1. Komisch, kennst du einen Hersteller, der ausdrücklich damit wirbt? Mir fällt leider keiner ein...
Könnte es evtl. sein, dass im Falle eines Falles der wirtscahftliche Schaden vielleicht doch etwas zu groß wäre, falls man sich darauf verzettelt? Ich denke schon. Jeder legt Qualität anders aus. Eine Ahorndecke ist für die einen nur dann optisch anpsrechend, wenn die Maserung absolut symetrisch verläuft, da kann sie so umwerfend aussehen, wie sie will. Andere sind schon mit dem Furnier zufrieden, das nur so tut, als ob.
2 IM BESTEN FALL ist die freie Marktwirtschaft - welche übrigens eine sehr gut gemeinte Umschreibung dessen ist, was wir derzeit haben - KEIN rechtsfreier Raum. Glaub es mir, in Zeiten, in denen sich jeder mit ein paar Millionen aus irgendwelchen Prozessen rausvergleichen kann, ist das meiner Meinung nach geradezu eine Einladung, die Grenzen der Kundenfreundlichkeit zu testen. Unternehmen, die sich in erster Linie über Empfehlungen verkaufen, werden da natürlich alles dran setzen, dass der gute Ruf auch ein solcher bleibt.
Die, die nur auf Billig und Masse gehen und zu denen leider auch der Großteil der weltweiten Käuferschaft gehört, denen ist das egal, wenn da mal ein oder zwei Leute mit den Töpfen klappern.
Zum Beispiel Microsoft: Office ist ein Marketingbegriff und dementsprechend ausgesprochen dehnbar und bedeutet noch lange nicht, dass die Jungs aus Redmond nicht mal irgendwann die bescheuerte Idee haben werden, eine Art Grundlizenz zu Verkaufen mit der du dir die einzelnen Programm unter Erwerb jeweiliger weiterer Lizenzen nochmal selbst zusammenschustern darfst. Ob da vor 12 Jahren garantiert Word dabei war interessiert dann nicht mehr.
Zum Beispiel Auto: dass ein vollkommen anderes Aggregat in einem Fahrzeug verbaut war, als es eigentlich angegeben wurde ist mir auch noch nicht untergekommen (außer du kaufst heiße Ware). Außerdem bestellst du so ein Fahrzeug selten mal im Internet und ohne vorherige Begutachtung, in 99,9% der Fälle hängt da noch ein Händler als natürliche Person dran. Und spätestens die Herren vom Tüv werden dich darauf aufmerksam machen, dass das teil nicht ganz koscher ist.
Und irgendwann wirst du dich fragen, wieso die Kiste eigentlich so schlecht zieht.
Die Beispiele passen meiner Meinung nach einfach nicht. Es geht hier um Dinge, die offensichtlich sind - für so ziemlich jeden.
Das Threadthema bezieht sich, wenn du mich fragst, eher auf die Angst, dass VIELLEICHT doch nicht das drin sein könnte, was draufsteht. Und davon profitieren die Hersteller bei günstigeren Gitarren: keiner wird, trotz dieses wahnsinnig juckenden Ungewissheits-Gefühls auf die Idee kommen, seine Epi oder Schecter oder was weiß ich in tausend Stücke zu zerlegen, wenn es nicht einen triftigen Grund gibt. Auch das Aufkratzen einer lackierten Stelle bringt nicht unbedingt was, wenn man nicht weiß, WO man suchen muss, ebne in Abhängigkeit davon, aus welchen und wievielen Teilen Holz die Gitarre zusammengesetzt ist.
Ich hoffe es ist jetzt klar, warum es keinen Sinn macht dieses Thema totzudiskutieren. Es ist aber inzwischen erwiesen, dass man bei Gitarren bis 500 Euro dochmal hin und wieder ein faules Ei dabei haben kann. Aber eins sag ich dir, damals wärs mir wirklich wurscht gewesen. Ich hätte es niemandem geglaubt, aber ich hätte auch nicht gewagt nachzuforschen. Was hat man davon?
Das mit dem Mahagoni ist schon richtig, allerdings habe ich festgestellt, dass selbst dass vermeintlich bestgewachsene und entsprechend teure Stück Holz noch lange keine gute Gitarre ausmacht. Die Summe der Einzelteile ist entscheidend. Wenn es klingt, dann klingt es. Wenn nicht, hast DU ein Problem, aber nicht der Hersteller.