schiefer Hals, Löcher leimen & neu bohren = Klangverlust?

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ultraGP
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Vorgestern habe ich eine günstge Telecaster mit Eschebody und Ahornhals erstanden. Vorhin ausgepackt, gestimmt und länger gespielt. ich war total verblüfft über den Klang trotz der etwas schlechten topfig klingenden PU's. Die Gitarre hat für die Preisklasse unglaublich viel Sustain und Bassanteil im Klang. Ein schönes Projekt zum modifizieren. Der Eschebody ist zweiteilig und nicht schwerer als Erle (eher noch leichter). Also ich habe so viel Glück mit den Hölzern und der Optik das ich die Gitarre nicht zurück geben möchte (trotz des ab Werk etwas schief angeschraubten Halses). In der Halstasche ist links unten der Spalt minimal größer als oben und die Hohe E-Saite hat zum Body hin weniger Abstand nach außen dort wo das Griffbrett aufhört. Oben zum Headstock hat die hohe E-Saite genug Abstand nach außen. Akorde spielen ist problemlös möglich, aber in den höheren Tonlagen könnte es schon mal passieren das die hohe E-Saite nach außen über das Griffbrett wegflutsch. Bei der Brücke handelt es sich um eine Vintagestyle String-through-Bridge mit 3 Saitenreitern. Wäre am einfachsten, aber da kann ich nichts ausgleichen mit umschrauben wegen der Saitenführung durch den Korpus. Bleibt also nur den Hals abnehmen, Löcher mit Buchendübeln zuleimen und nachbohren. Meine Frage wäre wie ist das mit dem Klang wenn ich ein anderes Holz in den Ahonrhals einleime. Kann sich das negativ auf den Klang auswirken oder sind meine Bedenken unbegründet?
 
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Vielleicht reicht es die Schrauben zu lösen und den Hals auszurichten, evtl mit einem Shim in Position zwingen?
 
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Absolut richtig - in den allermeisten Fällen muss man gar nichts dübeln und bohren. Die Löcher im Body sind in aller Regel ein Stückchen größer als die Halsschrauben. Das mus auch so sein, weil sie ja im Body gerade nicht greifen sollen, sondern nur den Hals gegen die Auflagefläche ziehen.

Am Besten macht man es so: die mittleren Saiten stark lockern, die äußeren (E/e) nur ein bisschen. Die sollen also schon noch einen konkreten Ton abgeben und nicht schlabbern. Jedenfalls kann jetzt nichts passieren, wenn Du die Halsschrauben etwas lockerst. Danach ist der Hals in gewissem Maß innerhalb der Halstasche um eine gedachte Achse in der Mitte der 4 Halsschrauben horizontal drehbar. Du kannst ihn dann mit sanftem Druck in Höhe des Sattels in Position schieben, bis die äußeren Saiten den richtigen Verlauf nehmen. Nicht erschrecken, wenns dabei ein bisschen knarzt, das ist halt die Reibung der Hölzer aufeinander. Danach alle Schrauben wieder festziehen (nicht mit Gewalt, das brauchen die gar nicht, normal handfest recht völlig).

Im Werk wird das übrigens meist nicht anders gemacht, manachmal aber halt vergessen. Dass die Halstasche sichtbar Spiel hat, sollte Dir die Arbeit auch erleichtern. Wenn Du beim Ausrichten irgendwelchen Schwierigkeiten begegnen solltest, poste mal ein paar Fotos.

Gruß, bagotrix
 
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Der User Bagotrix hat alles genau beschrieben... Sollte es dennoch nicht funtionieren, die Dübel machen keine Klangänderung.
 
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Nun ja... ich habe diverse (schief sitzende) Hälse nach der Methode.... "Löcher auf bohren, dübeln, den Hals ausrichten, anzeichnen, neu bohren" ausgerichtet... am Sound hat sich dadurch nichts geändert... da hätte wohl eine Mikrodbewegung der Potis / Luftfeuchtigkeit usw... noch einen größeren Einfluss .... Obwohl... vielleicht sollte ich anstelle der Buchen- mal Nussbaumdübel nehmen... ;);)
 
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Obwohl... vielleicht sollte ich anstelle der Buchen- mal Nussbaumdübel nehmen... ;);)
Ja ich weiß Zwinkersmiley und das du dich nicht über mein Thema lustig machen möchtest, aber ich finde das mit dem Einfluss auf den Klang gar nicht so abwägig. Wenn ich einen 8 oder 10 mm Holzdübel einleime dann verläuf dessen Maserung quer zum Maserungsverlauf des Ahornholzes. Hätte ja sein können das der Hals dann nicht mehr so gut schwingt, aber so nah am Body wohl nicht weiter tragisch.
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Vielleicht reicht es die Schrauben zu lösen und den Hals auszurichten, evtl mit einem Shim in Position zwingen?
Super Vorschlag genau so mach ich das :great:
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Absolut richtig - in den allermeisten Fällen muss man gar nichts dübeln und bohren. Die Löcher im Body sind in aller Regel ein Stückchen größer als die Halsschrauben. Das mus auch so sein, weil sie ja im Body gerade nicht greifen sollen, sondern nur den Hals gegen die Auflagefläche ziehen.

Am Besten macht man es so: die mittleren Saiten stark lockern, die äußeren (E/e) nur ein bisschen. Die sollen also schon noch einen konkreten Ton abgeben und nicht schlabbern. Jedenfalls kann jetzt nichts passieren, wenn Du die Halsschrauben etwas lockerst. Danach ist der Hals in gewissem Maß innerhalb der Halstasche um eine gedachte Achse in der Mitte der 4 Halsschrauben horizontal drehbar. Du kannst ihn dann mit sanftem Druck in Höhe des Sattels in Position schieben, bis die äußeren Saiten den richtigen Verlauf nehmen. Nicht erschrecken, wenns dabei ein bisschen knarzt, das ist halt die Reibung der Hölzer aufeinander. Danach alle Schrauben wieder festziehen (nicht mit Gewalt, das brauchen die gar nicht, normal handfest recht völlig).

Im Werk wird das übrigens meist nicht anders gemacht, manachmal aber halt vergessen. Dass die Halstasche sichtbar Spiel hat, sollte Dir die Arbeit auch erleichtern. Wenn Du beim Ausrichten irgendwelchen Schwierigkeiten begegnen solltest, poste mal ein paar Fotos.

Gruß, bagotrix
Danke für deine ausführliche Erklärung und ich klemme nach dem Lösen der Schrauben etwas Furnier in den Spalt. Falls es nicht klappt melde ich mich wieder bzw. wenn's klappt auch :)
.. Sollte es dennoch nicht funtionieren, die Dübel machen keine Klangänderung.
Danke für die Info
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Oh noch ein Frage zur Intonation. Bei Powerchords fällt's nicht weiter auf, aber wenn ich bestimmte Akorde greife klingt die Gitarre schief obwohl perfekt gestimmt. Bekomme ich so auch nicht sauber eingestellt. Kompensierte Messingreiter von Göldo müssten doch kompatibel sein und die Einstellung erleichtern? Oder könnt ihr mir andere Methoden oder Reiter empfehlen?
 
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Ja ich weiß Zwinkersmiley und das du dich nicht über mein Thema lustig machen möchtest
nein.. lustig machen wollte ich mich ganz bestimmt nicht über dich... ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich absolut keinen Unterschied feststellen konnte...
 
J

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Oh noch ein Frage zur Intonation. Bei Powerchords fällt's nicht weiter auf, aber wenn ich bestimmte Akorde greife klingt die Gitarre schief obwohl perfekt gestimmt. Bekomme ich so auch nicht sauber eingestellt. Kompensierte Messingreiter von Göldo müssten doch kompatibel sein und die Einstellung erleichtern? Oder könnt ihr mir andere Methoden oder Reiter empfehlen?

Die neuen Harmonic Saddles von Göldo passen jetzt. Bei anderen Brücken mit Harmonic Saddles ist der Unterschied zu groß. Die besten Reiter sind von ABM, kosten aber...
 
Die neuen Harmonic Saddles von Göldo passen jetzt. Bei anderen Brücken mit Harmonic Saddles ist der Unterschied zu groß. Die besten Reiter sind von ABM, kosten aber...
Moin,
danke dir für den Tipp. Ich wollte schon die von Göldö bestellen aber auch wenn die Reiter von ABM ca. 7 Euro teurer sind nehme ich lieber letztere wegen der Führungsrillen. Da flutscht dann auch keine Saite weg wenn man mal härter anschlägt. Hoffe das Glockenmessing lässt die Tele dann immer noch drahtig metallisch genug klingen.

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Edit: das mit dem Hals ausrichten hat übrigens super geklappt. Nur die Schrauben gelöst u. den Hals etwas gedrückt. Wenn alles so einfach wäre :great:
 
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Moin,
danke dir für den Tipp. Ich wollte schon die von Göldö bestellen aber auch wenn die Reiter von ABM ca. 7 Euro teurer sind nehme ich lieber letztere wegen der Führungsrillen. Da flutscht dann auch keine Saite weg wenn man mal härter anschlägt. Hoffe das Glockenmessing lässt die Tele dann immer noch drahtig metallisch genug klingen.

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Edit: das mit dem Hals ausrichten hat übrigens super geklappt. Nur die Schrauben gelöst u. den Hals etwas gedrückt. Wenn alles so einfach wäre :great:

Die ABM Reiter werden den Ton NICHT verschlechtern. Ich verwende die ganze Brücke sehr oft.
 
Die ABM Reiter werden den Ton NICHT verschlechtern.
Das dachte ich mir :) aber hätte ja sein können das der Klang durch das Glockenmessing etwas an Schärfe verliert. Genau das mag ich ja bei der Tele wenn's schön schneident und drahtig am Steg-PU klingt.
 

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