Sinnvoller Ablauf beim Recording von Softwareinstrumenten?

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Roki1954
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Hallo zusammen!

Zugegeben, ich bin nicht mehr ein totaler Recording-Starter, aber irgendwie bin ich nicht sicher, ob mein Workflow wirklich sinnvoll ist. Vielleicht helfen die Antworten ja auch anderen Startern.

Hintergrund meiner Frage:
Ich habe bisher mit Studio One aufgenommen und will gerade auf Logic Pro umsteigen. Dabei funktioniert einiges nicht so, wie ich dachte.
Obwohl ich schon vieles dazu gelesen und Tutorials geschaut habe, finde ich nichts, was mir hier weiterhilft. Ich vermute mal, meine bisherige Arbeitsweise ist so abwegig, dass niemand auf die Idee gekommen ist, das zu erklären.

So mache ich es bisher:
Ich habe mehrere Midi-Spuren und dazu die passenden Software-Instrumente geladen.
Z. B. Drumspuren -> Addictive Drums, Bassspur -> Studio Bass v. Logic, Klavierspur -> Studio Piano v. Logic.
Bisher habe ich die Midi-Spuren ohne jeden Effekt gelassen und die Midi-Spuren auf entsprechende einzelne Audio-Spuren aufgenommen. Anschließend habe ich die Audiospuren grob abgemischt und die Gitarre und den Gesang dazu aufgenommen. Dann habe ich den Audiospuren die Effekte hinzugefügt und alles so abgemischt, wie ich es mir vorgestellt habe. Zuletzt habe ich daraus einen Stereo-Mix gemacht. Bei Studio One heißt das "Mix exportieren", bei Logic Pro "Bouncen".

Ist das die sinnvolle Arbeitsweise?
Oder "überspringt" Ihr den Schritt "Midi-Spuren auf einzelne Audio-Spuren aufnehmen"?
Fügt Ihr die Effekte schon bei den Software-Instrumenten ein?
Oder wie macht Ihr das?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.
:hat:
 
Willkommen im Club der Logic-Anfänger. 🤪

Falls eine Gegenfrage erlaubt ist: Was genau funktioniert denn in dem o.a. Workflow nicht mit Logic Pro? Mit Audioaufnahmen kenne ich mich nicht aus, weil ich allein Software-Instrumente verwende. Aber wenn der o.a. Workflow bisher funktionierte, dann sollte er das doch auch mit Logic Pro?

Zu den Effekten: Ich bastele mir zu Beginn einer Aufnahme die Instrumente direkt mit den (voraussichtlich) benötigten Effekten. Ob ich dabei den jeweiligen Effekt direkt am Instrument platziere, oder mehrere Instrumente in einen Effekt-Kanal leite, ist eine davon unabhängige Frage. Aber jedenfalls möchte ich, dass jedes Instrument beim Spiel und in der Aufnahme weitestmöglich bereits so klingt, wie es auch später in der finalen Abmischung klingen soll.

Natürlich können Feinjustierungen erforderlich sein - z.B. wenn mit zunehmender Menge der aufgenommenen Instrumente der Reverb zu „fett“ wird, oder wenn es zu viele tiefe Frequenzen gibt. Dann wird eben der Reverb reduziert bzw. muss ein Equalizer her zur Reduzierung der tiefen Frequenzen. Aber das sind eben Details.

Audiospuren würde ich vermutlich möglichst „trocken“aufnehmen und dann direkt mit den gewünschten Effekten versehen.

Sicher schreiben die Profis hier aber noch Besseres zu dem Thema. :)
 
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Hallo @Jan S. ,
das "Logic Problem" wollte ich eigentlich erst später im Logic-Forum ansprechen, wenn ich weiß, dass ich sonst alles einigermaßen richtig mache.

In Studio One kann man im Mixer bei den Audio-Spuren als Eingang u. a. "Instrumente" auswählen. Wenn ich da z. B. "Bass" auswähle, kommt auf der Spur auch der Bass an. Entsprechend auch bei "Drums", "Piano" usw.

In Logic habe ich das nicht geschafft. Im Logic-Mixer kann ich unter "Eingang" nur die analogen Eingänge oder einen Bus auswählen. Bei den Instrumenten-Spuren kann ich als "Ausgang" neben "Stereo" zwar auch einen Bus anwählen, da kommt aber das Signal nicht auf der Audio-Spur an. Es funktioniert bei mir nur, wenn ich im Instrumenten-Kanal "sends" einen Bus auswähle, dann kommt das Signal auch im Audio-Kanal an.


Edit:
Jetzt habe ich's gerade nochmal probiert. Komischerweise funktioniert's jetzt. Also das Signal der Instrumenten-Spur kommt jetzt doch beim richtigen Audio-Kanal an.
keine Ahnung, wa ich da wieder falsch gemacht habe... :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da müssen wohl die Profis ran - ich jedenfalls verstehe wohl nicht recht, was du meinst.

Jede (Instrumenten-) Spur in Logic Pro sendet (meinem Verständnis nach) erst einmal auf „Stereo“, solange du nicht stattdessen einen Bus-Kanal einstellst. Zusätzlich können bei Bedarf auch noch Teile des Signals auf (andere) Bus-Kanäle gelenkt werden - z.B. für Effekte. Im folgenden Bild (Auszug aus dem Logic-Manual) …

IMG_8554.jpeg


… geht der Kanal „Instr 1“ (wie auch der Audio-Kanal) auf „Stereo“ (und landet damit im rechts abgebildeten „Stereo Out“), während ein kleiner Anteil des Signals auf Bus 1 (der z.B. einen Reverb enthalten könnte) geleitet wird. Wichtig ist jedenfalls, dass jedes Signal am Ende auf „Stereo“ landet. Wenn du also auf Bus X (z.B. stelle „Stereo“) umleitest, dann muss dieser Bus X auf „Stereo“ geroutet werden. Wird das Signal durch mehrere Kanäle geleitet, dann muss immer der letzten Kanal auf „Stereo“ gehen. Damit landet das Signal schließlich auf „Stereo Out“ (der rechte Kanal im o.a. Bild) und kann final bearbeitet werden.

Im o.a. Bild muss demnach der (nicht im Bild befindliche) Bus 1 auf „Stereo“ geroutet werden, damit auch das Effektsignal im Stereo Out landet. Das Instrument hingegen wird direkt dorthin geleitet.

Sorry, nun sind wir in der Tat mitten in Logic Pro. Ich halte dann mal wieder den Rand.
 
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@Jan S. ,
wie Du mittlerweile sicher gesehen hast, habe ich oben noch etwas eingefügt. Es funktioniert jetzt.
Vielen Dank für Deine Mühe! :great:
 
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Ist das die sinnvolle Arbeitsweise?
Oder "überspringt" Ihr den Schritt "Midi-Spuren auf einzelne Audio-Spuren aufnehmen"?
Fügt Ihr die Effekte schon bei den Software-Instrumenten ein?
Oder wie macht Ihr das?
Ich arbeite mit Reaper, da sind beide Arbeitsweisen möglich und meiner Meinung nach in ihrer Effizienz identisch.
So ganz hab ich jetzt nicht verstanden, was Du an Deiner Vorgehensweise falsch findest - aber scheinbar wurde das ja bereits geklärt.

Wenn man zuerst die MIDI-Spur aufnimmt, hat man halt hinterher mehr Aufwand, wenn man etwas an den Noten ändert, weil man dann ja jedes Mal
die Aufnahme wiederholen muss...
 
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Ich bounce alle Midispuren bevor ich mit Mischen beginne.

Ich finde das hat viele Vorteile. Der einzige Nachteil den ich seh, ist dass wenn man an den Midinoten was ändern will.... was halt @Uwi1976 bereits geschrieben hat.

Nun, ich denke das ist eine Philosophiefrage. Ich persönlich schliesse gern das Arangement ab, und beginne erst dann ensthaft zu mischen. Warum? Weil bei mir sonst ein Song nie fertig werden würde:D Ich finde, irgendwann muss man einfach mal einen Schlussstrich unter die Arbeit machen können. Könnte ich die Noten noch ändern, käme ich während dem Mischen vermutlich ständig auf die Idee was an den Noten zu optimieren, und kann nicht entspannt mischen:D

So, zu den Vorteilen des Bouncens aller Midispuren vor dem Mischen:
-Es entlastet massiv deinen Rechner, wenn alle Softwareinstrumente deaktiviert werden können.
-Dir wird bei einer Audiospur eine Wellenforn angezeigt. Bei Softwareinstrumenten nicht. Wenn zB eine Violine und ein Cello, beides separate Softwareinstrumente das Gleiche spielen, in zwei separate Audiospuren gebounced werden, siehst du auf einen Blick die Phasenprobleme zwischen den Spuren und kannst sie ggf korrigieren. Ohne bouncen bist du quasi blind, und musst das von Gehör machen
-Timing. Viele Samples sind schlicht nicht tight. Wenn man sich den Sample genau anschaut, ist oft eine kurze Pause vor der Transiente. (Macht Sinn damit keine Knackser entstehen, wegen einem harten Schnitt genau auf der Transiente. dennoch wird bei Midibefehl erstmal die kurze Pause abgespielt. Auch das sieht man optisch auf den ersten Blick, wenn man die Mididatei vorher in eine Audiodatei bounced.
-Humanizing eines Softwareinstruments. Damit Sampler natürlicher klingen, sind oft mehrere verschiedene Samples auf ein und die selbe Taste gelegt, die dann per Zufallsprinzip abwechseln. Das bedeutet, jedesmal wenn die Midispur abgespielt wird, klingt sie verschieden. Das kann einfach verhindern, indem man Midi zu Audio bounced. Dann klingts bei jedem mal abspielen garantiert genau gleich.
-Modulationen. Genau das Gleiche wie oben beschrieben. Es klingt bei jedem mal Abspielen unterschiedlich. Ein Phaser oder ein Chorus als Beispiel, die haben im Normalfall ihre eigene Taktung, total unabhängig vom Songtempo oder Takt. Grad wenn man sonen schön langsamen Phaser hat, interagiert die modulation stark mit dem Song. Das Timing der modulation bleibt jedoch dem Zufall überlassen, solange man diesen Phaser nicht in eine Audiospur bounced. (Ich persönlich bounce nicht synchronisierte Modulationen auch gern 10mal, und schneid mir dann aus den 10 unterschiedlichen Takes die besten Stellen zu einer neuen Audiospur zusammen.)
-Mit einer Audiodatei hast du ganz allgemein viel mehr Bearbeitungsmöglichkeiten. Beispiel: Rückwärtssachen. Find ich voll cool. zB mal ein einzelnen Drumschlag Rückwärts abspielen. Bei einer Audiospur mit ein paar wenigen Mausklicks erledigt.

Ich glaub mir würden noch mehr Vorteile einfallen, aber ich glaub das reicht mal. Wie du siehtst bin ich PRO Audio, und hab beim Mischen eigentlich nie Softwareinstrumente aktiv.

Ich denk du bist auf einem guten Weg, so wie du bisher vorgegangen bist;)
 
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So ganz hab ich jetzt nicht verstanden, was Du an Deiner Vorgehensweise falsch findest
Nicht falsch, ich dachte nur, es geht vielleicht einfacher/direkter.
OK, dann mache ich wohl (unbewusst) alles so, wie es sinnvoll ist.
Die Einschränkungen, wenn man die Midi-Spuren aufgenommen hat, sind mir bewusst. Damit muss ich notfalls leben.
Danke!

@Zelo01
auch Dir danke.
Auch wenn ich (noch) nicht so viele Software-Instrumente gleichzeitig am Start habe, war mein erster Gedanke auch, dass ich den Rechner entlaste, wenn ich die Plugins deaktivieren kann.
An Phasenprobleme, Timing usw. habe ich nicht gedacht. Sehr interessant. Da muss ich mal drauf achten.

Vielen Dank an alle und noch 'nen schönen Abend.
:hat:
 

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