Ska-Trompete spielen

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Der Pogo Pinguin
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Hey Ho, liebe Musiker,

Habe folgendes Problem:
Ich bin 16 Jahre und spiel Trompete seit ich 7 bin. Würde gerne mal auf der Trompete en bisschen Ska spielen können, weil ich die Musik einfach liebe, und eben auch ein bisschen improvisieren üben. Mein Lehrer hat mir allerdings immer nur 2. Stimme-Noten gegeben, wesshalb ich die Töne bis zum D locker und E und F ab und zu(mit Übung wird ;)) treff, aber höher dann eben auch nix mehr. Kann mir jemand ein paar Tipps geben was ich nun können muss zum spielen und auch zum Aufbau der Trompeten Melodie, da ich ja bis jetzt nur nach Noten gespielt hab. Wäre euch sehr verbunden ;D Paul

P.S.: Über ein paar schöne Ska/Jazz/Funk etc. Noten würde ich mich auch freuen :)
 
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Deine Fragen sind doch bei deinem Trompetenlehrer genau richtig aufgehoben. Der sollte in der Lage sein, dir die wesentlichen Grundlagen zu vermitteln, die du für Ska brauchst. Denn er kennt auch dich, deinen Ton auf der Trompete, deine Treffsicherheit, dein Umgang mit Kraft - kurz alle wesentlichen bläserischen Grundlagen, die zur Beantwortung deiner Fragen nötig sind.

Wenn du Ska spielen willst und dazu höhere Töne spielen lernen willst: sag ihm das. Zeig ihm Aufnahmen, zeig ihm wie du klingen willst. Dann soll er sagen, ob er das bei dir für realistisch hält und welche Wege vorzuschlagen wären.

Allerdings ist es immer gut, wenn man im Trompetenunterricht sich wirklich zunächst auf das Spielen konzentrieren kann. Also wären ein paar Transkriptionen von Ska-Titeln gut, damit ihr eine Grundlage habt, auf die man hinarbeiten kann. Das eigene Komponieren und Entwickeln von Bläserlinien kann dann später auch mal Bestandteil des Unterrichts werden, aber am Anfang spielt es sich mit einer festen Vorlage einfacher. Schreib doch mal ein paar Titeln als Noten ab, damit kannst du deinem Lehrer auch durch Eigeninitiative zeigen, was du willst.

Harald
 
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...Ich bin 16 Jahre und spiel Trompete seit ich 7 bin...

Du spielst 9 Jahre, übst jeden Tag, bekommst Unterricht und spielst erst bis zum zweigestrichenen F?

Was sagen denn andere Trompeter zu deinem Ansatz, deiner Stütze und deiner Spieltechnik beim Hochbinden?
Und wenn Dir deine "mangelnde Höhe" auffällt, was sagt denn dein Lehrer dazu?


Tips zu den Grundlagen findest Du bereits im Forum, zuletzt in diesem Thread.
https://www.musiker-board.de/blechb...428-wie-kommt-man-besser-die-hohen-lagen.html

Veröffentlichte Musik und Noten unterliegen dem Urheberrecht, was hier beachtet wird.
Daher wird dir in diesem Forum niemand seine Noten als Scan hochladen oder Melodien aus Youtube-Clips heraushören und einstellen können.

Improvisation ist ein anderes Thema, das natürlich nur in den Grenzen deiner Spieltechnik umgesetzt werden kann.

Was Ska betrifft, würde ich mir die "amtlichen" Licks von den Lieblingsaufnahmen abhören.
Erst mitsingen, dann auf den Mundtück mit-buzzen, dann auf dem Instrument nachspielen, dann aufschreiben.
Wenn Du viel Buzzing deiner Übungen und Stücke auf dem Mundstück betreibst, wird schon dadurch deine Luftführung natürlicher und die Höhe zunehmen. Spürbar schnelle Fortschritte könnten dann nur noch schwere Fehler wie fehlende Ansatzmaske, gar keine Stütze, Einsetzen des Mundstücks in die Oberlippe und zu festes Aufdrücken des Mundstücks verhindern.
http://www.youtube.com/watch?v=-H4Wby6ge3w
http://www.youtube.com/watch?v=JLjQbs3OCWQ
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4
http://www.youtube.com/watch?v=KDx_Wm63PGA


Außerdem kannst Du zur Verbesserung deines "Tonvorrats" zunächst die Pentatonik üben:
C Eb F G Bb C.
Unterhalte dich zu diesem Thema auch einmal mit deinem Gitarristen, für den ist Pentatonik wahrscheinlich das "täglich Brot" bei Improvisationen.

Nach und nach sollte man das in allen 12 Tonarten können.
Hast Du das drauf, kannst Du auch die Dur- und Mollakkordbrechungen (Dreiklänge, diatonische Vierklänge), später auch die Durtonleitern mit paralleler Molltonart (natürlich Moll oder äolisch genannt) üben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich jetzt garnicht daran erinnern, daß Ska berüchtigt für große Höhen bei den Bläsern wäre :gruebel:
Hängt wahrscheinlich sowieso davon ab, in welche band man gerät..

Es gibt auch Jazz-Trompeter, die nie in die großen Höhen vorgestoßen sind und trotzdem Musikgeschichte
geschrieben haben. Z.B. Chet Baker (lag wahrscheinlich auch daran, daß er keine Zähne mehr hatte).

Ska kenn ich eigentlich mehr in Richtung Rhytmus-lastig.
(ich habs ja mehr mit Saiten und so :D)


cheers, fiddle
 
Naja, je nachdem was so in die Ska Richtung spielt kann das schon sehr sehr hoch werden. Das ist sogar auf der Posaune schon heftig teilweise, kann da mitreden, da ich selber in einer Ska Band spiele. Allerdings Covern wir zur Zeit nur.

Ihr könnt Euch mal Reel Big Fish anhören, da sind ein paar schöne Trompeten Soli drin. :)

Edit: Hier ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=kqvm0_6c0K4&feature=youtube_gdata_player
Das Trompeten Solo beginnt ab 1:46. Man beachte dem letzten Ton davon. ;)
 
Ich kann mich jetzt garnicht daran erinnern, daß Ska berüchtigt für große Höhen bei den Bläsern wäre.
Bisher ist leider auch der Standardumfang für (Amateur)-Trompeter bis zum C3 noch eine halbe Oktav weit weg.
Nicht ganz zufällig fragt Der Pogo Pinguin ausdrücklich nicht nur nach Tips zum Ska spielen, sondern auch zu seinem Tonumfang.

Für Nicht-Trompeter: wer eine gute Instrumentaltechnik ausbildet, kann dadurch mit der Zeit auch sehr hoch spielen lernen.
Umgekehrt ist das vom TE geäußerte Vermissen von ausreichender Höhe trotz jahrelanger Ausbildung ein Hinweis, dass technische Grundlagen bisher nicht optimal ausgebildet sein könnten.
Ein sicherer Standardumfang bis zum C3 und gelegentliches Erreichen von D3/E3 sollte eigentlich schon drin sein und ist m.E. auch relativ schnell erreichbar, wenn die "Baustellen" in der Intrumentaltechnik systematisch angegangen werden werden.

Chet Bakers Höhe reichte bis in die dreigestrichene Oktav und war für einen ausgesprochenen Solisten seiner Zeit völlig ok.
Der unbestrittene jazzhistorische Rang hat natürlich nichts damit zu tun, sondern mit der offenbar naturgegebenen extremen Musikalität seines Spiels (an guten Tagen), Chet war darin m.E. einzigartig.

Beispiele für tadellose Spieltechnik bei faszinierender Musikalität bieten in seiner und noch mehr in den folgenden Generationen sehr viele Trompeter, aus dem Stand fallen mir da ein:
der exige Fixstern der solistischen Jazztrompete Clifford Brown, der vermutlich nur durch seinen allzu frühen Tod 1956 heute nicht so bekannt ist wie Miles & Chet. Es ist aber für Jazztrompeter mit solistischen Ambitionen bis heute selbstverständlich, sich mit seinen Aufnahmen und Solos intensiv zu beschäftigen.

Aktuell gäbe es da unter den Solisten unter anderem Tom Harrell, Randy Brecker, Arturo Sandoval, Dave Douglas, James Morrison, Wallace Roney, Erik Truffaz, Wynton Marsalis und seine teils ehemaligen LCJO Trompeter, solistisch hervorgetreten sind davon bisher besonders Christian Scott, Sean Jones & Ryan Kisor...
Dazu kämen noch viele Trompeter, die in Big Bands spielen, stellvertretend für diese nenne ich jetzt nur Wayne Bergeron oder bei uns Andy Haderer von der WDR Big Band und der ehemaligen Peter Herbolzheimer RC&B.

Der Unterschied all dieser Trompeter zu Chet Baker ist sicherlich, dass ihnen neben großer Begabung auch eine gute Instrumentalausbildung und erheblicher Übefleiss eigen ist.
 
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