Slide Gitarre - welches Tuning?

fuxer
fuxer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.02.24
Registriert
02.09.08
Beiträge
88
Kekse
93
Vor einigen Wochen habe ich angefangen mich mit Open Tunings für die Slide Gitarre zu beschäftigen. Ich spiele alte Bluessachen sowie Sachen von Jacke White oder was mir sonst so gefällt. Das Problem ist, dass ich mittlerweile 4-5 verschiedene Tunings anwenden musste um die verschiedenen Songs zu spielen. Zu jedem Tuning habe ich nun ein paar Riffs druaf die ich spielen kann. Das ist aber alles auswendig gelernt. Nach Gefühl spielen, so wie das mit dem Standart Tuning möglich ist, geht nicht. Der Grund sind die vielen verschiedenen Tunings. Immer weider sind die Töne woanders weshalb sich ein natürlichens Spielen nicht einstellen will.

Gibt es DAS offene Standart Tuning für die Slide Gitarre welches am meisten benutzt wird? ich würde mich gerne für eins festlegen, kann mich aber nicht entscheiden.

Drop D (DADGBD) macht viel Spass
Open D (ADAF#AD) ist auch gut aber bisschen anders :)
Open A (EAEAC#E) praktisch, da der Rest der Band nicht mit auf D runter muss.
Open G (DGDGBD) Auch sehr schön, aber warum ist das Open G wenn es es doch fast das selbe ist wie Open D

Nun gibt es noch viele viele mehr und fast jedes Lied was ich spielen möchte hat ein anderes Tuning.

Wie geht ihr denn damit um? Habt ihr euch alle Tunings drauf geschafft oder für eines entschieden?
Ich finde es schon verdammt schwer mich an ein einziges zu gewöhnen nachdem ich nun seit 20 Jahren im Standart Tuning spiele.
 
Eigenschaft
 
Gibt es DAS offene Standart Tuning für die Slide Gitarre welches am meisten benutzt wird? i
Nein ;)

Man kann man aber natürlich auch bei offenen Stimmungen mit Kapo arbeiten.
Wenn du jetzt z.B. auf open D stimmst, und einen Kapo in den 5. machst, hast du open G, im 7. open A

Auch sehr schön, aber warum ist das Open G wenn es es doch fast das selbe ist wie Open D
Weil die Leersaiten nur aus den Tönen des G-Dur Akkords zusammengesetzt sind. Bei Open D sind es wiederum nur Töne von D-Dur usw. Man spielt also mit den Leersaiten jeweils den Akkord, nachdem die Stimmung benannt ist.
 
Das mit dem Capo ist natürlich eine Möglichkeit. Problem ist aber, dass sich zwar das Tuning ändert aber nicht die Kombinationen der Seiten und somit auch der Riff anders gespielt werden muss. Mein Problem ist, dass das in meinen Kopf nicht reingeht. Ich kann es mir einfach nicht merken.

Manchmal habe ich ein cooles Riff entdeckt. und am nächsten Tag will ich es wieder spielen aber es passt nichts mehr weil die Stimmung eine andere ist und ich nicht mehr weiss welche Stimmung ich gestern gespielt habe. Klingt bescheuert - ist es auch.

Welches Tuning spielst du denn für Slide?
Am liebsten wäre mir natürlich im Standart Tuning zu bleiben. Aber da ist das Sliden sau schwer wie ich finde.
 
Ich würde nicht ständig wechseln wollen. Meine empfehlung ist, dass du dich mal für ein tuning entscheidest und dann eine weile damit beschäftigst, bis du das gefühl dafür bekommst; die finger wissen, wo die töne sind. Paar monate, halbes jahr oder so. Dann vielleicht mal ein anderes usw. Mit heute open C, morgen DADGAD und übermorgen sonstwas käme mein alter kopf jedenfalls nicht klar :)

Schön ist es, wenn du zwei gitarren haben kannst, eine in standard und eine für open tunings, damit du nicht immer umstimmen musst.

Gruss, Ben
 
Ja genau das habe ich vor. Mich für eines entscheiden und sich die Finger daran gewöhnen lassen.
Alle Tunings die ich bisher ausprobiert habe, haben aber vor und Nachteile. Ich will auch sicher gehen, dass wenn ich mich entscheide ich nicht irgendwas ganz exotisches wähle. So ein gewisser Slide Standart für Blues (den es natürlich nicht gibt) wäre mir schon am liebsten.

Deshalb wollte ich mal erfahren was denn eure Tunigs für die Slide Gitarre sind.
 
Vor und Nachteile haben sie sicher alle, für Blues und Slide würde ich mich vermutlich erstmal auf Open G einspielen, dann noch Open E, wenn das eine erstmal läuft.
 
Hi!
Wenn Du doch schon zwanzig Jahre spielst, sollte/könnte Dir die Lage der Töne auf dem Griffbrett klar sein. So geht das eigentlich auch aus Deinem Beitrag ansatzweise hervor. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du einfach Deine Denkart änderst.

Dazu ist eigentlich nur ein klein wenig Kopfarbeit angesagt, weil Du fürs Melodiespiel mit dem Slide Dir dann "einfach" merken musst, ob und um wieviel Halbtöne die gerade bearbeitete Saite verstimmt wurde. Dementsprechend setzt Du Deinen Slide dann beispelsweise zwei Bünde höher oder tiefer an als normal und hast den richtiger Ton. Und wenn Du mal danebenlangst, lässt sich das mit dem Slide ja recht schnell korrigieren und bringt dann vielleicht erst das richtige Feeling auf (zumindest wenn man zu tief angesetzt hat).

Ich arbeite meist in der Standardstimmung. Wenn ich offen stimme, verwende ich normalerweise nur schlaffe Stimmungen wie open D und open G, manchmal auch open C. Und da hilft zumindest mir der Trick mit dem "im Kopf umtransponieren" recht gut.

Und wenn man dann seine Pentatoniken unter den Finger hat, ist es noch einfacher, weil man dann einfach die Fingersätze für die einzelnen Saiten anpasst, und sich eigentlich gar nicht mehr um die Töne kümmern muss. Das ist dann gerade bei Riffs interessant.

Und bei der Spielzeit wirst Du wahrscheinlich auch wissen, was ein Rechenschieber ist, bzw. wie der aussah. Mit diesem Bild im Kopf kann eigentlich nicht schiefgehen.

Bei der Akkordarbeit ist es sowieso viel einfacher, weil die Hauptdreiklänge für offene Stimmungen immer auf den Leersaiten, im 5. und im 7. Bund zu finden sind, und im zwölften liegt dann wieder die Oktave.

Nochmal anders kann man es machen, wenn man sich einmal für die jeweilige Stimmung die Powerchords klar macht, allerdings nicht nur die mit Grundton unten und Quinte oben, sondern auch die Umkehr (1 oben, 5 unten).
Damit wird die Angelegenheit noch leichter (wenn man es mal raushat) und klingen tut´s eigentlich auch besser, weil durch die zwei Töne die Sach´ fetter wird.
 
Danke für die Tips. Wie sich das alles Theoretisch aufbaut ist mir bewusst. Ich bin aber beim Spielen alles andere als ein Theoretiker. Ich lasse eigentlich meine Finger spielen und improvisiere nach Gehöhr und nach Mustern die ich mir irgendwann mal angewöhnt habe.
Für das offene Tuning würde ich mir dann auch neue Muster ausdenken die mir gefallen. Aber mir während dem Spielen bewusst machen, dass sich diverse Töne verschoben haben und ich dann einfach nur entsprechend anders greifen muss klappt bei mir nicht. Auch wenn es logisch ist und ich es auch verstehe. Ich konzentriere mich beim spielen auf den Ton und den Groove. Für gleichzeitiges Umdenken ist in meinem Hirn kein Platz. Das wird vermutlich auch nach 40 Jahren Gitarre spielen der Fall sein :rolleyes:

Werde mich heute abend noch mal intensiv mit Open D und Open G auseinander setzen.

Witzig finde ich, dass man durch ein anderes Tuning auch ganz andere Sachen spielt. Mit Open G lande ich oft bei Delta Blues Sachen und mit Open D wird es eher rockig. Zimelich spannend finde ich.
 
Die open tunings haben teilweise ein sehr unterschiedliches "feeling", deswegen ist das schon spannend.

Bei Open-E (EBEG#BE) hast du z.B. mit dem Slide (Bzw. im Barrè ohne weitere Finger) immer den Grundton sowohl auf der 1. als auch auf der 4. und 6. Saite. Das lässt sich zum einen im Spiel gut ausnutzen, erzeugt aber auch einen ganz anderen Charakter als Open-G wo der Grundton auf den zwei höchsten Saiten garnicht auftaucht und sich auch kaum greifen lässt, da er 5 bzw. 8 Bünde höher liegt als das Slide/der Barréfinger.
 
Werde mich heute abend noch mal intensiv mit Open D und Open G auseinander setzen.
Das sind auch für mich die beiden, die ich am liebsten habe. Open G ist mein favorit, nicht nur für blues mit slide, das ist aber so subjektiv, dass du bei zehn leuten zehn meinungen finden wirst.

Etwas falsches oder sackgassen gibt es in dem bereich nicht, wenn es dir gefällt und du damit klar kommst, dann passt es auf jeden fall.

Viel spass
Gruss, Ben
 
Um's mal klarzustellen:

Open D und Open E sind "dasselbe", so wie Open G und Open A "dasselbe" sind. "Dasselbe" natürlich nur insofern, dass die Saiten-Intervalle be D/E und G/A identisch sind (so lange man sich an die Standard-Definition dieser Tunings hält und nicht selbst was kreiert). Drop-D ist kein Open Tuning, weil die "offenen" Saiten eben keinen Akkord ergeben.

Ob man nun einen Robert Johnson in Open A plus Kapo am 2. Bund (also quasi Open H) hört oder einen irgendwie schludrig gestimmten Son House auf Open G, was eigentlich Open F# ist, oder Keith Richards dazwischen ohne tiefe E-Saite, ist eigentlich wurscht - das "Handwerkszeug" ist immer dasselbe, es klingt halt nur anders. Ist aber nicht so einfach zu verstehen anfangs. Als ich mit alten Blues-Aufnahmen mitspielen wollte hab ich's um's Verrecken nicht hinbekommen - bis mir irgendwann mal die Erkenntnis kam, die Gitarre nicht nach dem Stimmgerät, sondern nach der Aufnahme zu stimmen.

Ich empfehle immer Open G/A und D/E für den Anfang - das sind die "Klassiker", da gibt's viel Material. Und wenn das Stück dann eben in F ist, dann schmeißt man in Gottes Namen eben den Kapo auf den ersten Bund und schiebt alles nen Bund höher (Kapo deswegen, weil offene Saiten schon irgendwie "nötig" sind bei Open Tunings).

Oh, natürlich darf meine schamlose Selbst-Werbung nicht fehlen an dieser Stelle :D
https://www.musiker-board.de/griff-...lide-gitarren-workshop-kapitel-1-bis-3-a.html
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben