Schrauben - Wofür?

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Hey Leute,
hab da mal ne Frage für unseren Gitarristen.

Und zwar spielt er ne Gibson SG Special Faded Worn Brown. Nun hatte er das Problem, dass sich beim Spielen immer die hohe E-Saite unter den Pick Up klemmte und so nen fiesen hohen Ton verursachte. Deshalb hat er sich jetzt diese Pick Up Cover von Gibson gekauft, damit das in Zukunft nicht mehr vorkommt.

Nun stecken in den Pick Ups so Schrauben drinne, die Augenscheinlich irgendwie keinen echten Zweck erfüllen, da die einfach nur durch ein Lock geschraubt werden und dann unten wieder rausgucken. Und diese Schrauben stören halt beim Raufsetzen des Pick Up Covers. Nun wäre halt die Frage, ob man diese Schauben einfach rausnehmen kann. Wie gesagt sonst passt der Pick Up Cover halt nicht drauf!
 
Eigenschaft
 
Hi!

Ich nehme an, du meinst die sechs Schrauben in einer Reihe. das sind die sogenannten Polschrauben. Unten im PU sind Magneten, die Kontakt mit den Schrauben haben und diese dadurch magnetisieren. Die Schrauben sind also Teil des Magnetfeldes des PUs und sollten drinnen bleiben.
Wenn dein Kollege Cover von Gibson gekauft hat, dann sollten die eigentlich sechs Löcher für genau diese Schrauben haben. Sollte er tatsächlich welche ohne Löcher erwischt haben, dann würde ich die Schrauben ein Stück weiter in den PU schrauben, dann sollte das passen.
Ach ja, die Cover, so sie aus Metall sind, müssen fest mit der Grundplatte des PUs verlötet werden, sonst gibts fiese Geräusche. Wenn es Plastikkappen sind, werden sie nur verklebt.

mfG
Markus
 
Hallo Markus,
Der sogenannte Kumpel bin ich;). Ich hatte die Schrauben jetzt schon rausgedreht ist doch nicht weiter schlimm wenn ich sie einfach wieder reindrehe oder?
Bei den Abdeckungen Handelt es sich um originale Gibson die Sechs Löcher besitzen. ich dachte diese Löcher wären für die Tonabnehmer, denn sonst hätten diese doch gar keinen direkte "sicht" auf die seiten sondern werden von den Tonabnehemerabdeckung verdeckt???
Aus welchem Grund müssen die Cover mit dem PU verlötet werden?
LG Dennis

---------- Post hinzugefügt um 16:50:33 ---------- Letzter Beitrag war um 16:47:35 ----------

NUr nochmal zum zeigen es handet sich um diese Abdeckungen

https://www.thomann.de/de/gibson_pu_cover_neck_chrome.htm
 
Hallo Markus,
Der sogenannte Kumpel bin ich;). Ich hatte die Schrauben jetzt schon rausgedreht ist doch nicht weiter schlimm wenn ich sie einfach wieder reindrehe oder?
Bei den Abdeckungen Handelt es sich um originale Gibson die Sechs Löcher besitzen. ich dachte diese Löcher wären für die Tonabnehmer, denn sonst hätten diese doch gar keinen direkte "sicht" auf die seiten sondern werden von den Tonabnehemerabdeckung verdeckt???
Aus welchem Grund müssen die Cover mit dem PU verlötet werden?
LG Dennis

---------- Post hinzugefügt um 16:50:33 ---------- Letzter Beitrag war um 16:47:35 ----------

NUr nochmal zum zeigen es handet sich um diese Abdeckungen

https://www.thomann.de/de/gibson_pu_cover_neck_chrome.htm


Normal dürfte nix passiert sein.

Wenn das Cover nicht paßt, dann aus dem Grund, das du das falsche erwischt hast. Bei Neck und bridge PU ist der Abstand der Polschrauben nämlich unterschiedlich. Das von dir gepostete ist für den Hals PU.

Verlöten ist nicht nötig.
Die erwähnten Pfeifgeräusche kommen daher, das sich zwischen PU und Cover Luft befindet. Aus diesem Grund werden auch die PU gewachst.
 
Ich hab die jetzt einfach wieder reingeschraubt und wie zuerwarten is alles in Ordnung. Auch das etwas tiefer reinschrauben war kein problem. Die Polschrauben sind jetzt plan mit dem Tonabnehmer und die Cover passen somit perfekt.
Das zwischen den Cover unterschiede sind is hatt ich schon bemerkt, jedoch musste ich feststellen das das die Löcher von Neckcover nicht genau auf die Tonabnehmer passen, was bedeutet das ich den wohl wieder einschicken werde...
Was meinst du mit Wachsen? und wie soll ich das am besten machen?
MfG Dennis
 
Hi Campion,

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Tonabnehmer ist das ganze Ding, nicht nur die 12 Schrauben/Metallpunkte, die am Bild hier grün und gelb eingekreist sind.
Grün sind die Polschrauben. Die Schauen durch die Löcher im Cover.
Gelb sind die Polstifte der 2. Spule. haben die gleiche Funktion wie die Schrauben, lassen sich allerdings nicht in der Höhe verstellen.
Die Roten Schrauben dienen der Höhenverstellung des Pickups und halten ihn im Rahmen.
An den blau markierten Stellen sitzen die Schrauben, die den Rahmen (und damit den PU) am Korpus fixieren. Alle Schrauben haben eine Funktion und sollten dort bleiben, wo sie sind.

HB.jpg

Wenn du das Cover draufmachen willst, musst du zuerst die "blauen" Schrauben lösen und den PU mitsamt Rahmen vom Korpus nehmen. (Ablöten ist nicht zwingend Notwendig, macht das Arbeiten aber leichter, wenn der PU nicht an der Gitarre hängt.)
Dann die Roten Schrauben rausdrehen und so den PU mal vom Rahmen lösen.
Jetzt die Kappe fest draufdrücken und anlöten.

Warum verlöten?
Weil die Kappe so fest als möglich am Rest des PUs fixiert werden sollte. Fest heißt in diesem Fall so, dass sie möglichst wenig schwingt. dann das Cover ist aus Metall, und der PU unterscheidet nicht, ob das Metall, dass da in seinem Magnetfeld schwingt die Saite oder irgendein anderer Metallgegenstand ist. Sitzt die Kappe also nicht ganz fest, kann sie vor allem bei hohen Lautstärken zum Schwingen anfangen, und das ist dann als lautes Pfeifen am Amp hörbar. Das nennt sich Mikrofonie.

Hier sind die üblichen zwei Lötpunkte eingezeichnet:
humbucker.jpg

Oft werden die PUs noch zusätzlich in ein Wachsbad getaucht, sodass sicher nichts schwingt, was nicht schwingen soll.
Das ist bei guter Befestigung aber nicht zwingend notwedig.

Hoffe, das hilft dir.
Im Zweifelsfall geh damit zu einem Gitarrenbauer/Gitarrengeschäft mit Werkstatt, die können das in Null-komma-nix machen.


Edit:
Verlöten ist nicht nötig.

Naja, aber irgendwie fixiert werden sollte es schon. Sicher, man kann es auch einfach mit Epoxy verkleben. Ist halt dann für die Ewigkeit...

mfG
Markus
 
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Na das nenn ich doch mal eine Antwort die mir wirklich weiter hilft;-) Vielen Dank ich werde das jetzt gleich mal ausprobieren!
ps: meine PUs haben keine Schrauben die sie am Korpus fixieren^^

Wie könnte ich den PUs denn jetzt noch so ein schönes Wachsbad verpassen?
 
@ Big Daddy: dem link von Markus zufolge ist das Löten wichtig für den Masseanschluss...
 
Die Kappen werden immer angelötet. (außer es sind Plastikkappen, aber das ist eine andere Geschichte...)
Die würden sonnst auch nicht halten und irgendwann wieder abfallen.

Wenn du dir das mit dem wachsen vorerst sparen willst kannst du sie auch mit doppelseitigem Klebeband ankleben.
An der Innenseite von der Kappe, da wo die Schrauben rauskommen, einen Streifen dünnes doppelseitiges Klebeband anbringen. Am besten so das man es nicht duch die Löcher sieht.
Dann raufstecken, festdrücken und hinten anlöten.
Das verhindet das mitschwingen der Kappe, kann aber in manchen Fällen zu wenig sein und man muß trotzdem wachsen.
 
Habe es jetzt gewachst und verlötet und heute Abend gleich mal bei der Bandprobe ausprobiert und ich muss sagen es funktioniert Einwandfrei
Also nur zu empfehlen!!!!
Und danke noch mal an alle die mir geholfen haben
 
Wie hast du das mit dem Wachsen gemacht? Ich kenne das nur aus der Theorie, hab es aber selbst noch nicht versucht.
Dreh mal den Gain-Regler am Amp richtig auf und spiele mit höherer Lautstärke - wenn es pfeift, hast du es nicht richtig gemacht.

Ich komme nochmal auf einige Vorredner zurück: Das Pfeifen (Mikrofonie) kommt nicht daher, das die Kappe des PU mitschwingt. Wie soll das denn gehen? Die Kappe sitzt i.d.R. fest drauf. Es kommt daher, weil sich zwischen PU und Kappe noch Luft befindet. Aus diesem Grund werden PU auch gewachst.

Verlöten wegen Masseverbindung klingt einleuchtend, aber normalerweise hat die Kappe ja (Masse-) Kontakt zum eigentlichen PU über die Polschrauben oder die Grundplatte. Ein Lötpunkt wäre noch ne zusätzliche "Absicherung".

Um abschließend nochmal auf den Eingangspost zu kommen:
Welcher PU sitzt eigentlich in der SG Worn? Ich vermute mal ein 498T. Den gibts auch mit Cover massenhaft gebraucht zu kaufen. Wäre ein wesentlich geringerer Aufwand gewesen, als jetzt lange herumzubasteln.

Wie muß man eigentlich spielen, damit sich die Saite unter den PU klemmt...? Wäre es nicht einfacher gewesen den PU minimal tiefer zu schrauben?
 
Ich komme nochmal auf einige Vorredner zurück: Das Pfeifen (Mikrofonie) kommt nicht daher, das die Kappe des PU mitschwingt. Wie soll das denn gehen? Die Kappe sitzt i.d.R. fest drauf. Es kommt daher, weil sich zwischen PU und Kappe noch Luft befindet. Aus diesem Grund werden PU auch gewachst.

Was geschieht, wenn sich zwischen Spulenkörper und Kappe noch Luft befindet? Meiner Meinung nach müsste das ein schwingungsfähiges System ergeben, weil die Kappe eben doch minimal mitschwingen kann, das muss nicht für das Auge sichtbar sein. Wie sonst würde die dazwischen befindliche Luft bei angenommen völlig steifer Kappe das Magnetfeld ändern und so eine hochfrequente Wechselspannung induzieren?
Gruß
ET
 
@Big Daddy: Das war ne ganz schöne Schmiererei. Zunächst habe ich mit einem Bunsenbrenner das Wachs erhitz und das Cover bis zur Hälfte damit gefüllt (1/3 reicht aber auch vollkommen). Dann einen Moment gewartet bis das Wachs nich mehr ganz so heiß war und dann mit aller Kraft den PU da rein gedrückt. (Ich kann hierbei auch nur empfehlen das nicht schnell sondern ganz langsman und mit gefühl zu machen sonst spritz einem das Wachs nämlich erstmal gemächlich um die ohren, siehe meine Klamotten^^) danach die Schrauben wieder rausgedreht und die Cover verlötet. Zum einen wegen der Masse, und zum anderen um wirklich noch hundertprozentig sicher zu gehen, dass das bombenfest sitzt... Aber wie in dem Link schon gesagt, kann ich das nur bestätigen. Allein das Wachs hält das Cover schon so bombenfest da muss man zumindest des Haltes wegen nicht extra löten. Ich tat es aber doch weil ich kein Bock hatte aufgrund irgendwelcher Eventualitäten das ganze Ding wieder aufzuschrauben. Naja danach den PU wieder reingeschraubt alles auf Ursprung zurück versetzt und abends mit zur Band genommen. Es läuft wunderbar hab die Gitarre voll aufgerissen und da kommt kein Pfeifen oder sonstiges:).

Ich spiele in einer Rockband in der es sich auch mal gehört, auf der Bühne rumzuspringen, und für einen Moment mehr auf die Show, als auf die Musik zuachten, was dann zur Folge haben kann, dass man zu doll in die Saiten haut und sie sich diese dann hinter den Tonabnehmer klemmen, welches einem mit einem fießen hohen ekligen Ton gedankt wird! Das ist nervig und unpraktisch!
Und da ich mit den Covern relativ günstig weggekommen bin, war der "geringe" Aufwand, der mir auch noch einiges an Gitarrenwissen beschert hat, es mir wert, es selber zu machen und mir keine gebrauchten PUs zu kaufen.
 
Ich komme nochmal auf einige Vorredner zurück: Das Pfeifen (Mikrofonie) kommt nicht daher, das die Kappe des PU mitschwingt. Wie soll das denn gehen? Die Kappe sitzt i.d.R. fest drauf. Es kommt daher, weil sich zwischen PU und Kappe noch Luft befindet. Aus diesem Grund werden PU auch gewachst.

Wie auch ETiTho schon schrieb, macht die Luft an sich mal gar nix. Weil luft ist immer über den PU, die hat aber genau gar keine Auswirkung. Metallkappen sind aus relativ dünnem Blech. Wenn jetzt da etwas Luft ist, dann kann die Kappe schon leicht schwingen. Nicht wackeln, sondern ein relativ hochfrequentes Schwingen eines Teiles der Kappe (vorzugsweise die große Fläche an der Vorderseite). Das tut sie nicht so leicht, darum tritt das auch nur auf, wenn sie sehr stark vom Amp beschallt wird (ist wie Feedback). Das Wachs funktioniert also als Dämpfer, wie wenn du einen Schwamm unter die Saiten klemmen würdest.
 
Wie auch ETiTho schon schrieb, macht die Luft an sich mal gar nix. Weil luft ist immer über den PU, die hat aber genau gar keine Auswirkung. Metallkappen sind aus relativ dünnem Blech. Wenn jetzt da etwas Luft ist, dann kann die Kappe schon leicht schwingen. Nicht wackeln, sondern ein relativ hochfrequentes Schwingen eines Teiles der Kappe (vorzugsweise die große Fläche an der Vorderseite). Das tut sie nicht so leicht, darum tritt das auch nur auf, wenn sie sehr stark vom Amp beschallt wird (ist wie Feedback). Das Wachs funktioniert also als Dämpfer, wie wenn du einen Schwamm unter die Saiten klemmen würdest.

Das ist mal ne Erklärung, die kapier sogar ich ;)
Weil unter "wackeln" versteh ich was anderes.
Somit hatten wir beide Recht. Selbst wenn die Kappe unten angelötet wird, kann immer noch der "Deckel" vom Cover etwas schwingen. Daher das Wachs.
Danke auch an ETiTho für die Erklärung.

Der TE hat ja letztendlich auch sein Ziel erreicht.
 

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