Sennheiser MD441 Kein Bass??

stevestevesteve
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Hallo zusammen,

Ich habe vor ein paar Tagen zwei Vintage MD441 für ca. 20 Euro (!) erworben. Der Verkäufer schrieb ins Inserat er wüsse nicht ob sie funktionieren. Nun habe ich heute, nachdem die Tuchel zu XLR Adapter angekommen sind, beide Mikrofone getestet und das eine funktioniert einwandfrei. Das andere jedoch nimmt nur im hohen Bereich auf bzw. der Bass fehlt gänzlich.

Nun meine Frage; Wie kann das sein? Was spezifisch könnte im Inneren kaputt oder locker sein dass der Bass fehlt?

Wäre sehr dankbar für eine Antwort denn ich würde das Mikro gerne wieder zum laufen bringen.


Ps. Da ca. aus 70er hat das Mikro noch kein Bass Roll-Off. Habe es auch geöffnet und zumindest alle ersichtlichen Kabel waren festgelötet.
 
Eigenschaft
 
Beide nehmen und zur Überholung an Sennheiser schicken.
 
Wo gibts solche Glücksgriffe???? Das ist ja geschenkt!
Wenn 1 Mikro funktioniert und das 2. nur Höhen bringt könnte sein, daß die Spule für den Bassanteil defekt ist (oder die Verdrahtung innen defekt,).
Das Mikrofon ist ja nach Beschreibung eines mit 2 Wandlern.

Aber das ist natürlich nur eine Vermutung, die plausibel sein könnte.

Bei dem Schnäppchenpreis würde ich es auch reparieren lassen!

Norbert
 
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...könnte sein, daß die Spule für den Bassanteil defekt ist (oder die Verdrahtung innen defekt,).
Das Mikrofon ist ja nach Beschreibung eines mit 2 Wandlern.

Aber das ist natürlich nur eine Vermutung, die plausibel sein könnte.
...

Da ist nur eine Spule drin! Wahrscheinlich ist dieSpule fest - Magnet defekt?
 
Könnte auch ein Loch in der Membran o.Ä. sein, so dass das Luftvolumen vor- und hinter der Membran nicht mehr voneinander getrennt sind. zB der Kleber mit dem die Membran am Rand befestigt is könnte brüchig geworden sein und ein solches Loch entstehen lassen.

Das Resultat wäre genau so ein akustischer Hochpass wie hier beschrieben.
 
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Wo gibts solche Glücksgriffe???? Das ist ja geschenkt!
Wenn 1 Mikro funktioniert und das 2. nur Höhen bringt könnte sein, daß die Spule für den Bassanteil defekt ist (oder die Verdrahtung innen defekt,).
Das Mikrofon ist ja nach Beschreibung eines mit 2 Wandlern.

Das sind AKGs wie das D 224 oder D 202, das Raketenmikro.
 
Ich hatte das zwar noch nie bei nem Mikrofon. Aber bei meinem Gehör kann ich ein Lied davon singen:D

Typisch für ein ungewollten Highpassfilter ist, dass sich die Membran bzw Trommelfell aus irgend einem Grund nicht vollständig bewegen lässt. (Schmutz/Ohrenschmalz oder Unter/überdruck im Innern. Ich denke jedoch, das mitem Druck betrifft nur das Gehör.) Den Höhen ist das egal, da sich die Membran bei hohen Frequenzen eh nur minimal hin und her bewegt, aber die Bässe werden dadurch abgefangen..

Der Hinweis mit dem Loch in der Membran scheint mir auch plausibel.

Ich tippe auf eine Verschmutzung, Loch, oder wenn es lange nicht benutzt wurde sonst irgendwie "eingerostet"... wäre alles typisch für nen Highpass

PS: Glückwunsch zum Schnäppchen, da hätte ich auch zugeschlagen, egal ob deffekt oder nicht:)

Nachtrag:
Ich bin ein kleiner Hobbyerfinder, und hatte grad ne Idee:
Eine Mikrofonkapsel mit regulierbarem Innendruck anstatt einem klassischem Highpassfilter.
Oder existiert sowas schon? Wäre mal ein interessantes Experiment:) Man hört ja allerhand verschiedener Meinungen zu Highpassfilter, punkto Phasen verdrehen und so... Das wäre bestimmt nicht der Fall wenn man der Membran tiefe Frequenzen mechanisch entzieht... Nur mal so ein kleiner Gedankengang:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte das zwar noch nie bei nem Mikrofon.

Ich schon. Da war die Tauchspule nicht mehr ganz frei. Und das hat sich nur auf den Bass Bereich ausgewirkt. Eigene Reparatur Versuche nur, wenn man entsprechende Erfahrung hat. Sonst ist das Ding Ruck Zuck am ..... ihr wisst schon.

Am besten zu jemand bringen, der Ahnung hat. Und gegebenenfalls den Reparaturpreis zahlen.
 
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IMan hört ja allerhand verschiedener Meinungen zu Highpassfilter, punkto Phasen verdrehen und so... Das wäre bestimmt nicht der Fall wenn man der Membran tiefe Frequenzen mechanisch entzieht... Nur mal so ein kleiner Gedankengang:gruebel:
Man kann sich allgemein merken: Ganz egal WIE man den Frequenzgang verändert - es kommt immer auch zu einer entsprechenden Veränderung des Phasengangs.

Einzige Ausnahme sind die spezielle Subkategorie von digitalen Filtern namens "linear-phasige Filter".
Literally alles andere kommt mit verändertem Phasengang einher.
 
Ich schon. Da war die Tauchspule nicht mehr ganz frei. Und das hat sich nur auf den Bass Bereich ausgewirkt. Eigene Reparatur Versuche nur, wenn man entsprechende Erfahrung hat. Sonst ist das Ding Ruck Zuck am ..... ihr wisst schon.
Ich hab das bei einem D190 aus den ’70ern. Da es nicht das einzige ist ist es mir nicht wert das reparieren zu lassen, zudem werden die einem ohnehin derzeit fast nachgeschmissen.
Beim MD441 sieht die Sache anders aus. Ich hab selbst eines, auch aus den ’70ern und mit M-S Schalter, das hervorragend klingt. Da würde ich bei Sennheiser nachfragen was eine Überholung kosten würde.
 
Man kann sich allgemein merken: Ganz egal WIE man den Frequenzgang verändert - es kommt immer auch zu einer entsprechenden Veränderung des Phasengangs.
Auf der "elektrisch/elekronischen/VST Seite" bestimmt, aber meine Idee würde ja auf der "mechanischen Seite" stattfinden, wenn ich mit überdruck in der Kapsel die Membran quasi abfedern würde, noch bevor der Schall die Kapsel erreichen kann.. Da sollte doch mit der Phase gar nix passieren, warum auch?
 
Auf der "elektrisch/elekronischen/VST Seite" bestimmt, aber meine Idee würde ja auf der "mechanischen Seite" stattfinden, wenn ich mit überdruck in der Kapsel die Membran quasi abfedern würde, noch bevor der Schall die Kapsel erreichen kann.. Da sollte doch mit der Phase gar nix passieren, warum auch?
Der Begriff "Phase" existiert nicht nur wenn es um Schall geht - sobald etwas (periodisch) schwingt, muss der Begriff eingeführt werden. Das betrifft Schallschwingungen genauso wie Laser, Phononen oder Kinderschaukeln.

Nochmal:

Ganz egal WIE man den Frequenzgang verändert - es kommt immer auch zu einer entsprechenden Veränderung des Phasengangs.

Einzige Ausnahme sind die spezielle Subkategorie von digitalen Filtern namens "linear-phasige Filter".
Literally alles andere kommt mit verändertem Phasengang einher.
Das gilt für alles Elektrische, für alles Mechanische und für (fast) alles digitale (mit Ausnahme eben von explizit linear-phasigen Filtern)
 
@Norbert
Sorry für die sehr späte Antwort und danke für deinen Kommentar. Das Schnäppchen habe ich auf Facebook Marketplace gemacht ;) Konnte es selber zunächst nicht glauben :D

Ich habe Sennheiser kontaktiert und werde bald beide Mikros einschicken um einen Kostenvoranschlag zu erhalten und danach wahrscheinlich reparieren lassen. Hoffe es ist nichts wo man nicht reparieren kann. Werde euch alle auf dem laufenden halten.

Nochmals vielen Dank an Alle für die zahlreichen Antworten! :)
 
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..bitte bitte, dafür sind wir da
Bin gespannt.

Gruß

Norbert
 
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Ich habe Sennheiser kontaktiert und werde bald beide Mikros einschicken um einen Kostenvoranschlag zu erhalten und danach wahrscheinlich reparieren lassen.

... ist ja jetzt 'ne Weile her, aber es wäre sehr interessant zu erfahren, wie die Geschichte ausgegangen ist.
Ich habe ein altes Sennheiser MD211 mit dem selben Problem.
Bevor ich es verschicke wollte ich nochmal hören wie bei genau diesem Problem die Chancen stehen.
Außerdem wäre ich interessiert zu wissen, ob es auch Erfahrungen gibt bei Reparaturen durch Sennheiser bei Mikrofonen, die bereits länger nicht mehr im Programm sind.
 
@NULLSTRAHLER Wie die Zeit fliegt, total vergessen hier das Update zu geben. Habe beide Mikros zu Sennheiser Schweiz versendet und diese begutachten lassen. Mir wurde leider nichts genaueres gesagt ausser dass das defekte MD441 nicht zu reparieren sei und die komplette Kapsel ersetzt werden muss. Der Mitarbeiter versicherte mir das die Kapsel 1:1 Baugleich mit allen älteren Modellen sei (ob das wirklich so ist, keine Ahnung). Also liess ich es machen. Kostete ca. 480 Euro, Kapsel und Servicearbeiten, ohne Versand. Auf das wirklich sehr teure Angebot den Tuchel Stecker auf XLR umbauen zu lassen, habe ich verzichtet - die Adapter machen ihre Arbeit gut.

Ich habe nach der Reparatur beide Mikros mit ein und derselben Quelle durch die ein "gelooptes" Signal lief verglichen;
Ich weiss nicht genau wie ich es beschreiben soll, aber der "Grundklang" dessen mit der neuen Kapsel scheint identisch zu sein, jedoch etwas "heller", sprich das Alte tönt etwas wärmer/ samtiger. Ich denke wirklich das liegt daran das es halt schon älter und "eingefahren" ist. Ist wohl als hätte man zwei identische Ledersessel jedoch ist einer davon schon seit zwei Jahrzehnten eingesessen und somit natürlich auch bequemer als der neuere :biggrinB:

Bei Erfahrungen mit Reparaturen älterer Modelle die nicht mehr produziert werden kann ich dir nicht helfen - ist meine erste Vintage Mikro Reparatur.
 
Danke für die prompte Antwort. Ja, das habe ich befürchtet mit dem Kapselwechsel. Ich hatte etwas die Hoffnung, es hätte doch eine Verkanntung der Kapsel o.ä. - Schmutz oder so gewesen sein.
Wo ist denn Sennheiser Schweiz? Und machen die das auch in der Schweiz oder schicken die das Zeug auch alles nach Sachsen-Anhalt in die Mikrofon Technik?
Mein Problem ist ein wenig, dass Sennheiser zu einem riesen Konzern mutiert ist, der sein Hauptgeschäft in Kopfhörern und semiprofessionellen Mikroport und Mikrofonzeugs und Stagezeug hat - damit kann man scheinbar am meisten verdienen, Studio und vor allem Film, wofür Sennheiser mit den 415ern und 416/816ern einst mal sinnbildlich standen sind da scheinbar nur zweitrangig bedacht. (Kenne einige, die extrem genervt davon sind, dass Sennheiser z.B. einfach keine 8 Kapsel für die 8000er Serie raus bringt und man da mit niemandem aus der Mikrofonentwicklung drüber sprechen kann - ich habe mich dann damals z.B. für ein Schoeps DMS Setup und gegen die 8000er Serie entschieden und bin auch sehr glücklich damit, was den Sound und den Service angeht) Eine*n Techniker*in bekommt man bei Sennheiser entsprechend nur insistierend und sehr gut begründet mal an die Strippe; die sind dann sehr nett, aber auch nie länger als vor der Umstrukturierung dort tätig und kennen sich nicht aus mit Mics, die seither nicht mehr im Programm sind, bzw. bei etwas selteneren kennen sie die gar nicht mehr von innen. Das schmälert mein Vertrauen, ob die es hin bekommen. Gibt bezüglich des Mikrofon Service auch sehr unterschiedliche Erfahrungen, was ich so höre.
Das 211er ist leider auch so ein Spezial-Fall, von dem es unterschiedliche Versionen gibt, z.B. zwei verschiedene U Versionen, die schon sehr anders aufgebaut sind und jeweils anders auseinander montiert werden, von denen es scheinbar nicht mal mehr eindeutige Datenblätter gibt und Kapseln gibt's wirklich gar keine mehr, leider.
Aber damit müssen ja leider alle unglücklichen Besitzer*innen von beschädigten 211ern fertig werden... sehr schade..
 
Zuletzt bearbeitet:
@NULLSTRAHLER: Du könntest noch Glück haben, wenn Du ein HL hast und einen falschen Adapter, und beide +-Pins belegt hast.
 
Danke für die prompte Antwort. Ja, das habe ich befürchtet mit dem Kapselwechsel. Ich hatte etwas die Hoffnung, es hätte doch eine Verkanntung der Kapsel o.ä. - Schmutz oder so gewesen sein.
Wo ist denn Sennheiser Schweiz? Und machen die das auch in der Schweiz oder schicken die das Zeug auch alles nach Sachsen-Anhalt in die Mikrofon Technik?
Mein Problem ist ein wenig, dass Sennheiser zu einem riesen Konzern mutiert ist, der sein Hauptgeschäft in Kopfhörern und semiprofessionellen Mikroport und Mikrofonzeugs und Stagezeug hat - damit kann man scheinbar am meisten verdienen, Studio und vor allem Film, wofür Sennheiser mit den 415ern und 416/816ern einst mal sinnbildlich standen sind da scheinbar nur zweitrangig bedacht. (Kenne einige, die extrem genervt davon sind, dass Sennheiser z.B. einfach keine 8 Kapsel für die 8000er Serie raus bringt und man da mit niemandem aus der Mikrofonentwicklung drüber sprechen kann - ich habe mich dann damals z.B. für ein Schoeps DMS Setup und gegen die 8000er Serie entschieden und bin auch sehr glücklich damit, was den Sound und den Service angeht) Eine*n Techniker*in bekommt man bei Sennheiser entsprechend nur insistierend und sehr gut begründet mal an die Strippe; die sind dann sehr nett, aber auch nie länger als vor der Umstrukturierung dort tätig und kennen sich nicht aus mit Mics, die seither nicht mehr im Programm sind, bzw. bei etwas selteneren kennen sie die gar nicht mehr von innen. Das schmälert mein Vertrauen, ob die es hin bekommen. Gibt bezüglich des Mikrofon Service auch sehr unterschiedliche Erfahrungen, was ich so höre.
Das 211er ist leider auch so ein Spezial-Fall, von dem es unterschiedliche Versionen gibt, z.B. zwei verschiedene U Versionen, die schon sehr anders aufgebaut sind und jeweils anders auseinander montiert werden, von denen es scheinbar nicht mal mehr eindeutige Datenblätter gibt und Kapseln gibt's wirklich gar keine mehr, leider.
Aber damit müssen ja leider alle unglücklichen Besitzer*innen von beschädigten 211ern fertig werden... sehr schade..
ich vermute mal dass die reparaturen in sachsen anhalt gemacht werden.

dabei ist es doch beachtlich dass du so ein mikro heute noch reparieren lassen kannst. das md441 kam 1971 auf den markt. das ist 50 jahre her!!!

versuche mal einen ford 17m aus dem baujahr bei ford reparieren zu lassen, was glaubst du was die dir erzählen!
 
Zuletzt bearbeitet:
@NULLSTRAHLER: Du könntest noch Glück haben, wenn Du ein HL hast und einen falschen Adapter, und beide +-Pins belegt hast.

Hallo Michi, danke für den Tip.
Ist ein guter Hinweis, allerdings ist das 211 nach meinem Informationsstand (Nachfragen bei Sennheiser, Sennheiser Kataloge, etc.) lediglich als N und U Version gebaut worden, jedoch nicht als H/L H/N, anders als das 421 und 441.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

dabei ist es doch beachtlich dass du so ein mikro heute noch reparieren lassen kannst. das md441 kam 1971 auf den markt. das ist 50 jahre her!!!

Ist auf jeden Fall hoch erfreulich, dass es bei Sennheiser eine Reihe klassischer sehr guter Mikrofone gibt, die noch fast unverändert gebaut und geserviced werden - auch nach 60 Jahren (421) und fast 70 Jahren (21); für das 211er gilt das leider nicht, was schade ist.
 
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