.
Ich würde in der Liga von 70-150EUR mal ein paar Mikros antesten und das nehmen, was am besten zu der Stimme des Sängers passt. Einige typische Vertreter, die in die engere Auswahl kommen könnten, finden sich hier im Forum in diversen Threads, einfach mal nach "Gesangsmikro" suchen.

Feedbackdestroyer sind keine Wunderwaffe, mit denen muss man umzugehen wissen, auch wenn die Werbung anderes verheißt. Auch dazu gibt es hier diverse Threads. Vor allem taugt der Shark IMHO aber nicht für 5 Cent. Da gibt es selbst von Behringer deutlich bessere, die richtig guten (Sabine z.B.) kosten aber nicht umsonst richtig Schotter.

Das erste was ihr probieren solltet, ist eine andere Aufstellung der Boxen und/oder des Mikros. Da kann man leider pauschal keine Tipps geben, das hängt zu sehr von den Gegebenheiten im Proberaum ab. Und natürlich versuchen, den Rest leiser zu bekommen (was nicht unbedingt leiser spielen bedeuten MUSS, auch da spielt die Aufstellung im Raum eine große Rolle).

Vorverstärker sollten am Klang (und damit an der Rückkoppelempfindlichkeit) eigentlich gar nichts machen, von daher macht euch um den Punkt mal erst keine Gedanken. Die Boxen kommen da schon eher als Störenfriede in Betracht - wenn das billige Piezoquäken sind, neigen die naturgemäß eher zum koppeln als vernünftig abgestimmte Systeme.

Und schlussendlich kann man versuchen, die Raumakustik zu verbessern, indem man die Wände bedämpft (bitte keine Eierpappen, das ist Voodoo!) - Stichwort "Proberaumakustik", auch dazu finden sich im Forum diverse Ideen...

Jens
 
Danke für die Tipps,
ich werd jetzt erst mal das sm58 anschaffen, und dann sehen wir weiter.

PS: Natürich haben wir Eierpappen an den Wänden (und sogar an der Decke).

Mario
 
Steeldriver schrieb:
ich werd jetzt erst mal das sm58 anschaffen, und dann sehen wir weiter.

Bevor du das tust, solltest du im Musikgeschäft noch ein paar Konkurrenten antesten und dich zuallererst nach dem Klang richten! Das 58er war nur ein Beispiel; in der Liga findet man heute viele bessere (und sogar billigere) Mikros, die ähnlich unempfindlich sind.

Jens
 
Hi -

sehr laut geht: Shure Beta 57 (ja 57 - bündelt wahrscheinlich noch stärker als das 58) - ja, für Gesang.

DAP Beta 57 = Klon vom Shure, der genauso (!) klingt und genauso (spät) koppelt. Kostet aber nur 45,- statt 145,-! (einziges Manko: Griffgeräusche k l e i n wenig mehr).

Hab das Beta 57 für Gesang (hab auch noch andere, z.B. SM58, EV 757, MD 421, Behringer, Samson, ...). Denke, es geht für agressiven Rock sehr gut, da es selber durchsetzungsfähig ist und wie gesagt spät koppelt.

- meine 2 Cents -
Michael Koeppen
 
@Michael: man sollte aber dazusagen, dass die 57er (das alte SM wie auch das Beta) eigentlich Instrumentalmikros sind, also gedacht für Gitarrenamp/Snare/Bläser etc.

Natürlich kann man darüber auch singen, wenn man einen ganz speziellen mittenlastigen Sound haben möchte (Lenny von Motörhead z.B. benutzt eins), als allgemeiner Tipp in puncto Gesangsmikros fällt es aber eigentlich raus. Die von dir schon angesprochenen Griffgeräusche sind ja schon das erste Zeichen dafür, dass wir es nicht wirklich mit einem für Gesang gedachten Mikro zu tun haben.

Nur so als Ergänzung...

Jens
 
Hi Jens -

die 57er sind gegenüber den 58ern nicht "mittenlastig". Die Kapseln sind jeweils identisch. Daß die einen als Gesangsmics, die anderen für Instrumental angeboten werden, hat andere Gründe, z.B.
- (etwas) stärkere Bündelung der 57er durch Korbform
- SM 58 mit eingebautem Popschutz gegenüber SM57
Das Beta 57 hat allerdings ebenso einen (effektiven) eingebauten Popschutz. Sein Unterschied zum Beta 58 ist wirklich nur die Korbform.
Etliche Rockbands singen über Beta 57.
Über SM57 kann man auch sehr gut singen. Ist noch crisper als das 58.
Ploppt etwas, da kein Schaumstoffkorb. Kann man aber durch Singtechnik ausgleichen.
Es gibt Rocksänger, die über SM57 singen. Mir gefällt's vom Sound her als Vocalmic in der Rockmusik recht gut - und ich nenne auch nch andere Livemics mein eigen.

Ach so, und die Shure's haben alle extrem wenig Griffgeräusche. Namentlich das SM57 hat extrem wenig Griffgeräusche und ist ebenfalls extrem rückkopplungssicher, auch nach 35 Jahren noch!
Die Griffgeräusche haben die DAP's, aber nur im A/B-Vergleich zu merken.

Probieren geht über Studieren.

Michael
 

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