Shouts probleme in der Probe

  • Ersteller PerryMason
  • Erstellt am
PerryMason
PerryMason
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.08.22
Registriert
26.11.12
Beiträge
20
Kekse
0
Ort
Karlsruhe
Hallo zusammen,

Ich singe etwa seit 2 Jahren in einer Band (Richtung: ~Pantera/Lamb Of God...)
Das heißt sowohl cleaner Gesang als auch Shouts.

Bisher habe ich ohne speziell angeeignete Technik geshoutet, es ist genau genommen
einfach geschrien, belasten tut es meine Simmte eigentlich nicht.

Seit Resolution von Lamb of God draußen ist bin ich absoluter Fan vom klang
des Gebrülls von Randy Blythe und habe mir durch viel Zen Of Screaming gucken
und viel Üben auch einen sehr ähnlichen Sound angeeignet, der mir klanglich
viel besser gefällt, als das, was ich in der Probe und live bisher gemacht habe.

Nun zur Frage:

Wann immer ich zu Hause übe, vor allem wenn ich mich länger am Stück
warmgesungen habe klingt die ganze Sache wirklich druckvoll, belastet mich nicht,
es fühlt sich absolut flüssig und gut an gerade auch was den Übergang von tiefen
bis sehr hohen Screams angeht.

Und jeden Samstag wenn Probetag ist will es einfach nicht funktionieren, mit
dem Sound im Proberaum (obwohl ich mich gut höre normalerweise) ist es unmöglich
die Technik zu nutzen, da sie, im Gegensatz zu zu Hause, viel viel leiser ist als meine
normale Singstimme. Und sofort falle ich wieder ins alte Shoutmuster.

Bin da gerade echt frustriert weil ich daheim immer ein absolutes "yeah, geil, genauso
gefällts mir und fühlt sich gut an" - Gefühl habe aber aus irgendeinem Grund in der Probe
nichts damit anfangen kann.

Ich habe auch schonmal gelesen, dass ich mich einfach auf mein Gefühl verlassen soll,
auch wenn ich mich nicht gut hören kann, anders gesagt: hab ich vielleicht nur das Gefühl,
dass es in der Probe leiser ist?

Hat irgendjemand Tips bzw hat vielleicht ähnliches erlebt?

Danke im Voraus!

viele Grüße,

Marc
 
Eigenschaft
 
Willkommen im Musikerboard,

dass man sich im Proberaum dazu verleiten lässt, gegen die Band anzusingen oder lauter als normalerweise zu singen, ist absolut nicht selten. Das doofe: man erreicht damit meist das Gegenteil, weil man schnell schlapp macht und es auch nicht besser klingt.

Die üblichen Tipps:

1. Anlage lauter

2. Bessere Anlage oder eigenen Monitor zulegen

3. Anlage bzw Monitore anderes positionieren

4. Band zwingen, leiser zu spielen

5. Vermeiden, gegen die Band anzusingen. Also nur so laut singen, wie du kannst und wie es gut klingt.

6. Hier Hörprobe posten, um zu analysieren, ob man technisch vielleicht noch was verbessern könnte.

BTW: ich habe deinen Thread mal ins passende Unterforum verschoben.
 
Dass die Technik leiser als Singstimme ist, ist nicht unbedingt schlecht. Im Gegenteil. Gutes Shouting muss nicht laut sein.
Ich shoute z.B. ziemlich leise ... etwas über Sprechlautstärke. Gesang ist natürlich lauter. Und es klingt gut und ist nicht belastend für die Stimmbänder.

Aus dem Lautstärke-Ding solltest du also nicht schlussfolgern, dass es schlecht ist. Vielleicht haust du zu Hause einfach etwas mehr auf die Kacke, dadurch klingt die Zerre (durch technisches Fehlwissen) brutaler.
Besser ist aber die leise Technik im Proberaum ... die gilt es nun zu beherrschen und auch zu Hause bewusst einzusetzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey,

danke für die schnelle Antwort. Ich geh mal direkt so gut es geht auf die Punkte ein.

1. Anlage lauter
-> die Anlage ist ausreichend, ich hör mich grundsätzlich gut, nur nicht bei besagter neuer Technik.

2. Bessere Anlage oder eigenen Monitor zulegen
-> siehe 1.

3. Anlage bzw Monitore anderes positionieren
-> siehe 1. / die Monitore stehen auf Stativen auf Kopfhöhe.

4. Band zwingen, leiser zu spielen
-> Damit sollte ich vielleicht mal anfangen und gucken, wie es dann ist.

5. Vermeiden, gegen die Band anzusingen. Also nur so laut singen, wie du kannst und wie es gut klingt.
-> Das finde ich verdammt schwierig. Ich meine, gerade wenn man etwas neues ausprobieren will
in der Probe und dann quasi "blind" singen muss, ohne jegliche Kontrolle des Klangs, also nur durch
das Gefühl, finde ich das recht schwierig.

6. Hier Hörprobe posten, um zu analysieren, ob man technisch vielleicht noch was verbessern könnte.
-> ich guck mal, wenn ich dazu komme.

Danke trotzdem nochmal für die schnelle Antwort! :)
 
Wie gesagt: solange wir dich nicht gehört haben, ist alles ein reines Spekulieren ins Blaue und Fischen im Trüben.

Das finde ich verdammt schwierig. Ich meine, gerade wenn man etwas neues ausprobieren will
in der Probe und dann quasi "blind" singen muss

Hm ... naja: du hast zu den Punkten 1-3 geschrieben, dass die Anlage laut genug ist. Dann müsstest du dich eigentlich auch gut hören können. Es sei denn, du singst bei deiner neuen Shout-Technik tatsächlich zu leise.

Sich aufs Gefühl verlassen, würde ich vermeiden. Du musst dich schon hören - gerade, wenn du was neues ausprobierst. Ob du dir nur "einbildest", zu leise zu sein, kannst du ziemlich schnell rausfinden, indem du die Probe mitschneidest.

Aber wie gesagt: Spekulation...
 
Okay, trotz bisher nur vorhandener Spekulation:

Bei cleanem Gesang höre ich mich ja super, wirklich einwandfrei.
Beim screamen nicht.
Mal weitergesponnen würde eine besser/lautere/besser positionierte
Anlage dazu führen, dass ich die Screams vielleicht höre, der Gesang
dann aber zu laut ist.
Dazu sollte man vielleicht grundsätzlich noch sagen, dass ich nicht in
großen hallen mit perfektem monitoring spiele sondern unsere Gigs
sich bisher auf locale Clubshows beschränken. Dort sind die Monitore
Erfahrungsgemäß weitaus schlechter/schwächer und ich höre selbst
meinen normalen Gesang weniger gut. Wie soll das dann erst mit den
Screams werden - selbst wenn ich mich in der Probe gehört habe?

Vielen Dank für all die Antworten! :)
 
Mal weitergesponnen würde eine besser/lautere/besser positionierte
Anlage dazu führen, dass ich die Screams vielleicht höre, der Gesang
dann aber zu laut ist.

Da fast jeder Rocksänger nicht nur auf einem dynamischen Niveau singt, wurden Kompressoren erfunden. Die gleichen diese dynamschen Unterschiede aus. Der Rest ist dann nur noch der richtige Umgang mit dem Mikro: Geh halt beim Shouten näher dran und clean weiter weg.

Dennoch sollten zwischen deine Shouts und deinem cleanen Gesang natürlich keine Universen liegen. Wenn das tatsächlich so ist, kann es tatsächlich auch an der Shout-Technik liegen. Bißchen was sollte schon rauskommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich denk ich werd die Tips kommende Probe einfach mal streng berücksichtigen.

Etwas leiser insgesamt proben, Gesangsanlage etwas lauter machen und ein bisschen
mehr mit dem Mikro spielen.

Wenn das immer noch nicht ausreichend hilft werd ich die Tage darauf mal ne Aufnahme
machen und hier vorstellen, dann können wir weitersehen.

Danke für die Tips!

liebe Grüße

Marc
 
Kurzes Update:

Letzte Probe hat es endlich "Klick" gemacht und zumindest erstmals ein paar Früchte getragen!! :)
Ich glaube ich hab immer probiert gegen etwas anzuschreien, nicht wie zu Hause, letzte Probe habe ich mich
gezwungen mit so wenig Druck wie möglich zu screamen und sofort waren sie so laut und Druckvoll, wie ich
sie daheim empfinde.
Vielen Dank nochmal an alle Tipps! :) Ah was ein geiles Gefühl^^

Grüße,

Marc
 
Ich vermute du kannst deine Technik nicht so gut umsetzen, da du einen bestimmten Klang brauchst, der dir bestätigt, dass du 'richtig' singst. Wenn deine Band aber nebenbei noch spielt, nehmen die dir aber eine Menge Frequenzen weg. Dadurch klingst du (für dich) automatisch scheiße und fällst in dein altes Muster zurück, da du da genau weist, wie es sich mit und ohne Band anhört und wie es sich anfühlen soll.

Mein Rat: trainier mit deiner neuen Technik viel und präg dir ein, wie es sich anfühlt, wenn du deine neue Technik machst und versuch dich möglichst stark während des Probens an dieses Gefühl zu halten. Der Sound ist dann erst mal Nebensache.


mfg MrStarkiller :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey MrStarkiller

das war bisher mit Abstand der hilfreichste Kommentar, Du hast mein urpsrünglichs Problem tatsächlich aufgerollt so dass es Sinn ergibt. Wie schon im Beitrag davor gesagt klappts jetzt ganz gut in der Probe. Ich übe zur Zeit wirklich jeden Tag und probier zu jeder (un-)möglichen Zeit zu screamen, auch in den Momenten in denen ich meine Stimme für Nutzlos halte (früh morgens oder direkt nach dem essen udn all sowas :-D )
Seitdem hab ich mir das Gefühl wie es sich anfühlt, unabhängig vom Sound, eingeprägt und so funktionierts echt super. Das gute ist, und das hab ich früher nie bedacht, dass man sich auf den Sound ja verlassen kann, wenn das Gefühl richtig (so wie daheim) ist. Ich habe sogar letzte Probe mal die Gesangsanlage etwas leiser gemacht, also so, wie ich es im Durchschnitt eher von Gigs gewöhnt bin. Das schöne daran war, dass ich auch von meinen Bandkollegen total gelobt wurde, die nicht wussten, dass ich was anders mach, die aber einfach nur Song für Song meinten "was geht denn mit deinen Screams?! - geil!" :)
Vielen Dank nochmal an alle hilfreichen Antworten. Endlich ist das Problem, das sich für mich unlösbar anfühlte, gelöst! :) Vielen Dank!

Grüß euch,

Marc
 
Hey Marc,

etwas ähnliches wie MrStarkiller wollte ich auch gerade schreiben.
Dein Problem kenne ich gut, denn der Klang deiner Stimme verhält sich natürlich je nach Raum, Art und Begleitmusik anders.
Auch wenn dein Problem scheinbar schon behoben zu sein scheint, gebe ich noch mal kurz meinen Senf dazu. =)

Ein mächtiges Growlen, oder Shouten lebt von knackigen Mitten und ein paar kitzelnden Höhen. E-Gitarren leben allerdings im Metalbereich genauso von knackigen Mitten und dort liegt das Problem. Wo du Zuhause das gesamte Spektrum hörst, "klauen" dir bei der Probe die Gitarren wahrscheinlich einfach deinen festen Stammplatz im Frequenzspektrum, da diese je nach AMP etc. natürlich einen ziemlich breiten Sound haben und Metal-Gitarristen gerne ein fettes Brett spielen. (musste mir bei uns auch meinen Frequenzbereich erobern) ;)

Helfen könnte, wenn du einfach mal zuhause eine Aufnahme deines Shoutings machst und dann mit dem EQ prüfst wo deine Stimme die stärksten Peeks hat.
In der Regel hast du im Proberaum ja ein Mischpult, oder ähnliches an der PA hängen, womit du ggf. genau diese Frequenzen eingrenzen bzw. verstärken kannst.

Shouten/Growlen an sich, sollte in den meisten Fällen druckvoll, aber nicht zwingend übermäßig laut sein.
Wenn du versuchst möglichst laut zu sein hat das den netten Nebeneffekt, dass du die Kontrolle über deinen Stil verlierst, der Atem nicht mehr reicht, oder du dir deine Stimme verhundst.

Mein Tipp also:
- Peek deiner Stimme ertesten
- EQ eurer Anlage auf deine Stimme optimieren
- (evtl. mit den Gitarristen abstimmen, dass dir etwas PLATZ im Spektrum eingeräumt wird)

Verhält sich alles ähnlich wie auch bei Aufnahmen. Alles muss seinen Platz im Raum haben, auch der Gesang. =)

beste Grüße,
Zarakas
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielen Dank für den Tipp, Zarakas, sehr einleuchtende Idee!

Danke auch nochmal an alle für die Mühe! :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben