Singen über Mikrofon ohne Einsatz von Kompressor oder Limiter bei Auftritten

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JochenCX3
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Tach zusammen,
nachdem ich rund drei Jahrzente als Keyboarder immer wieder in Bands aufgetreten bin, v.a. bei kleineren Gigs in meiner Region, und dabei immer wieder auch Backing-Vocals beigesteuert habe, trete ich seit drei Jahren als Solokünstler auf, d.h. ich singe und begleite mich dabei am Keyboard, v.a. im Rahmen von offenen Bühnen. Bis zu meinem vorvorletzten Auftritt war es bei diesen Auftritten jeweils so, dass nach meinem Ermessen jeweils eine für die Location recht ordentliche Bühnen- und PA-Technik gestellt worden ist und die Person am Mischpult offenbar ziemlich genau wusste, was sie tat. Bei diesen Auftritten wurde mir mehrfach von der jeweiligen Person am Mischpult geraten, durchgängig ganz dicht am Mikrofon zu singen. Ich nehme stark an, dass jeweils ein Kompressor oder Limiter für meinen Mikrofonkanal eingesetzt wurde. Und da ich wiederholt eine schlichte Videoaufnahme aus Publikumsperspektive per Smartphone auf einem Stativ gemacht hatte, um aus meinen Auftritten zu lernen, hatte ich bis dato keinen Zweifel, dass es gut war, diesem wiederholt gegebenen Ratschlag zu befolgen, da ich die Lautstärke meines Gesangs sowohl bei den leisen als auch den lauten Passagen auf der Videoaufnahme so fand, wie ich es für passend hielt.
Bei meinem vorletzten Auftritt auf einer kleinen offenen Bühne fand ich, dass der Sound der Künstler:innen vor mir jeweils durch die Bank o.k. war. Die Videoaufnahme dieses Auftrittes hat leider nicht geklappt aufgrund eines Bedienfehlers von mir. Allerdings hat mir eine Freundin, die im Publikum ganz vorne saß, unmittelbar nach dem Auftritt rückgemeldet, dass meine Stimme an vielen Stellen ihr viel zu laut war, während sie die Lautstärke bei leisen und mittellauten Passagen o.k. fand. Ich schaute mir ist nach der Veranstaltung die eingesetzte Technik genauer an. Es war ein mindestens 30 Jahres altes Mischpult mit nem eingebauten Hall-Effekt und offenbar ohne Kompressor oder Limiter, welches direkt in das aktive PA-System ging, welches zugleich als Monitor für die Künstler:innen diente. In Folge dieser Erfahrung hatte ich mir vor meinem letzten Auftritt im Rahmen eines Wohnzimmerkonzertes die gestellte Technik diesmal "vorher" genauer angeschaut. Es gab erneut weder Kompressor noch Limiter noch jemanden, der Ahnung hatte, wie man so etwas bedient hätte. Also versuchte ich zum ersten Mal in meinem Leben während des Singens darauf zu achten, wann ich besser ganz nah ans Mikrofon rangehe und wann ich den Kopf weiter nach hinten nehme, um Lautstärkespitzen durch meinen Gesang zu reduzieren. Ich merkte schnell: Das ist ne ganz neue Baustelle für mich. Am Rande: Als Keyboarder spiele ich im Sitzen und kann daher nur durch meine Kopfhaltung den Abstand zum Mikrofon variieren.
Langer Vorrede kurzer Sinn: Ich möchte eben diese Sache mit dem Variieren des Abstands zum Mikrofon auch Zuhause üben während ich singe und mich dabei auf dem Keyboard begleite. Bislang habe ich ein jegiliches Üben Zuhause immer ohne Mikrofon getan. Der Mikrofonständer, mein SM58, welches in den Mikrofoneingang meines Audiointerfaces geht (der dort eingebaute Kompresser und Limiter sind ausgeschaltet), ist jetzt dauerhaft aufgebaut.
Was schlagt ihr vor, wie ich das Üben mit Mikrofon Zuhause am besten anstelle.
  • Verwende ich besser Kopfhörer oder meine Monitorboxen?
  • In welcher Lautstärke sollte ich eben dies üben?
  • Vermute ich richtig, dass ich man über die unmittelbare Rückmeldung der Lautstärke nach und nach lernt, wann es besser ist, mehr Abstand vom Mikrofon zu wählen und wann weniger?
  • Und: Habe ich einen Nachteil, wenn man den Mikrofonabstand bei Bühnen mit gescheiter Technik auch dann variiert, wenn ein Kompressor oder Limiter auf meinem Mikrofonkanal liegt, ich also den gegebenen Ratschlag von erfahrenen Personen am Mischpult, durchgängig ganz dicht am Mikrofon zu singen, in Zukunft missachten würde?
Schon Mal jetzt besten Dank fürs Antworten.
 
Hallo Jochen

Der Einsatz von Kompressor (leicht) ist ok, ein Limiter sollte nicht im Kanal sein. Dein grundsätzlicher Ansatz, Deine Mikrofontechnik beim Singen auszuarbeiten ist KLASSE! Wenn man sich - gerade im Jazz, wo der Einsatz von Effekten wenig gewünscht ist - Sänger und Sängerinnen anschaut, kann man sehr viel über diese Mikrofontechnik lernen, so dass man weitgehend ohne Kompressor auskommt. Gute Beispiele sind Ella Fitzgerald und Al Jarreau. Beide sind Meister im Umgang mit dem Mikrofon.

Du schreibst Du hast ein SM 58. Das hat einen sehr ausgeprägten Nahbesörechungseffekt und es reichen meist schon wenige Centimeter, um einen hörbaren Unterschied zu machen. Das ist auch sitzend am Keyboard zu bewerkstelligen.

Was schlagt ihr vor, wie ich das Üben mit Mikrofon Zuhause am besten anstelle.
  • Verwende ich besser Kopfhörer oder meine Monitorboxen?
Nimm Dich auf. Ruhig zunächst mal ohne Monitoring (Kopfhörer / Lautsprecher), einfach nur so. Schau Dir die Pegel an, höre es an.
In welcher Lautstärke sollte ich eben dies üben?
in der Lautstärke, die Du auf der Bühne brauchst. Das ist zuhause schwierig. Man neigt dazu, daheim leiser zu sein. Man muss sich den Raum und die Umgebungsgeräusche "denken" und sich vorstellen, ein Konzert zu geben. Auch das ist Teil der Übung.
  • Vermute ich richtig, dass ich man über die unmittelbare Rückmeldung der Lautstärke nach und nach lernt, wann es besser ist, mehr Abstand vom Mikrofon zu wählen und wann weniger?
Ja, das ist ein Lernprozess, klar. Das dauert auch. Generell gilt als Ansatz: Hohe Töne oder laute Passagen: Weg vom Mikro. Leise Passagen: Ran als würdest Du jemandem ins Ohr flüstern.

Als nächsten Schritt wirst Du feststellen, dass Du auch bei Plosivlauten (P, T, auch B) etwas tun solltest, damit die nicht so knallen. Hier dann Kopf leicht wegdrehen, dass der Luftstrom nicht in den Korb geht, sondern etwas seitlich.

in Summe: Machen, aufnehmen, analysieren, probieren.

Viel Erfolg auf dem Weg!
 
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Etwas Mikrofontechnik (die für Sänger) schadet auch nicht, wenn bessere Technik und Personal an den Reglern da ist. Es wird dabei nichts schlechter, es sei denn die Situation bewegt sich am Rande des technisch machbaren = zu laute Bühne im Verhältnis zum Lautstärke vor dem Gesangsmikrofon. Und in der Regel hat ein Tonmensch immer nen Finger an deinem Fader, um während der Musik die Lautstärke anzupassen - das nur einen Kompressor zu überlassen ist Schlamperei.
Üben zuhause würde ich da über Monitor machen. Vielleicht als Hilfe einen Backingtrack, der durchgehend etwa gleich laut ist und dazu deine Stimme. Bist zu zu leise, hörst du deine Stimme nicht aus dem Monitor, bist du zu laut, verschwindet das Backing. Und ansonsten auch alles, was im Post von scenarnick steht.
 
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Allerdings hat mir eine Freundin, die im Publikum ganz vorne saß, unmittelbar nach dem Auftritt rückgemeldet, dass meine Stimme an vielen Stellen ihr viel zu laut war, während sie die Lautstärke bei leisen und mittellauten Passagen o.k. fand. Ich schaute mir ist nach der Veranstaltung die eingesetzte Technik genauer an. Es war ein mindestens 30 Jahres altes Mischpult mit nem eingebauten Hall-Effekt und offenbar ohne Kompressor oder Limiter, welches direkt in das aktive PA-System ging, welches zugleich als Monitor für die Künstler:innen diente.
Wenn die PA gleichzeitig als Monitor dient war sie vermutlich hinter Dir aufgebaut. D.h. Du hättest auch merken müssen das Du teilweise zu laut warst.
Oder war das nur der persönliche Eindruck von Deiner Freundin?
Ein 30 Jahre altes Mischpult muss nicht schlecht sein. Kommt hier eher auf den Typ und den Zustand an.
Der Limiter sollte übrigens im idealfall nie eingreifen. Ist ja nur eine Absicherung gegen zu hohe Pegel.
Und wenn der Tontechniker einigermaßen fix ist dann arbeitet er mit dem Fader gegen Deine zu lauten passagen.

In Folge dieser Erfahrung hatte ich mir vor meinem letzten Auftritt im Rahmen eines Wohnzimmerkonzertes die gestellte Technik diesmal "vorher" genauer angeschaut. Es gab erneut weder Kompressor noch Limiter noch jemanden, der Ahnung hatte, wie man so etwas bedient hätte.
Das mit "noch jemanden, der Ahnung hatte, wie man so etwas bedient hätte" macht mir Sorgen. der rest nicht. Hast Du evtl. einen Kumpel oder Kumpeline die hier aushelfen könnten?
Evtl. ein eigenes, passenderes, Pult das verwendet werden kann vorhanden?

Also versuchte ich zum ersten Mal in meinem Leben während des Singens darauf zu achten, wann ich besser ganz nah ans Mikrofon rangehe und wann ich den Kopf weiter nach hinten nehme, um Lautstärkespitzen durch meinen Gesang zu reduzieren. Ich merkte schnell: Das ist ne ganz neue Baustelle für mich. A
Nohe ran (beim SM58 Lippenkontakt) ergibt einen warmen vollen Klang. Gut für leise passagen oder auf sehr lauten Bühnen.
Wenn es lautere Stellen sind ruhig ein wenig weggehen mit dem Mund (so 2 ... max. 5 cm)

Ich möchte eben diese Sache mit dem Variieren des Abstands zum Mikrofon auch Zuhause üben während ich singe und mich dabei auf dem Keyboard begleite. Bislang habe ich ein jegiliches Üben Zuhause immer ohne Mikrofon getan.
Sehr gute idee! Dann merkst Du auch wie sich die Klangfarbe und Lautstärke bei unterschiedlichen Entfernungen verändert.
Verwende ich besser Kopfhörer oder meine Monitorboxen?
Hat beides Vor- und Nachteile. Mit Kopfhörer hast Du direkt das Ergebnis auf den Ohren und hörst die feinen Unterschiede eher. Mach ich gerne zum Üben und im Studio.

Um für die Live Situation zu üben mit Monitor. Am besten mit dem den Du auch immer beim Auftritt dabei hast. hier darfst Du dann auch etwas mehr "Gas" geben. So ungefähr Bühnenlautstärke.

In welcher Lautstärke sollte ich eben dies üben?
Mit Kopfhörer ==> So wie es Dir angenehm ist und so leise wie möglich.
Mit Monitor ==> So das Du Dich gut hörst und wenn Du Auftrittserfahrung sammeln willst eher Bühnenlautstärke.

Vermute ich richtig, dass ich man über die unmittelbare Rückmeldung der Lautstärke nach und nach lernt, wann es besser ist, mehr Abstand vom Mikrofon zu wählen und wann weniger?
genau So! Mit der Übung kommt die Erfahrung!

Und: Habe ich einen Nachteil, wenn man den Mikrofonabstand bei Bühnen mit gescheiter Technik auch dann variiert, wenn ein Kompressor oder Limiter auf meinem Mikrofonkanal liegt, ich also den gegebenen Ratschlag von erfahrenen Personen am Mischpult, durchgängig ganz dicht am Mikrofon zu singen, in Zukunft missachten würde?
Nein, überhaupt nicht. Es hat Vorteile (wenn Du es richtig machst). Benutze das Mikrofon als gestalterisches Werkzeug für Deinen Gesang!

Als Tontechniker:
Der/die erfahrene Sänger*in geht bei leisen Passagen nahe an das Mikrofon und wenn ein lauter Teil kommt etwas weiter weg.
Hier pack ich eine Kompressor mit einer Kompressionsrate von 2.5 ... 3 drauf und halt etwas Fx. Während des Konzerts muss ich sehr wenig bis nichts korrigieren.

Der/die unerfahrene Sänger*in variiert planlos mit dem Abstand und ist im Schnitt, gerade beim SM58, zu weit weg.
Hier pack ich eine Kompressor mit einer Kompressionsrate von 4 ... 6 drauf und halt etwas Fx. Während des Konzerts muss ich trotzdem noch einiges korrigieren.
Hier ist es besser Den bzw. Diejenige zu motivieren nahe am Mikrofon zu bleiben.

Viel Erfolg beim Üben und wir freuen uns über ein Feedback von Dir.

So als Denkansatz:
Hast Du eine relativ leise Bühne? Wenn Ja, schonmal über den Einsatz eines empfindlicheren Mikrofons nachgedacht (z.B. Kondensator)? dann musst Du nicht so nahe am Mikrofon kleben.
 
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Ich singe zwar klassisch (also in der Regel unverstärkt), habe aber eine Weile selbst gemischt und dabei einige Erfahrungen mit Sängern und Mikrofonabstand gemacht.

Das SM58 hat einen ausgeprägten Nahbesprechungseffekt, das wäre dafür sicher nicht mein Favorit. Wenn du durch den Abstand die Lautstärke regulieren willst (ein lebender Kompressor sozusagen :cool: ), dann fände ich gut, wenn sich der Klang dabei möglichst wenig verändert. Kondensatormikros wären da deshalb meine erste Wahl.

Alles andere hat @scenarnick ja bereits super erläutert.
 
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Kondensatormikros wären da deshalb meine erste Wahl.
Bin ich komplett bei Dir. Die Technik-Diskussion sollte man auch irgendwann führen, aber das SM 58 ist so empfindlich, dass es sich super zum Üben eignet, finde ich. Wenn Du es damit kannst, kannst Du es mit besserer Technik auch. Ich nutze auf der Bühne ein Kondensator-Mic (Lewitt MTP 940 CM)
 
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Hier mein Senf als Tontechniker dazu
Verwende ich besser Kopfhörer oder meine Monitorboxen?
Nimm das Equipment, das du auch bei den Konzerten benutzt, ich denke das werden dann die Monitorboxen sein.
In welcher Lautstärke sollte ich eben dies üben?
Idealerweise in der auch bei den Auftritten üblichen Lautstärke wäre hilfreich.

Vermute ich richtig, dass ich man über die unmittelbare Rückmeldung der Lautstärke nach und nach lernt, wann es besser ist, mehr Abstand vom Mikrofon zu wählen und wann weniger?
Genau so ist es.
Habe ich einen Nachteil, wenn man den Mikrofonabstand bei Bühnen mit gescheiter Technik auch dann variiert, wenn ein Kompressor oder Limiter auf meinem Mikrofonkanal liegt, ich also den gegebenen Ratschlag von erfahrenen Personen am Mischpult, durchgängig ganz dicht am Mikrofon zu singen, in Zukunft missachten würde?
Wenn ich der Techniker wäre, dann würde ich dir raten, eine gute Mikorfontechnik zu benutzen, also nicht Equipment, sondern eine zielgerichtete Verwendung des Mikros und auch möglichst immer den aktuell passenden Abstand zu wählen. Bei einem SM58 ist das sicher etwas schwieriger, da der Bereich zwischen der lauteren Nahbesprechung und einem zu leisen Abstand sehr gering ist. da sind z.B Mikros wie das AT2010 deutlich einfacher zu handeln. Aber wenn du genug mit deinem Mikro übst hast du das bald raus.

Ich bin einer der, gerade im Jazz, möglichst wenig Effekte benutzt, einen Kompressor eher als Limiter, um den schlimmsten Fall, dass die Stimme in einer Situation, in der die Emotionen durchgehen, viel zu laut werden würde. Sonst möglichst unkomprimiert, speziell am Monitor kommt kein Kompressor drauf, denn das würde die Kontrolle der eigenen Stimme für die Sänger*innen nur unnötig erschweren. Hall nur ganz zart, damit die Stimme nicht allzu stark nach vorne sticht, aber an sich nicht als Hall bemerkbar ist für mich gerade beim Jazz die bessere Wahl, wie ich finde.

Nachtrag: wenn du eine für dich ideale Verfahrensweise gefunden hast, dann solltest du das auch dem Techniker, der dich ja nicht kennt, sagen. Denn dann weiß er sicherlcih sich darauf einzustellen.
 
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Das SM58 ist leider sehr zickig, was den Abstand angeht. Außer, dass die Lautstärke mit dem Abstand schnell abnimmt, wird der Klnag auch recht dünn, wenn mit dem Abstand den Nahbesprechungseffekt nachlässt, der "eingepreist" ist. (und mit meiner Stimme harmoniert es leider gar nicht, weil es ungute Frequenzen betont und welche wegässt, die ich bräuchte).

Meins ist inzwischen das Sennehiser e945, aber das erwähnte Audio Technica AT2010 hat genauso einen guten Arbeitsbereich, das e935 auch fast genau so gut und das recht neue SE V7 genau so. Wenn's teurer sein darf das Sennheiser e865 ....
Ich kenne die alle und habe sie im eigenen Fundus bzw. singe öfter darüber und komme mit allen gut klar. Letztendlich musst du aber selber ausprobieren, welches zu dir passt, und es gibt auch noch andere, die für dich auch funktionieren könnten. (Beyerdynamic, Lewitt, Audix)
Ein ganz hervorragendes Mikro ist das Beyer M88, von dem ich ein altes Exemplar besitze. Aber leider verliert es bei mir etwas gegen das e945, das meine Stimme besser aufhübscht.
 
Hier mal ein Beispiel aus der Praxis von zweien die das ganz gut beherrschen:

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*
 
Bei lauten Passagen nach hinten gehen is gut, aber seitlich am Mikro vorbei singen und dabei noch ständig hin und her zu wippen (schwankende Lautstärke ohne Kompressor) finde ich nicht optimal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte dieses Beispiel ja absichtlich gepostet weil man da schön sieht wie man mit zwei sehr unterschiedlichen Methoden zu einem guten Gesamtergebnis kommen kann.

Der Toni konnte da getrost zur Toilette gehen weil die beiden sich perfekt über ihren eigenen Monitor kontrolliert haben. Miss Moore verschwindet auch dann nicht aus dem Mix wenn sie einen Meter hinter dem Mikrofon steht und auch Mr. Green klingt gar nicht mal so schlecht, obwohl er die meiste Zeit seitlich in sein SM 58 singt.

Das sind Profis die ganz genau wissen was sie tun und niemanden brauchen der ihnen erklärt wie man in ein Mikro zu singen hat.

*
 
Hallo,

...ich hätte da auch noch ein Beispiel für sehr gute Arbeit mit dem Mic, nämlich Donna Summer live mit "McArthur Park":


View: https://www.youtube.com/watch?v=hDD7t2Mj_aQ

Ganz deutlich zu sehen vor allem bei jedem hohen "...again..", wenn sie das Mic "abzieht". Kleine Einwürfe in Richtung Publikum spricht sie meist "off-axis" am Mic vorbei und über die Stimme, na ja, da braucht man sich nicht weiter zu unterhalten :great:

Viele Grüße
Klaus
 
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Will man als Amateur oder angehender Profi sich ein Bild machen wie das auch mit einer eher nicht am aktuellen Stand der Tontechnik, wie sie schon in einer Vielzahl der Proberäume existiert, funktioniert hat, der mag z.B in das eine oder andere Rockpalast Video aus den 70ern, 80ern oder auch 90ern ansehen.
So z.B

View: https://www.youtube.com/watch?v=WWRt6TYDIpY

Simple Analogtechnik, relativ kleine Location, Ungetümer als Bodenmonitore, und andere Dinge, die für manch einen heute ein Nogo wären. Ein SM57 als Mikro für den Moneychannel schlechthin, im Fernsehen!!!! Was dachten die sich? Trotzdem schafften es, für meine bescheidenen Maßstäbe, alle Beteiligten ein recht gutes Gesamtergebnis zu erzeugen. Und da gibt es einige Beispiele aus der Zeit, die man sich durchaus mal reinziehen kann. Da sieht und hört man auch, wie damals Musiker eine moderate Bühnenlautstärke produzierten, ganz ohne E-Drums, Kemper, Inear und Co.
 
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Wow, wow! Ich bin sehr begeistert von diesen vielen differenzierten Antworten von euch. Sie haben mich jetzt eindeutig angefixt, zu üben den Mikrofonabstand ständig zu kontrollieren.
Ab jetzt werde ich mit Bühnenlautstärke proben. Und daher komme ich am Proben mit Kopfhörern nicht vorbei, da mir sonst die Nachbarn in unserer Reihenhauswohnung aufs Dach steigen werden.

Bisher habe ich auf den offenen Bühnen in meiner Region immer den deutlichen Wunsch der Veranstalter vernommen, dass die Wechsel der Auftretenden möglichst schnell erfolgen mögen und daher nach Möglichkeit mit der gestellten Technik zurecht zu kommenh. Daher habe ich immer über die gestellten Mikrofone gesungen. Jetzt habe ich verstanden, dass eben dies das Lernen der eigenständigen Lautstärkekontrolle sehr erschwert, wenn jedes Mikrofon in der Hinsicht anders ist.
Auf offenen Bühnen habe ich während den Auftritten anderer noch nie Mixer dabei beobachten können, dass diese einen Finger ständig am Fader hätten.
Bevor ich mich evtl. mit dem Kauf eines neuen Mikros beschäftige, will ich zunächst mal fleißig auf die neue Weise proben und weiter Bühnenerfahrungen sammeln.
 
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Wenn die PA gleichzeitig als Monitor dient war sie vermutlich hinter Dir aufgebaut. D.h. Du hättest auch merken müssen das Du teilweise zu laut warst.
Oder war das nur der persönliche Eindruck von Deiner Freundin?
Ein 30 Jahre altes Mischpult muss nicht schlecht sein. Kommt hier eher auf den Typ und den Zustand an.
Es standen Säulenlautsprecher ein wenig vor mir auf beiden Seiten am Bühnenrand und strahlten mich daher nicht direkt an. Sicherlich keine dolle Lösung, entsprechend habe ich mich nicht so gut gehört. Da der Laden ziemlich klein war, ging es noch halbwegs so.
Mit meinem Hinweis auf das Mischpult wollte ich darauf hinaus, dass es nicht viele Funktionen hatte, v.a. keinen Kompressor oder Limiter.
 
Aus der Sängersicht noch ein kleiner Hinweis dazu. Mikrofonabstand ist wichtig, aber kommt (m.A) ganz automatisch, wenn man öfter singt. Kompressoren helfen, aber auch hier gibt es Grenzen, hinzu kommt, dass Deine Ohren mit Hören und Singen (...) beschäftigt sind, hier ist die helfende Hand am Pult sehr hilfreich, weil man auch nicht alles selbst ideal hört.

Worauf ich aber hinaus möchte ist, dass wenn man richtig singt gibt es ein relativ weites Lautstärkenspektrum das für den Zuhörer angenehm erscheint. Wir es ein klein wenig falsch schwindet die Lautstärkentoleranz sofort. Das Publikum kann oft nicht zwischen laut/falsch unterscheiden, ist es laut sticht es hervor, ist es falsch (auch nur so dass man es gar nicht so nennen würde) sticht es ebenso hervor. Sagt zu mir jemand "zu laut" wäre das erste für mich, an die Intonation zu denken.

Am Mikrofonabstand arbeiten ist wichtig, aber bei weitem nicht so wichtig wie an der Intonation.

Hat man eine Aufnahme gemacht, so leise wie möglich anhören, dann hört man das Problem (welches auch ist) am Besten.
 
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