Singen, Gefühl, das Leben, das Universum...

Es soll Konditoren geben, die nur eine Hochzeitstorte backen können, wenn sie selbst heiraten.

Ich glaube, das Konzept, seine Gefühle zu kontrollieren, kommt aus einer gänzlich anderen Ecke als das Konzept, sich frei von Gefühlen zu machen. Und das ist wiederum verschieden davon, den Zusammenhang von Körper und Gefühlen zu verstehen, um dies zur eigenen Beeinflussung der Gefühlswelt zu nutzen.

Letztlich sind das alles Mittel, die zu einem bestimmten Ziel führen sollen.
So lange das Ziel nicht klar ist, ist es müßig, über Mittel, Techniken etc. zu reden.

Wenn TE hochsensibel ist und gleichzeitig das Gefühl hat, den eigenen Gefühlen oder denen von anderen ausgeliefert zu sein, könnte ein Ziel sein, dies besser verstehen und Einwirkungsmöglichkeiten kennen lernen zu wollen, um weniger ausgeliefert zu sein, was im grundlegenden Fall auf das Erlernen von Schutzmechanismen, Achtsamkeit und ähnlichem hinauslaufen könnte.

Davon wäre der gesangliche Vortrag nur ein Teilbereich des Gesamtthemas und ein öffentliches Forum nur ein Teilbereich der Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten.

x-Riff
 
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Emotionalität beim Singen ist nur ein Teil des Gesamteindrucks der aber momentan sehr modisch ist. Dennoch gibt es noch viel mehr im Universum der Musik, reduziert man die Musik auf das Erleben und Erzeugen von Emotionen geht die Schöheit verloren, es verbleibt nur sowas wie eine Droge, ein Geschmacksverstärker für jede die dabei sind selbst den Geschmack am Leben zu verlieren.
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Bei mir funktioniert Singen als Resetknopf, oft denke ich mir in selbstmitleidiger Art warum muss meine Frau genau heute (am Tag des Auftritts) dieses Inferno an Gefühlen entfachen, aber letztendlich wenn ich meine erste Skala singe ist es weg und ich bin im hier und jetzt, ich habe natürlich nicht vergessen was war, aber es dominiert mich nicht mehr, in gewisser Weise kann ich es sogar nutzen. Glaube das ist ein wesentlicher Punkt, das Erleben des Augenblicks, jeder Augenblick als eine unendliche Fülle von Möglichkeiten und beim Singen selbst die Gelegenheit diese Möglichkeiten zu dirigieren.
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Hab mal auf einer langen Autofahrt ein Radiointerview mit irgendwem gehört, der vertrat die These (der ich auch sehr viel abgewinnen kann), dass wenn der Raum mit der eigenen Emotion geflutet wird, alle nur noch ertrinken können, wenn ich aber nur einen Spiegel schaffe, dann hat jeder einzelne tausende Möglichkeiten seine eigene Emotion selbst erleben zu können. Alle kennen das Beispiel vom 7-jährigen Kind welches das "Ave-Maria" singt und alle weinen, es wird wohl nicht die Emotionalität des Kindes gewesen sein.
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Es gibt auch unterschiedliches Erleben von Emotionen, für mich (ganz ohne Wiki oder andere Legitimation) gibt es nur positive (im eher mathematischen Sinn) Gefühle oder das Fehlen dieser. Trauer, Verlust ist für mich nicht direkt darstellbar. Erst wenn es gelingt das Meer von Liebe zuvor, die täglichen Zärtlichkeiten spürbar zu gestalten gelingt auch der Schwenk dann zum Verlust eben dieser, der passiert aber von ganz allein, das kann ich nicht "traurig" singen.
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Würde ich die "Königskinder" singen, so würde ich sie so schön und so liebevoll als mir möglich singen, die Tränen kommen dann von ganz allein.
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In der Technik selbst gibt es tatsächlich diametral entgegengesetzte Herangehensweisen. Meditativ, ruhig, entspanntes Obertonsingen, Untertonsingen, der Puls so weit unten wie möglich, die Atemfrequenz bei 1-3 pro Minute. Das ist (für mich) bei Auftritten unmöglich, weil ich es nicht schaffe mich vor Publikum derart zu entspannen, das klassische Singen (wie auch Jodeln) ist genau andersrum, Grundspannung, Aufregung hilft, der Puls schnellt schon mal hoch und die gefühlte Hitze steigt dem Plafond entgegen, aber es ist halt auch geil, wenn man danach ein klein wenig erschöpft und durchgeschwitzt alles nochmal revue-passieren lässt.
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Singen, ein Gefühl für das Leben im Universum.
 
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Die/Der TE hat sich anscheinend aus dem Thread zurückgezogen.
Trotzdem noch ein paar Gedanken von mir dazu.

Zumindest in unserer Kultur wirkt es immer ein bisschen peinlich, wenn Künstler*innen auf der Bühne von ihren aktuellen Gefühlen überwältigt werden. Man wirkt dann eben eher nicht besonders "authentisch", sondern unprofessionell.

Meiner Ansicht nach gehört zum künstlerischen Ausdruck dazu, von den eigenen Gefühlen zurücktreten zu können, also im kreativen Prozess Distanz zu gewinnen. Die Kunst besteht dann darin, sich so sehr mit den Inhalten des gesungene/gespielten auseinandergesetzt zu haben, dass man in der Lage ist, die Emotionen im Publikum zu erzeugen, ohne sie selbst aktuell zu empfinden - das Selbst mit seinen Krisen etc. tritt zurück.

Natürlich üben Stimmungen Einfluss auf meine Stimme aus - in einer schlimmen psychischen Krise singe ich anders als nach drei Wochen Traumurlaub. Dennoch bin ich in der Lage, meine persönlichen Themen hintan zu stellen, wenn ich probe oder auftrete.

Außerdem glaube ich nicht, dass die persönlichen Gefühle für andere so interessant sind - nur sozusagen beispielhaft als Spiegel für die Verarbeitung eigener Erfahrungen.
Ein Lied über ein verunglücktes Kind wird mich dann am allermeisten treffen, wenn ich etwas ähnliches erlebt habe.
 
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Ein Lied über ein verunglücktes Kind wird mich dann am allermeisten treffen, wenn ich etwas ähnliches erlebt habe.
Ich bin mir da nicht so sicher - und so meine ich es auch: ich habe nichts besseres zu bieten als dieses In-Frage-Stellen.
Zum einen, weil ich glaube, dass es sehr sehr viele Arten und Weisen gibt, ein Kind zu verlieren, so wie es sehr viele Arten und Weisen geben kann, wie das Beziehung des Kindes zu den Eltern sein kann und umgekehrt.
Zum anderen, weil ich glaube, dass es in erster Linie der Verlust ist, der verstanden oder gefühlt sein muss, um Verlust darzustellen. Schon ein Kind kann die Erfahrung von Verlust haben. Sicherlich kann diese Verlusterfahrung unterschiedlich sein von der Verlusterfahrung eines erwachsenen Menschen, so wie es auch einen Unterschied zwischen Liebe mit und ohne sexuelle Dimension gibt.

Vielleicht reicht das Antippen dieses ursächlichen Gefühls von Verlust aber ja doch, um zwischen den individuellen Verlusterfahrungen des Komponisten, des Interpreten und des Publikums zu vermitteln.
In gewisser Weise wäre die allgemeine Erfahrung die notwendige Brücke, über die alle gingen und die sie am eigenen Ufer mit individuellen Erfahrungen und Arten und Weisen des Gefühls - sagen wir: des Verlustes - füllen.

In diesem Sinne bräuchte es tatsächlich vorerst diese allgemeine Brücke, über die (oder das allgemeine Tor, durch das) alle gehen, um dann doch spezifisch unterschiedliche Arten und Weisen zu erfahren und zu interpretieren.

Ist sozusagen ein ad-hoc-Überlegung ...

x-Riff
 
wenn ich aber nur einen Spiegel schaffe, dann hat jeder einzelne tausende Möglichkeiten seine eigene Emotion selbst erleben zu können

Diesen Gedanken finde ich sehr interessant. Ich denke aber, damit ein solcher Spiegel entsteht, braucht es schon ein "Einswerden" des Sängers mit der jeweiligen Musik - ob man das nun Authentizität, Flow, Hingabe oder wie auch immer nennt. Dann entsteht diese besondere Energie, die den Zuhörer bannt und bei ihm eine emotionale Auseinandersetzung mit der Musik anstößt. Das würde zum Beispiel erklären, weshalb ein Kind, das ein Ave Maria singt, seine Zuhörer ergriffen macht - das Kind wird in dem Moment nichts anderes tun als mit seinem ganzen Körper zu singen, und nicht nur mit bewusster kognitiver Konzentration und Technik, während es mit dem Rest ganz woanders ist. Man muss aber meines Erachtens im Moment des Singens trotzdem nicht die ganze emotionale Bandbreite des Besungenen direkt durchleben, weil Singen kein Ausdruckstanz ist, sondern eher Erzählen mit musikalischen Mitteln. Die Transportwege sind subtiler, will ich damit sagen, da geschieht mehr auf feinstofflicher als auf brachialer Ebene.

Auch wenn die TE sich jetzt evtl. aus diesem Thread verabschiedet hat, wollte ich noch schreiben, dass es gerade für jemanden, der seine emotionalen Wahrnehmungen schlecht sortieren kann und jeden Gefühlsreiz aus der Umgebung aufsaugt und sich zu eigen macht, eventuell sehr schwierig wird, die Fokussierung zu erreichen, die es für das oben beschriebene "Einswerden" mit der Musik braucht. So stelle ich es mir jedenfalls vor, weil ich davon ausgehe, dass so jemand weniger stabil bei sich selbst bleiben kann. Ich habe persönlich keine Erfahrung mit Hochsensibilität, habe aber gelesen, dass es sich bei Betroffenen mit den emotionalen Reizen ähnlich verhält wie bei Leuten mit Aufmerksamkeitsdefizit bei den Sinnesreizen - dass also die Filterfunktion fehlt, die zwar in gewisser Weise auch "stumpfer" macht, aber auch für eine gewisse Stabilität sorgt. Das stelle ich mir schwierig vor und würde vermuten, dass das erst einmal einer gewissen Schulung bedarf, bevor man z. B. in einer Bühnensituation, die auch für emotional vergleichsweise "stumpfe" Personen belastend ist, bestehen kann.
 
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In gewisser Weise wäre die allgemeine Erfahrung die notwendige Brücke, über die alle gingen und die sie am eigenen Ufer mit individuellen Erfahrungen und Arten und Weisen des Gefühls - sagen wir: des Verlustes - füllen.
Ja, so in etwa gingen meine Gedanken: Als Künstlerin knüpfe ich an meiner individuelle Erfahrung an, bringe sie aber im Laufe des künstlerischen Prozesses auf eine allgemeinere Ebene, an der andere mit ihren individuellen Erfahrungen andocken können. Meine Erfahrung ist dann nur das Kleid, daß ich der allgemeinen Erfahrung gebe. Oder eben die Brücke, wie du es nennst.
Und ja, auch ohne je ein Kind gehabt zu haben: ich hab auch schon bei Tears in Heaven geheult...
 
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Ich möchte noch einen Aspekt einwerfen, den ich persönlich vom Grundsatz her sehr hilfreich empfinde: Das Musizieren als eine Art Handwerk betrachten, gewiss ein künstlerisches (den Begriff "Kunsthandwerk" möchte ich aber bewusst vermeiden), aber dennoch im besten Sinne ein "Handwerk", eine Profession (gilt jedenfalls für Profis).
In diesem Sinne muss man in der Lage sein, zum gegebenen Zeitpunkt "liefern" zu können. Wie kann ich wissen, wie ich am Tag X des Konzertes drauf bin, und wie kann ich gewährleisten, an diesem Tag X auch ein bestmögliches Resultat zu liefern, egal, wie ich gerade persönlich fühle?

Weil ich, zumindest als Profi, die Verpflichtung habe, das Programm des betreffenden Konzertes für das Publikum zu einem dem Programm angemessenen Erlebnis zu machen, muss ich von meinen eigenen Gefühlen absehen können. Die gehen das Publikum im Zweifel gar nichts an.
Wenn es ein beschwingtes, fröhliches Programm ist, dann muss ich es auch so klingen lassen, auch wenn ich gerade aus privaten Gründen sehr traurig oder verzweifelt sein sollte. Andersherum, wenn ich z.B. auf einer Beerdigung spiele oder, wie übermorgen bei einer Karfreitagsliturgie, dann sollen die Stücke kaum fröhlich klingen, auch wenn ich selber dann zufällig ´super happy´ sein sollte, warum auch immer.

Meine privaten Gefühle spielen also beim Vortrag im Prinzip keine Rolle.
Einzig, wenn ich eigene Stücke, oder eine aus dem Moment und der Situation heraus entstandene Improvisation vortrage, dann können meine eigenen Emotionen von einer gewissen Bedeutung sein.

Das ist ein Aspekt, der vielen Laien und Amateuren sehr fremd und befremdlich vorkommen mag, der aber meiner Erfahrung nach sehr wichtig ist für einen reproduzierbaren und souveränen Vortrag. Es lohnt sich in dem Sinne, eine gewisse "Robustheit" anzutrainieren. Es geht um das Publikum, um die Musik, um die Kompositionen, nicht eigentlich und in der Hauptsache um mich. Meine Aufgabe ist in jedem Fall, trotzdem - oder gerade deswegen - anspruchsvoll genug.

Eine Empfehlung möchte ich noch los werden:
Wenn jemandem (dem TE) die Musik von J.S. Bach zusagt, dann empfehle ich unbedingt, Musik/Arien von Bach zu spielen/singen.
Es gibt meiner Erfahrung nach kaum eine andere Musik, bei der man sich sowohl einerseits voll einbringen, als auch andererseits hinsichtlich der eigenen Emotionalität am besten voll heraus halten sollte.
 
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Hallo,

...kleines Anekdötchen aus der Welt der Klassik: Mit einem Projektchor hatten wir vor einigen Jahren ein Konzert rund um das Thema "Tod" und "Erlösung". Im Programm unter anderem: "Wie liegt die Stadt so wüst" von Rudolf Mauersberger. Wer's nicht kennt: Vollendet am Karfreitag 1945, unter dem Eindruck der Zerstörung Dresdens, in diesem Clip: KLICK des Kreuzchores direkt das erste Stück.
Im Verlaufe diesen Stückes liefen ausnahmslos dem kompletten Chor - und wir waren alle langjährig bühnenerprobt - die Tränen, ich wundere mich, wie wir das Stück überhaupt geschafft haben (die Aufnahme war tatsächlich sehr schön...). Im Anschluß wirklich Totenstille in der Kirche, und auf einmal hatte fast das gesamte Publikum Taschentücher in Händen, schneuzte sich oder wischte sich selbst Tränen ab. Da haben wir offenbar im Sinne wie oben von @LoboMix geschrieben, gut "geliefert", auch wenn wir selbst dabei nicht mehr kühl geblieben sind.
Noch ein nettes Anekdötchen vom Chorleiter unseres Kammerchores: Der schickte uns anläßlich eines Gedenkkonzertes zum 70. Jahrestag der Zerstörung unserer Heimatstadt im 2. Weltkrieg - auf dem Prgramm stand sowohl der oben bereits genannte Mauersberger als auch das Mozart-Requiem - mit den Worten in die Kirche: "So, jetzt geht raus und singt um euer Leben!". Auch das hat funktioniert...

Viele Grüße
Klaus
 
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Meine privaten Gefühle spielen also beim Vortrag im Prinzip keine Rolle.
Einzig, wenn ich eigene Stücke, oder eine aus dem Moment und der Situation heraus entstandene Improvisation vortrage, dann können meine eigenen Emotionen von einer gewissen Bedeutung sein.
Für mich gibt es zwei Arten Musik - nicht wie bei Bernstein gute und schlechte, sondern "Komponistenmusik" und "Interpretenmusik".
Wie schon angesprochen genügt es bei Oper, Oratorium und Kunstlied, das, was der Komponist hingeschrieben hat, "kompetent" zu intonieren, um beim Publikum den von eben diesem Komponisten gewollten Eindruck zu erzeugen.

Beim Volkslied gibt's aber keinen Komponisten. Jeder, der ein Volkslied vortragen will, muss sich mit Text und Melodie auseinandersetzen, und all das nachholen, was ein Komponist aus seinem eigenen Einfall macht: Tempobezeichnung, Dynamik, Rhythmus, harmonische Struktur etc. Es ist durchaus möglich - und passiert oft - ein Volkslied ohne Rücksicht auf die unterliegenden Emotionen herunterzuleiern. Der Interpret hat hier die volle Verantwortung.

Beim Jazz ist es etwas anders: bei den Standards gibt es meist einen bekannten Komponisten, aber die Arrangements werden von den Bandleadern erarbeitet, und die Sänger haben große Interpretatorische Freiheit.

Bei den "Interpretengenres" Folk und Jazz, finde ich, ist es eher notwendig, zu wissen, wie man Freude, Trauer, Verliebtheit, Trotz oder Mut darstellt.
Die Klassik fordert zwar viel in Punkto Gesangstechnik, aber sie führt einen sehr eng, was emotinalem Ausdruck angeht.

Ich kenne Klassik und Folk - und ich finde, dass sie sich ergänzen. Von der Klassik her kenne ich die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten; vom Folk her kenne ich das genaue Hinhören auf die Gefühle hinter den Worten.

Cheers,
Jed
 
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Bei den "Interpretengenres" Folk und Jazz, finde ich, ist es eher notwendig, zu wissen, wie man Freude, Trauer, Verliebtheit, Trotz oder Mut darstellt.
Die Klassik fordert zwar viel in Punkto Gesangstechnik, aber sie führt einen sehr eng, was emotinalem Ausdruck angeht.
Da ist was dran. Vorausgesetzt, der Komponist hat gut gearbeitet. Es stimmt schon, bei Mozart z.B. kann man sich einfach in die Musik fallen lassen, da muss man nicht so viel selber denken/fühlen. Auch wenn es trotzdem hilft, den Text zu verstehen, damit die Aufführung gut wird.
 
Bei den "Interpretengenres" Folk und Jazz, finde ich, ist es eher notwendig, zu wissen, wie man Freude, Trauer, Verliebtheit, Trotz oder Mut darstellt.
Die Klassik fordert zwar viel in Punkto Gesangstechnik, aber sie führt einen sehr eng, was emotinalem Ausdruck angeht.

Ich kenne Klassik und Folk - und ich finde, dass sie sich ergänzen. Von der Klassik her kenne ich die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten; vom Folk her kenne ich das genaue Hinhören auf die Gefühle hinter den Worten.

Für mich gibt es zwei Arten Musik - nicht wie bei Bernstein gute und schlechte, sondern "Komponistenmusik" und "Interpretenmusik".
Wie schon angesprochen genügt es bei Oper, Oratorium und Kunstlied, das, was der Komponist hingeschrieben hat, "kompetent" zu intonieren, um beim Publikum den von eben diesem Komponisten gewollten Eindruck zu erzeugen.

Im ersten Moment, als ich diese Aussagen las, habe ich auch zustimmend genickt und wollte den "Gefällt mir"-Button drücken. Aber bei genauerem Hinsehen und Nachdenken frage ich mich doch: Stimmt das? Sicher, Folk, Jazz, Pop und so weiter bieten grundsätzlich mehr interpretatorischen Spielraum, aber gilt das nicht auch eher für die Technik als für den emotionalen Ausdruck? Sonst hieße das ja im Umkehrschluss, dass eine klassische Gesangsinterpretation technisch (um in deinem Vokabular zu bleiben) nur möglichst "kompetent" gesungen werden müsste, um absolut überzeugend zu sein - unabhängig vom Interpreten.

Ich habe nicht allzu viel Ahnung von klassischer (oder Barock-)Musik, aber es gibt für mich definitiv interpretenabhängig Fassungen klassischer Musikstücke, die mich wegen der emotionalen Ausdrucksstärke des Interpreten regelrecht umhauen, während technisch sehr gut (oder "kompetent" :)) gesungene Vergleichsversionen mich völlig kalt lassen, weil mir da der Ausdruck fehlt.

Um zu illustrieren, was ich meine, hier mal zwei bekannte Barock-Beispiele zum Reinhören (Ich hoffe, man hört deutlich heraus, welche Fassungen ich emotional ausdrucksstärker finde)





oder hier



 
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genügt es bei Oper, Oratorium und Kunstlied, das, was der Komponist hingeschrieben hat, "kompetent" zu intonieren, um beim Publikum den von eben diesem Komponisten gewollten Eindruck zu erzeugen.
Sorry Jed, aber das ist einfach Unsinn!

Wenn ich im Unterricht ein neues Stück zum Einstudieren bekomme, dann setzte ich mich hin und lerne das mal. So wie es eben am Blatt steht In der nächsten Stimmbildungsstunde (wenn ich das schon ordentlich und auswendig kann) schlägt meine Gesangslehrerin nach spätestens zwei Systemen (meist schon nach zwei Takten :igitt:) die Hände über dem Kopf zusammen und ruft "falsch, falsch, alles falsch".
Dann gibt es schweißtreibende Stunden vor allem technischer Art (Dynamik, Phrasierungen, Bögen etc.). Und dann, wenn das mal alles soweit sitzt beginnen wir mit dem Ausdruck ...
Dann kommen so Fragen wie "Wie sieht der Protagonist aus? Wie geht er? Wem sagt er das? Meint er das auch so? Was fühlt er dabei? Wie sieht die Landschaft aus? Ist es warm oder kalt, hell oder dunkel ...?"
Und wenn ich das dann alles so weit umgesetzt habe, wie das meine (leider noch sehr bescheidenen) Möglichkeiten eben zulassen, dann geht es zur ersten Korrepititionsstunde mit dem Stück.

Und die Diskussionen beginnen teils von Vorne: "Was singst du da? Das steht doch ganz anders in der Musik!" Dann darf ich mich erklären, was ich da eigentlich wie ausdrücken will, und der Korrepetitor zeigt mir dann den Weg, das "in der Musik" umzusetzen und nicht gegen meine Begleitung.

Und dieses Prozedere auch bei Komponisten, die eigentlich alles sehr genau auskomponiert haben wie z.B. Richard Strauss.

Klar, wenn jemand richtig singen kann, geht das natürlich viel schneller wie bei mir. Aber das ändert nichts daran, dass jedes Stück von jedem Sänger individuell interpretiert wird. Zumindest wenn es ein guter Vortrag werden soll :).

lg Thomas
 
Sorry Jed, aber das ist einfach Unsinn!
Finde ich nicht. Man darf nur nicht den Fehler machen, technische Perfektheit mit Kompetenz gleichzusetzen.
Sonst hieße das ja im Umkehrschluss, dass eine klassische Gesangsinterpretation technisch (um in deinem Vokabular zu bleiben) nur möglichst "kompetent" gesungen werden müsste, um absolut überzeugend zu sein - unabhängig vom Interpreten.
Der Umkehrschluss ist meines Erachtens nicht zulässig.
aber es gibt für mich definitiv interpretenabhängig Fassungen klassischer Musikstücke, die mich wegen der emotionalen Ausdrucksstärke des Interpreten regelrecht umhauen, während technisch sehr gut (oder "kompetent" :)) gesungene Vergleichsversionen mich völlig kalt lassen, weil mir da der Ausdruck fehlt.
Auch das gibt es :) Ich sehe die Kompetenz, von der Jed spricht, auch nicht auf die technische Ausführung beschränkt.

Ein Lied besteht aus Text und Melodie. Im Idealfall folgt die Melodie den Gefühlen, die gezeigt werden sollen. Klassische Komponisten, die ich kenne, haben das sehr genau und sehr passend ausnotiert. Bei Folk ist oft gar nichts ausnotiert, passt aber, bei Jazz ist etwas mehr aufgeschrieben. Insofern finde ich "Komponistenmusik" und "Interpretenmusik" schon passend. (Und dann gibt es für mich die andere, "Bernsteinsche" Dimension, bei der Gefühl und Melodie zusammenpassen oder eben nicht - gut oder schlecht. Wenn ich echte Probleme habe, den Text der hinterlegten Melodie zuzuordnen von den Gefühlen her, ist das einfach schlecht. Passiert sowohl bei "klassischen" als auch bei anderen Stücken).

Natürlich ist es trotzdem möglich, ein klassisches Stück technisch perfekt abzuraspeln. Das wird dann vielleicht auch viele Menschen ansprechen, Beispiele gibt es genügend. Aber wenn die Seele fehlt, die, ich sage mal "Gefühlskompetenz", hilft auch die enge Führung nichts. Vermutlich ist der Erfolg bei den sehr stark ausnotierten Stücken, die Dynamik etc genau vorschreiben, aber besser, als wenn gar nichts angegeben ist. Btw. sind es denke ich mehr die Romantiker, die wirklich "jeden Furz" aufgeschrieben haben :)
 
Ein Lied ist eine Idee die sich durch Text und Musik ausdrückt, aber der Kern ist die Idee, den gilt es zu transportieren, diesen zu offenbaren, zu teilen. Die Kunstfertigkeit, die Emotionalität, die Gesangstechnik, die Musikalische Extravaganz sind nur "Türöffner" um die die "Eingangsfilter" zu überbrücken, um direkt zum Herz oder zur Seele zu gelangen.
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Ein Schauspieler sagte mir mal, "die wollen nicht nur deinen Gesang hören, die wollen dich mit allem rundherum, du musst alles geben nicht nur Musik und Gesang", das alles ist nur ein Puzzleteil in einem viel größerem Bild, aber der Blick aufs Ganze hilft das Puzzleteil besser zuordnen zu können. (Disclaimer, der Blick aufs Ganze spart keine einzige Minute an Übungszeit ...).
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Die "technische Perfektion" an sich ist auch und für sich allein ein "Türöffner", die "Virtuosität" wirkt auch für sich allein. Also ein Telemann ist für mich immer Horror, aber mit ausreichend Virtuosität ist es auf der Blockflöte allein schon ein Erlebnis. Die technische Perfektion ist (u.a.) eine Art Training welche es vermag einen selbst in einen anderen Bewusstseinszustand zu versetzen, wenn man so will die Präsenz wird deutlicher, die Seele öffnet sich, ... Die Shaolin trainieren nicht um Kämpfen zu können oder um irgendwelche Kunststücke vollführen zu können, sondern um damit den Geist zu öffnen. Die Mönche in Tibet singen/meditieren ihr "ooooooooooooohhmmmmmm" nicht damit sie die Obertöne separieren sondern ebenfalls um "den Geist zu öffnen".
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Mich persönlich hat vor einigen Jahren
"Mein Lied ertönt, ein Liebespsalm ..." aus den Zigeunerliedern vom Dvorak sehr verwirrt und motiviert (weil ich es eben nicht verstanden hatte). Was ist die Idee, was soll das, warum. Hat lange gebraucht bis ich begriff, dass es ein Lied über das Lied selbst ist, dass man damit eine Kerze entzündet und jeder der die Kerze leuchten sieht, ist mir nahe, weint, wenn sich des Bruders Brust zum letzten Mal hebt, lacht und freut sich in der Weite der Pusta, jeder ist mir nahe wenn der Tag beginnt zu sinken und wir alle Tauperlen heimlich trinken.
 
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Auch das gibt es :) Ich sehe die Kompetenz, von der Jed spricht, auch nicht auf die technische Ausführung beschränkt.
Ich habe mir deine Ausführungen jetzt ein paarmal durchgelesen und werde nicht so recht schlau daraus.
Wenn ich die besagte "Kompetenz" nicht nur auf die technische Ausführung beschränke, sondern auch die individuelle Interpretation, dann wird Jed´s Aussage ad absurdum geführt. So wird er es wohl nicht gemeint haben - oder Jed?

Swingaling´s Beitrag und auch meiner sagen eigentlich nur aus, dass auch in der klassischen Musik viele Interpretationsmöglichkeiten vorhanden sind. Andernfalls wäre die Musik ja tot.

Das der Spielraum in anderen Genres größer ist, ist ja wohl allen klar. Aber das heißt nicht, dass es in der klassischen Musik weniger Möglichkeiten gäbe. Nur eben einen engeren Rahmen.

lg Thomas
 
(Disclaimer, der Blick aufs Ganze spart keine einzige Minute an Übungszeit ...).
Eher im Gegenteil :stars:
Wenn ich die besagte "Kompetenz" nicht nur auf die technische Ausführung beschränke, sondern auch die individuelle Interpretation, dann wird Jed´s Aussage ad absurdum geführt.
Nein. :)

Der Unterschied, den ich sehe, ist:
Bei Jazz etc musst Du interpretieren. Bei Klassik bestehst Du u.U. auch ohne eigene Gedanken zur Interpretation, da eben schon sehr viel vorgegeben ist oder auch Virtuosität langt, s.a. das Telemann-Beispiel von @FerdinandK. Aber die Gefühle, die da schon auf dem Papier stehen, muss man erst einmal begreifen, das sehe ich auch als eine Kompetenz. Kompetenz ist nicht nur das technische, oder in anderem Kontext fachliche!
 
Ist das zu verstehen als ein Unterschied der Regieanweisungen?

Die klassischen Komponisten schrieben genau vor, wie zu agieren ist, quasi Gestik, Mimik etc. und in anderen Genres wie Jazz oder Pop gibt es von der Komposition her weniger Regieanweisungen und es ist erlaubt bzw. gewünscht, diese selbst zu füllen, zu verändern, zu interpretieren etc.

Wobei ich mich - bei meinem wenigen Wissen, das ich habe - schon wundere: es gibt ein paar klassische Stücke, die ich sehr mag und die ich mir deshalb in verschiedenen Ausführungen bzw. Versionen (Dirigent, Orchester, etc.) angehört bzw. angeschafft habe und die schon deutlich unterschiedlich ausfallen (Opus 35 von Tschaikowsky, beispielsweise oder die vier Jahreszeiten).
Haben die dann quasi gegen den Komponisten bzw. die Komposition gespielt oder ist das alles noch im Bereich des Erlaubten - die jeweiligen Polizisten und Verteidiger des Wahren mal ausgenommen?

Oder ist genau das damit gemeint, dass man in der Klassik interpretieren kann aber nicht muss, während es im Jazz quasi gefordert wird?

Vielleicht führt das alles zu weit und hat zu wenig mit der Ursprungsfrage zu tun, aber interessieren täte es mich schon.

Was die Rolle des Gesangs angeht: Hat es eventuell damit zu tun, dass in der Klassik klarer ist, dass man eine bestimmte Rolle spielt, in eine bestimmte Rolle schlüpft, wenn man ein klassisches Stück darbietet?
Das wäre bei der Interpretation eines Jazz-Klassikers auch so.

Bei Rock oder Pop - jedenfalls in bestimmten Genres oder Arten von Rock oder Pop - versucht man jedenfalls die Grenze zu verwischen oder vergessen zu machen und strebt eher eine Einheit des Stücks mit der Darbietung an, erhebt also Ansprüche auf Authentizität.

Vielleicht hat es also eher mit verschiedenen Kunstauffassungen zu tun, die ja in unterschiedlichen Genres auch unterschiedlich bewertet werden können bzw. eine Art "Mainstreamüberzeugung" vorweisen - und in jedem Genre gibt es aber auch andere Auffassungen, die davon abweichen und sich in bestimmten Epochen durchsetzen, woraufhin es wieder eine Gegenbewegung gibt etc.

Viellicht ist es deshalb schwer, allgemeingültige Aussagen zu treffen?
Weil man eher von "vorherrschenden Auffassungen" sprechen kann und dafür Beispiele finden kann - während man aber eben auch immer Ausnahmen von den Beispielen findet und sich deshalb füglich im Kreis drehen kann ...

x-Riff
 
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Ich meine, dass es da keine Unterschiede im "Interpretationsspielraum" zwischen den Genres gibt. Es gibt immer Raum für Interpretation nur ist dieser nicht immer gleich, manchmal bin ich mir gar nicht bewusst, dass es diesen gibt, manchmal bin ich mir bewusst, dass es diesen gibt, aber ich kann diesen mangels Technik, Fähigkeit, Fertigkeit, Sensibilität nicht nutzen.
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Der Gegensatz Klassik - Jazz ist so eigentlich keiner, ich kann keinen Jazz interpretieren, weil ich es nicht verstehe, weil mir die Möglichkeiten dazu fehlen, was ich könnte wäre "auswendiglernen", oder mich intensiv damit beschäftigen, damit mein "Mustererkenner" anspringt und eben beginnt die Muster zu erkennen. In der Klassik ist das ähnlich, da denkt man sich anfangs "Komm lieber Mai und mache", wie soll ich das schon groß "interpretieren" bis man dann mal eine Sternstunde hat, einen Virtuosen hört und entdeckt, was in jedem einzelnem Wort für ein Universum auf mich wartet. Gibt auch oft Wiederholungen dann heißt es immer "nicht gleich, anders", anfangs werden da immer die Wiederholungen zur Qual, später gehen einem die Takte aus.
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Grenzen (Vorgaben an Dynamik, Tempo, ...) sind oft keine sondern möglicherweise nur ein Halteseil um nicht im Universum der Möglichkeiten verloren zu gehen, sieht man das jeweilige Universum nicht empfindet man es möglicherweise als Grenze, gedacht war es aber vielleicht als Hilfestellung.
 
Ihr macht euch ja anscheinend wirklich wahnsinnig viele Gedanken darüber, mit welchem Ausdruck usw. gesungen werden sollte, das alles tue ich ehrlich gesagt fast überhaupt nicht.
Ich gehe beim einstudieren eines neuen Songs meist so vor:
1. Ich lerne beim anhören und ersten mit-sing-Versuchen die Melodie weitgehend originalgetreu auswendig, notfalls singe ich erstmal auf La-La-La, wenn ich den Text noch nicht richtig drauf habe.
2. Ich lerne den Text auswendig, indem ich ihn immer wieder und wieder mit Karaoke-Playback singe und die Zeilen vom Bildschirm ablesen kann.
3. Wenn Text und Melodie drinn ist und sicher sitzt versuche ich mit mehr Gefühl und Klang an die Töne heran zu gehen.

Bei Punkt 3. vermeide ich aber nun an manchen Stellen besonders traurig klingen zu müssen oder an anderen besonders fröhlich, denn wenn ich sowas aktiv zu beeinflussen versuche, klingt es fast immer grauenhaft. Ich bleibe daher einfach dabei mit möglichst guter Gesangstechnik die Töne zu singen und eben Gefühl hinein zu legen, ohne jetzt übermäßig viel darüber nach zu denken und vorallem nicht die Totsünde zu begehen beim Singen selbst nachzudenken, denn dann bricht die Leistung meist recht schnell weg.
 
Klar, wenn jemand richtig singen kann, geht das natürlich viel schneller wie bei mir. Aber das ändert nichts daran, dass jedes Stück von jedem Sänger individuell interpretiert wird. Zumindest wenn es ein guter Vortrag werden soll :).
Ja, bei mir dauert es auch seine Zeit, bis ich die "Kompetenz" für eine Händelarie erarbeitet habe. Und natürlich leiere ich den Text eines halb-erinnerten Volkslied aus meiner Kindheit herunter, bis er endlich in mein Gedächtnis eingebrannt ist. In beiden Fällen reden wir von Erarbeiten, Proben, Ausloten. Wichtig ist, was wir beim Auftritt daraus machen - dort, wo es ein Publikum gilt, auf das ein Funke ggf. überspringen könnte, wenn wir alles richtig machen.

Natürlich hört man deutliche Unterschiede zwischen verschiedene Interpretationen eines klassischen Stücks - aber das sind Feinheiten, die nur Kennern auffallen, behaupte ich. Ich glaube kaum, dass ein Sänger, der es auf das Podium schafft, in der Lage wäre, (ohne den Boden der geschriebenen Noten ganz zu verlassen!) aus einem lustigen ein trauriges Lied zu machen, oder umgekehrt. Ein bißchen fad schon, aber nicht emotional entgegengesetzt.

Da der Folksänger eh keine Noten lesen kann, kann er die Melodie so arrangieren, dass ein Liebeslied pathetisch oder belustigend oder eben verliebt klingt, oder dass ein Kampflied den Helden feiert oder aber betrauert. Und vielleicht variiert das Ergebnis, je nach innerer Befindlichkeit des Sängers - oder je nach der Aufnahme durch das Publikum.

Denn eins dürfen wir nicht außer Acht lassen: zur Musik wie zum Theaterspiel gehört unbedingt das Publikum! Wir als Darsteller wissen, dass wir bloß Darsteller sind, keine echten Mörder und keine echte Leichen. Und das Publikum weiß auch, dass es keine echten Mörder und Leichen zu sehen bekommt. Es will nur ahnen können, wie es wäre, wenn das alles echt wäre. Die Darsteller müssen nicht echt sein - sie müssen nur täuschend echt erscheinen.

Cheers,
Jed
 
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