Selbst komponierte Stücke benennen

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Meticus
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Hallo,

nicht unbedingt Musiktheorie, aber mal ne blöde Frage, wie genau kommt ihr zu euren Namen für eigene Kompositionen?

Ich habe immer mal wieder Ideen für Melodien, insbesondere für die mittelalterliche Sackpfeife, aber ich weiß immer nicht wie ich die dann nennen soll :biggrinB:

Gerade bei Instrumental-Stücken ohne irgendwelche Texte ist es schwer, passende Namen zu finden. Meistens nenne ich es irgendwas mit "-tanz" am Ende (Regentanz, Sonnentanz, Elfentanz, usw.) oder entsprechend der Jahreszeit, wann sie entstanden sind (Herbstwind, Winterballade, ...). Aber auf Dauer wird das auch ziemlich langweilig und einfallslos :rolleyes: Für mittelalterliche Stücke kommen lateinische Namen meist recht gut, ich kann aber kein Latein :ROFLMAO:

Wie macht ihr das, habt ihr vor dem Komponieren schon ein bestimmtes Thema im Kopf und könnt dann leicht einen Namen ableiten oder habt ihr auch oft das Problem, dass euch völlig ohne Bezug irgendwelche neuen Melodien durch den Kopf schwirren? :p
Inzwischen habe ich einige angefangene MuseScore-Projekte, die nur rumliegen und auf Namen warten xD

Grüße
Meticus
 
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Bei songs mit Texten fällt es ja nicht so schwer.
Lateinisch für mittelalterliche instrumentelle Stücke finde ich passend. Ein gutes latein-deutsch-wörtbuch oder eine entsprechende online-Hilfe sollte passen, es geht ja nicht um Grammatik und lange Sätze, sondern sowas wie Regentanz, Morgenandacht, Frühlingsgedenken oder sowas. Kannst ja Deine Wortschöpfungen noch mal checken lassen von jemandem.

Wenn einem gar nix mehr einfällt, durchnummerieren oder vorher was setzen, was die Einordnung erleichtert (Tanz, Cantate, Reigen, Versenkung etc.). Sehnsucht 05 klingt erst mal ungewöhnlich, taugt aber als Arbeitstitel allemal.

Arbeitstitel sind, wenn es keinen Text gibt, bei mir oft aus den tragenden Akkorden gebildet - dann weiß ich, wenn die Idee eine Weile gelegen hat, sofort, worum es musikalisch geht.

x-Riff
 
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Gute Fragen :cool:

Manchmal nenne ich's nach meiner Absicht. Beispiel "Jazz-Entchen". Dahinter stand eine Frage, wie man aus einem beliebigen Stück etwas jazziges machen könnte. Blieb im Grunde, seinem Wesen nach, eine sich weiterentwickelnde Arbeitsversion 🎶

Für Deine Stücke könntest Du Dich doch an einer ergiebigen passenden Geschichte orientieren, und dann passende Personen, Begebenheiten, Eigenschaften usw. Pate stehen lassen. Nehmen wir einmal Kaiser Karl den Großen (kam gestern Abend im Aachener Karneval, nun ja, als der geniale Wilfried Schmickler). Dann ergäbe das beispielsweise:
  • Karls Tanz
  • Sonnenwende mit Karl
Schauen wir nach Synonmyen, zB. hier: https://www.synonyme.de/tanz/
  • Karls Ball
  • Karl schwoft
  • Großer Reigen für Karl
  • Großer Gallopp
  • ...
Für's Lateinische haben wir ja auch Tante Google: https://translate.google.com/?sl=de&tl=la&text=tanz der sonne&op=translate (mit grammatikalischen Abstrichen)
  • Tanz der Sonne - saltare solis
  • Galopp - curu => cursu carli (Karls Galopp)
Dann bleiben ja noch Ausflüge in die Sprache des Mittelalters, um Anregungen zu finden, etwa hier:

Am Ende ist es wichtig, dass die entstehenden Wortschöpfungen Dir und ggf. Deinem Publikum etwas "sagen". "Sagen" kann ja auch Unpräzises meinen ... zum Träumen anregen ...
  • Karl residiert im Luftschloss
  • Traum - somnium // Schloss - castrum /// castrum somnium
  • oder fehlerhaft verfremdet: castro somnio (muss ja nur so klingen, als ob)
Ach, ich hör' 'mal auf ... :D
Gutes Gelingen
 
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Problem, dass euch völlig ohne Bezug irgendwelche neuen Melodien durch den Kopf schwirren?
Eigentlich nicht... Melodien rufen bei den meisten Menschen (so auch bei mir) Gefühle, Assoziationen oder Bilder hervor, daraus ergibt sich ein Bezug und das führt zur Titelidee.
Nur als Beispiel: Die Melodie "Spiel mir das Lied vom Tod" könnte für mich auch "In der Wüste" oder "Gewitterstimmung" heißen, weil sie bei mir Assoziationen in diese Richtung weckt. "Follow Me Home" (Dire Straits) führt mich gedanklich / gefühlsmäßg auf eine tropische Insel - ich weiß nicht, warum, aber auch hier kann ich mir passende Titel vorstellen
 
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Ich bediene mich oft in der Geographie. Für Latinstücke eignen sich Karibikinseln: Cantaloup Island, St.Thomas. Manchmal ist der Ort, an dem ich das Stück geschrieben habe, im Titel: Nocturno Español. Manchmal schreibe ich ein Stück für einen Freund oder eine Freundin, der/die dann im Titel erscheint: Ballade pour Elise. :ugly:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Titelsuche ist oft nervig - deswegen schreibe ich mir gut klingende Titel in der Notizen App auf und greife später darauf zurück (ein Passender wird im Fundus schon dabei sein!).
 
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Da gibt es auch noch andere ausgestorbene Sprachen wie Gotisch, es gibt im Netz ein Gotisches Wörterbuch. Durch Aufzeichnungen aus Teilen der Bibel von Bischof Wulfina ist Einiges erhalten geblieben. Zb das Vater unser
Attacken unsar thu in Himinam, weihnei
Namos thein ....
Es gibt auch noch einige Sprachbeispiele.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Attacken soll heißen Atta (war die Autokorrektur )
 
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Ja, mir gehen auch langsam die Titel aus. Daher mach ich es bald wie Aleksi Perälä oder Nik Bärtsch. Angabe Name mit Modul, dann 12 oder xx-stelliges ITEM-ID (Schlüssel)
 
Wenn ich was aufnehme ohne Gesang dann überlege ich wie hört es sich an. Eines hab ich Unterwegs genannt ein Anderes hat ein wenig Ähnlichkeit mit Samba pa ti bei mir heisst es dann Langsam Tanzen.
 
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Wie könnte das beispielsweise aussehen?

Ein Schlüsselaufbau/-System wie in der Informatik bei Datenbanken oder Tabellen. Du definierst die Stellen und deren Bedeutung/Möglichkeiten und ggf mit Verwendung des Recording-Datums (6Stellen). Ich würde da einen sprechenden Schlüssel/Abkürzungen verwenden, wo man gleich sieht was es sein könnte.

Bei Perälä sieht das zb so aus: UK74R140620 (die letzten sechs Datum, die anderen halt im Katalog definiert)
Bei Bärtsch: Modul 41C17 (keine Ahnung)
 
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Hugo Strasser hatte einen riesigen Output an klassischer Tanzmusik (Walzer, Tango , Chachacha etc.) Vielen seiner Stücke hat er einfach einen weiblichen Vornamen als Titel gegeben: Claudia, Tanja, Jovana etc.



Viele Grüße,
McCoy
 
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Da wir in der Band auch keinen Gesang haben, stehe ich vor dem selben Problem. Mein Trick: Liegt im Moment der Namensfindung ein Buch oder ein Magazin rum, schlag ich es auf und das erste Wort, was ich lese, wird der Titel. Manchmal ist das Wort einfach zu dämlich, dann assoziiere ich ein wenig bis etwas Passendes dabei heraus kommt.
Auch das Fernsehen hat mir da schon geholfen. Ohne Ton zappen, bis mir gefällige Bilder erscheinen. Dann mute off, also Ton an, und mit dem ersten Wort, welches ich höre, arbeite ich dann. Folgende Titel hab ich so schon gefunden:
- The Big Picture
- 380 billion
- Erlen und Eschen
und und und.....
 
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. . lass mal was hören
Wir haben immer noch keine vernünftige Aufnahmemöglichkeit, aber wir arbeiten daran. Und unser Trommler hatte vor einem Jahr ein Handgelenksbruch, den er nicht mal mitbekommen hatte. Frag nich. Jetzt macht's ihm heftige Probleme, er kann keine 20min mehr trommeln. Sein Arzt sagt, er müsse für eine akzeptable Heilung mindestens ein Jahr pausieren. Da hab ich doch gleich einen Songtitel:
Twelve Months oder The Twelfth Month....
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Da fällt mir noch was ein. Eines kalten Tages in unserem ehemaligen Proberaum, der Gas-Heizlüfter auf volle Pulle. Wir arbeiten am Arrangement eines noch unbetitelten Songs, als ich mich am Heizlüfter verbrenne, aber nicht schlimm, nur kurz rangekommen mit dem Unterarm. Der Song heißt Superficial Burn.
 
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Ich denke zunächst, dass man sich von dem Anspruch verabschieden sollte, für jedes seiner Stücke einen einzigartigen Namen zu finden. Es ist mir selbst passiert, dass ich meinem Vokalstück einen Namen gegeben habe, der, wie ich hinterher herausfand, schon mehrmals für andere Lieder verwendet wurde. Wenn es sich beim Liedtitel um Begriffe, Redewendungen o.ä, handelt, lässt sich das auch kaum vermeiden und ist deshalb noch lang kein Plagiat. "Sehnsucht" gibt es ja z.B. sowohl von Alexandra als auch von Purple Schulz.

Anders sieht es aus, wenn ich ein Rockstück z.B. 'Satisfaction' nennen würde. Da denkt zurecht jeder an die Stones; wenn ich aber ein Stück in Open-G Stimmung schreiben würde, das sich nach den Stones anhören soll bzw. das sich fast zwangsläufig danach anhört, dann könnte ich ja einen Begriff verwenden, den jeder Kenner des Genres sofort als Anspielung versteht. Also so etwas wie "Never too old for five strings" in Anspielung an KRs Alter und seine Gewohnheit, mit nur 5 Saiten zu spielen. Oder ich verballhorne einen bekannten Titelnamen, z.B. 'Jumping Back Slash' oder 'Ruby Thursday'. Letzteres finde ich aber etwas doof.

Im Mittelalter-Genre könnte ich mir Verbindungen mit alten germanischen Namen als Titel vorstellen. Namen, die mittlerweile kaum noch bekannt sind. Das in Verbindung mit einem weiteren Nomen - voilà.
Also: Adalwins Schwert. Baldwin der Jäger. Rineldas Blumenkranz. Liste ließe sich beliebig verlängern und würde in dem Genre sicher nicht auf Ablehnung stoßen. Namenslisten findet man zuhauf im Netz.
 
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Ich habe immer mal wieder Ideen für Melodien, insbesondere für die mittelalterliche Sackpfeife, aber ich weiß immer nicht wie ich die dann nennen soll :biggrinB:

Wenn einem gar nix mehr einfällt, durchnummerieren...
Durchnummerieren ist laaangweilig - jedes mal eine verpasste Chance

Titelsuche ist oft nervig

Ja, mir gehen auch langsam die Titel aus.

Da wir in der Band auch keinen Gesang haben, stehe ich vor dem selben Problem.

... scheint ja ein weit verbreitetes Problem zu sein...

Ich denke zunächst, dass man sich von dem Anspruch verabschieden sollte, für jedes seiner Stücke einen einzigartigen Namen zu finden.

Wie gesagt, ich finde Titel eine interessante Chance, dem Stück nochmal einen eigene Note zu verleihen oder das Kopfkino der Zuhörer in eine Richtung zu lenken... oder auch ganz falsche Erwartungshaltungen zu wecken, Musik besteht aus Spannungsbögen.

In der Klassik gibt es mehr wie ein 'Adagio' - für ein Dudelsack-Stück wäre das in der Tat ein ungewöhnlicher Name.
Oder man setzt einfach noch etwas dazu, um es abzugrenzen... '
Adagio con moto' Ooops, gibt es auch schon.
Na gut, dann halt 'Adagio con Ketchup'

Ruckizucki hat man interessante Titel. Hey, stellt Doch einfach eure Titellosen Stücke hier als Hörproben ein und lasst die Schwarmintelligenz Titel finden... jeder soll schreiben, welchen Titel er vorschlägt und warum. Wird bestimmt spassig :cheer:
Cheers,

Kokopelli
 
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Vielen Dank für euren umfangreichen Input, das hat mir auf jeden Fall ordentlich Inspiration gegeben :great:
Da bekomme ich sicher ein paar Namen für die nächsten Kompositionen zusammen :D

Hey, stellt Doch einfach eure Titellosen Stücke hier als Hörproben ein und lasst die Schwarmintelligenz Titel finden...
Die Idee finde ich Klasse! :) Das werde ich tun, wenn ich das nächste mal auf dem Schlauch stehe. Besser wäre wahrscheinlich dann die fertige Aufnahme, anstatt MIDI, da dann der Charakter vom Stück schon besser rüberkommt.
 
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Hier wäre direkt mal so ein Beispiel...
Die Sack-Melodie habe ich letzte Woche für eine Spaß-Challenge in einem Musik-Forum eingespielt (Thema war irgendwas zu irgendeinem Backing Track spielen).
Ein bisschen zu schade, um nach der Challenge in der Versenkung zu verschwinden. Vielleicht nehme ich es irgendwann nochmal in schön und synchron auf, oder auch als Akustik. Und dann stehe ich vor der Frage, wie ich das Stück nenne :D Das Stück hat halt überhaupt keinen Hintergrund, außer dass ich mir den Backing Track angehört und irgendwas dazu gespielt habe. Es ist zwar mit Sackpfeife, aber nicht wirklich Mittelalter, das macht das ganze nicht einfacher :LOL:
Ist also eher zufällig entstanden, aber ich würde es gerne später noch irgendwie verwenden...

 
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