Saitenspannung und die Saitenlage bei Konzertgitarren

B.B
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Hallo liebe Konzertgitarrenexperten.

Um meine stilistische Bandbreite in Sachen Gitarrenspiel zu breichern , habe ich begonnen mich mit klassischem Gitarrenspiel zu beschäftigen. Dazu habe ich die alte Höfner ( eine brauchbare , aber nicht wirklich besonders gute ) Klassikgitarre wieder ausgegraben , auf der ich damals gelernt habe , aber dann schnell zur E-Gitarre "abgewandert" bin .

Ich bin mir nicht mehr sicher wie die Saitenlage einst war, aber ich glaube mich zu erinnern dass sie schon mal niedrigen war. Momentan sind wir da bei circa 6mm . Ich bin mir schon drüber im klaren dass tendenziell bei klassischen Gitarren da etwas höhere Saitenlagen üblich sind, finde dass aber doch etwas viel

Jetzt hat ja so eine Klassische Gitarre keine Halsspannstab. Bleibt einem da nur die Möglichkeit gegebenenfalls die Stegeinlage runterzufeilen ?

Wenn ich bei der Steelstring Aktusik oder einer E Gitarre die Saitenstärke wechsle , passe ich das ja auch über den Halsstab an. Sind die Saitenstärkenunterschiede ( Light, Medium , Hard- Tension etc. ) bei Klassikgitarren da nicht so groß, dass es zu eine Unterschiedlichen Saitenlage kommt ? Oder sind die Gitarren ab Werk sogar auf eine bestimmte Saitenspannung optimiert ?

grüße b.b.
 
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Da zieht i.d.R. nicht allzuviel am Hals. Daher ist die Sache mit dem Halsstab eher zweitrangig. Moderne Nylons haben einen Stab, aber der wird nicht verwendet Zugunterschiede zu kompensieren, sondern den hals auf die Bedürfnisse des Spielers einzustellen.
Wenn da zu viel Zug auf der Gitarre ist, wölbt sich zuerst die Decke und dann geht der Steg hoch, bevor der Hals die Banana macht. Nylons sind hald nicht so zugstark.
Das weichere und dickere Material schwingt aber auch weiter aus als eine dünne und stark gespannte Stahlsaite. Daher ist die Saitenlage bei einer Nylon natürlich um ein mehrfaches höher als bei Stahl. 6 mm wären mir aber auch zu viel. Mach den Linealtest, der sagt Dir, ob die Gitarre strukturell noch im grünen Bereich ist.
 
Hi B.B.,

Bin reiner Klassikgitarrist. 6mm ist schon grenzwertig.Als Standard sind bei E 4mm-5,5mm und bei e eher 3,5-4,5mm normal.

Bei Klassikgitarre kannst du eigentlich nur den Steg runter feilen, sollte man aber vorsichtig machen nicht das es scheppert. Als Faustregel gilt 2mm weniger am Steg bringen am 12. Bund maximal 1mm.

Wenn der Winkel wo die Saite abknickt hinter der Einlage zu flach wird ( kleiner 6°) übt die Saite zu wenig Druck auf den Steg aus und der klang leidet in der Regel.

Ern wenig kam auch noch die Verwendung eines Saiten Satzes mit niedrigerer Spannung bringen.

Ansonsten sollte von der Seite her gesehen die Krümmung des Halses nicht anders als bei E .Gitarren sein.

Wenn das nicht reicht, gibt's nur die Möglichkeit dad Griffbrett beim Gitarrenbauer richten lassen oder den kompletten STEG abnehmen zu lassen und flacher neu fertigen zu lassen.
Dürfte sich aber bei der Gitarre eher nicht lohnen.Ca. 300-500 €.
 
Hi B.B.,


Ern wenig kam auch noch die Verwendung eines Saiten Satzes mit niedrigerer Spannung bringen.


Dürfte sich aber bei der Gitarre eher nicht lohnen.Ca. 300-500 €.

Naja, eigentlich bevorzuge ich vom Gefühl eher die Saiten mit mehr Spannung. Aber offenbar sind die Unterschiede da wohl auch nicht so groß .

Finanziell lohnt es sich wohl kaum da was reinzurichten . Es ist ja nicht so , dass sie überragend klingt. Ich fürchte fast , dass sich der Hals über die Jahre ein bischen verzogen hat.

Da wird wohl langfristig mal was vernünftiges angeschafft werden müssen.

grüße b.b.
 
Hallo B.B.

Für den Wiedereinstieg wird's ja vielleicht erstmal gehen. Wenn du zu Beginn einfaches Repertoire spielst, findet das ja meist in den ersten 5 Lagen statt. Da ist die Saitenlage ja meist noch erträglich.

Wenn du später anspruchsvollere Stücke in Angriff nimmst, kauft man sich dann eh was besseres.
 
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Ja klar. Zwar ist momentan die Finazlage schlecht, aber darauf wirds wohl hinauslaufen.

Die Sache ist die , dass die linke Hand eigentlich ziemlich fit ist. Schwierigkeiten bereitet ( noch ) eher die Rechte .

Bis man ein gutes Tremolo beisammen hat vergehen wohl zwei drei Jahre ;)

grüße b.b.
 
Also mir wären 6mm viiiiiel zu hoch.
Meine Haupt-Nylon liegt knapp über 2mm. Allerdings verzichte ich da bewusst auf etwas Dynamik nach oben, und zum schrammeln ist die auch eher schlecht..
Dafür kann man halt auch in hohen Lagen noch wirklich bequem spielen.
Mit der Stegeinlage muss man gucken, wie weit man da was verändern kann. Ist halt immer im Verhältnis 2:1.
Sprich: wenn du deine Saitenlage 2mm senken willst, müsstest du die Stegeinlage 4mm senken, was meist nicht möglich sein dürfte.

Bis man ein gutes Tremolo beisammen hat vergehen wohl zwei drei Jahre ;)

Das ist extrem eine Frage der richtigen Übung und Regelmäßigkeit. Zwing dich am Anfang seeeehr lange, seeeeeeehr langsam zu spielen.
Wirklich absolut Zeitlupe, immer alle Finger vorbereiten, möglichst kurze Bewegungen. Ruhig über mehrere Wochen, und dann kontinuierlich das Tempo steigern.
Ich hab Tremolo innerhalb weniger Monate, von wirklich langsam auf ~14 Anschläge pro Sekunde (auf gleichbleibender Saite) gebracht.
Dann hab ich mehrere Monate kein Stück mit Tremolo gespielt, und kann quasi wieder neu anfangen ;-)
Das ist (für mich) schon wirklich eine Extrembewegung, die kontinuierliches Üben braucht, um bereit zu sein.
 
Das Thema ist zwar alt, aber es kommt ja sicher noch öfter vor, daher belebe ich mal den alten Fred.

Also bevor der Gitarrenbauer für mehrere hundert Euro an einer 20 Euro Gitarre rumfräst, gibt es noch diese einfache Möglichkeit für Heimwerker.

Den Steg nur stellenweise 'einkerben' (Drehmel mit Schleifaufsatz), vorzugsweise dort wo die Saiten laufen und so tief wie die Nut für die Stegeinlage war. Die Stegeinlage wird dann nur zwischen den Saiten gehalten um ein Maximum an Tiefe zu gewinnen, kann aber dennoch nicht weg. Dann die Saiten nach unten durch die Decke legen (extra Bohrung hinter der Stegeinlage) und dann erst durch den Steg (hinten). Der Kupferdraht im Bild ist meine Stegeinlage (da kann man sicher auch mit anderen Materialien experimentieren) und ich habe ca. 7mm an Höhe gewonen. Ganz nebenbei wird auch der gesamte Steg fest an die Decke gezogen und die Schwingungsübertragung ist sehr direkt.
Das rettet so manche Gitarre vor dem Scheiterhaufen!
Das Foto zeigt meine alte Tante MUSIMA M5 von 1984 mit Bananenhals aus Buche. Daß der Hals verzogen ist, ist meine Schuld, um mal Musimas nicht generell unter Vedacht zu stellen. Sie ist nicht mehr konzerttauglich aber sehr gut spielbar mit einem Saitenabstand bei knapp unter 4mm.

musima-steg.jpg
 
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