Selbst zusammengestellte Gitarren, Nachteile?

Als ich mir meine Custom habe machen lassen, habe ich jeden Tag ca. 8 -10 Stunden gespielt.

90er:
Als ich täglich soviel gespielt habe, merkt man jede einzelne Nuance. Jede Feinheit wird erfühlbar.

ca. 25 Jahre lang:
nur sporadisch die Gitarren gespielt (eventuell 1-2 mal alle 2-3 Monate)
- Eine Gitarre war eine Gitarre, die Unterschiede waren "marginal" wahrzunehmen

seit 2018:
- spiele jeden Tag
- jetzt fühle ich auch die kleinsten Unterschiede wieder

Was möchte ich damit sagen:
Je mehr jemand spielt, desto mehr wird er auch exakt sagen können was wie für ihn sein soll, für eine CUSTOM.

Für die Mehrheit der Gitarristen wird es sicherlich am besten sein, von der Riesenauswahl die es heute gibt, sich das richtige Objekt der Begierde, herauszusuchen ....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich hab mir vor 2 Jahren bei Kiesel USA eine Gitarre bauen lassen. Bin da natürlich volles Risiko eingegangen, weil ich gleich eine Multiscale geordert habe, die ich zuvor noch nie gespielt habe. Hätte also voll in die Hose gehen können, tat es aber nicht. Der Verkäufer war super beratend, ich hab vorab grob konfiguriert, die Details übermittelt und dann per mail die Feinheiten besprochen. Klappte super. Natürlich muss man sich vorher mit den Angaben, die verfügbar sind auseinandersetzen, aber das hat gut geklappt. Habe nun meine Traumgitarre, Einzelstück, zu Hause und bin mir sicher, dass es noch eine 2. Kiesel werden wird. Top Teil, spitzen Sound und preislich noch akzeptabel. Dauer von Bestellung bis ich sie hatte waren ca. 1,5 - 2 Monate. Und wenn ich mich nicht täusche, kann man die sogar bei nichtgefallen retournieren, allerdings hat man nur 10 Tage Zeit...
 
Bei einer "noch nie dagewesenen, mir auf den Leib geschneiderten" Gitarre ist das so ein Ding, kann sein, dass sie hinterher nicht so klingt, wie ich mir das ausgemalt habe. Auch hier muss man sich immer ein wenig auf das Instrument einlassen und es erforschen.
A
Das ist aus meiner Sicht ein ganz wesentlicher Punkt. Letztlich ist das bei jeder Gitarre, egal welcher Art, so. Ich glaube, viele sind einfach viel zu ungeduldig mit ihren Instrumenten. Wenn man will, findet man immer ein Haar in der Suppe, dann ist man ewig damit beschäftigt, sich eine passende Gitarre zu suchen, und kommt dabei nicht zu Potte. Eine Gitarre wird sich nie an den Spieler anpassen, das ist genau umgekehrt, der Spieler passt sich an die Gitarre an. Wir bestimmen beim Kauf nur die Richtung.
 
Touché.

Ich habe das "Schrei vor Glück oder schick´s zurück" mehr auf die 30-Tage-Money-Back-Geschichte bezogen, mit der man tatsächlich risikofrei ist.

I rest my case, wie der Franzose sagt.

Ja. Aber kein kostenlosen rückversand......... und der ist teuer für 5 gitarren
 
@GuitarOfJustice

Dann hab ich jetzt mal einen tipp für Dich ;):

Setz Dich Samstags morgens in Dein Auto oder Bahn, mach ein Fahrt zu Thomann und probier 8 Stunden Gitarren aus ;)

Dann sparst Du Dir das Geld für die Pakete, keine umstände und hast SICHER was Die gefällt.

Ein Erlebnis und Spaß macht es auch noch ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich glaube ein Zalando für Instrument wird Wunschvorstellung bleiben. Der Gedanke ist natürlich top und für den Käufer bequem, aber ich dnke da ist zu viel Risiko dabei, weil Gitarren und Amps oder auch andere Instrumente nun mal ne andere Hausnummer als Schuhe und Klamotten sind. Preislich, vom Größenausmaß und der Empfindlichkeit her.

Ma stelle sich vor, jemand hat Bock auf ne Gibson CS und er bestellt sich mal 5 Stück nach Hause. Da werden einfach mal relativ empfindliche Dinge im Vergleich zu Schuhen im Wert von einem Neuwagen durch Deutschland geschippert. Und das auf Komission - ne, ich glaube das macht selbst ein so großes Unternehmen wie Thomann nicht.
 
Ich glaube, viele sind einfach viel zu ungeduldig mit ihren Instrumenten.
ich weiß nicht...
es gibt hier ja nur wenige Möglichkeiten:

1. Wow - geil, passt
2. Ähh, nein gefällt mir gar nicht
3. mmmh, passt so weit, hat aber nichts besonderes
4. ich weiß nicht, irgendwas stört ein bisschen, obwohl mir der Rest gefällt

Ob etwas passt oder nicht, liegt an den Komponenten Haptik und Klang.
Wenn es Defizite bei der einen oder anderen Komponente gibt, fällt es je nach Anwender, leichter oder schwerer sich an das Defizit zu gewöhnen oder nicht.

Bei 3 würde ich sagen wird es immer ein Instrument bleiben, dass man spielen kann, aber ob es etwas inspirierendes ausstrahlen wird irgend wann ? Ich weiß es nicht

Bei 4 ist es vermutlich meistens so, dass der Klang gefällt, aber irgendetwas an der Haptik stört oder zumindest nicht optimal ist.
Hier kann es durchaus ertrebenswert sein, sich damit auseinander zu setzen, denn wenn es klingt, ist das ja fast die Hauptsache.
Wenn dann allerdings das Handling so gar nicht passen mag, bringt der beste Sound nichts.
Anders herum macht es finde ich keinen Sinn, denn was nützt das beste Handling, wenn der Sound so gar nicht überzeugt.

Zu 4 habe ich eine Gibson, deren Hals mir so gar nicht gepasst hat. Aber sie klingt wirklich sehr gut. Letzteres war der Grund, warum ich mir gesagt habe, dass ich ihr mal so 3-4 Wochen gebe und in der Zeit hauptsächlich diese Gitarre nutzen werde um zu sehen, ob ich mich daran gewöhne. Ich bin froh, dass ich sie nicht direkt zurückgeschickt habe, denn sie klingt wie erwähnt, wirklich gut. Ich habe mich jetzt daran gewöhnt - aber trotzdem ist es nicht mein Lieblingshals. Hätte sie den Hals meiner Tele oder PRS, wäre es eine traumhafte Gitarre. Trotzdem ist es nicht so, dass ich immer und automatisch zur Gibson greifen würde. Das mache ich nur dann, wenn ich diesen speziellen Sound will. Will ich einfach nur ein bisschen rumdudeln, greife ich automatisch immer zur Tele.

Wenn es allerdings um solche Dinge geht, dass z.B. das Tonepoti 1 cm zu weit links oder rechts sitzt, dann finde ich das auch nicht so dramatisch.
 
Ich find schon auch, dass man mit einem Instrument oft erst "warm" werden muss. Ich komme im ersten Moment mit allem klar was man mir in die Hand drückt solange es 25,5er Mensur und der Hals mindestens 42,5mm hat. Aber "zuHause" Feeling? Da brauch ich schon mehrere Stunden Spielzeit. Vor allem muss der erste "haben will" Impuls vorbeigehen.
Noch dazu wo es hier um eine Custom Gitarre geht ... da sollts schon passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn es allerdings um solche Dinge geht, dass z.B. das Tonepoti 1 cm zu weit links oder rechts sitzt, dann finde ich das auch nicht so dramatisch.
Du nicht, ich sicher auch nicht. Wer aber viel mit Tonepoti und Volumenpoti beim spielen arbeitet hat da evtl. andere Bedürfnisse. Da kann 1cm zu weit links halt durchaus den Unterschied machen zwischen "Gitarre ist ok" und "Gitarre passt wie Arsch auf Eimer"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du nicht, ich sicher auch nicht. Wer aber viel mit Tonepoti und Volumenpoti beim spielen arbeitet hat da evtl. andere Bedürfnisse. Da kann 1cm zu weit links halt durchaus den Unterschied machen zwischen "Gitarre ist ok" und "Gitarre passt wie Arsch auf Eimer"
Klar, pauschal kann man so etwas nie sagen. Eine Vermutung meinerseits wäre hier jedoch implizit, dass der Hals so mit das wichtigste ist, wenn es um das Thema Handling/Haptik geht. Wie stark jemand jedoch persönlich das Poti als KO Kriterium heranzieht, weiß ich natürlich nicht. Wäre ja mal fast ne Umfrage wert ;-) Was ist dir wichtiger ? Der perfekte Hals oder die perfekte Position des Tonepotis ...?
 
Für den Fall eines Wiederverkaufs (und der kommt doch immer irgendwann im Leben) sind Interessenten wenig beeindruckt von Markenteilen ohne übergreifenden Namen. Rockinger Hals, DiMarzio Pickups und Schaller Mechaniken sind oft gut und schön, aber wenn in der Summe nicht Music Man, ESP oder Duesenberg draufsteht, kriegst Du selten auch nur soviel, wie nach Demontage des ganzen Dings und Verkauf der Einzelteile zu Gebrauchtpreisen. Es wird einfach nicht akzeptiert.
 
Im Grunde genommen wurden schon alle Vor- und Nachteile genannt.

Sich rein aus Exklusivität ein Instrument bauen zu lassen mag bei vorhandenem Zaster verlockend und okay sein, doch einen ökonomischen Wert im Wiederverkauf kannste dem echt nicht beimessen. Es ist deine Custom Axt, nicht die eines potentiellen Gebrauchtkäufers. So toll das Teil auch sein mag, ich würde als potentieller Gebrauchtkäufer auch versuchen, ein paar Euro mit dem Argument zu sparen. Aber da gibt’s Leute hier, die mehr Erfahrung haben und bereits umfänglicher geantwortet haben.

Die Warum-Frage kannst du dir am Ende nur selbst beantworten.
- Hast du einen Einsatzzweck, der es für dich persönlich rechtfertigt?
- Wirst du der Gitarre die Einsatzzeit geben, die du brauchst, um den Preis selbst zu akzeptieren?
- Weißt du, welche Spec du brauchst, um damit happy zu sein?
- Ist dein Genre gesetzt oder brauchst du morgen vielleicht schon wieder was anderes?

Gerade letzteren Punkt möchte ich nochmal hervorheben.

Wenn du weißt, dass du die nächsten Jahre in einer Van Halen Coverband abhängen wirst oder B.B Kind dein Sound-Idol ist, dann kauf dir dass, was du brauchst, um so zu klingen bzw. dir deinen Wunsch zu erfüllen.

Wenn du wie ich jedoch zu den Leuten gehörst, die heute einen Furz im Ohr haben und morgen einen anderen, dann kann auch die tollste Custom Instrument irgendwann enttäuschend sein. Dann kann selbst eine Hertiecaster mehr nach Hendrix klingen, als du mit einer Edel-Paula. Oder du lässt dir einfach nochmal eine bauen, wenn genug Moos da ist :-D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, wobei es ist oft der Fall ist das man für die Einzelteile (Baugruppen) mehr bekommt als für den Kompletten Gegenstand. Also nicht nur bei Gitarren. Würde ich jetzt nicht als alleiniges Merkmal von solchen Bausatzgitarren sehen.
Letzten Endes hat alles seine Vor und eben auch Nachteile.
Vielleicht ist es für den einen oder anderen besser sich eine Gitarre von der Stange zu kaufen die zu 90 oder 95% passt und diese dann anpasst.
Andere PU oder evtl. auch ein anderes PG mit anderen Potipositionen sind Umbauten die man im Notfall auch wieder rückgängig machen kann.
 
ich weiß nicht...
Wenn man sich auf einen Gitarrenbauer einlässt, oder auch selbst bastelt, setzt das ja auch immer einiges an Erfahrung, spieltechnisch gesehen, voraus.
Das heisst, ich weiss welche Art von Hals mir liegt, und meinetwegen auch, wie ich die Potis angeordnet haben möchte. Die Form und Optik der Gitarre erscheint mir da noch am einfachsten, zu bewerkstelligen zu sein. Die Vorstellungen vom Sound, sprich PU-Bestückung, sind einem doch auch ziemlich klar. Wie gesagt, man selbst muß auch was dafür tun, um mit der Gitarre dann klarzukommen, je nach Spieler, mehr oder weniger.
Anfängern würde ich sowas nicht empfehlen. Das Argument, heute spiel ich so, und morgen spiel ich so, halte ich für wenig glaubwürdig. Da braucht es jedenfalls nicht ständig eine andere Gitarre:rolleyes:, man wechselt nicht von softigen Jazzklängen urplötzlich zum Heavymetall, falls doch, das kann keine Gitarre der Welt abdecken, sprich man muß sich auch im Klaren darüber sein, was man denn damit so spielen will.
Nochmal, der Nachteil ist, man weiss gar nicht so konkret was man will, da kann der Gitarrenbauer, oder Bastler, nur Annäherungen erreichen, oder man hat eine genaue Vorstellung, aber der Gitarrenbauer, oder der Bastler, ist halt nicht fit genug, das umzusetzen. Birgt alles ein gewisses Risiko, weil bei Unzufriedenheit lässt sich so eine Gitarre nur schwer wieder verkaufen.
 
man wechselt nicht von softigen Jazzklängen urplötzlich zum Heavymetall,
Ähm....doch aber in dem Fall ist für mich die Gitarre eher zweitrangig. Da experimentiere ich einfach nur. Dafür reicht mir meine Ibanes RG mit HSH um klanglich ausreichend unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen.
Ich denke in den meisten Fällen ist das Was und wie wird es gespielt entscheidender als worauf wird gespielt. Alles natürlich in einem gewissen Rahmen und mit Abstrichen hier und da.
 
Wenn man sich auf einen Gitarrenbauer einlässt, oder auch selbst bastelt, setzt das ja auch immer einiges an Erfahrung, spieltechnisch gesehen, voraus.
Das heisst, ich weiss welche Art von Hals mir liegt, und meinetwegen auch, wie ich die Potis angeordnet haben möchte.
da stimme ich dir zu. Das wäre vorteilhaft.
Meine Aussage bezog sich primär auf den Beitrag, dass viele zu ungeduldig sind mit einem (neuen) Instrument.

Wenn ich mir so etwas bauen lasse, sollten natürlich diverse Erfahrungswerte mit einfließen. Wenn man sich dann trotzdem nicht recht schnell auf dem den eigenen Vorstellungen entsprechend gebauten Instrument zurechtfindet, ist vorher bei der Planung etwas schief gelaufen.
 
Ähm....doch aber in dem Fall ist für mich die Gitarre eher zweitrangig. Da experimentiere ich einfach nur.
yo, so gesehen kann man auch mit einer Gitarre alles spielen, da gehörst du wohl zu denen, die mehr Wert auf das eigentliche Spielen legen, halt mit dem, was zur Hand ist:great: . Ist halt wie früher, da hatte man (ich) nur eine E-Gitarre (+später dann auch eine Ersatzgitarre)und fertig:rolleyes:.
ist vorher bei der Planung etwas schief gelaufen.
oder man glaubt, jetzt geht alles wie von selbst.
 
, da gehörst du wohl zu denen, die mehr Wert auf das eigentliche Spielen legen, halt mit dem, was zur Hand ist:great: .
Jain,ich versuche das zu spielen auf was ich gerade Lust habe mit der Gitarre auf die ich gerade bock habe. Dennoch habe ich unvernünftigerweise mehrere Gitarren.ich finde das es einfach sehr schöne Instrumente sind und da erfreue ich mich auch an einer gewissen Auswahl. Mit der einen geht das eine etwas besser mit ner anderen das andere.
 
sehr schöne Instrumente sind und da erfreue ich mich auch an einer gewissen Auswahl. Mit der einen geht das eine etwas besser mit ner anderen das andere.
Ich kann z.B. Sammler auch gut verstehen. Mir geht es bei meiner Selbstgebauten auch so, das ich mich einerseits an ihrer Schlichtheit, aber andererseits an ihrer sehr guten Bespielbarkeit und dem für mich sehr guten Sound immer wieder erfreue. Das war es mir wert, mit meiner Strat kann ich dann eben zusätzlich andere Sounds machen und mehr brauch ich dann auch nicht an Solidbodyklängen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
oder man glaubt, jetzt geht alles wie von selbst.
das habe ich damit nicht gemeint, sondern Dinge wie:
Ich lasse mir einen Hals nach meinen Vorstellungen verbauen um danach festzustellen, er gefällt mir doch nicht etc.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben