Silberne Ablagerungen in Röhren?

SADIC
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Hallo!

Ich schreibe die Frage mal nicht in meinem Fireball-Thread. Ich hab das Problem durch die neuen Röhren FÜR den Fireball bemerkt, aber nicht AM Fireball, sondern am Gigmaster.

Es geht also um einen Engl Gigmaster 30 Combo. Bei diesem haben ALLE Röhren, also Vor- und Endstufe silberne Ablagerungen unten in der Röhre. Witzigerweise hängen die Röhren ja kopfüber, weshalb die Ablagerungen im eingebauten Zustand oben sind. :confused:
Näheres auf dem angehängten Bild. Dort sieht man links eine neue EH ECC83 und daneben die gebrauchte Engl ECC83. Die Vorstufenröhren von meinem Fireball sind dagegen 100% sauber.

Frage an die Spezies: Was ist das? Der Klang ist auf jeden Fall mit der EH-Röhre wesentlich besser und ich hatte sowieso das Gefühl, der Verstärker wird langsam immer dumpfer. Einfacher Verschleiß oder ein Schaden?

Danke & Mfg,
Sadic
 
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Ich denke mal dass das was du meinst der sog. "Getterniederschlag" ist.
Nach dem evakuieren des Glaskörpers einer Röhre wird im Innern der Röhre die sog. Getterpille gezündet - eine "Pille" aus speziellem Metall das die während der Lebenszeit einer Röhre entstehenden Gase im Inneren bindet.
Ist dieser Belag milchig hat die Röhre Luft gezogen.
 
Ich glaube eher, SADIC meint die markierte Stelle:
Getter.jpg

Das Getter ist ja on top. :gruebel:
 
ich kenn sowas nur wenn die Heizung überlastet wurde und der Wendel abdampft...dann schlägt sich das an der kältesten Stelle (Fuß der Röhre) nieder, den Pins sieht man auch an dass sie thermal geschunden wurden...
 
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@ Rockin'Daddy:
Genau die Stelle meine ich. Hätte ich vielleicht selbst mal einkreisen sollen.


@ bluesfreak:
Naja, die Combo steht recht nah an der Heizung. ^^* Da sollte ich wohl etwas vorsichtiger sein. Die Endstufenröhren sehen ähnlich aus, aber noch nicht ganz so schlimm.
 
Hehe, bin mir nicht sicher ob du das ironisch gemeint hast? :confused:

bluesfreak meinte die Kathodenheizung, welche in dem Fall mit zuviel "Heizstrom" betrieben wurde/wird, und dadurch dauerhaft die optimale Betriebstemperatur (Arbeitspunkt) der Röhre überschritten wird. Dadurch wird zuviel Material (Elektronen) emittiert, was bei Abkühlung zum "Niederschlag" im inneren des Glaskolbens der Röhre führt, damit gleichzeitig die Lebensdauer der Röhre erheblich gesenkt wird.

Einfach ausgedrückt, dein Amp läuft mit falschen Parametern (ich meine nicht Gain, Vol., Bass, Middle, Treble :)) und sollte von einem Techniker überprüft werden.

PS. Ich bitte mein einfachen Worte oben zu Entschuldigen, das sie natürlich nicht richtig den Vorgang im Inneren einer Röhre beschreiben ;)
 
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Ne, war nicht ironisch, der Verstärker steht wirklich recht nah neben der Heizung und bekommt dadurch natürlich Wärme ab.

Die Röhren sind > 2 Jahre alt, die müssen eh mal neu. Ist aber schonmal gut zu wissen das es einfach höherer Verschleiß durch die Wärme ist und ich da in Zukunft etwas aufpassen muss.
 
Ohne es genau beurteilen zu können, behaupte ich, dass die Abwärme des Heizkörpers im Raum keinen Einfluss auf die Betriebstemperatur der Röhre hat. Auch wenn der Combo direkt neben der Heizung steht, sollte das nicht der Grund für den "Niederschlag"/die Ablagerungen sein. Die Kathodenheizung scheint falsch eingestellt zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine mich daran erinnern zu können, diese Verfärbungen am Sockel
kämen entweder vom Gettern oder vom Glasschweißen.
Kannst du sehen, ob der Beschlag innen ist oder im Pressglas?

MfG
 
Moin,

ein "Arbeitspunkt" als solcher sollte bitte nicht in Verbindung mit der Betriebstemperatur von Röhren genannt werden. Zwar fährt eine Röhre sinnigerweise nur, wenn sie geheizt ist, aber da wird der Arbeitspunkt auf einer der Kennlinien durch Werte von eingestellten Betriebsspannungen bestimmt - also von Umgebungsparametern der Schaltung. Soviel vielleicht einmal als Definition, um Mißverständnissen vorzubeugen. Die Heizer sind nur Hilfsanschlüsse.

Niederschläge im Glaskolben, die nicht vom Getter stammen, bilden sich schon mal gern - wenn Material abgetragen wird und sich inenn auf dem Glaskolben niederschlägt. Kann man z.B. sehr gut bei hochbelasteten Endröhren beobachten, die in Glotzen missbraucht wurden.

Niederschläge unten im Bereich des Sockels hat Bluesfreak klar benannt: Dampft der Heizwendel ab, so ist die Röhre hin. Dann würde sie also auch keinen Pieps mehr von sich geben. Man muss hier aber dazu sagen, dass die Heizwendel zumindest der damaligen Röhren schon eine gewaltige Überbelastung abkonnten; man konnte sie gut und gern auch mal kurzzeitig (!) mit 13 Volt anstelle der 6,3 Volt bei E-Röhren betreiben. Sie glühten zwar hell, aber das führte nicht zum augenblicklichen Durchbrennen. Mit anderen Worten: Wenn der Brenner hin sein sollte, dann müsste schon ein erheblicher Fehler vorliegen und die nächste Vorröhre, wenn nicht auch die Endröhren würden ebenfalls durchbrennen.

Historie: die damals direkt geheizten RE-Röhren mit ihren 4-Volt-Brennern vertrugen absolut keine Überspannung: 6 Volt ran und es glühte kurz auf und Matthäi am Letzten wars...

Also wenn die ECC unten innen etwas süffig aussieht UND sie noch im Amp tut, so bringt nur ein Röhrenprüfgerät Klarheit über ihren Zustand und ggf. müsste am Amp mal die Heizspannung gemessen werden: Hier droht eher Gefahr bei Reihenschaltung der Heizer (wie in dene Bugera V22 und V55 z.B.): Wenn hier einer der Heizer Kurzschluss macht, so liegt an den übrigen Brennern eine zu hohe Spannung an.

CU MM
 
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1+ an Startspieler.
Deswegen noch mein PS am Ende und dazu der Arbeitspunkt in Klammern. Ich tue mich immer schwer sowas in Worte zu fassen, da der Physikunterricht schon lange her ist und ich nicht mit hochklassischen Fachkenntnissen glänzen kann. Kurzum, gefährliches Halbwissen ist bei mir nicht ausgeschlossen ;)

Dass der Combo jedoch zu nah an der Heizung steht, ist eben nicht ausschlaggebend für das vorliegende "Schadbild" der Röhren. Das wollte ich damit sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, dann muss demnächst der Tech ran... Ich muss mir langsam einen Geldbaum kaufen oder auf Transistor umsteigen. :D
 
... gefährliches Halbwissen ist bei mir nicht ausgeschlossen ;)

[schmierig] Dafür hast Du ja mich. :D :D :D [/schmierig]

BTW: Exkurs in die Geschichte:

Wisst hir eigentlich, warum die E-Röhren mit 6,3 Volt geheizt werden im Gegensatz zu den alten 4-Volt-Brennern (es gab auch noch Heizer mit noch anderen Spannungen)?

Auto-Batterie. Die Brenner waren dafür konzipiert, in den damaligen Auto-Radios Anno Tobak ihren Dienst zu versehen.

Bis 1935 gab es in den Empfängern nur 4-Volt direkt oder indirekt geheizte R-Röhren. In den Jahren 1935 und 1936 vollzog sich dann der Übergang von den R- oder RE-Röhren zu den ebenfalls mit 4 Volt geheizten A-Röhren, die dann drei Jahre ihren Platz in den Radios hatten. Die waren allerdings mit steigenden Anforderungen an die Empfindlichkeit der Empfänger HF-mässig aufgrund ihrer Größe und Quetschfußkonstruktion ihrer Sockel nicht gerade der Brüller. Telefunken verschlief die Entwicklung aus bodenloser Arroganz und so kamen ganz nebenbei neuere und kleinere Röhren von Valvo und Philips auf den Markt...

Telefunken musste reagieren und entwickelte daraufhin die mit 6,3 Volt geheizten Stahlröhren "nach", hier liegende Konstruktionen mit flachen Sockeln, die dann auch in Auto-Radios passten und die auch HF-mässig die erforderlichen Werte brachten bzgl. niedriger Eingangskapazität usw. usf. Und so erfolgte dann in Deutschland 1938/39 der Übergang von den A-Röhren zu den Stahlröhren. Eine amerikanischen Erfindung, die, in Deutschland modifiziert, ihren Siegeszug antrat.

Man konnte die Stahlröhren in den Radios bis in die 50er Jahre finden, dann verschwanden sie schnell - ab 1947 tauchten die ersten sogenannten Rimlock-Röhren auf, die Vorgänger der heutigen Noval- oder Miniaturröhren, deren Heizspannung von 6,3 Volt blieb. Ausnahme: Röhren für Glotzen (P-Röhren) und für sogenannte Allstrom-Radios (U-Röhren), bei denen die Heizer in Serie geschaltet wurden; hier wurden die Brenner für denselben Heizstrom, aber unterschiedliche Heizspannung konstruiert.
 
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man sieht zumindest bei der rechten Ecc, dass sie gebraucht wurde. Die Ablagerungen können doch eigentlich nur metallischen Ursprungs sein. Weil die Röhre ist normalerweise luftdicht. D.h. nichts kommt hinein, was nicht in irgendeiner Form bereits darin ist.
 
Mal noch eine Frage zum Thema:

Kann sowas auch von stundenlangem Standby kommen? Ich vergesse öfters einfach mal, dass der Verstärker noch im Standby steht, außerdem hat er noch ein paar lange Aufnahme-Sessions hinter sich wo er auch mal 18 Stunden durchlief und eben zwischendurch nur auf Standby geschaltet wurde.

Der Gigmaster ist ja auch so ein Verstärker bei dem man bei eingeschaltetem Standby und aufgedrehtem (30 - 50%) Master trotzdem was hört, wenn man in die Saiten langt.
 
möglich. Könnte aber auch sein, dass die Röhre nicht mehr ganz dicht (entschuldige meine Ausdrucksweise:D) ist.
gruss, bubili
 
möglich. Könnte aber auch sein, dass die Röhre nicht mehr ganz dicht (entschuldige meine Ausdrucksweise:D) ist.
gruss, bubili

Dann wäre aber die eine aus der Vorstufe und alle 4 aus der Endstufe nicht ganz dicht. Das wäre mir zu viel Zufall. :D
 
Wenn die Röhren Luft ziehen wird der Getter - Niederschlag milchig und die Röhre stirbt den Heldentod.
 

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