Saiten verstimmen sich trotz festgeklemmtem Floyd Rose

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Hi,

ich spiel zwar schon eine Weile, aber hab noch nicht lange ein Floyd Rose, daher mal die Frage als Einsteiger. ;)

Ich habe die Saiten jetzt das erste Mal seit Kauf gewechselt und die Stimmung auch mit Festklemmen hinbekommen. Dann mit den Finetune Schrauben gestimmt und gespielt. Soweit, so gut. Aber wenn ich die Gitarre dann nach ein paar Tagen nehme und mit den Schrauben nachstimme beeinflusst sich das immer noch. Sprich, ich stimme durch, spiele 20 min, stelle fest dass die g-Saite nicht genau passt und stimme sie nach. Dann ist die h-Saite und die d-Saite auch wieder etwas verstimmt. Also so, wie wenn man nicht festgeklemmt am Headstock stimmen würde, nur schwächer.

Mache ich was falsch? Ist das einfach so? Bin über jeden Tipp dankbar. Ansonsten muss ich das Teil wohl mal im Laden vorbeibringen und einstellen lassen.

Vielen Dank!
 
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hast du die Saiten beim Aufziehen etwas gedehnt? Wenn nein ist das völlig normal, gibt sich aber mit der Zeit.
 
Hi Murenius,

beim Spielen wird durch das Anzupfen an den Saiten gezogen. Dadurch dehnen sich die Saiten, was mit der Zeit in einer etwas tieferen Stimmung resultiert. Sind die Saiten neu (wie in Deinem Fall) wirkt sich das Stärker aus als bei "eingespielten" Saiten. Mit der Zeit sollte sich das Problem also von selbst erledigen. Auch das Material spielt natürlich eine Rolle, evtl. auch die Halsspannung.

Du machst also wahrscheinlich nichts falsch.

Gruß
Ted

Edit: Fantus war schneller.
 
Wie oben schon gesagt, lassen Saiten mit der Zeit etwas nach. Bei ganz frischen Saiten ist das noch besonders extrem. Nach dem Aufziehen der Saiten ist es wichtig, dass Du sie mal ordentlich vordehnst, bevor Du den letzten Stimmvorgang am Kopf durchführst und die Sattelklemmen anziehst.

Bei frei schwebenden Tremolos wie das FR beeinflusst das Stimmen einer Saite immer auch alle anderen Saiten, weil die ja gemeinsam am selben Tremoloblock ziehen. Mit den Sattelklemmen hat das nichts zu tun. Stimmst du eine Saite hoch, werden die fünf anderen immer auch ein bisschen tiefer. "Nur mal eben eine Saite nachstimmen" gibt es beim FR quasi nicht, du musst immer alle Saiten prüfen und so lange nachstellen, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat.
 
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Vielleicht hast Du sie auch nicht fest genug geklemmt - an den Böckchen, am FR selbst. Könnte sein, dass sie immer ein wenig rausrutschen, ab einem gewissen Zug...

Greetz,

Blake
 
Handwerker hat es bereits perfekt erklärt:
Bei einem Floyd Rose werden immer alle anderen 5 Saiten verstimmt, wenn man eine nachstimmt. Stimmt man die eine Saite höher, werden alle anderen tiefer, stimmt man eine tiefer, werden alle anderen höher. Auch mit zugeschraubten Klemmblöcken.

Da bringt auch kein Dehnen der Saiten oder ähnliches was. Das ist ganz normal und auch logisch bei einem FR. Deswegen ist das Stimmen und Nachstimmen mit einem FR ja auch so mühsam im Gegensatz zu Tune-o-matic Bridges.
 
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Zu den Erklärungen von @Handwerker und @LongLostHope ist nur noch ganz wenig hinzuzufügen: Warum verstimmen sich die anderen Saiten, wenn man eine einzelne nachstimmt?

Stell Dir den beweglichen Tremoloblock vor. Stimmst Du jetzt beispielsweise Deine g-Saite etwas höher, erhöht sich ihr Saitenzug. Dadurch klappt der ganze Block ein klein wenig nach vorne, er wird quasi von der höher gestimmten Saite "nach vorne gezogen".
Das bewirkt aber wiederum, dass die anderen Saiten etwas an Zug verlieren, weshalb sie durch das Höherstimmen einer einzelnen Saite dann tiefer werden.
Das kann eine ganz schöne Stimmorgie werden. :confused1:
 
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Deswegen ist das Stimmen und Nachstimmen mit einem FR ja auch so mühsam

Man nennt die Dinger nicht umsonst "freudlos" :D

Bei den ersten 3-4 Stimmversuchen ist das nach neuen Saiten relativ normal. Aber dann sollte es auch gut sein. Wenn es ein Dauerzustand ist, bin ich bei Blake. Dann sind die Saiten im Floyd nicht fest genug geklemmt oder sitzen im Klemmsattel nicht richtig (fest).
 
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Pie-314 hat es wunderschön erklärt.
Es ist definitiv immer(!) so bei Floyd Rose Systemen und hat rein gar nichts mit dem Klemmsattel oder dem Alter der Saiten zu tun.

Es ist einfachste Physik, dass der FR Block beim erhöhen des Saitenzugs (durch Höherstimmen einer Sitae) etwas nach vorne kommt und dadurch alle andern Saiten tiefer gestimmt werden und anders herum. Das liegt in der Natur der Sache bzw. des Systems ;)
 
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Vielen Dank, das beruhigt mich. Es ist ja auch nicht unspielbar dadurch, sondern hat mich nur verwundert, da das Gitarrenbuch aus dem ich die Stimm/Festklemmanleitung hatte das so formuliert, dass man denken kann, wenn erstmal gestimmt und festgeklemmt ist hätte sich das Problem erledigt. ;) Die Saiten sind übrigens gedehnt worden und mit dem "jetzt" meinte ich, dass ich das vor so 7 Tagen gemacht habe. :D
 
Wenn du erst festklemmst wenn das Ding quasi perfekt gestimmt ist, dann dürften es ja auch nur noch Minimalitäten sein, die du mit den Feinstimmern nachstimmen musst. Und dann ist der Effekt ja auch nur sehr gering.

Das tolle an (guten!) Floyd Rose Systemen ist ja eben, dass sie sich praktisch kaum verstimmen im Alltag und man eben auch mit dem Tremolohebel machen kann was man will ohne dass es sich groß verstimmt.

Meine Les Pauls sind beispielsweise nach einem Transport immer ziehmlich verstimmt. Meine FR Gitarren kann ich auch nach nem Tag im Transporter aus dem Koffer nehmen und sofort losspielen ohne groß nachzustimmen.
 
Wenn du erst festklemmst wenn das Ding quasi perfekt gestimmt ist, dann dürften es ja auch nur noch Minimalitäten sein, die du mit den Feinstimmern nachstimmen musst.
Das finde ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht mal. o_O
Wenn ich meine Ibanez "perfekt" gestimmt habe und dann danach an der Kopfplatte die Verschlüsse zuschraube, dann sind die Saiten wieder hörbar zu hoch.
Also versuche ich vor dem Locking die Saiten immer erst etwas zu niedrig zu stimmen, sodass dann über die Feintuner wirklich nur noch wenig nachgestimmt werden muss. Irgendwie lästig. :-D

Da ist mir meine Les Paul schon deutlich lieber, aber das ist freilich nur Geschmackssache. :)
 
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Wenn ich meine Ibanez "perfekt" gestimmt habe und dann danach an der Kopfplatte die Verschlüsse zuschraube, dann sind die Saiten wieder hörbar zu hoch.

So verhält sich jede Gitarre die ich hier hab und ein Floyd Rose hat, jo.

Und auch das mit dem verstimmen nach paar Tagen hat jede davon. Meine Gitarren mit FR verstimmen sich sogar wenn sie die Temperatur ändern wenn ichsie 10 Min am Bauch hab... Und genau das ist der Grund warum ich sage das ein uraltes Strat Tremolo, floating eingestellt, besser hält als jedes Floyd Rose (das mir begegnet ist). Warum die öffentliche Meinung genau gegengesetzt ist frag ich mich schon länger.


Bissl OT:

Ich weis das mir das viele nicht glauben aber ich kann es nur beweisen wenn man mich besucht und sich es selber anschaut. Warum ich da immer Beschimpfungen höre, k.P, ist mir aber egal.

Meine Strat verstimmt sich auch nach 1 oder 2 Wochen nicht. Die Tuner lange ich nur an wenn die Saiten gewechselt werden. Unglaublich? Aber wahr und das schafft jeder wenn er es richtig einstellt. Das hätte ich mit noch keinem FLoyd geschafft.

Ich denke ein Grund warum viele denken das die Strat Trems sich so verstimmen liegt daran das sie sofort am Tuner drehen wenn sich eine Saite schräg anhört anstatt mal am Tremolo Arm eine winzige Bewegung zu machen und die Saite so wieder in Stimmung zu bekommen. Aber das geht hat nicht wenn man sein Trem aufliegend einstellt.

Wenn Nut passt und geschmiert ist, der String Tree nicht zirpt, etwas Schmiermittel auf den Reitern ist und die Federn richtig eingestellt sind verstimmt sich keine Strat. Weder meine 350 Euro Squier noch die 700 Euro Mexiko Strat.
 
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Warum die öffentliche Meinung genau gegengesetzt ist frag ich mich schon länger.

Weil es einfach den Erfahrungen der meisten entspricht. ;)
Also meine beiden FR Gitarren sind so stimmstabil dass ich teilweise Wochenlang nichts nachstimmen muss. Auch nach Transporten etc nicht. Selbst große Temperaturschwankungen (Tag im Auto im Winter oder Hochsommer) machen da wenig bis nichts aus. Das hatte ich mit noch keiner nicht-FR Gitarre ;)

Spreche aber hier ausschliesslich von perfekt eingestellten Original Floyd Rose Systemen. Mit anderen Herstellern und Modellen hab ich keinerlei Erfahrungen. Aber ganz pauschal würde ich sagen: Wenn ein FR System nicht sehr stimmstabil ist, dann stimmt was nicht. Dann ist das System entweder qualitativ minderwertig, ist schlecht eingestellt oder hat nen Macken.

Der Effekt dass alle Saiten ein kleines Bisschen höher sind nach dem zudrehen der Klemmblöcke ist ganz normal. Aber wenn man das weiß, kann man dem, wie eben gesagt durch absichtliches zu tief stimmen ja perfekt entgegenwirken. Ich gehe irgendwie davon aus dass solche Effekte jedem mit einer FR Gitarre bewusst sind und er auch dementsprechend mit ihr umgeht.

Aber trotz allem:
Ich werde keine FR Gitarren mehr kaufen weil ich das System quasi nicht verwende und das Saitenwechseln und Einstellen mit einer Tune-o-matic einfach viel einfacher ist.
 
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Ich kann LongLostHope zu 100% bestätigen. Ich habe gerade meine Ibanez Roadking II RG440 mit Edge-FR aus dem Koffer geholt. Darin habe ich sie vor etwa 3 Monaten verstaut, mit "gut abgehangenen Saiten". Das Teil war sofort spielbereit, nur waren alle Saiten gleichmäßig leicht höher, vielleicht eine viertel Drehung der Finetuner. Wildes Herumgeeiere am Jammerhaken ändert daran auch nichts.

Ich bin nach wie vor begeistert von diesem alten Schätzchen (1986). Dass sie jetzt ein viertel Jahr im Koffer gelegen hat, liegt einfach daran, dass FR nur spaß macht, wenn man es wirklich benutzt. Für meinen Stiel ist die TOM einfach angenehmer und passender.
 

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