Sinn und Unsinn von Griffstabregistern

  • Ersteller Weltenbummler
  • Erstellt am
Weltenbummler
Weltenbummler
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.12.20
Registriert
06.02.12
Beiträge
121
Kekse
80
Liebe Akkordeonfreunde,


was haltet ihr eigentlich von den bei vielen Akkordeons eingebauten Griffstabregistern? Benutzt ihr diese häufiger oder empfindet ihr sie (wie ich), eher als störend?


Herzliche Grüße in die Runde,


WB
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo WB,

wenn man alte Kataloge durchblättert, sieht man, dass Griffstabregister die Vorläufer der Registerdrücker waren. Ab den 1980er Jahren hat die Zahl der Neu-Instrumente (zumindest die aus deutscher Produktion), die zusätzlich zu den Registerdrückern Griffstabregister besitzen, nach meiner Wahrnehmung deutlich abgenommen bzw. sie sind fast vollständig vom Markt verschwunden (wie im übrigen auch die Master-Schalter am Rand des Diskant-Griffbretts wie z. B. bei manchen Hohner Atlantics) und wurden von den Kinnregistern ersetzt. Meine Morino VI N besitzt auch Griffstabregister, und zwar auf Diskant- und Bassseite. Auf der Bassseite nutze ich diese sehr häufig zum Umschalten, da die normalen Registerdrücker wg. des Kombi-Basses doch eher schlecht erreichbar sind - auf der Diskantseite eigentlich nie, weil sie schlecht erreichbar sind (ich komme schneller an die Drücker als auf die Rückseite des Griffbretts) und die Chor-Kombinationen, die sie schalten, für mich ungünstig sind. Dort hatte ich schon einmal etwas dazu geschrieben und auch ein paar Fotos hochgeladen:
https://www.musiker-board.de/chroma...rino-454-cs-empfehlenswert-2.html#post1891534 ff.
 
Danke für die schnelle Reaktion Wil. Sie hat mir auch gezeigt, dass ich wohl eher das Masterregister meinte. Dieses entpuppte sich bei mir immer als schwierig, da ich es hin und wieder versehentlich betätigte. Die schroffe und unerwartete Änderung des Klangs sorgte dann meist für einen gehörigen Schreck. Nach meiner Kenntnis bauen aber fast alle Italiener ein solches Register ein. Ich selbst habe keines mehr.


Herzliche Grüße,

WB
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich kenne es normal als Bezeichnung "Griffstabregister" - unabhängig seiner Programmierung. In der DDR war es bei den Cassottomodellen möglich, eines zu bestellen, bei der Cantora war es serienmäßig. Ich habe mit dem Griffstabregister kein Problem beim Spielen und nutze es manchmal auch.

Eine nette Variante hatte Horch: Unter den 11 Registern verlief noch ein Generalschalter, den man von fast jeder Position auf der Tastatur betätigen konnte.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Besonders abenteuerlich ist die Kombination Griffstabregister und 4-Finger-Spiel mit hinters Griffbrett geklemmten Daumen.
Das ist nicht einmal unmodern, denn im Hohner Fun Flash sind sie derzeit massenhaft verbaut und es gibt auch gerade aus Frankreich Spieler, die den Daumen hinten haben.
Ich konnte mich nie richtig daran gewöhnen und griff nicht selten lieber zu einem anderen Instrument, obwohl mir mein Cavagnolo (ähnlich Fun Flash) sehr gut gefällt.

Ein Masterregister ist aber ganz etwas anderes. Er ist sehr gut mit dem Handballen zu erreichen und ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie man den ausversehen betätigt? Dann schon eher das versehentliche Drücken einiger hoher Töne mit dem Bein :)

Bei der Gelegenheit: hier ein Bild von den "modernen" Griffstabregistern:
2013-02-13 10.20.33.jpg

Mal noch ne andere Frage: wie heißt denn diese Konstruktion und warum macht man das?
2013-02-13 10.16.06.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

ich würde diesen Faden hier verwenden wollen, um die Frage zu stellen:

Lässt sich ein seitlich am Griffbrett angeordnetes Master-Griffstab-Register "umprogrammieren"?

Dieses Master-Register (in meinem Fall 5-chörig) macht für mich überhaupt keinen Sinn.

Es ist so, dass ein Umlenkhebel alle Register-Koppelstangen in Richtung "auf" schiebt. Beim Loslassen des Drückstabes schwingt der Hebel wieder zurück, damit die Register grundsätzlich wieder schaltbar werden.

Es müsste also eine Mechanik geben, die nur die gewünschten Schieber öffnet, aber auch die evtl. bereits offenen ungewünschten Schieber schließt.

Gibt es für dieses Problem Lösungen?

Gruß
Herbert
 
Hallo Reedfan,

das lässt sich pauschal nicht sagen, denn es hängt vom internen Aufbau der Registerschaltung ab.

Zum einfach selber umstecken gibts da nix. Es gibt Konstruktionen, wo man einfach den Koppelstab an ein anderes Register anbaut (z.B. Morino VM, VIM. Es gibt aber auch Konstruktionen, wo man durch das Griffbrett durch muss (z.B. Gola) da gehts nicht einfach, da muss man zuerst die Tastatur ausbauen und bohren anfangen.

Es gibt m.W. aber keine Konstruktion , die vorgesehen ist dass das der Benutzer selber ohne große handwerklichen Fähigkeiten das einfach "umprogrammieren" kann.

Machbar ist aber alles - nur halt nicht im do-it Yourselfverfahren.

Gruß, maxito
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Besonders abenteuerlich ist die Kombination Griffstabregister und 4-Finger-Spiel mit hinters Griffbrett geklemmten Daumen.

Hallo zusammen

Dann bin ich ja seit 1968 ein Abenteurer, denn dannzumal lernte man Knopf nur mit 4 Fingern. Und meine Morino Artiste XI hat zu den 11 Druckregistern noch 2 Stabregister, die mit dem Daumen nach oben oder nach unten geschoben werden können.

Dies ergibt vier Möglichkeiten auf der Diskantseite; geschaltet sind sie wie folgt:
1) 8°, 2) 8°_16, 3) 8-_8°_8+_4, 4) 16_8-_8°_8+_4

Auch auf der Bass-Seite (4x6-chörig) hat es einen grossen Stab (nach unten voll oder nach oben reduziert) und einen 2 cm kleinen, mit dem an den 4' aus- oder einschalten kann. Dies ergibt zusammen mit den 3 Tastendrückern 6 Bass/Akkordregister. Diese Stabregister setze ich je nach Stück auf beiden Seiten ein.

Mein zweites Akkordeon hat ein Master-Kinn-Register, das ich oft ungewollt betätige, deshalb habe ich etwas gebastelt, damit es vorübergehend fixiert ist.

Herzliche Grüsse vom Frager
 
Ich komme ursprünglich vom Piano-Akkordeon, wo ja der Daumen eine Hauptrolle spielt. Als ich auf's Knopfakkordeon umsattelte war daher mein Daumen voll in den Fingersatz integriert. Das war unter älteren Knopfakkordeonisten völlig verpönt. Ich komme damit aber sehr gut klar.

Das 4-Fingerspiel mit Daumen hinter dem Griffbrett gibt sehr guten Halt und ermöglicht das Umschalten der Register, ohne einen "Spielfinger" dafür zu opfern. Das hat natürlich was.

Klangbutters Beispielbild würde ich eher als Schieberegister, nicht als Griffstabregister bezeichnen.

Ein altes Royal Standard meines Großvaters hatte 2 (oder 3?) Griffstabregister, die sich nicht hinter, sondern seitlich vom Griffbrett befanden. Man konnte diese stabförmigen Tasten einzeln, oder auch gemeinsam drücken, um die verschiedenen Register zu schalten. Das Instrument hatte natürlich nicht 13 Register, sondern viel weniger.

Die Betätigung dieser Griffstäbe erfolgte mit dem Handballen. Hat alles Vor- und Nachteile.

Ich perönlich finde die Kinnregister (Bajan) am besten (wahrscheinlich weil ich keins habe ;)). Kann mir gut vorstellen, dass das Umschalten auf diese Weise den Spielfluss am wenigsten behindert.

Mein 5-chöriges Bugari müsste in die Werkstatt, um den überflüssigen Master-Griffstab umzubelegen.

Griffstab.jpg

Gruß
Herbert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben