Saitenstärke und Zugkraft bei Drop-Tuning (C# bzw. C)?

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Wahrscheinlich gabs schon hundert ähnliche Threads aber ich hoffe ihr habt trotzdem ein paar gute Tipps für mich.

Ich brauche mal wieder neue Saiten für zwei Gitarren und bei der Gelegenheit hab ich mir mal etwas mehr Gedanken über die Saitenstärke gemacht, weil ich bei meinen Gitarren oft umstimme zwischen verschiedenen Drop-Tunings und zu dem Problem komme, dass die Saiten beim runterstimmen schnell zu weich werden.
Also etwas festere Saiten nehmen als bisher.

Die erste Gitarre ist eine Les Paul Kopie (24.75" Mensur) und soll künftig auf Drop C# gestimmt sein hauptsächlich. Bisher hatte ich 10-52 (Light Top Heavy Bottom) drauf und damit eher Drop D gespielt. Das passt auch soweit ganz gut nur wenn ich dann auf Drop C# oder gar Drop C runterstimme wird es doch sehr sub-optimal.

Jetzt habe ich z.B. einen Satz von Cleartone gefunden, der augenscheinlich speziell für Drop C# gedacht ist. (Monster Heavy Drop C#). Wenn ich die Saitenstärken aber in einen Rechner für String-Tension reinschmeiße (habe 4-5 verschiedene probiert) kommt mir das komisch vor. Die oberen 3 Saiten so wie die tiefe E bzw. C# Saite haben laut dem Rechner alle eine Zugkraft von ca. 22lbs. Aber die 4. und 5. Saite haben dann eine Zugkraft von ungefähr 32-35lbs. Das kommt mir aber sehr hoch vor...

Eigentlich so vom Gedankenspiel und meinen bisherigen Erfahrungen hätte ich jetzt gedacht das für mich ein Set ideal wäre, dass auf den tieferen 3 Saiten so ca. 20-22lbs und auf den höheren Saiten eher so 16-18lbs hat. Halt für tightes Rhythmus-Spiel und angenehme Bends für Lead-Parts. Und insgesamt eher etwas auf der härteren Saite, damit auch nach Drop C runterstimmen noch spielbar ist.

Meine Hauptfrage ist eigentlich Folgende: Gibt es einen Grund warum man für die 4. und 5. Saite eine deutlich höhere Zugkraft wählen sollte als für die anderen Saiten?
Bei meinem aktuellen 10-52 Satz ist es halt auch so, dass die A und D-Saite deutlich höhere Tension haben als die tiefe D-Saite, aber das hätte ich jetzt halt darauf geschoben, dass der Satz auch nicht unbedingt speziell für Drop Tunings konzipiert wurde. Der oben genannte Cleartones Drop C# Satz ist dies aber augenscheinlich schon und hat trotzdem das selbe Verhältnis zwischen tiefer Saite und 4. und 5. Saite? Cleartones hat auch noch einen Drop D Satz der auch quasi genauso abgestimmt ist von der Tension her.
Das klingt für mich irgendwie unlogisch und 35lbs klingt extrem hoch. Oder sind diese String Tension Calculator einfach quatsch?


Ich hoffe jemand von euch kann ein bisschen Licht in mein Dunkel bringen?
 
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Ich hab mal an DAddario geschrieben. Die Anwort war, dass die Saitensätze nicht nach Zug zusammengestellt sind sondern historisch nach "feeling" wie die Gitarristen das wollten.
Wenn man eine gleichbleibende Zugbelastung über alle Saiten will gibt es bei Daddario die Balanced Tension Sätze, allerdings nicht für C#.
https://www.thomann.de/at/daddario_exl110bt.htm

Pauschal kann man sagen, dass pro halbton runter die Saitenstärke um eine halbe zunehmen muss um ähnlichen Zug zu haben.
Bei dir E -> 10er, Eb ->10,5er, D -> 11er, C# -> 11,5er
Paula Mensur ist rechnerisch mit gleicher Saitenstärke näher dran, als wenn man eine halbe Stärke mehr aufzieht, es fühlt sich aber für viele besser an wenn man etwas stärkere Saiten nimmt.

Anbei noch die Berchnung "meiner" Sätze ...

full
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider sind die meisten Sätze die man fertig bekommt sehr schlecht ausbalanciert. Vor allem für Drop-Tuning wird dann oft ein Satz angeboten, bei dem alle drei Basssaiten dicker sind - was aber keinen Sinn macht, da ja nur eine tiefer gestimmt wird. Am besten ist selbst zusammenstellen. Oder einen Balanced Tension Satz nehmen und die E Saite gegen etwas dickeres tauschen.

Ich habe dazu mal eine Übersicht gemacht:
Balanced Tension Saitensätze selbst gemacht

Für deine Les Paul auf Drop-C# guckst du dafür unten in die Tabelle und findest für mittlere Spannung bei D-Standard 11 BT.
Oben in der Tabelle sind dann die einzelnen Saiten und auch die Anpassung fürs Drop-Tuning, also 11 15 19 28 37 57
 
Noch ein Gedanke zu DropTunings, der hier noch nicht genannt wurde:

Bei ner Short Scale Gitte a la Paula haben die Saiten (bei gleicher Tonhöhe) generell weniger Spannung, da würde ich dann gefühlt noch mal 0,5 bis 1 Saitenstärke draufschlagen.

Oder - falls das überhaupt in Frage kommt - besorg Dir dafür ne Gitte mit längerer Mensur,
da bleiben die selben Saitenstärken bei Drop Tuning länger stabil spielbar.

Für so "richtig amtliches" DropTuning gibbet ja mittlerweile sogar diese Fanned Fret Monster,
je tiefer die Saite, desto länger die Mensur pro Einzelsaite ...
(Für mich alten Sack wär das zwar nix mehr, aber die Physik dahinter finde ich doch sehr überzeugend!)

Oder denke mal über eine "Gerade Fret" 7-Saiter-Gitte nach, da gibbet sogar schöne Les Paul Modelle!
Ich hab mir ne 7-saitige Strat rausgelassen mit tiefer 74er H Saite, in meinem Standard Eb-Tuning also auf Ais gestimmt. Passt perfekt!
Und keine Angst wegen der Umgewöhnung, nach ner Woche hat man das drauf!
(Einzige Nebenwirkung bei mir, ich versuche mein 6-Gang-Getriebe im Auto seitdem öfter in den 7. Gang zu schalten ...)

Nur so ein Gedanke am Rande, also sorry für´s OT!

Cheers :)
 
Aus welchem Grund stimmt ihr die Gitarre tiefer? Da kommt man doch im Bandgefüge vom Frequenzbereich her dem Bassisten in die Quere.
 
Der Bass wird ja ebenso tiefer gestimmt. In einigen Genres (z.B. Metalcore, Progressive Rock und Metal usw.) ist das mittlerweile eben Standard, tiefere Tunings zu nutzen. Ich habe auch seit Jahren keine Gitarre mit Standard E-Tuning mehr gespielt.
 

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