... 5 Minuten bis eine Stunde ... Nein, ernsthaft, ich spiele einfach, nehme mir keine feste Übungszeit. Dazu hab ich nämlich i.d.R. keine Zeit, ich bin froh wenn ich unter der Woche mal eine halbe Stunde Zeit habe ...
Was? Du spielst/übst während der Woche (Mo-Fr) höchstens eine halbe Stunde? Insgesamt oder pro Tag?
Wenn's insgesamt nur eine halbe Stunde ist, ist mir völlig klar, warum das nichts wird. Aber auch eine halbe Stunde ist noch recht wenig. Vor dem Hintergrund finde ich allerdings dein Können schon respektabel.
... Und in einer solchen Freizeitbeschäftigung ist mir eigentlich nicht, wie oben erwähnt, nach Drill und Disziplin sondern nach Spaß. Das man das mit ein paar Technikübungen unterstützen mag, gut ... Ich finds halt deprimierend das irgendwie der Fortschritt, gerade bei sowas wie den Licks aus dem eigentlichen Thema des Threads, ausbleiben bzw. das es nur mit langweiligen Technikübungen zu realisieren ist, das macht mir einfach keinen Spaß.
Tja, aber ganz ohne Disziplin geht's halt nicht. Und die ist leichter aufzubringen, wenn man auch Spaß bei der Sache hat.
Und was dir auch ganz offensichtlich fehlt, ist Geduld. Wenn es so einfach wäre, wie du es dir scheinbar vorstellst oder wünschst, gäbe es lauter Satrianis, Vais, Blackmoores usw..
Für die 1 1/2 Jahre, die du spielst, hast du ganz schön hohe Erwartungen. Klar gibt es Leute, die nach der Zeit 16-tel-Läufe bei 150 bpm abfeuern, aber die sitzen dann bestimmt mehr als nur eine halbe Stunde am Tag da und üben das konentriert bis zum Erbrechen.
Zusammenfassend würde ich also sagen
- Du übst zu wenig. Bei deinen Zielen wäre m.M.n. eine Stunde am Tag das absolute Minimum.
- Du übst nicht richtig und konzentriert, weil es dir keinen Spaß macht.
Hast schon mal folgendes versucht:
Schrubb erst mal ein paar Riffs oder Licks runter, die du schon recht gut kannst. Dann hast du schon mal ein kleines Positiverlebnis, weil du siehst, daß du ja ein bisschen was kannst.
Danach dürften deine Finger aufgewärmt sein und dann übe z.B. nur den ersten Takt eines Laufes, und zwar gaaanz langsam. Metronom auf 60 bpm oder ggf. noch langsamer und ein Ton pro Schlag. Das Ganze dann etwa 15 bis 20 Minuten und dann aufhören oder Pause machen. Und wenn du dann (nach einer kurzen Pause) noch Lust hast, daddel einfach rum worauf du grad Bock hast (für den Spaßfaktor).
Das ganze wiederholst du jeden Tag. Wenn der Lauf sauber klappt, kannst du am nächsten Tag das Tempo geringfügig erhöhen, ab 120 bpm wieder auf 60 runter und Achtel spielen und wieder bei 120 runter auf 60 und Sechzehntel spielen.
Bei deinem jetzigen Stand wirst du schon recht bald an deine Grenze stoßen, aber eher glaube ich, daß du das gar nicht solange durchhältst (bis du an die Grenze stößt), weil dir das ständige Wiederholen keinen Spaß macht. Aber nur so geht's halt. Es gibt keine konkrete "Wunderübung", die du jeden Tag zehn Minuten machst und dann nach einer Woche deine Highspeed-Läufe spielst. Das braucht Zeit. Und wenn man dann keinen Spaß an der Sache hat, ist es kein Wunder, wenn man die Geduld verliert.
Was ist für dich eigentlich der Reiz und der Spaß am Gitarrespielen und was war der Grund, daß du damit angefangen hast?