Single Fader DAW Controller - Pro & Contra

JasDA
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Hallo zusammen,

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Frage ob ich mit einem DAW Controller im Homestudio meinen Workflow verbessern kann und aktuell habe ich den P1 Nano zum Testen zu Hause. Fühlt sich auch alles toll an, funktioniert alles.... Aber welchen Mehrwert übersehe ich bis hierher?

Ich mein wenn man seine Tastatur direkt daneben stehen hat, wofür brauche ich dann extra Tasten für Start, Stop, Single, Mute, etc., was auf der Tastatur auch alles per Shortcut zu erreichen ist?

Wie sind eure Meinungen dazu? Nutzt ihr einen oder habt ihr für euch ebenfalls keinen echten Mehrwert gesehen?
 
Nutzt ihr einen oder habt ihr für euch ebenfalls keinen echten Mehrwert gesehen?

Nu ja, ich habe eine Menge durchprobiert. Faderport 8, Softube Console 1, einen von iCon hatte ich auch mal und als letztes sogar einen SSL UF8. Der hat noch am besten funktioniert. Alle wieder verkauft. Ich bin eindeutig ein Mausi-Man. Irgendwie ist das alles nicht richtig flüssig zu bediene. Schnell mal irgendwas drehen. Wie war das gleich noch mal? Hier drücken, dann da und dann geht es. Vielleicht auch nicht. Da kann ich es auch gleich mit der Maus machen. Gross sind die Teile auch noch und nehmen dann gleich mal ein gutes Stück Platz weg auf dem Tisch.

Ich habe die alle verkauft. Der einzige, der überlebt hat ist der hier:

IMG_0528.jpeg


Uraltes Ding. Geht aber mit allen DAW. Da verwende ich nur die Transport Tasten und den Fader. Auch nicht immer, aber es gibt Situationen da will ich die Maus nicht loslassen um einen Shortcut zu initiieren für den man beide Hände braucht.

Die Multi Fader Teile sind für mich verzichtbar. Sollte ich doch mal mehrere Encoder brauchen für irgendwelche exotischen Automationen dann hat mein Keyboard genug von denen.... (;
 
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Als kleine Ergänzung hier noch ein Hinweis auf ein neues Pferd im Stall. Die Softube Console 1 Channel MKIII. Die ganz gut aus und macht sicher auch das, was sie soll. Die Liste der Plugins, die verwendet können und durch die zahlreichen Bedienelemente eingestellt werden können ist beeindruckend. Vorerst aber limitiert auf Softube und UAD Plugins.

Nun mag das funktionieren bei Plugins die klassischen analog Konsolen nachempfunden sind. Aber auch da gibt es dann zahlreiche Unterschiede. Hier ein Beispiel:

Bildschirmfoto 2024-01-31 um 17.31.28.png


Zu sehen hier einmal im Vordergrund das original Plugin von Valley People. Da kann man dann insgesamt 7 Bedienelemente zählen. In dem in der Console kann man auch das Pendent der Softube Console 1 sehen. Da sieht man nur drei Bedienelemente. DET-TYPE entspricht der Gruppe DET im Plugins. Die rechts zu sehenden Gruppe.

Die links angeordnete, ebenfalls mit DET beschrifteten Gruppe gibt es in der Console gar nicht. PUTPUT auch nicht. Ebenfalls nicht vorhanden sind die Pegelanzeigen. RANGE gibt es auch nicht. Nun ist es möglich, dass in den Displays der Neuentwicklung zumindest die Pegelanzeigen irgendwie dargestellt sind.

Was aber fehlt, ist eine simple Funktion, mit der man das original Plugin aufrufen kann um eventuell Feineinstellungen vorzunehmen. Zumindest habe ich nirgends nicht einen Hinweis gefunden auf sowas. Wäre eigentlich naheliegend.

Ich kann nur spekulieren, warum das nicht implementiert wurde. Vorerst nur unterstützt werden Softube Plugins und UAD. Die haben eine gemeinsame Entwickler Geschichte weshalb es dann wohl einfach ist, den Code der Plugins in die Console Softwre zu implementieren. Sicher weiss ich darüber aber nichts.

Das ist auch egal. Denn das war ja nur ein Beispiel. Das Vally People Plugin ist in den Slot gepackt, der für Gate vorgesehen ist. Nun weiss jeder, der schon mal mehrere Gate Varianten von unterschiedlichen Entwicklern verwendet hat, dass die recht unterschiedlich sein können in der Anzahl der Bedienelemente und natürlich auch in der Beschriftung.

Die Console kann sich aber nicht darauf skalieren. Das ist Hardware und die Anzahl der Bedienelemente ist fix. Bedenkt man nun dass bis jetzt 100 Softube und 100 UAD Plugins unterstützt werden eine riesige Menge an unterschiedlichen Kombinationen, die man zusammenstellen könnte. Und dann im Kopf zu haben welche der Kombinationen gerade welchem Bedienelement in den insgesamt 9 Slots in der Console zugeordnet sind ist völlig unrealistisch.

Da läuft dann darauf raus, das man einen Anzahl von Setups / Preset nutzt, die man kennt und von denen man weiss, was jetzt gerade auf welchen Parameter einwirkt. Zum Beispiel nehme ich in Zukunft nur den SSL 4000 E Channel Strip auf allen Kanälen. So wie im echten analogen Leben eben auch. Gut, ich kann jetzt mit dem Laden eines Presets sc hnell mal die SSL rausschaffen und ein Neve reinstellen.

Bezahlen muss ich aber durch den Verzicht auf die unglaubliche Flexibilität welche digital Audio bietet. Ich mische irgendwas und da gefällt mir was nicht. Und von Hinten aus dem Unterbewusstsein kommt die Idee hervor ja, das hatte ich doch mal was. Zwei bis drei Klicks später ist das drin im Plugin Slot und kann ausprobiert werden. Ah, muss vor den EQ. Schwupp Bruchteile einer Sekunde später ist es genau da.

Ich werde das jetzt nicht weiter ausführen. Ich nehme an, es ist verständlich geworden, was ich meine.

Ich jedenfalls bleibe bei der Maus. Und bei meinem uralt Ding wenn ich mal einen Fader in die Hand nehmen will. Alles andere brauch ich nicht und schon gar nicht für wie in dem Fall des neuen Pferdes im Stall für 888 Dollar bei Thomann.
 
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das ist eine berechtigte Frage, ich war sehr lange nur mit Tastatur und Maus unterwegs, habe verschiedenste Geräte getestet, die wieder verkauft oder zurückgegeben weil sie meinen Workflow nicht wirklich verbessert haben, oder vom Format her so ungünstig waren, das sie meinen bewährten Arbeitsplatz völlig durcheinandergebracht haben.
Aber mitterweile bin ich mit einem Setup angekommen mit dem ich sehr intuitiv (was mir extrem wichtig ist) und produktiv arbeiten kann.
Ich führe fast alle Aktionen über Hardware Kontroller aus, das fühlt sich für mich heute einfach besser an, als mit der Maus die Lautstärke einzustellen oder den Kompressor Threshold zu justieren, wenn es mit den Fingern über einen Drehrelger oder Fader so viel einfacher geht.

Ich mein wenn man seine Tastatur direkt daneben stehen hat, wofür brauche ich dann extra Tasten für Start, Stop, Single, Mute, etc., was auf der Tastatur auch alles per Shortcut zu erreichen ist?
Für mich bietet die Transportsektion auf dem Hardware Controller den Vorteil das ich den Controller auch mal so platzieren kann, das ich wenn ich zb Gitarre oder Bass aufnehmen, näher zu mir steht, oder zb gewisse Keyboard Shortcuts auf den Controller gelegt habe, die ich dann ohne weiters einhändig ausführen kann, und die zweite Hand weiters an der Gitarre bleiben kann, und ich keine Verrenkungen mit der anderen Hand machen muß weil ich noch Shift oder Shift+CTRL dazudrücken muß, sondern alles nur mehr mit einem Kopf auf dem Kontroller passiert.

Bei Cubase ist es zb so, mit der Leertaste Stoppe ich, wenn ich am Hardware Controller das Stop 2x drücke komme ich sofort zur ausgangsposition zurück und kann gleich wieder ein neues Take aufnahmen, mit der Tastatur geht das nicht, 2x Leertaste bringt mich nicht zur Ausgangsposition zurück
oder zb Undo, das habe ich mir auch auf eine Taste am Controller geregt, dann kann ich das einfach einhändig ausführen und brauche keine Verrenkung zu machen für CTRL+Z wenn ich gerade mitten im Aufnehmen bin und schnell eine neue Aufnahme starten will, dann drücke ich am Controller:
2x Stop
1x Undo
und einmal wieder Record.

und schon geht es sofort wieder los mit dem nächsten Take, das macht einfach Spass so zu arbeiten.

Ich verwende aber trotzdem auch weiterhin die Tastaturshortcuts auf der Tastatur, je nachdem wo meine Hände gerade sind und welcher Weg näher und einfacher ist

von links nach Rechts
Avid Artist Mix (Lautstärke, Panning, Mute/Solo)
Elgato Streamdeck (verschiedene Shortcuts für Funktionen und Macros die ich ständig brauche + Clear Mute, Clear Solo und Clear Listen)
Behringer X-Touch Mini (Focus Quick Controls, Transport Section, Metric AB Steuerung, Control Room, Click An/aus, Mastervolume Pad, Undo-Redo, Next/Previous Marker )
DJ Techtools Midifighter Twister (Focus Quick Controls für jegliche Plugin Parameter, FX Send 1-8 Enable/Disable, FX Send 1-8 Level)
DSC00002.jpg


Aber jeder tickt anders, und das ist auch gut, du wirst schon ein Setup finden das gut für dich funktioniert :)
 
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Elgato Streamdeck (verschiedene Shortcuts für Funktionen und Macros die ich ständig brauche + Clear Mute, Clear Solo und Clear Listen)

Genau sowas hab ich gesucht :) Beim Ausprobieren mit dem P1 Nano war mir halt aufgefallen, dass ich den Fader überhaupt nicht brauche, weil ich komplett anders arbeite. Aber ich fand die Tasten zum freien Belegen grandios. Und jetzt war ich über dein Streamdeck gestolpert. Genau DAS ist das, was mir noch gefehlt hat weil ich mir einfach nie alle Shortcuts bei Cubase merken kann.
 
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Ist ein Mobile Device vorhandene, es gibt auch eine Streamdeck App.
 
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Bei mir hat sich die Mackie MCU Pro unter Ardour sehr bewährt (y).

Nur ein Pegelschieber allein wäre mir allerdings deutlich zuwenig - für Pegelautomation, Blenden usw. brauche ich mehr, am besten einen Reglerzug pro Spur.

LibraZiK-Bildschirmfoto.jpg


Dieses Pseudo-Analog-Misch-Procedere bei der Lautstärkeautomation wäre ohne so was wie die MCU kaum machbar.
 
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