Sind Sänger(innen) emotionaler als andere "Professionen"?

  • Ersteller ibkoeppen
  • Erstellt am
Da sagste was Wahres :))
Ich sag nur: Gitarristen..... Gedaddel Gedaddel Gedaddel die ganze Zeit ;-))
Unser Gitarrist hats echt drauf, aber die Probe ist eben auch sein Ausgleich und da will er zwischen den Songs immer Daddeln.

Das kann schon manchmal nerven.

Shana
Ich kenne einen Gitarristen, der "daddelt" sogar, wenn ich allein mit ihm im Raum bin und mit ihm zu reden versuche :D :D :D
 
Hallo,

ich als Sängerin sehe Kritik immer als Chance, mich zu verbessern, an mir zu arbeiten und mich weiterzuentwickeln. Kritik sollte natürlich sachlich und konstruktiv sein, in allen Bereichen des Lebens, dann kann man daraus was machen. Wenn man emotional reagiert, war die Kritik vielleicht auch zu persönlich. Wir hatten jetzt in einem Bühnenworkshop eine schöne Art der Kritik, nämlich jeder hat aufgeschrieben, was er sich vom jeweiligen Sänger noch wünschen würde und vorher, was er gut fand. Da konnte jeder für sich etwas mitnehmen. Und... immer überlegen, was man selbst fühlen würde, wenn einem jemand etwas sagt und es dann so formulieren, wie man selbst am besten damit umgehen könnte.

Uli P.:)
 
Kritik sollte natürlich sachlich und konstruktiv sein,

Hmmmm ... auch das empfinden ja viele sehr unterschiedlich ...was der Sender sachlich meint, kann durchaus ganz anders beim Empfänger ankommen.
Wir hatten jetzt in einem Bühnenworkshop eine schöne Art der Kritik, nämlich jeder hat aufgeschrieben, was er sich vom jeweiligen Sänger noch wünschen würde und vorher, was er gut fand. Da konnte jeder für sich etwas mitnehmen. Und... immer überlegen, was man selbst fühlen würde, wenn einem jemand etwas sagt und es dann so formulieren, wie man selbst am besten damit umgehen könnte.

So ein Kuschelkurs funktioniert in einem Workshop natürlich prima, denn da befindet man sich ja nicht in einer Alltagssituation. Wenn man sich aber gestresst nach einem mühevollen Tag in einem miefigen Kellerraum gegenseitig zudröhnt, müssen man auch kurze und prägnante Aussagen ohne Lächeln im Gesicht zum Ziel führen. Da füllt niemand Zettelchen aus...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich eine Band zusammen gefunden hat, kann man auch einfach gemeinsam eine "Hausordnung" aufstellen die regelt wie sich jedes Bandmitglied zu verhalten hat, wenn es etwas wichtiges zu besprechen gibt. Wer sich nicht dran hält, wird ermahnt und wenn so Störungen wie oben beschrieben (Gitarrist zupft an seinem Instrument während des Gesprächs, Drummer versucht neue Rhythmen zu finden oder weiß der Geier was) passiert, wird der Jenige nach mehrfacher Ermahnung gebeten den Proberaum so lange zu verlassen, bis das Gespräch beendet ist. Danach teilt man ihm halt persönlich mit was besprochen wurde. Bei wichtigen Entscheidungen verspielt so einer halt mitunter seine Chance mit entscheiden zu können, weil er es nicht fertig bringt mal ein paar Minuten lang die Finger vom Instrument zu lassen und einfach mal zu zu hören. Mit der Zeit lernen es schon alle, dass man sich an einander anzupassen hat und Gespräche manchmal wichtiger sind als Rumprobieren auf dem Instrument.

Ne Band besteht nicht aus 4-5 Einzelkämpfern sondern einem Team! Zudem nützt es schließlich auch der Effektivität und Produktivität wenn alle ein wenig Rücksicht aufeinander nehmen.

Zum Thema Kritik: Kritik MUSS IMMER konstruktiv vorgetragen werden, ansonsten erzeugt sie nur Missverständnisse und eine gespannte Stimmung untereinander.
 
Der feine Unterschied besteht darin, dass ein Sänger emotional an die Sache herangehen MUSS um überzeugend zu wirken, während es bei Instrumentalisten ausreicht, wenn sie ihren Part technisch einwandfrei spielen. Das emotionale Spiel bringt - vor allem auf der optischen Ebene - natürlich einen fetten Bonus.

da muss ich dir wiedersprechen- technik beim spielen kommt nun mal aus der leidenschft. ich hab jedenfalls noch nie nen bassisten erlebt, der tight ist, wenn er keinen bock hat. das nur als beispiel.
 
Wenn sich eine Band zusammen gefunden hat, kann man auch einfach gemeinsam eine "Hausordnung" aufstellen die regelt wie sich jedes Bandmitglied zu verhalten hat, wenn es etwas wichtiges zu besprechen gibt. Wer sich nicht dran hält, wird ermahnt und wenn so Störungen wie oben beschrieben passiert, wird der Jenige nach mehrfacher Ermahnung gebeten den Proberaum so lange zu verlassen, bis das Gespräch beendet ist.

Ich vermute, du hast noch nie in einer Band gesungen ;)

Wie Shana schon schrieb, für viele Hobbymusiker ist die Band ein Ausgleich zum Familien- oder Berufsleben. Wenn dort die gleichen Reglements herrschen wie im Alltag, verlieren die Leute den Spaß. Und leider ist es nicht einfach, im Hobbybereich gute Musiker zu finden. So würde man schnell wieder zum Einzelkämpfer werden.

...
 
Ich vermute, du hast noch nie in einer Band gesungen ;)

Exakt dasselbe dachte ich auch..... meine daddelnden Kollegen hätten mir zudem was gehustet, wenn ich ihnen mit einer Hausordnung gekommen wäre....
und wir haben trotz allem eigentlich immer ganz gute Musik gemacht.
 
Wenn sich eine Band zusammen gefunden hat, kann man auch einfach gemeinsam eine "Hausordnung" aufstellen die regelt wie sich jedes Bandmitglied zu verhalten hat, wenn es etwas wichtiges zu besprechen gibt. Wer sich nicht dran hält, wird ermahnt und wenn so Störungen wie oben beschrieben (Gitarrist zupft an seinem Instrument während des Gesprächs, Drummer versucht neue Rhythmen zu finden oder weiß der Geier was) passiert, wird der Jenige nach mehrfacher Ermahnung gebeten den Proberaum so lange zu verlassen, bis das Gespräch beendet ist. Danach teilt man ihm halt persönlich mit was besprochen wurde. Bei wichtigen Entscheidungen verspielt so einer halt mitunter seine Chance mit entscheiden zu können, weil er es nicht fertig bringt mal ein paar Minuten lang die Finger vom Instrument zu lassen und einfach mal zu zu hören. Mit der Zeit lernen es schon alle, dass man sich an einander anzupassen hat und Gespräche manchmal wichtiger sind als Rumprobieren auf dem Instrument.

Das ist niedlich gedacht ;-))
Sowas funktioniert möglicherweise in einem pädagogischen Rahmen, aber doch nicht in einer Band unter erwachsenen Leuten. Soll derjenige vielleicht auch noch in der Ecke stehen? Oder je nach Proberaum draußen vor der Keller-, oder Bunkertür bis man ihn gnädig wieder reinlässt?
 
["Hausordnung" gegen Gedaddel in den Proben] Das ist niedlich gedacht ;-)) Sowas funktioniert möglicherweise in einem pädagogischen Rahmen, aber doch nicht in einer Band unter erwachsenen Leuten.

Wer ständig vor sich hin daddelt, ist halt nicht erwachsen :).

heißt "Professionalität" hier genauso wie bei jeder anderen Tätigkeit: immer cool bleiben, nichts persönlich nehmen, alles sachlich ausdiskutieren, Konflikte abperlen lassen..................................

Was das Wort "Professionalität" bedeutet (bzw. was es nicht bedeutet), versuchen wir ja seit September hier zu klären...bisher ohne eindeutiges Ergebnis. Es macht meiner Erfahrung nach aber einen enormen Unterschied, ob man mit Sängern zusammenarbeitet, die das hauptberuflich machen oder als Hobby. Ich bin zwar eher Begleiter als selbst Sänger, aber habe dadurch mit allen möglichen Sängern zu tun: Musicaldarsteller, Opernsängerinnen, Volkslied-Solisten, Jazz, Chor... und Sänger sind durchaus oft sehr emotional veranlagt. Im besten Fall im positivsten Sinn: eine Sängerin kann mit ihrer Stimme positive Emotionen transportieren wie kein Instrumentalist. Dafür ist sie für negative Schwingungen eben auch oft sehr empfänglich.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß hauptberufliche Sänger notwendigerweise ein dickeres Fell haben, als Hobbysänger (bitte die Begriffe nicht qualitativ wertend verstehen). Wer im Job auf Dauer bestehen will, braucht Nerven wie Drahtseile, manchmal leider auch in der Kommunikation mit Musikern untereinander. Daher ist die Zusammenarbeit mit einer professionellen :redface: auf Dauer einfacher.

Harald
 
Wer ständig vor sich hin daddelt, ist halt nicht erwachsen :).

Profimusiker daddeln sowieso nicht. Was aber daran liegen könnte, daß sie gar nicht dazu kommen, weil sie auch nicht proben und wenn, dann in zeitlich so begrenztem Rahmen, daß man schnell zur Sache kommen muß ;)
 
Das ist niedlich gedacht ;-))
Sowas funktioniert möglicherweise in einem pädagogischen Rahmen, aber doch nicht in einer Band unter erwachsenen Leuten. Soll derjenige vielleicht auch noch in der Ecke stehen? Oder je nach Proberaum draußen vor der Keller-, oder Bunkertür bis man ihn gnädig wieder reinlässt?

Du gibst das Haupt-Stichwort schon selber vor: Band unter >erwachsenen< Leuten

Dem entsprechend kann man doch wohl mit gutem Recht erwarten, dass sich erwachsene Leute auch erwachsen verhalten und nicht wie pubertierende 14 Jährige.

Ich vergleiche eine Band mit einem sehr bekannten online-Spiel, World of Warcraft, das dürfte schätze ich wohl den meisten ein Begriff sein. WoW ist auch eine Ablenkung vom Alltag und trotzdem kann man während eines Raids nicht rumblödeln, die Erklärungen des Raidleiters unterbrechen oder ihm gar sagen wie die Taktik funktioniert. Wer meint er müsse ständig dazwischen funken, den Fortschritt der Band unterbindet, ist austauschbar und muss auch ausgetauscht werden, da wohl mangelnde Teamfähigkeit oder ADHS vorliegt. Andernfalls weiß ein ERWACHSENER Mensch auch mal wann er still zu sein und zu zu hören hat.

Weiß ja nicht wie bei euch eine Band funktioniert, aber eine Band ohne Fairness besteht aus lauter Einzelkämpfern die sich gegenseitig den Kopf einschlagen anstatt sich zu zu hören. Wie will man so auf lange Sicht erfolgreich sein?

PS: Es gibt immer noch einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen guter Stimmung und "Dauerrumgeblödel". Das zweite kann nämlich sehr wohl ein Stimmungskiller sein. Vielleicht habe ich es ein wenig zu hart formuliert, aber man sollte auf jeden Fall jedem Teammitglied begreiflich machen, dass es genauso wichtig ist und daher genauso geschätzt werden soll wie man selber.

PPS: Und wir sind doch alles nur Menschen oder? Jeder möchte sich wahrgenommen und respektiert fühlen. Könnts ja gern sagen, wenn ich damit falsch liegen sollte, aber mir persönlich geht es so. Insofern unterscheiden sich Sänger von Instrumentalisten auch nicht. In vielen Bands ist halt der Sänger (der Repräsentant der Band) die Anlaufstelle für die verschiedensten Wehwehchen und Problemchen aller Bandmitglieder. Also insofern bringt die Aufgabe als Sänger schon meistens andere Erwartungen an die Person mit sich als bei einem Instrumentalisten.
 
Ich finde es ja viel eher verblüffend, wenn erwachsene Menschen World of Warcraft spielen mit einer Ernsthaftigkeit/ Verbissenheit, als gäbe es keine anderen Dinge mehr in der Welt. :D

Ansonsten glaube ich, du verrennst dich etwas. Wenn hier leicht augenzwinkernd beklagt wird, dass irgendwelche Leute immer auf ihrem Instrument klimpern/ zupfen müssen, sollte man nicht gleich annehmen, dass der Bandfrieden ernsthaft gestört ist und die Kommunikation gänzlich brach liegt. ;)
 
Ich finde es ja viel eher verblüffend, wenn erwachsene Menschen World of Warcraft spielen mit einer Ernsthaftigkeit/ Verbissenheit, als gäbe es keine anderen Dinge mehr in der Welt. :D

Ansonsten glaube ich, du verrennst dich etwas. Wenn hier leicht augenzwinkernd beklagt wird, dass irgendwelche Leute immer auf ihrem Instrument klimpern/ zupfen müssen, sollte man nicht gleich annehmen, dass der Bandfrieden ernsthaft gestört ist und die Kommunikation gänzlich brach liegt. ;)

Muss es gleich Verbissenheit sein, wenn man zusammen mit ein paar anderen Menschen etwas erreichen möchte, wenn es auch nur ein Spiel ist? Ich schätze mal du kennst es, also weißt du auch, dass es gewisse Herausforderungen bietet und die kann man halt nicht alleine bestehen sondern muss sie als Team angehen, genauso ist es doch auch als Band. Eine Band sollte zusammen arbeiten um funktionieren zu können, um Fortschritte zu erreichen und um Herausforderungen zu bewältigen.

Eine gewisse Verbissenheit, Ernsthaftigkeit oder Karriere-Geilheit, oder nenn es wie du willst, sollte aber bei einer Band die das Ziel hat professionell tätig zu werden/erfolgreich zu werden schon vorhanden sein oder?

Wenn ich als Instrumentalist auf meinem Instrument rumklimpern muss, während der Sänger über etwas wichtiges zu sprechen versucht, würde es mich überraschen, wenn er sich dadurch nicht gestört fühlen würde. Wo ist denn das Problem einfach etwas Rücksicht auf die anderen zu nehmen? Ist es nicht am Ende auch für einen selbst von Vorteil?
 
Mich würde ehrlich mal interessieren wer (ausser Bell*) wirklich professionell ist, also mit Musik auch die Brötchen verdient. :rolleyes:

Ich tue es glücklicherweise nicht. ;)
 
Also- ich spreche jetzt natürlich nur von mir, aber was mein Singen angeht, bin ich wirklich viel "emotionaler" und auch leichter verletzbar als z.b. wenn ich Geige oder Keyboard spiele. Wenn ich jemandem was vor fiedel, und der findet's scheiße, denke ich mir: Okay, ich muss wohl wieder ein bisschen mehr üben... das ist eben ein Instrument, und kritisiert wird nur meine Technik.

Meine Stimme ist aber "in mir drin", ist mir persönlich einfach viel näher und in meiner Vorstellung viel enger mit meiner Persönlichkeit verbunden. Deshalb bin ich da viel selbstkritischer und kann Kritik von anderen nur schlecht vertragen, weil es mir eher vorkommt wie ein persönlicher Makel (was Blödsinn ist.. aber so bin ich nun mal ^^).
 
Muss es gleich Verbissenheit sein, wenn man zusammen mit ein paar anderen Menschen etwas erreichen möchte, wenn es auch nur ein Spiel ist?
Sorry, bezüglich WoW bin ich gebrandmarkt. Ich hab gesehen, was dieses Spiel mit drei Freunden veranstaltet hat. Das war ne Sucht, ne richtig üble Sucht, es gab nix anderes mehr. Deswegen wehre ich mich ein wenig dagegen, wenn es als Anschauungsbeispiel für vorbildliches Teamwork herhalten muss.

Eine Band sollte zusammen arbeiten um funktionieren zu können, um Fortschritte zu erreichen und um Herausforderungen zu bewältigen.
Klar, aber das scheitert nicht daran, dass der Gitarrist die Finger nicht stillhalten kann. Das nervt vielleicht in dem Moment mal, aber es steht der Band letztendlich nicht im Weg. Da gibt's ganz andere Faktoren, die viel schlimmer sein können.

Wenn ich als Instrumentalist auf meinem Instrument rumklimpern muss, während der Sänger über etwas wichtiges zu sprechen versucht, würde es mich überraschen, wenn er sich dadurch nicht gestört fühlen würde. Wo ist denn das Problem einfach etwas Rücksicht auf die anderen zu nehmen? Ist es nicht am Ende auch für einen selbst von Vorteil?
Es stört mich ja auch, ich kack dann kurz rum und meist kriegt man es geregelt. :) Ich hab doch das Rumgespiele nicht verteidigt, nur irgendwelche "Disziplinarmaßnahmen" halte ich halt auch für etwas übertrieben. ;)

---------- Post hinzugefügt um 23:12:12 ---------- Letzter Beitrag war um 23:08:05 ----------

Mich würde ehrlich mal interessieren wer (ausser Bell*) wirklich professionell ist, also mit Musik auch die Brötchen verdient. :rolleyes:

Ich tue es glücklicherweise nicht. ;)
Ich auch nicht. Ich hätte auch gar nicht die Nerven, dieses von mir heißgeliebte Hobby zum Beruf zu machen. Die Band ist für mich der Ausgleich zum Alltag. :)

Wenn was bei rumspringt, umso besser. Aber wir nehmen durchaus auch Gigs an, die eigentlich zu schlecht bezahlt sind, wenn wir Lust drauf haben. :)

Meine Stimme ist aber "in mir drin", ist mir persönlich einfach viel näher und in meiner Vorstellung viel enger mit meiner Persönlichkeit verbunden. Deshalb bin ich da viel selbstkritischer und kann Kritik von anderen nur schlecht vertragen, weil es mir eher vorkommt wie ein persönlicher Makel (was Blödsinn ist.. aber so bin ich nun mal ^^).

Jetzt reden wir aber von zweierlei - einmal davon, ob SängerInnen per se irgendwie emotionaler veranlagt und zum anderen, was unmittelbar beim Singen geschieht.

Stimme und "Seele"/ emotionales Befinden/ Psychologie (wie auch immer man es ausdrücken will) hängen aber durchaus zusammen.
 
Sorry, bezüglich WoW bin ich gebrandmarkt. Ich hab gesehen, was dieses Spiel mit drei Freunden veranstaltet hat. Das war ne Sucht, ne richtig üble Sucht, es gab nix anderes mehr. Deswegen wehre ich mich ein wenig dagegen, wenn es als Anschauungsbeispiel für vorbildliches Teamwork herhalten muss.


Klar, aber das scheitert nicht daran, dass der Gitarrist die Finger nicht stillhalten kann. Das nervt vielleicht in dem Moment mal, aber es steht der Band letztendlich nicht im Weg. Da gibt's ganz andere Faktoren, die viel schlimmer sein können.


Es stört mich ja auch, ich kack dann kurz rum und meist kriegt man es geregelt. :) Ich hab doch das Rumgespiele nicht verteidigt, nur irgendwelche "Disziplinarmaßnahmen" halte ich halt auch für etwas übertrieben. ;)

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Ich auch nicht. Ich hätte auch gar nicht die Nerven, dieses von mir heißgeliebte Hobby zum Beruf zu machen. Die Band ist für mich der Ausgleich zum Alltag. :)

Wenn was bei rumspringt, umso besser. Aber wir nehmen durchaus auch Gigs an, die eigentlich zu schlecht bezahlt sind, wenn wir Lust drauf haben. :)



Jetzt reden wir aber von zweierlei - einmal davon, ob SängerInnen per se irgendwie emotionaler veranlagt und zum anderen, was unmittelbar beim Singen geschieht.

Stimme und "Seele"/ emotionales Befinden/ Psychologie (wie auch immer man es ausdrücken will) hängen aber durchaus zusammen.

Mal ganz davon abgesehen, dass das Spiel nach ner gewissen Zeit ohnehin seinen Reiz verliert, ist das doch kein plausibles Argument. Btw Menschen kommen leider oft zu dem Fehlurteil, dass ein bestimmtes Spiel schuld an dem Verhalten der ihnen am nächsten stehenden Menschen ist. Süchte sind aber so vielseitig wie es menschliche Charakterzüge sind. Wäre es nicht WoW gewesen, wäre es halt Aion/HDRO/DAOC oder sonst was. Möchte dir damit keines Wegs zu nahe treten und das Thema auch nicht weiter ausbreiten.

Aber ich denke, dass wir eh mal mehr oder weniger der selben Meinung sind. Wenns wirklich wichtige Gesprächsthemen sind, kann man auch mal die Finger still halten.

Singen ist insofern von psychischen Faktoren abhängig, als diese sich auf die Physe auswirken, ausgenommen jemand hat gelernt damit umzugehen und vermag das seelische Empfinden aus dem Gesang auszublenden.

Dass Sänger/inen per se emotionaler veranlagt sind, halte ich für ein Gerücht. Kritik an der Stimme fasst man halt oft auch als Kritik an etwas auf das man nicht ändern kann (die Stimme klingt nun mal so wie sie klingt) und meistens eben nicht in form der technischen Schwächen/Mängel. Möchte man allerdings erfolgreich werden, muss man das von Anfang an lernen zu unterscheiden. Aber selbst wenn jemandem die eigene Stimme nicht gefällt, stellt das keinen Abbruch für eine Gesangskarriere dar. Ich mag z.B. auch nicht jede Stimme, selbst bei Studioaufnahmen die perfekt mit dem nackten Werk arbeiten können nicht.
 
Kritik an der Stimme fasst man halt oft auch als Kritik an etwas auf das man nicht ändern kann (die Stimme klingt nun mal so wie sie klingt) und meistens eben nicht in form der technischen Schwächen/Mängel.

Ein sehr guter Aspekt. Darin liegt wohl der Hund begraben, warum Sänger Kritik etwas persönlicher nehmen, schneller Unzufriedenheit signalisieren und daher von manchen nur als emotionaler empfunden werden.

Sage ich einem Gitarristen: "Du siehst aber langweilig aus" dann wird er auch betroffener reagieren als wenn ich ihm sage "Du könntest im Solo etwas weniger shreddern"

Wir selbst teilen ja gerne neuen Usern hier alle Nase lang mit, dass Sänger sich auf Aufnahmen anders - meist kritscher - wahrnehmen als andere Leute. Dadurch bleibt immer ein winziger Unsicherheitsfaktor. Und Kritik ist dann eine (scheinbare) Bestätigung dieser Unsicherheit.

Sich selbst singen zu hören ist halt wie ein Nacktfoto von sich zu sehen und dabei nur auf die Hautunreinheiten oder Dellen zu achten, die andere gar nicht bemerken. Da kann auch Sport, Fitness und Make up nichts dran ändern. Und bemerkt ein anderer dann ausnahmesweise doch mal einen Leberfleck am Hintern, denkt man sich : Siehste, ich seh scheiße aus...

Klar: professionell denkende Sänger sollten natürlich zu ihrer Stimme stehen wie Models zu ihrem Körper. Aber ich wette, auch Models finden sich nicht auf jedem Bild gut getroffen. Zumindest nicht vor der Photoshop-Kur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das hatte ich schon in meinem ersten Post geschrieben, dass das der wesentliche Unterschied zwischen Sängern und Musikern ist. Der Sänger hat seine Stimme "immer dabei".
Übt man Kritik an einen Gitarristen wegen seines Sounds, dann kann er - sofern er mit sich reden lässt - daran etwas ändern. Der Sänger kann das nicht nicht. Seine Stimme ist so, wie sie ist.
Reißt dem Gitarristen eine Saite, kann er sie - sofern er dazu in der Lage ist - sofort wechseln. Ein Sänger ist, wenn seine Stimmbänder entzündet sind, gesangstechnisch sehr stark beeinrächtigt.
Insofern hat der Sänger eine andere (und ich sage nicht bessere, oder intensivere!) Beziehung zu "seinem" Instrument. Allein dadurch entstehen schon Unterschiede der Wahrnehmung verschiedener Situationen bei der Probe oder beim Gig. Was jeder einzelne nun daraus macht, hängt davon ab, was für ein Typ Mensch er ist. Wie gesagt kenn ich auch Diven unter Musikern, und habe sehr aus sich herausgehende emotionale Persölichkeiten auf der Bühne erlebt, während der Sänger schüchtern am Mikro stand. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm. Ein andere wesentliche Sache ist nämlich auch, dass das Bühnenverhalten auch zum jeweiligen Typ passen sollte. Aber das ist ein anderes Thema ;)

Das angesprochene Spiel kenne ich nicht, und kann mich dazu auch nicht äußern. Ich weiß aber, dass das zusammen Musizieren eines der schwierigsten Gruppenprozesse sein kann. Und ich weiß auch, dass schon etliche daran gescheitert sind. Sowohl Profis als auch Hobbymusiker.

Bis denne,

Paul
 

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